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Bachelor / Master / Diplom ?

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cissi89 - 36
Halbprofi (offline)

Dabei seit 08.2011
161 Beiträge
Geschrieben am: 12.06.2012 um 14:36 Uhr
Zuletzt editiert am: 12.06.2012 um 14:56 Uhr

Was ihr gepostet habt stimmt auch teilweise, zwischen den Unis gib's gravierende Unterschiede!
Doch es ist wirklich merkwürdig seit der vollkommenen Umstellung von Diplom auf Bachelor stiegen die durchfallquoten deutlich an in Natur- und Ingenieurwissenschaften!
Ich selbst studierte pharm. Chemie an der Uni Wien, zu Magisterzeiten waren die durchfallquoten schon recht hoch, zwischen 70 und 80%.
Dies hat sich noch verschärft durch die Bachelor Einführung! ich weiß es noch wie heute ss2010 im Fach physikalische Chemie, zu Magisterzeiten auf 3 Semester verteilt, jetzt auf 2, die Stoffmenge wurde 1zu1 übernommen... Erste Klausur 100% durchgefallen ja kam auch im ORF, denn sowas Gabs zu Magisterzeiten noch nie!

Zum Thema Freigeist, in ulm war es so man bekam sein Skript, was im Skript (welches an sich nur schlecht war da nur power Point Präsentation) stand wurde abgefragt in der Klausur, viele stellen wurden dabei offengelassen, denn über das Skript hinaus denken war nicht erwünscht!
Bei mir jetzt hier gib's ein sehr detailliertes Skript das einen zur kombination anderem animiert, sprich eigenrecherche als auch Entwicklung der eigenen Sicht auf das jeweilige Fachgebiet ist gefragt!
Was in Ulm nie der fall war...
DonaldSuck - 46
Profi (offline)

Dabei seit 04.2003
958 Beiträge
Geschrieben am: 12.06.2012 um 14:43 Uhr

Naja, wir hatten an der FH auch in den meisten Fällen Skripte, die mal mehr und mal weniger gut waren. Die Skripte haben in 90% der Fälle ausgereicht, um die Prüfung zu bestehen. Aber logischerweise gab es natürlich enorme Unterschiede zwischen den Skripten. Die einen Profs hatten 800 PPT-Folien, aus denen man sich dann die 100 sinnvollsten Seiten zusammenschreiben konnte, die anderen hatten nen Skript von 80 Seiten und man musste das Skript dann noch mit den Infos aus den Vorlesungen ergänzen.
Bücher wälzen musste man dann erst an Studien- und Dipl. Arbeit, wobei Quellen und Infos finden in Zeiten von Google nichtmehr so das Problem sein sollten. Das Studium soll sowieso nur die Grundlage für den späteren Beruf sein.
Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 12.06.2012 um 15:29 Uhr

Zitat von cissi89:

nur die Bachelorumsetzung an der Uni Ulm ist unter aller sau Kanone :kotzer:


Aber hier ja meine Aussage von oben: Es gibt Unis, die haben den Bachelor gut umgesetzt. Nur hört man von denen seltener, weil sich negative Dinge einfach besser halten.

Das ganze System abzulegen, weil einzelne Unis zu faul waren, eine gute Umsetzung zu machen, halte ich für falsch. Das ist mir viel zu pauschal.

Zitat von cissi89:

Wenn Diplom in ganz Deutschland so war wie hier in Greifswald dann hat die Politik einen riesen Fehler begangen und früher oder später wird es auch die Politik merken!


Bei Bologna ging es nicht darum, dass Studenten es möglichst gemütlich haben sollten oder stundenlange Diskussionen über fachfremde Dinge führen sollten. Es gab zwei maßgebliche Leitgedanken:
Zum einen sollte eine europäische Vergleichbarkeit der Abschlüsse bestehen. Wenn du also heute nach Frankreich, England oder Spanien gehst, soll ein Arbeitgeber wissen, was er mit deinem Abschluss anfangen kann. Zugleich sollst du auch leichter an eine ausländische Uni gehen können und dort ganz normal dein Studium betreiben, ohne dass es Probleme bei der Anrechnung gibt. Diesen Gedanken halte ich für sehr sehr sinnvoll in einem vereinten Europa. Dass es bei dieser Umsetzung wohl auch größere Probleme gab, sollte nicht verschwiegen werden. Das macht die Idee aber nicht schlecht.
Zum anderen sollten Studenten schneller mit ihrem Studium fertig werden. Ein Bachelorabschluss sollte zum Berufseinstieg reichen, der Master für besonders interessierte Studenten da sein, die sich auch für Promotion und wissenschaftliche Stellen interessieren. Dass bestimmte Unis den Stoff so herunterbrechen, dass der Absolvent nachher kaum die Grundlagen beherrscht und dass der Bachelor in manchen Branchen eher widerwillig angenommen wird, ist keine Schuld des Systems. Es ist logisch, dass es bei einer Umstellung eine Weile dauert, bis sich die Arbeitgeber daran gewöhnen, was sie jetzt für Absolventen bekommen. Wenn die Hochschulen hier jetzt allerdings zum Diplom zurückkehren, hilft das der Problematik nicht aus. Der Fachkräftemangel wird auch nicht dadurch bekämpft, dass wie früher wieder ewig studiert werden kann oder dass es Diplom und Bachelor parallel gibt.


Zitat von cissi89:

Und es ist nicht Sinn und Zweck eines Studiums das die Anzahl der psychisch Kranken Studenten stetig steigt seit Einführung von Bolognia!


Da weiß ich wiederum nicht, ob man konkrete Zusammenhänge konstruieren kann. Fakt ist, dass die psychischen Erkrankungen seit einigen Jahren generell ansteigen in den Industrienationen. Ständige Erreichbarkeit per Handy oder Internet haben zu einem großen Stresspotential geführt, vielen Menschen fehlt dabei ein guter Ausgleich. Logisch, dass diese Entwicklung auch bei Studenten nicht halt macht. Hier wächst gleichzeitig auch der Druck auf einem umkämpften Arbeitsmarkt: Es gibt Branchen, in denen viele hochbezahlte Stellen unbesetzt blieben, weil nicht genug hochqualifizierte Bewerber da sind. Es gibt aber auch genug Branchen, in denen die Jobs hart umkämpft sind. Geisteswissenschaftler tun sich etwa seit jeher schwerer, gleich eine gute Anstellung zu finden.

Zitat von cissi89:

Und ich hab Gedacht Bolognia wurde eingeführt um die Durchfallquoten zu reduzieren... War jedenfalls eins der hochgesteckten Ziele!!!


Tatsächlich? Hatte ich bisher nicht wirklich von gehört. Denn dann würde man die Hochschule ja tatsächlich dazu bringen, dass jeder Student irgendwie durchgebracht werden muss, wie es etwa bei der Schule der Fall ist. Das wäre sicher falsch: Ich möchte nicht von einem Arzt behandelt werden, dem man die Anforderungen so niedrig gestellt hat, dass er auf jeden Fall durch das Studium kommt.

Was die Durchfallquoten angeht, müsste man wiederum weiter schauen: Sind die Quoten überall so hoch oder womöglich vor allem an den Unis, die den Bachelor schlecht umgesetzt haben?

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 12.06.2012 um 15:35 Uhr

Zitat von DonaldSuck:

Naja, wir hatten an der FH auch in den meisten Fällen Skripte, die mal mehr und mal weniger gut waren. Die Skripte haben in 90% der Fälle ausgereicht, um die Prüfung zu bestehen. [....]. Das Studium soll sowieso nur die Grundlage für den späteren Beruf sein.


An einer FH lasse ich das noch gelten, weil hier eine praxisnähere Ausrichtung stattfinden soll. Da ist es nicht Ziel, klassische Wissenschaftler und Forscher zu bilden. An einer Uni jedoch sollte das Ziel bleiben, Wissenschaftler zu formen. Das ist der universitäre Anspruch. Es schadet absolut nicht, wenn man trotzdem mehr praktische Elemente im Studium einbaut, schließlich werden wohl 97-98 % keine wissenschaftliche Karriere einschlagen und die sollten sich dann auch auf dem normalen Arbeitsmarkt behaupten können. Dass ein Uni-Student aber mit Lehrbüchern lernen und Quellen ordentlich recherchieren kann, halte ich für unverzichtbar.

Zitat von cissi89:

Zum Thema Freigeist, in ulm war es so man bekam sein Skript, was im Skript (welches an sich nur schlecht war da nur power Point Präsentation) stand wurde abgefragt in der Klausur, viele stellen wurden dabei offengelassen, denn über das Skript hinaus denken war nicht erwünscht!


Wie angesprochen, das halte ich für nicht besonders gut.

Was das Thema Freigeist angeht, muss man halt auch wieder genauer hinschauen: In vielen Fächern (weiß nicht, wie das bei den WiWis genau ist) müssen zuerst mal die Grundlagen gelernt werden. Da ist noch nicht viel mit freiem Denken und großer eigener Argumentation. Man schaut sich etwa irgendwelche Theorien an, die existieren und übernimmt die Gedanken weitestgehend. Eine echte Auseinandersetzung kann dann meist erst später stattfinden, wenn man die Grundlagen kennt und auch damit argumentieren kann.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

tyler_jones - 38
Profi (offline)

Dabei seit 06.2010
555 Beiträge
Geschrieben am: 12.06.2012 um 16:08 Uhr
Zuletzt editiert am: 12.06.2012 um 16:16 Uhr

Doch Bologna sollte die Durchfallquoten senken...

Zitat:
"HIS-Studie Bologna-Reform lässt Anteil der Studienabbrecher steigen

Die Hochschulreform sollte die Quote der Studienabbrüche senken. Eine Studie zeigt das Gegenteil. Doch die Ergebnisse reichen nicht, um den Bachelor zu verteufeln.

Ein immer höherer Anteil an Studenten bricht das Bachelor-Studium ab. Dieses Ergebnis legen nun Bildungsforscher vom Hochschul-Informations-System (HIS) in einer Studie vor."

Quellen:
Das ist ein Link
Das ist ein Link
Und hier die Ziele von Bologna:
Das ist ein Link

Ich bin im 4ten Semester alle Grundlagen sind gelehrt worden, eher schlecht als recht, und es ist immernoch übers Skript hinausdenken unerwünscht!

Why dont you go back to endor you stupid wookie!!! -eric cartman

schleicher85
Halbprofi (offline)

Dabei seit 11.2006
271 Beiträge
Geschrieben am: 14.06.2012 um 13:16 Uhr

Zitat von tyler_jones:

Doch Bologna sollte die Durchfallquoten senken...

Zitat:
"HIS-Studie Bologna-Reform lässt Anteil der Studienabbrecher steigen

Die Hochschulreform sollte die Quote der Studienabbrüche senken. Eine Studie zeigt das Gegenteil. Doch die Ergebnisse reichen nicht, um den Bachelor zu verteufeln.

Ein immer höherer Anteil an Studenten bricht das Bachelor-Studium ab. Dieses Ergebnis legen nun Bildungsforscher vom Hochschul-Informations-System (HIS) in einer Studie vor."

Quellen:
Das ist ein Link
Das ist ein Link
Und hier die Ziele von Bologna:
Das ist ein Link

Ich bin im 4ten Semester alle Grundlagen sind gelehrt worden, eher schlecht als recht, und es ist immernoch übers Skript hinausdenken unerwünscht!


Interessant.

Man könnte meinen die Bachelor Studiengänge wären schwerer geworden. :-D :-D :-D
Da ich wohl einer der wenigen Menschen bin, die sowohl über ein Diplom als auch über einen Bachelor Abschluss verfügen kann ich das Ganze recht gut vergleichen.
Die Bachelors haben teilweise mit Umstellungen zu kämpfen und das alles etwas chaotisch abläuft und auch die Lehrkräft oft überfragt sind welche Regel den nun wo gilt. Das Niveau ist aber, selbst im Master im Vergleich zum Diplom, gesunken! Man hat viele Grundlagen im Bachelor gestrichen die dann auch im Master nicht mehr nachgeholt werden. Dazu können ehemalige Killerfächer heute oft durch Lulu Fächer ausgeglichen werden weil diese zu einem Modul zusammen gefasst werden. Man will eben mehr Absolventen durchwinken.

Das ist der einzige Grund. Das ist auch der Grund fürs G8. Da hat man auf einen Schlag doppelt soviele Schulabgänger und die strömen auch nach 3 Jahren Bachelor "Studium" auf den Arbeitsmarkt. Bei solch einer Erhöhung der Absolventenzahl kann die Industrie dann schön die Gehälter drücken.

Und damit hängt in meinen Augen auch die Abbrecherquote zusammen. Als ich im Jahr 2004 mein Abi gemacht habe, hatte ich noch als letzter richtiges Abi mit 42h Woche und 2 richtigen LK.
Das hatte zur Folge das im Jahr 2004 lediglich 30% des Jahrgangs Abitur hatten.

Heute wird jeder Baumschulabschluss zum Abitur auserkoren. Daher haben im Jahr 2011 67%, also mehr als Doppelt soviele wie 2004, mit Abitur oder Fachabitur die Schule abgeschlossen.

Kann mir keiner erzählen das im Laufe eines halben Jahrzehnts es plötzlich mehr als doppelt soviele schlaue und ehrgeizige Schüler gibt.
Und schon zu meinen Zeiten, zu G9 Zeiten und zu Zeiten des richtigen Abis, hatten viele eklatante Probleme mit Grundlagen z.B. der Mathematik oder Physik als die an die Unis kamen.

Nun schiebt man doppelt soviele Schüler in einem Jahr weniger durchs Abi und wundert sich dann wenn die im Studium scheitern.
Doch diese "Abiturienten" haben eben noch weniger gefestige Grundlagenkenntnisse zum einen. Zum Anderen war man früher als Abiturient 19, 20 Jahre alt. Hat dann noch Wehr- oder Zivieldienst geleistet. Mit 20 oder 21 konnte man schon viel eher abschätzen was man den Rest seines Lebens machen will und entsprechend den richtigen Studiengang wählen.
Die Abiturienten heute sind 18 Jahre alt und müssen keinen Wehrdienst etc. leisten. Sorry, ich konnte mit 18 noch nicht abschätzen was ich den Rest meines Lebens machen will.

Und weil die Studienplätze dann aufgrund des Massenanlaufs eh rar sind, nimmt man eben irgendwas das man studiert. Das Gesamtergebnis ist, man hat die Entscheidung oft nicht gründlich reflektiert, man hat weniger wichtiger Grundlagenkenntnisse und man muss sich mit einem unfertigen, nicht durchdachten System rumärgern.

Die Umstände für die Bachelors sind also wirklich schlecht. Aber das Niveau oder der Schwierigkeitsgrad an sich sind mit nichten schwerer geworden, das krasse Gegenteil ist der Fall.

Und einen Riesenvorteil haben die Bachelors von heute den Diplomern von vor ein paar Jahren dann doch. Während man zu Diplomzeiten mit 19 Abi gemacht hat, manche mit 20, dann ein Jahr Wehrdienst geleistet hat, war man 21. Dann noch 5 Jahre Diplomstudium. Dann war man 25, 26 Jahre alt ehe man Geld verdienen konnte.
Die Bachelors machen mit 18 Abi und dann ein dreijähriges Studium und können mit 21 ins Berufsleben starten. Und auch wenn die zu Beginn etwas schlechter bezahlt werden, das, was die in den 3,4 Jahren mehr verdienen, das holen die Diplomer nie mehr auf. Also hört auf zu meckern.

Eine Gesellschaft, die ihre Freiheit zugunsten ihrer Sicherheit opfert, hat beides nicht verdient!

tyler_jones - 38
Profi (offline)

Dabei seit 06.2010
555 Beiträge
Geschrieben am: 14.06.2012 um 14:37 Uhr

Zitat von schleicher85:

Zitat von tyler_jones:

Doch Bologna sollte die Durchfallquoten senken...

Zitat:
"HIS-Studie Bologna-Reform lässt Anteil der Studienabbrecher steigen

Die Hochschulreform sollte die Quote der Studienabbrüche senken. Eine Studie zeigt das Gegenteil. Doch die Ergebnisse reichen nicht, um den Bachelor zu verteufeln.

Ein immer höherer Anteil an Studenten bricht das Bachelor-Studium ab. Dieses Ergebnis legen nun Bildungsforscher vom Hochschul-Informations-System (HIS) in einer Studie vor."

Quellen:
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Und hier die Ziele von Bologna:
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Ich bin im 4ten Semester alle Grundlagen sind gelehrt worden, eher schlecht als recht, und es ist immernoch übers Skript hinausdenken unerwünscht!


Interessant.

Man könnte meinen die Bachelor Studiengänge wären schwerer geworden. :-D :-D :-D
Da ich wohl einer der wenigen Menschen bin, die sowohl über ein Diplom als auch über einen Bachelor Abschluss verfügen kann ich das Ganze recht gut vergleichen.
Die Bachelors haben teilweise mit Umstellungen zu kämpfen und das alles etwas chaotisch abläuft und auch die Lehrkräft oft überfragt sind welche Regel den nun wo gilt. Das Niveau ist aber, selbst im Master im Vergleich zum Diplom, gesunken! Man hat viele Grundlagen im Bachelor gestrichen die dann auch im Master nicht mehr nachgeholt werden. Dazu können ehemalige Killerfächer heute oft durch Lulu Fächer ausgeglichen werden weil diese zu einem Modul zusammen gefasst werden. Man will eben mehr Absolventen durchwinken.

Das ist der einzige Grund. Das ist auch der Grund fürs G8. Da hat man auf einen Schlag doppelt soviele Schulabgänger und die strömen auch nach 3 Jahren Bachelor "Studium" auf den Arbeitsmarkt. Bei solch einer Erhöhung der Absolventenzahl kann die Industrie dann schön die Gehälter drücken.

Und damit hängt in meinen Augen auch die Abbrecherquote zusammen. Als ich im Jahr 2004 mein Abi gemacht habe, hatte ich noch als letzter richtiges Abi mit 42h Woche und 2 richtigen LK.
Das hatte zur Folge das im Jahr 2004 lediglich 30% des Jahrgangs Abitur hatten.

Heute wird jeder Baumschulabschluss zum Abitur auserkoren. Daher haben im Jahr 2011 67%, also mehr als Doppelt soviele wie 2004, mit Abitur oder Fachabitur die Schule abgeschlossen.

Kann mir keiner erzählen das im Laufe eines halben Jahrzehnts es plötzlich mehr als doppelt soviele schlaue und ehrgeizige Schüler gibt.
Und schon zu meinen Zeiten, zu G9 Zeiten und zu Zeiten des richtigen Abis, hatten viele eklatante Probleme mit Grundlagen z.B. der Mathematik oder Physik als die an die Unis kamen.

Nun schiebt man doppelt soviele Schüler in einem Jahr weniger durchs Abi und wundert sich dann wenn die im Studium scheitern.
Doch diese "Abiturienten" haben eben noch weniger gefestige Grundlagenkenntnisse zum einen. Zum Anderen war man früher als Abiturient 19, 20 Jahre alt. Hat dann noch Wehr- oder Zivieldienst geleistet. Mit 20 oder 21 konnte man schon viel eher abschätzen was man den Rest seines Lebens machen will und entsprechend den richtigen Studiengang wählen.
Die Abiturienten heute sind 18 Jahre alt und müssen keinen Wehrdienst etc. leisten. Sorry, ich konnte mit 18 noch nicht abschätzen was ich den Rest meines Lebens machen will.

Und weil die Studienplätze dann aufgrund des Massenanlaufs eh rar sind, nimmt man eben irgendwas das man studiert. Das Gesamtergebnis ist, man hat die Entscheidung oft nicht gründlich reflektiert, man hat weniger wichtiger Grundlagenkenntnisse und man muss sich mit einem unfertigen, nicht durchdachten System rumärgern.

Die Umstände für die Bachelors sind also wirklich schlecht. Aber das Niveau oder der Schwierigkeitsgrad an sich sind mit nichten schwerer geworden, das krasse Gegenteil ist der Fall.

Und einen Riesenvorteil haben die Bachelors von heute den Diplomern von vor ein paar Jahren dann doch. Während man zu Diplomzeiten mit 19 Abi gemacht hat, manche mit 20, dann ein Jahr Wehrdienst geleistet hat, war man 21. Dann noch 5 Jahre Diplomstudium. Dann war man 25, 26 Jahre alt ehe man Geld verdienen konnte.
Die Bachelors machen mit 18 Abi und dann ein dreijähriges Studium und können mit 21 ins Berufsleben starten. Und auch wenn die zu Beginn etwas schlechter bezahlt werden, das, was die in den 3,4 Jahren mehr verdienen, das holen die Diplomer nie mehr auf. Also hört auf zu meckern.


Im großen und ganzen Stimm ich dir zu, vor allem vom Chaos...
Teilweise stimmt es aber nicht das der Stoff vom Bachelor einfacher ist!
In Naturwissenschaften hat man in vielen unis z.b. Den Stoff komprimiert...
Hatte letztes ss eine Klausur aus diplomzeiten...
Das viele dann überfordert sind ist doch kein Wunder... Stoff komprimiert, weniger zeit selbe Klausur aus diplomzeiten...

Es ist wie crymu sagte von Uni zu Uni extrem verschieden...

Why dont you go back to endor you stupid wookie!!! -eric cartman

Ketzu - 38
Experte (offline)

Dabei seit 11.2008
1535 Beiträge
Geschrieben am: 14.06.2012 um 14:40 Uhr
Zuletzt editiert am: 14.06.2012 um 14:46 Uhr

Laut wikipedia: 2004: 41,5%, 2010: 49,0%. Woher sind deine Zahlen?

Nur weil du einen Bachelorabschluss und ein Diplom hast, kannst du nicht über beides urteilen. Das haben übrigens eine ganze Menge Leute, an BAs und FHs gab es zeitweise zum Diplom (BA) direkt den Bachelor dazu.
Und auch mit zwei getrennten Studien kannst du nur Aussagen über die jeweiligen Studiengänge geben. Die Regelungen zum Bachelor und Diplom unterscheiden sich nicht nur von Uni zu Uni sondern auch von Studiengang zu Studiengang an einer Uni.

Man muss auch gar nicht abschätzen können was man den Rest senies Lebens machen will. Man kann etwas beginnen was einen interessiert und das Fach nach einem oder zwei Semester wechseln wenn man erkannt hat das es das falsche ist.

Bei Aussagen wie "letzter mit richtigem Abitur" möchte man schreien, bei dem durchsickernden Bild vom elitären Abitur und Studium kriegt man das grausen, das der Realität in Deutschland an benötigter Ausbildung nicht hilft.

Das soll nicht heißen, dass ich dafür bin alle Leute durchs Abitur und Studium zu ziehen, es soll eine Errungenschaft bleiben für die man auch arbeiten muss. Das Chaos und die Umsetzung des Bachelors muss verbessert werden, dafür müssen aber die Studenten und Profs an den Unis auch was dafür tun.

Die ideen des Bachelor/Masters sind ziemlich gut:
Akkreditierung zum einfacheren Vergleich, Qualitätssicherung durch Rückkopplung mit den Studenten, Anforderungen in Abhängigkeit der benötigten Arbeitszeit (Leistungspunkte). Gerade der letzte Punkt wird aber häufig ignoriert.

Die Umsetzung war aber Sache der Unis: Studenten konnten sich sehr gut beteiligen. Der jeweils aktuelle Unsinn ist also vorallem den Unis und den dort vertretenen zu schulden.

Eine Meinung vertreten, heißt nicht sie zu teilen, sondern versuchen sie zu verstehen.

FerdiFuchs - 38
Profi (offline)

Dabei seit 01.2006
693 Beiträge
Geschrieben am: 19.06.2012 um 17:12 Uhr
Zuletzt editiert am: 19.06.2012 um 17:12 Uhr

nicht zu vergessen ist auch die Möglichkeit vieler Diplomer, nach einem Scheitern noch mal auf das Bachelorpferd aufzuspringen!

"wo" ist eine ORTSANGABE

MackieMesser - 41
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 23.06.2012 um 11:40 Uhr

Zitat von Cymru:


An einer FH lasse ich das noch gelten, weil hier eine praxisnähere Ausrichtung stattfinden soll. Da ist es nicht Ziel, klassische Wissenschaftler und Forscher zu bilden. An einer Uni jedoch sollte das Ziel bleiben, Wissenschaftler zu formen. Das ist der universitäre Anspruch. Es schadet absolut nicht, wenn man trotzdem mehr praktische Elemente im Studium einbaut, schließlich werden wohl 97-98 % keine wissenschaftliche Karriere einschlagen und die sollten sich dann auch auf dem normalen Arbeitsmarkt behaupten können. Dass ein Uni-Student aber mit Lehrbüchern lernen und Quellen ordentlich recherchieren kann, halte ich für unverzichtbar.


Lass doch das Märchen von Uni oder FH.
Es gibt bei den Arbeitgebern kaum noch eine unterschiedliche Behandlung von FH und Uni.
Ob nun 5 Jahre Uni Diplom oder FH Master ist bei uns egal. Wenn Du gut bist, bekommst 52.000 Einstiegsgehalt als Ingenieur.
Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 23.06.2012 um 11:46 Uhr

Zitat von MackieMesser:

Lass doch das Märchen von Uni oder FH.
Es gibt bei den Arbeitgebern kaum noch eine unterschiedliche Behandlung von FH und Uni.


...würde ich wieder vom Studiengang abhängig machen beim Einstiegsgehalt. Bei den Aufstiegschancen sieht es wiederum stark danach aus, dass die Uni-Absolventen die Nase vorn haben. Man schaue etwa in die DAX-Vorstände.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

FerdiFuchs - 38
Profi (offline)

Dabei seit 01.2006
693 Beiträge
Geschrieben am: 23.06.2012 um 12:11 Uhr

Zitat von MackieMesser:



Lass doch das Märchen von Uni oder FH.
Es gibt bei den Arbeitgebern kaum noch eine unterschiedliche Behandlung von FH und Uni.
Ob nun 5 Jahre Uni Diplom oder FH Master ist bei uns egal. Wenn Du gut bist, bekommst 52.000 Einstiegsgehalt als Ingenieur.


Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Vergleiche doch wenn dann Diplom FH/UNI oder Master FH/UNI

Und dass der Spalt zwischen Diplom FH/UNI in der Unterscheidung Master FH/UNI so gut wie nichtmehr vorhanden ist, ist eh klar.

"wo" ist eine ORTSANGABE

MackieMesser - 41
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 24.06.2012 um 19:43 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von MackieMesser:

Lass doch das Märchen von Uni oder FH.
Es gibt bei den Arbeitgebern kaum noch eine unterschiedliche Behandlung von FH und Uni.


...würde ich wieder vom Studiengang abhängig machen beim Einstiegsgehalt. Bei den Aufstiegschancen sieht es wiederum stark danach aus, dass die Uni-Absolventen die Nase vorn haben. Man schaue etwa in die DAX-Vorstände.


Wie sahen denn die FHs 1970 aus als die Vorstände studiert haben?
Aus einem Gespräch mit einem höheren Beamten vom Kultus scheinen die Unis sich es doch etwas verspielt zu haben. Sowohl Politik als auch die Industrie hätten gerne weniger komplizierte Institutionen. Im Moment sehe ich deshalb 2 Gewinner: Institute wie das Fraunhofer, die die Projekte führen und sich in Unis und FHs bedienen. Oder FHs selber, die sich jetzt nur noch Hochschulen nennen und eigene Forschungsabteilungen aufbauen.

Aus meiner Sicht sind die Unis nicht flexibel genug sich anzupassen und oft auch nicht willig dazu.
Der Vorteil der unis bleibt dennoch die Größe und damit die Kapazität.
Geht die aktuelle Entwicklung weiter, verschwindet der Vorteil aber mehr und mehr
Auf jeden Fall aber ein alles abhängig vom Studiengang, wie Du gesagt hast.
MackieMesser - 41
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 24.06.2012 um 19:47 Uhr

Zitat von FerdiFuchs:


Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Vergleiche doch wenn dann Diplom FH/UNI oder Master FH/UNI


Dort gilt das gleiche.
Gleiche Bezahlung, je nach Unternehmen.
Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 01.07.2012 um 21:15 Uhr

Zitat von MackieMesser:

Aus meiner Sicht sind die Unis nicht flexibel genug sich anzupassen und oft auch nicht willig dazu.


Denke, dass es hier auch von den Unis abhängig ist. Klar, jede Uni ist letztendlich etwas schwerfällig, so ganz hat man nicht verstanden, dass Bürokratie ein notwendiges Übel und kein Selbstzweck ist und Studenten nicht noch absichtlich zu gängeln sind.
Wenn ich so Erzählungen von Studenten anderer Unis höre und sie mit meinen Studienerfahrungen vergleiche, so stelle ich fest, dass vor allem die Unis mit den großen Namen (Tübingen, Heidelberg, LMU,...) sich da oft weniger Mühe geben. Die Studenten kommen allein aufgrund des guten Rufes (der oft einzig auf den Ergebnissen der Forschung beruht), die Lehre ist deswegen aber nicht unbedingt gut.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

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