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Forum / Politik und Wirtschaft
Piratenpartei

Nitek - 41
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Geschrieben am: 04.09.2009 um 21:32 Uhr
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Zitat von bobbele16: Diese Partei sollte unter keinen Umständen ernst genommen werden, da sie sich nicht konkret zu den wichtigen Themen wie Umwelt, Wirtschaft, Außen-/ Innenpolitik äußert. Die informationstechnologischen Forderungen sind zwar positiv, im Endeffekt aber (leider) nicht umsetzbar.
Das Parteiprogramm besteht keineswegs nur aus informationstechnologischen Forderungen. Wer das glaub unterschätzt die Piraten. Den Piraten geht es darum die Bürgerrecht wieder zu stärken und die großen Parteien wieder daran zu erinnern, dass man sich an das Grundgesetz zu halten hat und dieses sich nicht so hindrehen kann, wie man es gerade lustig findet. Mag sein, dass andere Parteien für andere Punkte ganz tolle Lösungen haben, aber es gibt nunmal auch immer Punkte an denen sie versagen. Wo jeder Wähler seine Prioritäten hat, bleibt ihm selbst überlassen - ICH für meinen Fall hänge an meiner Freiheit.
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DjKoma - 39
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Geschrieben am: 04.09.2009 um 22:57 Uhr
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Zitat von Cymru:
Du machst also die Große Koalition für die Wirtschaftskrise (indirekt) veranwortlich? Dann hast du das ganze Ding wohl nicht richtig verstanden...
Du hast wohl noch nicht verstanden was Ironie ist?
Natürlich sind die großen Parteien nicht Schuld an der Krise. Doch wenn sie ein Patentrezept dagagen haben, warum warten sie dann mit der Umsetzung bis die Wahl vorbei ist?
Zitat von Cymru:
Ja, ich wähle Parteien, weil sie mir mögliche Antworten auf die Fragen liefern. Warum sollte ich sie denn sonst wählen?
Ok, die Linke verspricht "Reichtum für Alle" würdest du sie deshalb wählen? Die Biertrinkerpartei verpricht "ein bedingungsloses Grundfreibier pro Tag" würdest du sie wählen?
Versprechen können Parteien das blaue vom Himmel herunter.
Die Glaubwürdigkeit steht nicht auf den Wahlplakaten.
Aber mal einen anderen Punkt, bei den Parteien die wirklich jede Kleinigkeit auf dem Programm stehen haben. Wie genau schaffen die Grünen 1 Million Arbeitsplätze? Was bringt es wenn die CDU die Kraft hat?
Zitat von Cymru:
Gar nichts zu einem Thema zu sagen, zeugt aber in meinen Augen nicht von einer guten Partei. Wenn es der PP nur darum geht, die Landtage oder den Bundestag in seiner Arbeitsausübung zu stören, dann ist sie überflüssig.
Ums stören geht es sicher nicht, abgesehen von Gesetzentwürfen die in Richtung 1984 , Stasi 2.0 oder 4. Reich abzielen. Da bin ich absolut dafür, dass diese Beschlüsse verhindert werden.
Zitat von Cymru:
Protestparteien finden wir auch in der Linken oder den rechten Gruppierungen genügend. Wenn die PP aber langfristig eine Regierungsbeteiligung und Mitsprache anstrebt, dann muss sie sich auf den verschiedenen Gebieten auskennen.
Schau dir das durchschnittliche Mitglied der Piratenpartei an, um die 30 Jahre alt, Hochschulabschluss. So qualifizierte Leute findest du in wenigen Parteien.
Allerdings ist die Partei erst 3 Jahre alt. Dass sich hier noch nicht für jedes Thema die Experten gefunden haben ist etwas völlig normales.
Der Unterschied den du nicht bemerkst ist, dass andere Parteien teilweise weniger Ahnung aber denoch eine Meinung haben.
Zitat von Cymru:
Wer in einem Parlament sitzt, stimmt über ein Gesetz ab, ob er in der Regierungsverantwortung ist oder nicht. Da erwarte ich dann auch etwas Fachwissen auf diesen Gebieten und keine blinde Wahl.
Das Fachwissen hat man ja beim vielen Entscheidungen in den letzten vier Jahren gesehen 
Mit der Piratenpartei zieht ein Stück Ehrlichkeit in den Bundestag ein. Politiker, die zu ihrem Wort stehen und nicht durch irgendwelche Listenplatzängste einknicken.
Why is 6 afraid of 7? Because 7 8 9!
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McBudaTea - 32
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Geschrieben am: 05.09.2009 um 09:49 Uhr
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Zitat von DjKoma:
Zitat von Cymru:
Ja, ich wähle Parteien, weil sie mir mögliche Antworten auf die Fragen liefern. Warum sollte ich sie denn sonst wählen?
Ok, die Linke verspricht "Reichtum für Alle" würdest du sie deshalb wählen? Die Biertrinkerpartei verpricht "ein bedingungsloses Grundfreibier pro Tag" würdest du sie wählen?
Versprechen können Parteien das blaue vom Himmel herunter.
Die Glaubwürdigkeit steht nicht auf den Wahlplakaten.
Was haben Versprechen mit Antworten zu tuen? Er hat (meiner Meinung nach) nur gemeint, das er die Partei wählt, die die Lösungen auf seine Probleme, die Antworten auf seine Fragen, liefert. Was hat das mit Versprechen zu tuen?
Morgen wird die Zukunft besser sein
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Laser87 - 57
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Geschrieben am: 05.09.2009 um 10:54 Uhr
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Zitat von McBudaTea:
Was haben Versprechen mit Antworten zu tuen? Er hat (meiner Meinung nach) nur gemeint, das er die Partei wählt, die die Lösungen auf seine Probleme, die Antworten auf seine Fragen, liefert. Was hat das mit Versprechen zu tuen?
"Wir haben die Kraft" (btw. wir haben die Domain^^) und "Reichtum für alle" sind aber keine Lösungen und auch keine Antworten, sondern eben nur Versprechen 
("Die Kanzlerin kommt" ist dagegen eher eine Drohung *scnr*)
Gruß
Jochen
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McBudaTea - 32
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Geschrieben am: 05.09.2009 um 10:59 Uhr
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Zitat von DjKoma:
Mit der Piratenpartei zieht ein Stück Ehrlichkeit in den Bundestag ein. Politiker, die zu ihrem Wort stehen und nicht durch irgendwelche Listenplatzängste einknicken.
Ob das wirklich zutrifft habe ich Zweifel, besonders nachdem ich mir die Mühe gemacht habe, das Wahlprogramm der Piratenpartei durchzulesen. Zweifelos gibt es dort viele Punkte, die ich für richtig halten (besonders wenn diese schön algemein formuliert sind), aber wenn sie mal etwas konkretes schreiben, stören mich einige Punkte, die sogar Wiedersprüche sein könnten:
Auf der Seite 4 steht:
"Insbesondere lehnen wir Änderungen an dem die Grundrechte umfassenden ersten Abschnitt (Art. 1 bis 19) kategorisch ab"
Auf der Seite 8 steht:
"Die Entwicklung von Technologien zur verstärkten Überwachung, Erfassung und Kontrolle von Bürgerinnen und Bürgern lehnen wir ab."
Müsste man damit nicht die Forschungsfreiheit (Art. 5) einschränken bzw. das Grundgesetz ändern? Außerdem: Ist diese Forderung richtig? Meiner Meinung nach MUSS in bestimmten Bereichen eine vollständige Kontrolle herrschen. So stimmt mir wohl jeder zu, dass ein Atomkraftwerk, ein Labor wo an gefährlichen Krankheitserreger (um eine Impfung zu etwickeln) erforscht werden, oder auch Orte, wo teuere Waren (Diamanten, Platin etc.) gelagert werden, oder um den "transparenten Staat" (Seite 13) aufrechtzuerhalten, besonders sicher sein muss. Natürlich muss man dafür neue Technologien entwickelt werden. Und natürlich könnten diese zu Überwachung aller Bürger dienen. So gut wie jedes Kontrollinstrument könnte dazu dienen.
Hier sehe ich ein Wiederspruch aus Notwendigkeit.
Mir sind noch ein paar Sachen in Wahlprogramm aufgefallen:
In Seite 13 steht:
"Amtsträger dürfen neben ihrem Amt und wenigstens 2 Jahre nach Beendigung ihrer Amtstätigkeit nicht in Unternehmen, Vereinen oder Verbänden tätig sein, die direkt durch die Amtstätigkeit betroffen sind."
Was soll man genau darunter verstehen? Wenn eine Steuerreform gemacht wird, dann ist jedes Unternehmen davon betroffen. Wenn ein Gesetz/Beschluss zu Förderung von ehrenamtliche Betätigung in Verreinen beschlossen wird, darf er nicht in einem Verein tätig sein etc. Faktisch ist jeder Abgeordneter davon getroffen und darf nicht arbeiten, da sehr viele Gesetze beschlossen werden.
Im selben Absatz steht noch:
"Auf Antrag eines Betroffenen kann die jeweilige Situation von einem Ausschuss gesondert untersucht werden, um unverhältnismäßige Eingriffe in die Berufsfreiheit zu vermeiden."
Eigentlich muss dann jeder Abgeordneter durch diesem Auschuss, weil von allen Abgeordneten in das Beruffreiheit (Art.12) eingeschränkt werden (nach ihrer Abgeordnetentätigkeit), was eine Verfassungsänderung nötig macht, was ein Wiederspruch ist etc.
Damit ist dieser Punkt völlig sinnlos. Dies ist nicht der einzige Punkt, wo neue Bürokratie aufgebaut wird, was meiner Meinung wenig mit Transparenz und geringere staatliche Macht zu tuen hat.
Auf Seite 9 steht:
"Einführung einer Informations- und Auskunftspflicht gegenüber den Betroffenen beim Datenaustausch zwischen Polizeien der EU-Länder"
Die Folgen eines solchen Gesetzes ist wohl vielen nicht klar: Wenn bei einer Verfolgung auf der Autobahn, der Fliehende nahe der Grenze ist, darf die deutsche Polizei den Namen und Kennzeichen des Betroffenen nicht der Polizei des Nachbarlandes nennen, bevor der Fliehende informiert ist. (oder habe ich es falsch verstanden). Bei den offen Grenzen ist es natürlich eine gewaltige Einschränkung. Auch wäre es nicht mögliche, das eine ausländische Polizei prüfen kann, ob der deutsche Pass/Führerschein eines Verdächtigen echt ist.
Auf Seite 8 steht:
"Durchsetzung des Folterverbots".
Meines Wissen nach ist in Deutschland Folter verboten und wird auch nicht angewant (zumindest ist in der letzten Zeit meines Wissen nach kein Fall in die Öffentlichkeit gekommen). In Programm der Piraten stehen öfters Maßnahmen drinnen, die jetzt schon gelten oder das Bundesverfassungsgericht für nötig erachtet hat.
Ab Seite 15 beschäftigt sich das Programm mit dem Informatenschutz. Da fehlt meiner Meinung nach die beiderseitige Betrachtung: Es gibt Fälle, das Mitarbeiter mit falsche Informationen anonyme Anzeigen gemacht haben, woraufhin das Unternehmen zugrunde ging, da ihm die Kunden davonliefen.
Als letztes möchte ich noch auf Seite 17 aufmerksam machen, da dort folgendes steht:
"Die strikte Gewaltenteilung soll gesetzlich verankert werden"
Dies halte ich für eine zu allgemeine Aussage, da wir aufgrund unseres System keine strenge Gewaltenteilung haben. Die Legislative und die Exekutive sind nah beieinander, da die Riegierung vom Parlament gewählt wird, nicht wie z.B. in der USA der Präsident vom Volk gewählt wird. Außerdem hat das Bundesrat, eine Vertrettung der Länderregierungen (Exekutive) das Recht, mit über einige Gesetze zu bestimmen. Damit hat diese Aussage eine so gewaltige Ausswirkungen, das diese konkrett formuliert werden muss, und nicht abstrakt gesagt dagelgt werden sollte. Immerhin geht es hier um eine Systemänderung.
Letzenendes zeigt sich, das die Partei zwar gute Ideale hat, aber wenig wirklich konkretes liefert, sich gelegentlich in Wiedersprüche verwickelt und nicht alles durchdacht hat. Dies kann sich noch ändern, besonders weil es eine junge Partei ist, aber ich bezweifle es, da die Thematik wirklich sehr kompliziert ist, weil besonders viele Interressen aufeinander treffen.
Morgen wird die Zukunft besser sein
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Klischeepunk - 40
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Geschrieben am: 05.09.2009 um 20:19 Uhr
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Zitat von McBudaTea:
Auf der Seite 4 steht:
"Insbesondere lehnen wir Änderungen an dem die Grundrechte umfassenden ersten Abschnitt (Art. 1 bis 19) kategorisch ab"
Auf der Seite 8 steht:
"Die Entwicklung von Technologien zur verstärkten Überwachung, Erfassung und Kontrolle von Bürgerinnen und Bürgern lehnen wir ab."
Müsste man damit nicht die Forschungsfreiheit (Art. 5) einschränken bzw. das Grundgesetz ändern? Außerdem: Ist diese Forderung richtig? Meiner Meinung nach MUSS in bestimmten Bereichen eine vollständige Kontrolle herrschen. So stimmt mir wohl jeder zu, dass ein Atomkraftwerk, ein Labor wo an gefährlichen Krankheitserreger (um eine Impfung zu etwickeln) erforscht werden, oder auch Orte, wo teuere Waren (Diamanten, Platin etc.) gelagert werden, oder um den "transparenten Staat" (Seite 13) aufrechtzuerhalten, besonders sicher sein muss. Natürlich muss man dafür neue Technologien entwickelt werden. Und natürlich könnten diese zu Überwachung aller Bürger dienen. So gut wie jedes Kontrollinstrument könnte dazu dienen.
Hier sehe ich ein Wiederspruch aus Notwendigkeit.
Es geht nicht (explizit nicht) um die überwachung von brisanten lokalitäten, sondern um eine andauernd ausgeweitete überwachung des Bürgers und damit einhergehende eingriffe in die privatsphäre. Dass man schnelle Brüter nicht zum Hotel umfunktioniert in dem es waffenfähiges Plutonium als Geschenk zum einchecken gibt ist selbstredend.
Es geht um totalüberwachung auf öffentlichen Plätzen/in der öffentlichkeit, nicht bezogen auf Interne überwachung auch wenn hier teilweise die Möglichkeiten des Arbeitgebers evtl. eingeschrenkt werden (müssen), da ihn manche dinge nichts angehen.
Zitat von McBudaTea:
Mir sind noch ein paar Sachen in Wahlprogramm aufgefallen:
In Seite 13 steht:
"Amtsträger dürfen neben ihrem Amt und wenigstens 2 Jahre nach Beendigung ihrer Amtstätigkeit nicht in Unternehmen, Vereinen oder Verbänden tätig sein, die direkt durch die Amtstätigkeit betroffen sind."
Was soll man genau darunter verstehen? Wenn eine Steuerreform gemacht wird, dann ist jedes Unternehmen davon betroffen. Wenn ein Gesetz/Beschluss zu Förderung von ehrenamtliche Betätigung in Verreinen beschlossen wird, darf er nicht in einem Verein tätig sein etc. Faktisch ist jeder Abgeordneter davon getroffen und darf nicht arbeiten, da sehr viele Gesetze beschlossen werden.
Im selben Absatz steht noch:
"Auf Antrag eines Betroffenen kann die jeweilige Situation von einem Ausschuss gesondert untersucht werden, um unverhältnismäßige Eingriffe in die Berufsfreiheit zu vermeiden."
Eigentlich muss dann jeder Abgeordneter durch diesem Auschuss, weil von allen Abgeordneten in das Beruffreiheit (Art.12) eingeschränkt werden (nach ihrer Abgeordnetentätigkeit), was eine Verfassungsänderung nötig macht, was ein Wiederspruch ist etc.
Damit ist dieser Punkt völlig sinnlos. Dies ist nicht der einzige Punkt, wo neue Bürokratie aufgebaut wird, was meiner Meinung wenig mit Transparenz und geringere staatliche Macht zu tuen hat.
Es geht hier darum eine Neutralität aufrecht zu erhalten, dass nicht im eigenen Interesse bereits während einer regierungsbeteiligung gewirtschaftet wird.
Sprich: Im austausch für nen Sitz im Aufsichtsrat werden halt ma Fördergelder locker gemacht die in Konzern X nichts zu suchen haben oder explizit fördergelder eingeführt.
Zitat von McBudaTea:
Auf Seite 9 steht:
"Einführung einer Informations- und Auskunftspflicht gegenüber den Betroffenen beim Datenaustausch zwischen Polizeien der EU-Länder"
Die Folgen eines solchen Gesetzes ist wohl vielen nicht klar: Wenn bei einer Verfolgung auf der Autobahn, der Fliehende nahe der Grenze ist, darf die deutsche Polizei den Namen und Kennzeichen des Betroffenen nicht der Polizei des Nachbarlandes nennen, bevor der Fliehende informiert ist. (oder habe ich es falsch verstanden). Bei den offen Grenzen ist es natürlich eine gewaltige Einschränkung. Auch wäre es nicht mögliche, das eine ausländische Polizei prüfen kann, ob der deutsche Pass/Führerschein eines Verdächtigen echt ist.
Eine Informationspflicht schließt nicht den Schnellen austausch von Daten aus sondern sagt ausschließlich dass die betrefende Person darüber informiert werden muss. Die Auskunftspflicht beschreibt eigentlich nur, dass die Person ein Recht hat zu erfahren ob und welche Daten getauscht werden/wurden.
Zitat von McBudaTea:
Auf Seite 8 steht:
"Durchsetzung des Folterverbots".
Meines Wissen nach ist in Deutschland Folter verboten und wird auch nicht angewant (zumindest ist in der letzten Zeit meines Wissen nach kein Fall in die Öffentlichkeit gekommen). In Programm der Piraten stehen öfters Maßnahmen drinnen, die jetzt schon gelten oder das Bundesverfassungsgericht für nötig erachtet hat.
Es gibt aber dinge auf die obwohl in schriftform vorhanden - schlicht und ergreifend mehr wert gelegt werden muss. Das Folterverbot halt ich für Fraglich da es imho bereits größtenteils durchgesetzt wird, aber hier gibt es auch interessante punkte wie es mit dem Austausch aussieht - darf man Personen bspw. an Amis ausliefern auf die Gefahr hin dass sie in Gewissen knästen landen in denen nicht so ganz viel vom folterverbot gehalten wird.
Zitat von McBudaTea:
Ab Seite 15 beschäftigt sich das Programm mit dem Informatenschutz. Da fehlt meiner Meinung nach die beiderseitige Betrachtung: Es gibt Fälle, das Mitarbeiter mit falsche Informationen anonyme Anzeigen gemacht haben, woraufhin das Unternehmen zugrunde ging, da ihm die Kunden davonliefen.
Und? Die gefahr besteht immer.
Zitat von McBudaTea:
Als letztes möchte ich noch auf Seite 17 aufmerksam machen, da dort folgendes steht:
"Die strikte Gewaltenteilung soll gesetzlich verankert werden"
Dies halte ich für eine zu allgemeine Aussage, da wir aufgrund unseres System keine strenge Gewaltenteilung haben. Die Legislative und die Exekutive sind nah beieinander, da die Riegierung vom Parlament gewählt wird, nicht wie z.B. in der USA der Präsident vom Volk gewählt wird. Außerdem hat das Bundesrat, eine Vertrettung der Länderregierungen (Exekutive) das Recht, mit über einige Gesetze zu bestimmen. Damit hat diese Aussage eine so gewaltige Ausswirkungen, das diese konkrett formuliert werden muss, und nicht abstrakt gesagt dagelgt werden sollte. Immerhin geht es hier um eine Systemänderung.
Letzenendes zeigt sich, das die Partei zwar gute Ideale hat, aber wenig wirklich konkretes liefert, sich gelegentlich in Wiedersprüche verwickelt und nicht alles durchdacht hat. Dies kann sich noch ändern, besonders weil es eine junge Partei ist, aber ich bezweifle es, da die Thematik wirklich sehr kompliziert ist, weil besonders viele Interressen aufeinander treffen.
Landesregierungen sind auch teile der Legislative und nicht der exekutiven, als exekutive wären maximal die jwlg. innenminister zu sehen als oberste Dienstherren der Polizeien.
Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 05.09.2009 um 20:40 Uhr
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Zitat von DjKoma: Ums stören geht es sicher nicht, abgesehen von Gesetzentwürfen die in Richtung 1984 , Stasi 2.0 oder 4. Reich abzielen. Da bin ich absolut dafür, dass diese Beschlüsse verhindert werden.
Schau dir das durchschnittliche Mitglied der Piratenpartei an, um die 30 Jahre alt, Hochschulabschluss. So qualifizierte Leute findest du in wenigen Parteien.
Allerdings ist die Partei erst 3 Jahre alt. Dass sich hier noch nicht für jedes Thema die Experten gefunden haben ist etwas völlig normales.
Der Unterschied den du nicht bemerkst ist, dass andere Parteien teilweise weniger Ahnung aber denoch eine Meinung haben.
Wenn es nicht allein ums stören geht, muss das Themengebiet aber erweitert werden. Oder willst du mir erzählen, dass sich die Piraten bei Entscheidungen im Bundestag enthalten würden, wenn sie den Einzug schafften und zum entsprechenden Thema keine Ahnung hätten? Ich bezweifle das.
Ich weiß, dass die Partei noch recht jung ist. Die bisherigen Entwicklungen sind durchaus begrüßenswert. Nur bleibt eine solche Partei für mich unwählbar, solange sie mir keine Pläne für den Arbeitsmarkt oder die Sozialpolitik hat. Wahlentscheidungen werden schließlich aus der Maxime getroffen, welche Partei wohl die meisten Vorteile für einen selbst bringen können.
Es ist sicher sinnvoll, wenn intelligente Menschen in einer Partei sind. Dennoch ist es für eine Politik nicht nur ausreichend, Wissen und Intelligenz anzuhäufen, sodern es muss auch Verständnis für die Belange des Volkes herrschen. Daher sollten meiner Meinung nach auch ruhig Menschen mit geringerem Bildungsabschluss in die Parlamente einziehen, um praktische Erfahrung mitzubringen. Nicht zuletzt Lebenserfahrung fördert eine sinnvolle Politik.
Hast du denn Beispiele, wo andere Parteien nur Meinungen und keine Ahnung haben? Wüsste gerne konkrete Beispiele hierzu. Und nicht nur die Zitierung einzelner Minister, sondern eben auch die Staatssekretäre und Sachverständigen der Parteien.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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McBudaTea - 32
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Geschrieben am: 05.09.2009 um 21:56 Uhr
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Zitat von Klischeepunk: Zitat von McBudaTea:
Auf der Seite 4 steht:
"Insbesondere lehnen wir Änderungen an dem die Grundrechte umfassenden ersten Abschnitt (Art. 1 bis 19) kategorisch ab"
Auf der Seite 8 steht:
"Die Entwicklung von Technologien zur verstärkten Überwachung, Erfassung und Kontrolle von Bürgerinnen und Bürgern lehnen wir ab."
Müsste man damit nicht die Forschungsfreiheit (Art. 5) einschränken bzw. das Grundgesetz ändern? Außerdem: Ist diese Forderung richtig? Meiner Meinung nach MUSS in bestimmten Bereichen eine vollständige Kontrolle herrschen. So stimmt mir wohl jeder zu, dass ein Atomkraftwerk, ein Labor wo an gefährlichen Krankheitserreger (um eine Impfung zu etwickeln) erforscht werden, oder auch Orte, wo teuere Waren (Diamanten, Platin etc.) gelagert werden, oder um den "transparenten Staat" (Seite 13) aufrechtzuerhalten, besonders sicher sein muss. Natürlich muss man dafür neue Technologien entwickelt werden. Und natürlich könnten diese zu Überwachung aller Bürger dienen. So gut wie jedes Kontrollinstrument könnte dazu dienen.
Hier sehe ich ein Wiederspruch aus Notwendigkeit.
Es geht nicht (explizit nicht) um die überwachung von brisanten lokalitäten, sondern um eine andauernd ausgeweitete überwachung des Bürgers und damit einhergehende eingriffe in die privatsphäre. Dass man schnelle Brüter nicht zum Hotel umfunktioniert in dem es waffenfähiges Plutonium als Geschenk zum einchecken gibt ist selbstredend.
Es geht um totalüberwachung auf öffentlichen Plätzen/in der öffentlichkeit, nicht bezogen auf Interne überwachung auch wenn hier teilweise die Möglichkeiten des Arbeitgebers evtl. eingeschrenkt werden (müssen), da ihn manche dinge nichts angehen.
Aber wie Überwacht man öffentliche Plätze? In dem man viele Überwachungskamaras, Sensoren etc. Instaliert, alle Daten in einen Zentralrechner, wo irgendwelche Beamte sitzen oder ein Computer der das automatisch erkennt. Vieleicht, wenn man weiter geht, würde man das öffentliche Gelände so bauen, das die Polizei schneller zugreifen kann.
Das sind alles Punkte (Sensoren, Überwachungskamara, Zentralrechnung, Computererkennung, Architektur) die man auch in anderen Bereichen verwendet. Welches Instrumet wird nur zur Überwachung der Bürger verwendet, nicht aber zu anderen Zwecken?
Morgen wird die Zukunft besser sein
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Klischeepunk - 40
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Geschrieben am: 05.09.2009 um 22:08 Uhr
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Aber die entwicklung dieser geräte wird überhaupt nicht ausgeschlossen, nur das etwas gezielt auf den zweck der überwachung des bürgers entwickelt werden soll wird hier angegriffen. Dinge wie Televisoren aus Orwells '84.Und natürlich wird dahingehend auch gearbeitet, interessant ist ja wie man möglichst effektiv eine menschenmasse überwachen und beobachten kann und diese daten auswerten kann - um soetwas geht es.
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McBudaTea - 32
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Geschrieben am: 05.09.2009 um 22:14 Uhr
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Zitat von Klischeepunk: Aber die entwicklung dieser geräte wird überhaupt nicht ausgeschlossen, nur das etwas gezielt auf den zweck der überwachung des bürgers entwickelt werden soll wird hier angegriffen. Dinge wie Televisoren aus Orwells '84.Und natürlich wird dahingehend auch gearbeitet, interessant ist ja wie man möglichst effektiv eine menschenmasse überwachen und beobachten kann und diese daten auswerten kann - um soetwas geht es.
Welche Geräte werden denn gezieht für die Überwachung der Bürger entwickelt?
Morgen wird die Zukunft besser sein
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netscout - 36
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Geschrieben am: 05.09.2009 um 22:17 Uhr
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die geräte müssen nicht erst entwickelt werden. nur benutzt.
das internet ist umfangreich, und weiss eine menge über die menschen die sich darin bewegen.
Alles was entsteht ist wert, dass es zu Grunde geht.
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Klischeepunk - 40
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Geschrieben am: 05.09.2009 um 22:21 Uhr
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Zitat von McBudaTea: Zitat von Klischeepunk: Aber die entwicklung dieser geräte wird überhaupt nicht ausgeschlossen, nur das etwas gezielt auf den zweck der überwachung des bürgers entwickelt werden soll wird hier angegriffen. Dinge wie Televisoren aus Orwells '84.Und natürlich wird dahingehend auch gearbeitet, interessant ist ja wie man möglichst effektiv eine menschenmasse überwachen und beobachten kann und diese daten auswerten kann - um soetwas geht es.
Welche Geräte werden denn gezieht für die Überwachung der Bürger entwickelt?
Bspw. Scanvorrichtungen die dich aufgrund biometrischer daten erkennen sollen (flughafen) mit entsprechender software ... die entwicklung entstand sicher nicht aus langeweile
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McBudaTea - 32
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Geschrieben am: 05.09.2009 um 22:23 Uhr
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Zitat von Klischeepunk: Zitat von McBudaTea:
Als letztes möchte ich noch auf Seite 17 aufmerksam machen, da dort folgendes steht:
"Die strikte Gewaltenteilung soll gesetzlich verankert werden"
Dies halte ich für eine zu allgemeine Aussage, da wir aufgrund unseres System keine strenge Gewaltenteilung haben. Die Legislative und die Exekutive sind nah beieinander, da die Riegierung vom Parlament gewählt wird, nicht wie z.B. in der USA der Präsident vom Volk gewählt wird. Außerdem hat das Bundesrat, eine Vertrettung der Länderregierungen (Exekutive) das Recht, mit über einige Gesetze zu bestimmen. Damit hat diese Aussage eine so gewaltige Ausswirkungen, das diese konkrett formuliert werden muss, und nicht abstrakt gesagt dagelgt werden sollte. Immerhin geht es hier um eine Systemänderung.
Letzenendes zeigt sich, das die Partei zwar gute Ideale hat, aber wenig wirklich konkretes liefert, sich gelegentlich in Wiedersprüche verwickelt und nicht alles durchdacht hat. Dies kann sich noch ändern, besonders weil es eine junge Partei ist, aber ich bezweifle es, da die Thematik wirklich sehr kompliziert ist, weil besonders viele Interressen aufeinander treffen.
Landesregierungen sind auch teile der Legislative und nicht der exekutiven, als exekutive wären maximal die jwlg. innenminister zu sehen als oberste Dienstherren der Polizeien.
Regierungen gehören im klassischen Konzept zu der Exekutive, da die Regierung die Gesetze, die die Legislative beschließt, durchsetzen muss, schon aus dem Grund, das die Minister zu der Regierung gehören. Damit haben wir keine klassische Gewaltenteilung. Damit ist die Forderung nach ein strikte Gewaltenteilung eine Forderung nach einen Systemwechsel, womit man genau sagen muss, was man will.
Morgen wird die Zukunft besser sein
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McBudaTea - 32
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Geschrieben am: 05.09.2009 um 22:25 Uhr
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Zitat von Klischeepunk: Zitat von McBudaTea: Zitat von Klischeepunk: Aber die entwicklung dieser geräte wird überhaupt nicht ausgeschlossen, nur das etwas gezielt auf den zweck der überwachung des bürgers entwickelt werden soll wird hier angegriffen. Dinge wie Televisoren aus Orwells '84.Und natürlich wird dahingehend auch gearbeitet, interessant ist ja wie man möglichst effektiv eine menschenmasse überwachen und beobachten kann und diese daten auswerten kann - um soetwas geht es.
Welche Geräte werden denn gezieht für die Überwachung der Bürger entwickelt?
Bspw. Scanvorrichtungen die dich aufgrund biometrischer daten erkennen sollen (flughafen) mit entsprechender software ... die entwicklung entstand sicher nicht aus langeweile
Ja, aber mitlerweile verwendet man in vielen Firmen/ Gebäude, die besonders gefärdet sind, Biometrische Daten. Von wo will man jetzt genau wissen, wofür eine spezielle Technologie entwickelt wird, besonders wenn man es für beides verwenden kann? Damit haben wir eine Einschränkung der Forschungsfreiheit.
Morgen wird die Zukunft besser sein
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Klischeepunk - 40
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Geschrieben am: 05.09.2009 um 22:28 Uhr
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Zitat von McBudaTea: Zitat von Klischeepunk: Zitat von McBudaTea: [
Welche Geräte werden denn gezieht für die Überwachung der Bürger entwickelt?
Bspw. Scanvorrichtungen die dich aufgrund biometrischer daten erkennen sollen (flughafen) mit entsprechender software ... die entwicklung entstand sicher nicht aus langeweile
Ja, aber mitlerweile verwendet man in vielen Firmen/ Gebäude, die besonders gefärdet sind, Biometrische Daten. Von wo will man jetzt genau wissen, wofür eine spezielle Technologie entwickelt wird, besonders wenn man es für beides verwenden kann? Damit haben wir eine Einschränkung der Forschungsfreiheit.
Für die meisten Forschungen gibt es einen Forschungsauftrag ;) Das dürfte sich bereits hier entscheiden wie er formuliert ist.
Abgesehn davon halte ich die Verwendung biometrischer daten - insbesondere beim "Gesichtsscan" für mehr als zweifelhaft, egal ob genutzt oder nicht - grins das ding mal an und du bist mit etwas glück bin laden.
Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.
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