Forum / Politik und Wirtschaft / Politische Korrektheit in der deutschen Sprache

Um mal bisschen Öl ins Feuer zu giessen, verlinke ich noch den "Artikel" meiner mittlerweile Lieblings-Satiren-Seite PI-News, die dieses Thema natürlich auch aufgegriffen hat.

Vollpfostenalarm

edit/
Die Kommentare sind der Börner :-D

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Biebe_666

- 47
Champion (offline)

Dabei seit 05.2005
25297 Beiträge

Geschrieben am: 16.08.2013 um 17:13 Uhr
Zuletzt editiert am: 16.08.2013 um 17:13 Uhr

Jetzt geht mir ein Lied rum: lustig ist das Sinti-und-Roma Le-he-ben, faria, faria, ho.

Bei PI-News kapieren die Meisten Hohlköpfe nicht dass z.B. Bei Schwarzwälder Kirschtorte das Wort "Schwarzwälder" nicht abwertend ist.

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Klischeepunk

- 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 16.08.2013 um 17:19 Uhr

Zitat von le_mon:

Das würde ja heißen, die Franzosen nehmen alles in den Mund.

Kennst du nicht die frühkindliche Französische Phase? Man steckt alles in den Mund und hat keinen Bock auf Krieg. Also bitte.

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Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.

le_mon

- 31
Experte (offline)

Dabei seit 02.2011
1771 Beiträge

Geschrieben am: 16.08.2013 um 17:21 Uhr

Aber wenn ich jemanden beleidigen will, weil er sich aus allem raushält, nenne ich ihn Schweizer. Darf ich das eigentlich?

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SeeFucknLies - 38
Experte (offline)

Dabei seit 07.2013
1242 Beiträge

Geschrieben am: 16.08.2013 um 17:21 Uhr

Zitat von guyoncignito:

Aus aktuellem Anlass, Stichwort "Zigeunersosse", möchte ich mal wissen, was ihr davon haltet, traditionelle Bezeichnungen durch politisch korrekte Bezeichnungen auszutauschen?
Gibts sonst noch Beispiele, ausser Negerkuss und Mohrenkopf?

aha. beim metzger gibbet doch auch zigeunerbauch.. -.-

kinderschokolade = zwergentafel (da zwerg wie ein elf eine phantasiefigur ist, solten sich die midget mal nicht angedisst fühlen!)

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PROGRES EST AS TARIUM / weil es notwendig ist, ist es legal. // WEHRTROLL ->only trolling @fullmoon

guyoncignito

Champion (offline)

Dabei seit 02.2009
11293 Beiträge

Geschrieben am: 16.08.2013 um 17:26 Uhr
Zuletzt editiert am: 16.08.2013 um 18:30 Uhr

Zitat von SeeFucknLies:

Zitat von guyoncignito:

aha. beim metzger gibbet doch auch zigeunerbauch.. -.-

kinderschokolade = zwergentafel (da zwerg wie ein elf eine phantasiefigur ist, solten sich die midget mal nicht angedisst fühlen!)

Zwerge sind doch keine Fantasiefiguren.
So nennt man doch kleinwüchsige Menschen. Liliputaner wäre eine Beleidigung.
Aber das Problem mit der Kinder Schokolade verstehe ich nicht.

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joey1707

- 44
Halbprofi (offline)

Dabei seit 08.2008
178 Beiträge

Geschrieben am: 16.08.2013 um 19:03 Uhr

Mit den Worten von Chefkoch (South Park): Der rassistische Rassismus hat mich zu einem Rassisten gemacht... aber es geht noch anderen Marken so:
Kaffee Negerli

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Ketzu

- 38
Experte (offline)

Dabei seit 11.2008
1535 Beiträge

Geschrieben am: 16.08.2013 um 19:19 Uhr

Ich scheine einer der wenigen zu sein die von "politischer Korrektheit" was positives halten.

Zitat von Klischeepunk:

Der passende Ansatz dürfte eher sein zu hinterfragen warum "Zigeuner" eine Beleidigung ist, und auf die Sinnlosigkeit der evtl. folgenden Erklärung hinweisen um die Bedeutung als Schimpfwort aus dem Sprachgebrauch zu drängen.

Zigeuner ist ein Schimpfwort, weil es als solches gebraucht wird.

Zitat von guyoncignito:

Etymologisch gesehen sind weder der Begriff Neger noch Zigeuner abwertend einzuordnen.

Vielleicht sollten wir gegenseitig klarstellen was wir mit "etymologisch" meinen bevor wir den Satz untersuchen. Denn meiner Meinung nach: Doch klar sind sie.

Zitat von Klischeepunk:

Ob es etwas bringt? Absolut rein gar nichts. Diese ständigen "aber das ist nicht politisch korrekt" pisser haben ebenso vergessen, dass Sprache lebt. Wenn ich "Afro-Deutscher" sage und Neger meine ist nichts gewonnen.

Deine Aussage zur lebendigen Sprache solltest du eventuell ausführen. Du scheinst zu meinen "Sprache ist eine Abbildung unserer Lebenswirklichkeit und hat keinen Einfluss auf unser Denken oder Verhalten, sondern ändert sich abhängig von unserem Denken und Verhalten". (Freundlich wie du bist trittst du dann auch gleich noch auf die Bemühungen zur Geschlechtergerechten Sprache :) )
Unstreitbar "lebendig" ist allerdings nur das sie sich verändert. Wenn man allerdings nicht diese strikt Einseitige Sicht hat, sondern davon ausgeht dass die Sprache auch eine Wirkung auf unser Denken hat, dann ist deine Behauptung es bringe rein gar nichts fragwürdig.
Natürlich ist der Einfluss nicht riesig Stark und man muss das Problem auch an anderen Stellen, der Einstellung der Menschen, angehen. Aber eine Sprache die Menschen gleich behandelt fördert auch bei denen die sie lernen die Gleichbehandlung. Wenn die Sprache schon ein Strukturelles Gleichgewicht zwischen Männern und Frauen, Hautfarben und was-weiß-ich-noch wiedergibt, muss man sich nicht wundern wenn sich dieses auch in den Köpfen von Kindern festsetzt.

Zitat von Klischeepunk:

Im Prinzip müsste man negative (tatsächlich negativ, da unmittelbar wertende) Sprachelemente verbieten

Nein müsste man nicht. Wertende Wörter auch bezüglich Menschen sind relevant und wichtig. Der Haken ist das alltägliche (eventuell nicht bewusst wahrgenommene) und gruppenweite Herabsetzen. Es ist weder gewünscht noch von "political correctness spinnern" geplant oder umgesetzt das negative werten zu verbannen.

Zitat von Thomas1106:

Wenn das Wort "Zigeunersoße" für Sinti und Roma das größte Problem ist (sonst würden die ja keinen solchen Aufstand machen) dann sind die alle glücklich. So glücklich dass man die endlich mit eingliedern könnte und auch die Steuervergünstigungen die die als "staatenlose" haben ja streichen könnte.

Demnächst hat man beim schweizer Wurstsalat, den frankfurter Würstchen auch so Probleme......

Und an die ganzen "Wenn das ihr größtes Problem ist dann ist ja alles in Ordnung" schreiber: Nein ist es nicht. Aber man kann auch weniger wichtige Probleme angehen und nicht immer nur am "wichtigsten" arbeiten (das man erstmal finden müsste).

Das mit (überhaupt nicht herabstufenden) Bezeichnungen wie "schweizer Wurstsalat" zu mischen, macht es wirklich besser.

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Eine Meinung vertreten, heißt nicht sie zu teilen, sondern versuchen sie zu verstehen.

hipi

- 38
Champion (offline)

Dabei seit 09.2002
4152 Beiträge

Geschrieben am: 16.08.2013 um 19:32 Uhr

Als wenn Sie mit "Sinti und Roma Sosse" glücklicher wären....

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FÜR eine Ban Funktion im TU-Forum!

ViolentFEAR

- 32
Champion (offline)

Dabei seit 01.2006
13295 Beiträge

Geschrieben am: 16.08.2013 um 21:12 Uhr
Zuletzt editiert am: 16.08.2013 um 21:23 Uhr

Zitat von Thomas1106:

Wenn das Wort "Zigeunersoße" für Sinti und Roma das größte Problem ist (sonst würden die ja keinen solchen Aufstand machen) dann sind die alle glücklich.

Stimmt, Diskriminierung, Defamierung und faschistische Verfolgung sind keine aktuellen Realitäten für meine Brüder und Schwestern aus der Sinti und Roma Gemeinde. Hingegen ist es ein ganz ganz dickes Problem für weiße Deutsche ihre Sprache umzustellen. Das ist wirklich gemein, nich? Erst nimmt man uns unsere SKlaven, unsere Frauen als Besetzgüter und jetzt wollen auch noch Minderheiten uns ehemaligen Herrschern vorschreiben wie wir sie nennen dürfen.

Ernsthaft: Wo ist das große Problem dubiose Begriffe nicht mehr zu verwenden? Selbst wenn man es als unsinnig erachtet, keiner kann mir erklären das es ein großes Problem für ihn darstellen könnte.

Ich verstehe schlicht nicht, wo das Problem ist seine Sprache kritisch zu hinterfragen. Wieso will jemand auf Begriffe beharren die Menschen bewusst herabsetzen oder geringschätze (oder dies zumindest einmal getan haben). Ich habe ebenfalls keine negative Verbindung zu den Wort "Zigenuer", aber wieso sollte ich die Deutungshoheit haben, wenn der Begriff - in seiner negativen Form - nicht einmal mich bezeichnen würde? Nur weil meine konkrete Sozilisation diesen Begriff nicht deutlich genug durchleuchtet hat, habe ich das Recht zu bestimmen, wie andere Menschen ihn empfinden müssen? Aber um die öffentliche Wahrnehmung geht es aber. Niemand stört sich daran, wenn man in einer provaten Beziehung kontroverse Begriffe wählt, weil man sein gegenüber kennt und weiß, dass dort über den Chauvinismus und nicht wegen/aus Chauvinismus gelacht wird. Begriffe ändern sich und manche werden von der betroffenen Gruppe als Anathema verstanden und wieder andere werden versucht umzudeuten. Der Puntk ist aber gerade, dass die betroffene Gruppe das Recht haben sollte ihr Verhältnis zu diesem Begriff zu klären und nicht die Gruppe die damit keine Verbindung hat, oder gar die ehemals oppressive Gruppe war. Und zum Teufel nochmals: Was verliere ich denn? Die Zustimmung von ein paar Hinterwäldlern in der Kneipe? Oh, ich armer weißer Mann werde unterdrückt. Oder die Verunsicherung die manche offensichtlich empfinden, wenn nicht mehr "der schmutzige Neger" sagen darf, denn wie will man denn ansonsten jemanden beschreiben, wah? Oder ist es gar die Konfrontation mit eigenen dumpfen Vorurteilen und Prägungen die man eigentlich nicht aufdecken will?
Man kann das als Kleinigkeit abtun, und im Vergleich zu anderen Diskriminierungen ist es in der Tat nicht immer gleichwertig, aber ich sehe weiterhin keinen einzigen Nachteil im Versuch seine Sprache kritisch zu hinterfragen (und damit auch die kulturellen Prägungen mit denen man aufgewachsen ist) um auch in diesem Bereich anderen in ihrer völligen komplexen und vielschichtigen Menschlichkeit gerecht zu werden.
Natürlich kann "Politische Korrektheit" auch schnell zu einem Trostwort für das eigene Gewissen werden oder aber nur sehr oberflächlich Verwendung finden (z.B. Empörung wenn man über "Zigeuner" etc. spricht, aber schweigen wenn man Begriffe wie "Schmarotzer" und "Assis" für Leute in sozioökonomischer Scheiße verwendet) , das ist aber nichts was es von anderen Handlungen unterscheidet.

Hierzu zwei Videos.
Video zur amerikanschen Debatte über den Begriff "Nigger"
Stewart Lee on "political correctnes gone mad

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