Zitat:
Wenn massereiche Sterne ihren Kernbrennstoff
aufgebraucht haben, beenden sie ihre
strahlende Laufbahn mit einer gigantischen
Supernova-Explosion. Überschreitet die Masse in
der Zentralregion eine Obergrenze, versinkt der
Stern schließlich im absoluten Dunkel und wird zu
einem Schwarzen Loch. Ein berühmtes Beispiel für
ein solches stellares Schwarzes Loch mit ca. zehn
Sonnenmassen befindet sich 8000 Lichtjahre von uns
entfernt. Es handelt sich um den dunklen Partner im
Röntgendoppelsternsystem Cygnus X-1 im Sternbild
Schwan. Noch viel gewaltigere Schwarze Löcher mit
Millionen bis Milliarden Sonnenmassen existieren
in den Zentren von Galaxien, so auch im Zentrum
unserer Milchstraße.
Schwarze Löcher sind nicht nur für die Astronomie
und Astrophysik von großem Interesse. Vielmehr bieten
sie uns auch ein einzigartiges Labor für Gedankenexperimente.
Mit einem solchen gelang es z. B. Jacob
Bekenstein zu zeigen, dass Schwarze Löcher Entropie
besitzen müssen, wenn in ihrer Gegenwart nicht der
2. Hauptsatz verletzt sein soll. Daraufhin entdeckte
Stephen Hawking, dass Schwarze Löcher genauso
wie schwarze Körper Energie in Form Planckscher
Strahlung aussenden. Diese Überlegungen führten
schließlich zu den Gesetzen der Mechanik Schwarzer
Löcher, die vollkommen analog zu den Hauptsätzen
der Thermodynamik sind.
Um die fundamentalen Prinzipien verstehen zu
können, die der Thermodynamik Schwarzer Löcher
zugrunde liegen, benötigen wir aber eine Quantentheorie
der Gravitation. Diese ist auch notwendig, um
zu verstehen, was bei Schwarzen Löchern oder beim
Urknall am Punkt passiert, an dem die physikalischen
Größen unendlich werden (Singularität). Eine vielversprechende
Kandidatin für eine Theorie der Quantengravitation,
die zugleich alle fundamentalen Wechselwirkungen
vereinigt, ist derzeit die Stringtheorie.
"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - das nennen sie ihren Standpunkt."