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Forum / Politik und Wirtschaft
sollte das urheberrecht abgeschafft werden? pro contra

Cymru - 35
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Geschrieben am: 20.05.2012 um 23:28 Uhr
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Zitat von Barmonster: Abgeschafft werden müssen nur solche Verbrecher-Vereinigungen wie GEMA und GEZ!
Wobei kein Künstler dazu verpflichtet ist, sich durch die GEMA vertreten zu lassen. Es steht jedem frei, seine Rechte selbst zu überwachen.
GEZ ist ein ganz anderes Thema. Da geht es um einen unabhängigen Journalismus und ein Programm, dass sich nicht an Quote orientieren muss. Das halte ich im Grundsatz für notwendig.
Zitat von Jabadabadu-: Abgeschafft solls auch nicht werden.Bloß soll der "Boom" der Abmahnindustrie gestoppt werden.Anwälte & Künstler aber hauptsächlich die Anwälte verdienen pro Abmahnung mehrere 100 - 1000 € pro Abmahnung
Das ist in der Tat ein Problem, das existiert. Hier gibt es aber auch gewisse BGH-Rechtsprechung, die Abmahnkosten (gerade beim ersten Mal) zu deckeln versucht.
Zitat von Alexx91: Zitat von 39: Zitat von Alexx91: Mir auch nicht. Aber YT geht mir mächtig auf den Sack.
Wieso? Mir nicht.
Videosperrungen und so.
In dem Fall hat Youtube es gut geschafft, der GEMA den schwarzen Peter zuzuschieben. So von wegen "Die Gema räumt uns die nötigen Rechte nicht ein". Tatsächlich ist die Gema sogar verplichtet, mit jedem einen Vertrag einzugehen (nennt sich Kontrahierungszwang). Das Problem lag einzig darin, dass Youtube nicht bereit war, für jeden Aufruf zu bezahlen. Während Youtube mit jedem Aufruf Geld verdient, sollte der Gema nur eine Pauschalsumme bezahlt werden. Das reichte ihr nicht aus.
Und wie oben gesagt: Kein Künstler ist gezwungen, die Gema zu nutzen. Es liegt also letztendlich am Künstler selbst, ob er seine Videos auf Youtube lassen möchte oder nicht.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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1835_1349 - 51
Halbprofi
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Geschrieben am: 21.05.2012 um 08:17 Uhr
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Zitat von Alexx91: Zitat von 1835_1349: gravierende Schmälerung der Vielfalt, der Verbreitung, und des Artenreichtums. Und so ginge es auch mit der Kunst.
Nur weil es nicht mehr im Fernsehen übertragen wird?
Wie bereits vorhin gesagt, dies würde hauptsächlich dazu führen, dass kleinere Vereine wiederum mehr Stellenwert gewinnen würden. Dies wiederum würde auch zu einer höheren Verbundenheit mit einem Verein führen, sowohl seitens des Fans als auch des Spielers.
Genau das kann man auch auf die Kunst projizieren.
Durch das Fernsehen erreicht man eben ein weitaus breiteres Publikum, weil es eben bequemer ist, ein Spiel vom Sofa aus an zu sehen, als den Weg ins Stadion auf sich zu nehmen.
Ganz abgesehen davon sollte man sich grundsätzlich darüber im Klaren sein, dass bei der "Erstellung von Kunst & Kultur" (ganz egal ob es gemalte Werke, Musik/Konzerte, Fußballspiele oder sonstwas, nachweisbar Kosten entstehen, und jeder von uns wird wohl zugeben müssen, dass man nicht erwarten kann, dass die Ersteller auf ihren Kosten sitzen bleiben. Wenigstens diese müssen also bei der Vermarktung amortisiert werden.
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Sundown73 - 52
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Geschrieben am: 21.05.2012 um 09:37 Uhr
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Zitat von Cymru:
GEZ ist ein ganz anderes Thema. Da geht es um einen unabhängigen Journalismus und ein Programm, dass sich nicht an Quote orientieren muss. Das halte ich im Grundsatz für notwendig.
Das war einmal! Wenn es nicht um Quote gehen würde, dann hätte Gottschalk einen Rentenvertrag bekommen, egal ob da jemand einschaltet oder nicht, und das ZDF hätte nicht die Fussball CL Rechte gekauft.
Unabhängiger Journalismus? Hast Du mitbekommen wie bei der ARD die Gremien besetzt werden?
GEZ ist (leider) sinnvoll wenn es darum geht eine Alternative zum werbefinanzierten Privatfernsehen zu machen. Daher finde ich es auch gut, dass dadurch ein Sender wie der KiKa finanziert wird der dadurch ohne Werbung auskommt. Ebenso finde ich Programme wie 3sat oder arte als gelungener Kontrast zu den Privaten.
Im übrigen hat jedes Land seine Abgaben an öffentlich rechtliche Sender. Zumindest in Europa.
Man zahlt über seine Steuern auch für staatliche Theatern, Opern, Schauspielschulen. Diese Gelder werden komoscherweise nie in Frage gestellt, aber die GEZ schon.
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Sundown73 - 52
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Geschrieben am: 21.05.2012 um 09:52 Uhr
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Mensch Leute! Ihr vermischt hier wieder vieles.
Ersteinmal muß eine Trennung her zwischen Urheberrecht und Verwertungsrecht.
Das Urheberrecht muss dringend reformiert werden. Warum muss ein Urheber bis zu 70 Jahre nach seinem Tod die Urheberrechte inne haben. Er bleibt Urheber für immer, aber das Recht sollte beim Tod verloren gehen und zum Allgemeingut werden.
Die Urheberrechte bei Mozart, Beethoven und Co. gehören doch auch der Allgemeinheit, trotzdem tauchen sie weiterhin als Urheber auf. Keiner würde behaupten er hätte die 9. Symphonie geschrieben. Man sieht es bedarf kein Urheberrecht um den Urheber auszuweisen.
Viele Bücher als Beispiel werden nicht mehr gedruckt weil die Urheberrechte noch nicht abgelaufen sind und die Verlage die die Rechte haben kein Interesse haben es aufzulegen. Diese Bücher gehen der Gemeinschaft verloren.
Man muss einfach über die Schutzfristen diskutieren ob diese im digitalen Zeitalter noch zeitgemäß sind. Die Wertschöpfungskette im digitalen Zeitalter kann schnell abgeschöpft werden. Daher ist es vielleicht nicht schlecht wenn die Rechte bereits nach 10 Jahren ablaufen und der Allgemeinheit übergehen. Das aber sollte der Autor selbst entscheiden können, aber das kann er nicht weil er seine Rechte an einen Verlag überschreibt der diese dann 25 Jahren innen hat.
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Der666Diablo
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Geschrieben am: 21.05.2012 um 10:05 Uhr
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Zitat von Sundown73: Mensch Leute! Ihr vermischt hier wieder vieles.
Ersteinmal muß eine Trennung her zwischen Urheberrecht und Verwertungsrecht.
Das Urheberrecht muss dringend reformiert werden. Warum muss ein Urheber bis zu 70 Jahre nach seinem Tod die Urheberrechte inne haben. Er bleibt Urheber für immer, aber das Recht sollte beim Tod verloren gehen und zum Allgemeingut werden.
Die Urheberrechte bei Mozart, Beethoven und Co. gehören doch auch der Allgemeinheit, trotzdem tauchen sie weiterhin als Urheber auf. Keiner würde behaupten er hätte die 9. Symphonie geschrieben. Man sieht es bedarf kein Urheberrecht um den Urheber auszuweisen.
Viele Bücher als Beispiel werden nicht mehr gedruckt weil die Urheberrechte noch nicht abgelaufen sind und die Verlage die die Rechte haben kein Interesse haben es aufzulegen. Diese Bücher gehen der Gemeinschaft verloren.
Man muss einfach über die Schutzfristen diskutieren ob diese im digitalen Zeitalter noch zeitgemäß sind. Die Wertschöpfungskette im digitalen Zeitalter kann schnell abgeschöpft werden. Daher ist es vielleicht nicht schlecht wenn die Rechte bereits nach 10 Jahren ablaufen und der Allgemeinheit übergehen. Das aber sollte der Autor selbst entscheiden können, aber das kann er nicht weil er seine Rechte an einen Verlag überschreibt der diese dann 25 Jahren innen hat.
nun, solche bücher kann man dann bestimmt in lizenz drucken, das ist dann nichts anderes, als wenn das buch gerade frisch herausgebracht wurde. es ist ja nicht so, dass man nicht mit den Leuten reden kann - und ein Buch in großem Stil zu drucken kostet immer - ist das Buch für die Ges. so relevant, dann wird sich auch jemand finden, der mit den Rechtehaltern und/oder Verwertern darüber diskutiert.
Bei Geld, Sex und Kunst gibt es keinen abnehmenden Grenznutzen. http://shortlinks.de/oee9
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Crankr - 32
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Geschrieben am: 21.05.2012 um 10:06 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.05.2012 um 10:11 Uhr
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Zitat von Sundown73: Zitat von Cymru:
GEZ ist ein ganz anderes Thema. Da geht es um einen unabhängigen Journalismus und ein Programm, dass sich nicht an Quote orientieren muss. Das halte ich im Grundsatz für notwendig.
GEZ ist (leider) sinnvoll wenn es darum geht eine Alternative zum werbefinanzierten Privatfernsehen zu machen. Daher finde ich es auch gut, dass dadurch ein Sender wie der KiKa finanziert wird der dadurch ohne Werbung auskommt. Ebenso finde ich Programme wie 3sat oder arte als gelungener Kontrast zu den Privaten.
Nun, da TV immer digitaler wird, sollte man meiner Meinung nach durch Werbemittel, welche sich dem induviduellen Konsumer anpaesst die Sendungen finanzieren.
Und dies finde ich dann besser als eine GEZ Gebuehr.
Die Gebuehr gibt dem Sender aus meiner Meinung nach Geld dafuer, dass der Sender tun und lassen kann, was er will.
Zum eigentlichen Thema.
Ich habe vor kurzem einen >interessanten Beitrag< ueber Urheberrechte gesehen und stimme dem Autor voellig zu.
Das Urheberrecht sollte wie am Anfang dafuer da sein, dass der Erfinder einer Idee seine Kosten und einen zusaetzlichen Bonus decken kann, bevor die Idee fuer den Nutzen der Allgemeinheit eingesetzt wird.
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 21.05.2012 um 15:06 Uhr
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Zitat von Sundown73: Das war einmal! Wenn es nicht um Quote gehen würde, dann hätte Gottschalk einen Rentenvertrag bekommen, egal ob da jemand einschaltet oder nicht, und das ZDF hätte nicht die Fussball CL Rechte gekauft.
Das ist leider wahr, dass in manchen Gebieten doch nach der Quote geschaut wird. Gerade ARD und ZDF wollen natürlich eine gewisse Einschaltquote. Was aber nicht verwunderlich ist: Gegen die GEZ würde wohl noch mehr Kritik kommen, wenn die Mehrheit der Menschen die öffentlich-rechtlichen Sender nie anschauen würde. "Minderheitenfernsehen" allein wäre nicht ausreichend.
Die Besetzung der Gremien ist natürlich fatal. Da wurde glaube ich auch schon mehrfach über Verfassungsbeschwerden nachgedacht. Wobei ich die GEZ nicht deswegen ablehnen würde, nur weil sie bestimmte Fehler hat.
Aber du hast es bereits mit KIKA und 3Sat erwähnt: Vor allem die Spartensender sind durchaus gut. Habe gerade letzten Freitag einen tollen Spielfilm auf Arte angeschaut, der in ARD und ZDF wohl um 20:15 Uhr keinen Platz gefunden hätte. Ebenso wäre für das Programm von Phoenix und den inzwischen unzähligen Zusatzprogrammen (zdfkultur, tagesschau24,...) kein Platz im regulären Programm. Ich finde, schon allein deswegen lohnt es sich, auch wenn das System bei weitem nicht perfekt ist.
Bei der Sendervielfalt der ör Sender kann mir inzwischen auch keiner mehr glaubhaft machen, dass er sie mies fände. Es ist praktisch für jeden Geschmack und jedes Alter etwas dabei.
Wir müssen allerdings wohl mal abwarten, wie das im nächsten Jahr wird, wenn die große Umstellung kommt. Proteste werden da nicht ausbleiben.
So,....genug OT von mir
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 21.05.2012 um 15:14 Uhr
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Zitat von Sundown73: Das Urheberrecht muss dringend reformiert werden. Warum muss ein Urheber bis zu 70 Jahre nach seinem Tod die Urheberrechte inne haben. Er bleibt Urheber für immer, aber das Recht sollte beim Tod verloren gehen und zum Allgemeingut werden.
Ich muss gestehen, dass ich mich erst kürzlich wirklich gedanklich damit auseinander gesetzt habe, als ein Pirat darauf hingewiesen hat. In der Tat sind 70 Jahre eine sehr lange Zeit, gerade wenn man an unsere heutige Schnellebigkeit denkt. Es gibt wohl sehr wenige Bücher, für die es sich lohnen würde, sie nach 70 Jahren neu aufzulegen. Bisher wäre mir da nur "Mein Kampf" begegnet, um den es ja erst kürzlich die große Diskussion gegeben hat.
Den Verlust der Rechte an den Tod zu knüpfen, hielte ich aber für falsch. Und zwar aus erbrechtlichen Erwägungen: Die Erben treten in alle Rechte und Pflichten des Erblassers ein, so heißt es im Gesetz. Es kann leicht vorkommen, dass da Pflichten begründet sind, die ziemlich viel an Geld verschlingen. Da hielte ich es für gerecht, wenn mit dem, was der Erblasser geschaffen hat, zumindest noch einige Jahre Geld gemacht werden kann, um etwaige Schulden zu begleichen.
Zitat von Der666Diablo: nun, solche bücher kann man dann bestimmt in lizenz drucken, das ist dann nichts anderes, als wenn das buch gerade frisch herausgebracht wurde. es ist ja nicht so, dass man nicht mit den Leuten reden kann - und ein Buch in großem Stil zu drucken kostet immer - ist das Buch für die Ges. so relevant, dann wird sich auch jemand finden, der mit den Rechtehaltern und/oder Verwertern darüber diskutiert.
Die Kritik zielt glaube ich darauf ab, dass jemand dafür Geld in die Hand nehmen muss. Und es zudem in der Entscheidung desjenigen liegt, der Rechte daran hat, ob es überhaupt gedruckt wird. Da ist sicher nicht jedes Buch so relevant für die Gesellschaft. Letztendlich hofft die Mehrheit der Autoren und Verleger auf einen großen Hit. Wenn du dir dann anschaust, wie viele Neuerscheinungen es gibt und von wie vielen man nie mehr etwas hört, dann ist das eine Menge.
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Sundown73 - 52
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Geschrieben am: 22.05.2012 um 11:10 Uhr
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Zitat von Crankr:
Nun, da TV immer digitaler wird, sollte man meiner Meinung nach durch Werbemittel, welche sich dem induviduellen Konsumer anpaesst die Sendungen finanzieren.
Und dies finde ich dann besser als eine GEZ Gebuehr.
Die Gebuehr gibt dem Sender aus meiner Meinung nach Geld dafuer, dass der Sender tun und lassen kann, was er will.
Halte ich nichts davon. Wenn Kultur und Medien nur danach finanziert werden wer sie tatsächlich nutzt gibt es nur noch Arbeitslosen TV bei den Privaten. Es muss ein kultureller Kontrast gewährleistet sein, der durch die Allgemeinheit finanziert wird. Zum Beispiel nutzen die Privaten ihre Nachrichten Sendungen hauptsächlich um auf eigene Programminhalte hinzuweisen. Das ist einfach nur affig.
Aber das ist ja alles offtopic!
Das Urheberrecht wird meiner Meinung nach die nächsten 20 Jahre nicht mehr überleben, oder das Internet schafft sich selbst ab. Urheberrecht war eine sinnvolle Sache als es um den Besitz ging. Das Internet vollzieht aber einen gesellschaftlichen Wandel. Weg von individuellen Besitz, hin zu einem allgemeinen Teilen.
Für mich geht es hauptsächlich um den Aspekt der Gesellschaft, welche sich durch das Internet verändern wird. Das alles steht über dem Urhebergesetz. Früher haben Kinder Tagebücher geführt mit einem Schloss daran versehen, damit niemand das lesen kann. Heute posten sie alles bei Facebook rein. Sie teilen ihr ganzes Leben. Das wird sich bei den Jugendlichen einbrennen. Wir wachsen immer mehr in eine Gesellschaft des Teilens rein. Daher wird das Urheberrecht in 20 Jahren nicht mehr existieren. Es wird ersetzt durch andere Modelle.
Nehmt Linux als Beispiel. Software die entsteht dadurch, dass viele Menschen ihr Wissen teilen und es den Anderen zur Verfügung stellen. Damit der Urheber geschützt ist gibt es hier eine GNU Lizenz.
Ein anderes Modell ist das CC.
Es befinden sich also Modelle in Arbeit, die das Urheberrecht bis in 20 Jahren vielfältig ersetzt haben.
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 22.05.2012 um 12:31 Uhr
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Zitat von Sundown73: Nehmt Linux als Beispiel. Software die entsteht dadurch, dass viele Menschen ihr Wissen teilen und es den Anderen zur Verfügung stellen. Damit der Urheber geschützt ist gibt es hier eine GNU Lizenz.
Ein anderes Modell ist das CC.
Es befinden sich also Modelle in Arbeit, die das Urheberrecht bis in 20 Jahren vielfältig ersetzt haben.
Sind gute Beispiele die du erwähnst. Wobei sie nicht zwangsläufig dazu führen, dass sie das Urheberrecht verdrängen. Viele von Kritikern des Urheberrechts geäußerte Punkte lassen sich auch schon beim aktuellen Urheberrecht umgehen.
Man denke an Linux: Es zwingt dich niemand dazu, auf dein Recht zu beharren. Wenn du kein Geld mit deinen Ideen verdienen willst bzw. sie für nichtkommerzielle Verwendung kostenlos zur Verfügung stellst, so geht das im Rahmen des aktuellen Gesetzeslage.
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Der666Diablo
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Geschrieben am: 22.05.2012 um 12:37 Uhr
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Zitat von Sundown73:
Für mich geht es hauptsächlich um den Aspekt der Gesellschaft, welche sich durch das Internet verändern wird. Das alles steht über dem Urhebergesetz. Früher haben Kinder Tagebücher geführt mit einem Schloss daran versehen, damit niemand das lesen kann. Heute posten sie alles bei Facebook rein. Sie teilen ihr ganzes Leben. Das wird sich bei den Jugendlichen einbrennen. Wir wachsen immer mehr in eine Gesellschaft des Teilens rein. Daher wird das Urheberrecht in 20 Jahren nicht mehr existieren. Es wird ersetzt durch andere Modelle.
Ist die Frage, ob die, die alles teilen ohne Gegenwert (wobei hier vielleicht die Publicity der Gegenwert ist) - dann etwas erschaffen, wofür heutzutage (oder früher) - Gegenwert verlangt wird. Es gab auch früher schon Attention Whores, diese hatten nur eben einen kleineren Kreis, darauf auf eine Gesellschaftsänderung zu schliessen ist nunja, Interessant.
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Sundown73 - 52
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Geschrieben am: 23.05.2012 um 13:15 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.05.2012 um 13:34 Uhr
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Nur ein Beispiel wohin es gehen könnte!
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 23.05.2012 um 15:11 Uhr
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Eine sehr kreative Idee. Sehe im Crowdfunding auch eine große Chance für Projekte, die nicht dem Mainstream entsprechen und keine großen Förderer finden. Wobei ja auch der Stromberg-Kinofilm hiermit gearbeitet hat.
Für mich ist dabei aber nicht klar, inwiefern das aktuelle Urheberrecht dem entgegenstehen sollte. Ein Künstler kann, wie hier geschehen, ganz auf ein Label verzichten und sein Album weitergeben, wie er es möchte. Die aktuelle Rechtslage ist dafür absolut ausreichend, man kann auch hier vielerlei Vertriebswege testen und entwickeln.
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Lamborgini8 - 28
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Geschrieben am: 26.05.2012 um 20:11 Uhr
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Contra:
Wir Deutschen würden uns, als wirtschafts- und inovationsstarkes Land, selber ins eigene Fleisch schneiden, wenn wir das Patenrecht abschaffen würden, da unsere Entwicklungen und Entwürfe, vor allem in der Wirtschaft, einfach (z.B. von chinesischen Firmen) kopiert werden könnten.
Das hätte nicht nur eine Zerstörung unserer Wirtschaftskraft (langfristig) zufolge, sondern würde auch die Armut in China weiter entfachen, da China mit (u.a. unseren eigenen) Produkten konkurieren würde, was (am einfachsten) über den Preis gelingen könnte, was wiederrum eine Bezahlung unter dem Existenzminimun bei einer breiten Masse der Arbeiter (wahrscheinlich) zufolge hätte...
,,Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt" -Albert Einstein
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Klischeepunk - 40
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Dabei seit 01.2005
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Geschrieben am: 30.05.2012 um 22:46 Uhr
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Zitat von Lamborgini8: Zitat von romanos: Wer will den bitte das Urheberrecht abschaffen? Womit Datenschützer und Piraten Probleme haben ist, dass mehr (Polizei-)Ressourcen für "Raubkopierer" aufgewendet werden als für Kinderschänder. Zudem würe ACTA das Urheberrecht so ad absurdum führen, dass sogar ein Kochrezept (!!!!!!!!!) urheberrechtlich geschützt wäre.
Soweit ich weiß, waren die genauen Bedingungen für ACTA noch lange nicht festgelegt!
Es wäre nur, anhand der bisherigen Auslage, möglich gewesen, dass es zu einer Schützung von Kochrezepten käme.
Aber die Bedingungen wären noch genauer bestimmt worden, wobei dass jetzt ohnehin erstmal keine Rolle mehr spielt, nachdem Deutschland den Antrag temporär abgelehnt hat.
Du liegst teilweise richtig.
Was in ACTA stehen soll ist relativ exakt bekannt. Zusätze sind das nicht, die Frage ist ob diese Relevanz haben. Das Problem an ACTA ist für Deutschland vermutlich (reine Mutmassung) nur bedingt, da wir in eigentlich allen Bereichen bereits einen Rechtsstand haben, der die "ACTA Forderungen" erfüllt (mir fällt zumindest spontan nichts ein, wo wirklich ne offene Lücke wäre) aber und hier kommen wir zum clue an der Geschichte: ACTA sagt "mach etwas" aber ACTA sagt nicht "was ist etwas". Es wird ununterbrochen mit den vokabeln "angemessen" und "verhindern" um sich geworfen, ohne das gesagt wird "so und so wird das gemacht" und vorallem "hier sind die grenzen". Wenn du dir bspw. unser Strafgesetzbuch anschaust wird dir schnell auffallen, dass (relativ) genau erläutert ist, was du _nicht_ darfst und auch ebenso präzise wie darauf reagiert wird. ACTA lässt hier das "was nicht" stellenweise offen und das "wie wird reagiert" komplett. Unter Berufung auf ACTA lässt sich jeder scheiß fordern & durchsetzen, weil ja darin steht man muss angemessen reagieren. Angemessen ist aber eine subjektive entscheidung die a) von richter zu richter anders ausfallen kann und b) von Gesetzgeber zu Gesetzgeber. Also wenn ich heute nun verboten hab Privatkopien von Kochrezepten zu erstellen (ulkiges beispiel, ich mag das video) und das ganze mit geringer Geldstrafe bewähre hätte jeder Recht der morgen kommt und sagt "leider ist das nicht angemessen, wir brauchen die Todesstrafe". ACTA ist weniger eine Gefahr weil es Grenzen setzt, sondern viel mehr weil es zuwenige davon setzt und wenn dann so schwammig, das man alles darunter verstehen kann. Da ist auch die Interpretation auf ein Kochrezept nicht besonders weit hergeholt.
Temporär ausgesetzt. Schön gesagt. Was denkst du was "temporär ausgesetzt" heisst? ;)
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