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Forum / Politik und Wirtschaft
Guttenberg: das Comeback des KT

xyz64 - 59
Fortgeschrittener
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Geschrieben am: 02.12.2011 um 13:26 Uhr
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Na was haltet Ihr von der neuerlichen Medieninzenierung des KT?
Wir stecken alle in einem Dilemma, wünschen wir uns doch genau solche Politiker, die so charismatisch und unabhängig erscheinen .. und die große Enttäuschung für Viele war, dass alles sich nur als Show und Luftnummern herausgestellt hat.
Ja, ich gebe es offen zu, auch ich bin selbst etwas frustriert über die enttäsuchte Hoffnung, aber das ganze Lügengebäude geht doch irgendwie gar nicht oder?
Jetzt beleidigt er auch noch seine CSU-Freunde, die ihn immer unterstützt hatten - trotz allem - wo wird das wohl enden? Bin selber übrigens kein CSU-Fan, was aber nicht daran hindert, fair zu bleiben.
Oder geht es ihm bei dem ganzen nur darum, wenigstens als Buchautor berühmt zu werden, aber die Tantiemen wird er ja wohl kaum nötig haben ... das Timing zum Weihnachtsgeschäft würde ja passen!
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MackieMesser - 41
Champion
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Geschrieben am: 02.12.2011 um 13:46 Uhr
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Welches Comeback?
Stinkt eher nach PR Show.
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Roddi - 39
Champion
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Geschrieben am: 02.12.2011 um 13:46 Uhr
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Guttenberg hat es nur durch seine guten Beziehungen zur BILD Zeitung geschafft und weil er in dem Streit um die OPEL Rettung Stellung bezogen hat.
Was hat er aber sonst gemacht?
-Als Verteidiungsminister immer den unteren entlassen um sich selbst aus der Affäre zu ziehen
-Als Wirtschaftsminister sich total unsenisbel auf dem Time Square fotografieren lassen, als zehntausende Amerikaner durch die Wirtschaftskrise obdachlos wurden
-Sich immer nur medial in Szene gesetzt.
Nach meiner Meinung war er meistens eine totale Luftnummer.
Jetzt will er halt "wieder kommen".Der Typ wollte von anfang an Kanzler werden und dachte er kann es wenn er mit dem Springer Konzern per du ist,die noch Umfragen für ihn gefälscht haben.
"Nope".
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MackieMesser - 41
Champion
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Geschrieben am: 02.12.2011 um 13:54 Uhr
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Zitat von Roddi: Guttenberg hat es nur durch seine guten Beziehungen zur BILD Zeitung geschafft und weil er in dem Streit um die OPEL Rettung Stellung bezogen hat.
Was hat er aber sonst gemacht?
-Als Verteidiungsminister immer den unteren entlassen um sich selbst aus der Affäre zu ziehen
-Als Wirtschaftsminister sich total unsenisbel auf dem Time Square fotografieren lassen, als zehntausende Amerikaner durch die Wirtschaftskrise obdachlos wurden
-Sich immer nur medial in Szene gesetzt.
Nach meiner Meinung war er meistens eine totale Luftnummer.
Jetzt will er halt "wieder kommen".Der Typ wollte von anfang an Kanzler werden und dachte er kann es wenn er mit dem Springer Konzern per du ist,die noch Umfragen für ihn gefälscht haben.
Eigentlich wie viele Politiker. Allerdings eben ein wahnsinniger Hype.
Wer hat ihn den wieder ins Spiel gebracht?
Meiner Meinung nach Helmut Schmidts Hofzeitung.
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Paddifluse - 35
Halbprofi
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Geschrieben am: 02.12.2011 um 13:58 Uhr
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Zitat von MackieMesser:
Wer hat ihn den wieder ins Spiel gebracht?
Meiner Meinung nach Helmut Schmidts Hofzeitung.
Ja, kann ich bestätigen... letzte Woche 4 Seiten Selbstbeweihräu...äääh..öhm, Interview ^^
Und diese Woche zwei Seiten Leserbriefe mit Beschwerden ^^
...
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MackieMesser - 41
Champion
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Geschrieben am: 02.12.2011 um 14:59 Uhr
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Vielleicht will di Lorenzo im Adel aufgenommen werden? ^^
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Roddi - 39
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Geschrieben am: 02.12.2011 um 15:35 Uhr
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Zitat von MackieMesser: Zitat von Roddi: Guttenberg hat es nur durch seine guten Beziehungen zur BILD Zeitung geschafft und weil er in dem Streit um die OPEL Rettung Stellung bezogen hat.
Was hat er aber sonst gemacht?
-Als Verteidiungsminister immer den unteren entlassen um sich selbst aus der Affäre zu ziehen
-Als Wirtschaftsminister sich total unsenisbel auf dem Time Square fotografieren lassen, als zehntausende Amerikaner durch die Wirtschaftskrise obdachlos wurden
-Sich immer nur medial in Szene gesetzt.
Nach meiner Meinung war er meistens eine totale Luftnummer.
Jetzt will er halt "wieder kommen".Der Typ wollte von anfang an Kanzler werden und dachte er kann es wenn er mit dem Springer Konzern per du ist,die noch Umfragen für ihn gefälscht haben.
Eigentlich wie viele Politiker. Allerdings eben ein wahnsinniger Hype.
Wer hat ihn den wieder ins Spiel gebracht?
Meiner Meinung nach Helmut Schmidts Hofzeitung.
Was ich nicht verstehe,ist jetzt die Debatte ob Guttenberg eine Partei gründen will.Mag ja sein,dass etwa 20% der Bevölkerung ihn wählen würden aber war das nicht dasselbe Ergebnis wie bei einer Sarrazin Partei?
Ja da ist dran....
"Nope".
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Cymru - 35
Champion
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Geschrieben am: 02.12.2011 um 19:57 Uhr
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Zitat von xyz64: Jetzt beleidigt er auch noch seine CSU-Freunde, die ihn immer unterstützt hatten - trotz allem - wo wird das wohl enden? Bin selber übrigens kein CSU-Fan, was aber nicht daran hindert, fair zu bleiben.
Oder geht es ihm bei dem ganzen nur darum, wenigstens als Buchautor berühmt zu werden, aber die Tantiemen wird er ja wohl kaum nötig haben ... das Timing zum Weihnachtsgeschäft würde ja passen!
Ich empfinde es nicht als Beschimpfung der CSU. Wobei ich sagen muss, dass ich bisher nur das Interview und die Ausschnitte kenne, die in den Medien gezeigt wurden. Der größte Aufschrei der CSU war, dass KT ihnen den Anspruch als Volkspartei abgesprochen hat. Mal ganz ehrlich: Daran ist wohl rein gar nichts falsch. Zwar hat die CSU in Bayern durchaus noch eine Hausmacht von über 40 %, doch längst gibt es nicht mehr diese Generationen von CSU-Wählern, wie das früher der Fall war. Erst kürzlich ist ein 26-Jähriger, schwuler, SPDler im Bayerischen Wald Stadtrat geworden und hat sich gegen einen CSU-Kandidaten durchgesetzt. Früher wohl undenkbar.
Wenn ein Parteimitglied seine Partei nicht kritisieren darf, ohne dass ihm dies übel genommen wird, sollte man dort vielleicht nochmal den Grundkurs Demokratie besuchen...
Das Buch hat auf jeden Fall für Wirbel gesorgt, so viel ist klar. Welche Intention dahintersteckt, ist schwer auszumachen. Immerhin wird weder der klare Schritt, zur Bundestagswahl 2013 anzutreten, noch der Schritt, eine eigene Partei zu gründen, präzisiert. Wie es weitergeht, ist also anhand des Buches schwer zu sagen.
Um Einnahmen aus dem Buchverkauf wird es ihm aber wohl nicht gehen. Meines Wissens fällt für die Autoren meinst relativ wenig ab. Ich weiß aus dem wissenschaftlichen Betrieb, dass die Professoren das zwar gerne als Taschengeld nehmen, aber reich wird man da nicht so schnell.
Insgesamt finde ich die Situation etwas ulkig:
Die Medien dreschen auf zu Guttenberg ein, Kommentatoren sagen, dass er keine Rolle mehr in Deutschland spielt. Dennoch gab es zwei Talkrunden (am Mittwoch Anne Will in der ARD; am Donnerstag Maybritt Ilner im ZDF), die sich mit mehr oder weniger hochkarätigen Gästen über KT und sein Buch unterhalten haben.
Nicht zu vergessen: Als zu Guttenberg in Halifax im Auftrag seines aktuellen Arbeitgebers auftrat, waren die Medien aus Deutschland extra alle angereist. Wäre er nicht dabei gewesen, hätte sich kein Mensch in Deutschland über diese Diskussionsrunde gekümmert.
So chancenlos und verhasst kann zu Guttenberg gar nicht sein, wenn er so viel Medienaufmerksamkeit (von BILD über FAZ bis ZEIT) bekommt.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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Crcssnn
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Geschrieben am: 02.12.2011 um 20:14 Uhr
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Zitat von Cymru: [...]Der größte Aufschrei der CSU war, dass KT ihnen den Anspruch als Volkspartei abgesprochen hat. Mal ganz ehrlich: Daran ist wohl rein gar nichts falsch.
Die CSU hat bei der Bundestagswahl von 45 Wahlkreisen ganze 45 gewonnen. Wenn das keine Volkspartei ist, was ist es dann? Eine Volkspartei in denkbar schlechten Zustand für ihre Verhältnisse, wenn dann.
Zitat von Cymru: Zwar hat die CSU in Bayern durchaus noch eine Hausmacht von über 40 %, doch längst gibt es nicht mehr diese Generationen von CSU-Wählern, wie das früher der Fall war. Erst kürzlich ist ein 26-Jähriger, schwuler, SPDler im Bayerischen Wald Stadtrat geworden und hat sich gegen einen CSU-Kandidaten durchgesetzt. Früher wohl undenkbar.
Ich wüsste keine andere Partei, die in einem Landesparlament 40 % erreichen könnte. Natürlich ändern sich die Werte der Bevölkerung, aber es ist in vielen Fällen immer noch so, dass die politische Gesinnung "vererbt" wird. Kann bei mir selbst den Linksdrall erkennen.
Die CSU knabbert vor allem daran, dass Bayern ein Zielland der Binnenmigration ist. In Ba-Wü hat die CDU es schon erfahren müssen, was das heißt.
Zitat von Cymru: Wenn ein Parteimitglied seine Partei nicht kritisieren darf, ohne dass ihm dies übel genommen wird, sollte man dort vielleicht nochmal den Grundkurs Demokratie besuchen...[...]
Bin ich jetzt ein schlechter Demokrat, wenn ich deine Meinung nicht teile?
Zumal man auch sehen muss, dass die CDU KT bedingungslos unterstützt hat. Das würde ich an deren Stelle wohl auch als Undankbarkeit auffassen.
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 02.12.2011 um 20:23 Uhr
Zuletzt editiert am: 02.12.2011 um 20:26 Uhr
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Zitat von Crcssnn: Die CSU hat bei der Bundestagswahl von 45 Wahlkreisen ganze 45 gewonnen. Wenn das keine Volkspartei ist, was ist es dann? Eine Volkspartei in denkbar schlechten Zustand für ihre Verhältnisse, wenn dann.
Wenn es um die Bundespolitk geht, stimmt das natürlich. Auf Landesebene dagegen wurde die CSU etwa bei der letzten Landtagswahl für ihr Rauchverbot abgestraft.
Unter einer Volkspartei verstehe ich auch, dass sich junge Talente finden, mit denen ich als junger Mensch mit identifizieren kann. Die Herren des CSU sind (mit Ausnahme vielleicht von Herrn Söder) aber auch schon leicht angegraut.
Zitat von Crcssnn:
Ich wüsste keine andere Partei, die in einem Landesparlament 40 % erreichen könnte. Natürlich ändern sich die Werte der Bevölkerung, aber es ist in vielen Fällen immer noch so, dass die politische Gesinnung "vererbt" wird.
Diese Vererbung ist aber heute relativ selten. Die meisten jungen Menschen bleiben heute nicht mehr in ihren Dörfern oder Kleinstädten, sondern ziehen in die Stadt, um dort zu arbeiten oder zu studieren. Das bringt eine ganz andere Perspektive. Aber natürlich ist die Vererbung nicht ganz verschwunden. Sie wird aber von Jahr zu Jahr bzw. von Wahl zu Wahl weniger.
Auch bei der CDU in BaWü hätte niemals jemand an einen Wechsel gedacht. Tatsächlich kam es anders. Auch die CSU ist lange nicht mehr so sattelfest, wie das früher gewesen sein mag. 40 % sind ohne Frage noch eine sehr stabile Hausmacht. Doch einiges entfernt von den 50 %+X, die vor einigen Jahren noch gefordert waren.
Zitat von Crcssnn:
Bin ich jetzt ein schlechter Demokrat, wenn ich deine Meinung nicht teile?
Zumal man auch sehen muss, dass die CDU KT bedingungslos unterstützt hat. Das würde ich an deren Stelle wohl auch als Undankbarkeit auffassen.
Genau darum geht es mir ja: Ein guter Demokrat muss auch damit leben können, dass jemand eine andere Meinung hat. Auch innerhalb einer Partei. Wenn daraus gleich folgt, dass einem gewisse Posten verwehrt werden, dann halte ich das schon für undemokratisch.
Die bedingungslose Unterstützung war wohl nicht ganz uneigennützig. Schaut man sich die CSU an, ist das charismatische und gute Personal dünn angesiedelt. Weder ein Bundesinnenminister (eigentlich einer der Topposten in der Bundespolitik) Friedrich noch ein Horst Seehofer machen auf der Berliner Bühne einen so tollen Eindruck.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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Crcssnn
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Geschrieben am: 02.12.2011 um 20:54 Uhr
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Zitat von Cymru: [...]Unter einer Volkspartei verstehe ich auch, dass sich junge Talente finden, mit denen ich als junger Mensch mit identifizieren kann. Die Herren des CSU sind (mit Ausnahme vielleicht von Herrn Söder) aber auch schon leicht angegraut.
Das Kriterium ist schwierig. In der Politik gilt man als "junges Talent" wohl erst mit Ende 20. Wirklich junges Publikum wird nicht angesprochen, da die Jugendorganisationen mir zu wenig vertreten sind.
Die CSU scheint in Bayern allerdings der Deutungsmitte am nächsten, das deutet zumindest ihr drive an.
Zitat von Cymru: Diese Vererbung ist aber heute relativ selten. Die meisten jungen Menschen bleiben heute nicht mehr in ihren Dörfern oder Kleinstädten, sondern ziehen in die Stadt, um dort zu arbeiten oder zu studieren. Das bringt eine ganz andere Perspektive. Aber natürlich ist die Vererbung nicht ganz verschwunden. Sie wird aber von Jahr zu Jahr bzw. von Wahl zu Wahl weniger.
Das habe ich zwar schon anders erlebt, da ich eher aus dem ländlichen Raum komme, dort ist es an manchen Stellen wirklich krass, aber die Tendenz geht wohl eher davon weg, da stimme ich dir zu.
Zitat von Cymru: Auch bei der CDU in BaWü hätte niemals jemand an einen Wechsel gedacht. Tatsächlich kam es anders. Auch die CSU ist lange nicht mehr so sattelfest, wie das früher gewesen sein mag. 40 % sind ohne Frage noch eine sehr stabile Hausmacht. Doch einiges entfernt von den 50 %+X, die vor einigen Jahren noch gefordert waren.
Wie schon erwähnt, Bayern ist ein "Einwanderungsland". Es kommen einfach mehr Menschen aus Ländern, in denen nicht christlich gewählt wird. Allerdings konnte sich in Bayern auch keine nennenswerte Konkurrenz aufbauen. Die CSU ist immer noch die Partei in Bayern und da wird sich auf absehbare Zeit nicht ändern. Da helfen die paar Raucher auch nicht viel.
Zitat von Cymru: Genau darum geht es mir ja: Ein guter Demokrat muss auch damit leben können, dass jemand eine andere Meinung hat. Auch innerhalb einer Partei. Wenn daraus gleich folgt, dass einem gewisse Posten verwehrt werden, dann halte ich das schon für undemokratisch.
Das ist richtig. Allerdings denke ich auch, dass es eher nicht die Kritik selbst war, sondern die Art und Weise. Das Buch gleicht ja einer Generalabrechnung, nach dem, was ich so mitbekam. Und offenbar scheint die Arroganz einigen in der Partei nicht zu bekommen.
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markusraabe - 53
Halbprofi
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Geschrieben am: 03.12.2011 um 00:05 Uhr
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Guttenberg schon wieder da? Mir wird schlecht.
Es klingt alles viel schlimmer als es sich anhört
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 03.12.2011 um 00:11 Uhr
Zuletzt editiert am: 03.12.2011 um 00:15 Uhr
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Zitat von Crcssnn: Das Kriterium ist schwierig. In der Politik gilt man als "junges Talent" wohl erst mit Ende 20. Wirklich junges Publikum wird nicht angesprochen, da die Jugendorganisationen mir zu wenig vertreten
Erklärt sich aber leicht: Die Wähler sind zum Großteil älter als 20. Es müssen somit entsprechende Lebensjahre vorhanden sein, damit man von den Wählern ernstgenommen wird.
Nicht zuletzt spielt aber auch eine Rolle, dass man für die sog. "Ochsentour" für gewöhnlich relativ lange braucht. Zu Guttenberg hatte da wohl Glück, dass er relativ schnell aufgestiegen ist.
Zitat von Crcssnn:
Wie schon erwähnt, Bayern ist ein "Einwanderungsland". Es kommen einfach mehr Menschen aus Ländern, in denen nicht christlich gewählt wird. Allerdings konnte sich in Bayern auch keine nennenswerte Konkurrenz aufbauen. Die CSU ist immer noch die Partei in Bayern und da wird sich auf absehbare Zeit nicht ändern. Da helfen die paar Raucher auch nicht viel.
Die Einwanderung spielt natürlich auch eine Rolle. Müsste man vielleicht mal nachschauen, wie groß die Wahlbeteiligung bei Menschen mit Migrationshintergrund ist, falls es darüber Erhebungen gibt, fällt mir spontan ein.
Die CSU wird noch eine Weile bleiben, klar. Wobei es bei der nächsten Landtagswahl schon problematisch werden könnte: Die FDP ist momentaner Koalitionspartner in Bayern. Wie überall in Deutschland sind deren Werte aber momentan nicht besonders gut. Man darf abwarten, ob sich das bessert. Die Frage ist, wie die CSU sich dann nach einer Wahl (natürlich, bis 2013 vergeht noch enorm Zeit) verhalten würde. Große Koalition in Bayern?
Zitat von Crcssnn: Das Buch gleicht ja einer Generalabrechnung, nach dem, was ich so mitbekam. Und offenbar scheint die Arroganz einigen in der Partei nicht zu bekommen.
Wie gesagt: Kenne die Ausschnitte in den Medien und das ZEIT-Interview. Irgendwo hieß es, er rechne auch mit einzelnen Politikern ab. Da habe ich bisher weniger gelesen. Nur diese "Spinnweben", die sich an der Volkspartei CSU gebildet haben, empfinde ich nicht unbedingt als Arroganz, sondern als berechtigte Kritik. Eine Partei sollte das aushalten.
Die "allgemeine" Kritik, dass sich viele Spitzenpolitiker bei den internationalen Kapitalverflechtungen nicht auskennen, halte ich ebenfalls durchaus für berechtigt. Natürlich schimpft es sich hier leicht, wenn man selbst nicht Regierung ist (da hat Seehofer wiederum Recht, wenn er sagt, dass KT bis vor 9 Monaten noch dieser Regierung angehört und diese Ansichten mitvertreten hat). Trotzdem ist wohl einiges wahres dran. Die Merkelsche Krisenpolitik wird ja von vielen Seiten kritisiert.
Auch wenn sich da jetzt gewisse Menschen in den durch zu Guttenbergs Rücktritt entstandenen Lücken bequem gemacht haben, wäre die CSU wohl trotzdem sehr dankbar, wenn zu Guttenberg zurückkäme. Da würde notfalls wohl einiges verziehen werden. Und insgesamt liegen sie dabei ja auch nicht falsch: Auch wenn zu Guttenberg inzwischen polarisiert, würde er noch genug Anhänger finden.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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Blinzler - 37
Anfänger
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Geschrieben am: 03.12.2011 um 04:00 Uhr
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Verständnis der Kapitalmärkte ist aber ne Sache, für die man nochmal deutlich mehr als 80 Datenträger braucht. Wenn man damit schon überfordert ist, dann muss man sich halt einfach die Frage gefallen lassen, ob man so groß rumtönen darf.
Dazu kommt doch, dass er selbst in seinen Ressorts zu keinem Zeitpunkt irgendwas geschafft hat.
Für mich wäre die CSU komplett unwählbar, wenn ein Guttenberg dort wieder was zu sagen bekommt. Man kann Fehler machen, aber dann soll man die doch auch bitte zugeben und nicht mit so einer lächerlichen und wirklich absurden These die Intelligenz der Bürger beleidigen.
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MackieMesser - 41
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Geschrieben am: 03.12.2011 um 09:17 Uhr
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Zitat von Roddi:
Was ich nicht verstehe,ist jetzt die Debatte ob Guttenberg eine Partei gründen will.Mag ja sein,dass etwa 20% der Bevölkerung ihn wählen würden aber war das nicht dasselbe Ergebnis wie bei einer Sarrazin Partei?
Ja da ist dran....
Das hat natürlich einen elementaren Grund. Die FDP ist bei 3%. Bei 14% FDP hat sich das natürlich keiner getraut.
Die 20% sind zudem Leute die Wählen würden. Wahlforscher sagen, da würden tatsächlich 5% rauskommen.
Insgesamt bin ich skeptisch. Was sollen Leute davon halten, wenn sie nach einer Guttenberg Partei gefragt werden? Da wären ja weitere Politiker und Inhalte mit an Bord.
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Cymru - 35
Champion
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Dabei seit 07.2005
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Geschrieben am: 03.12.2011 um 15:12 Uhr
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Zitat von Blinzler: Verständnis der Kapitalmärkte ist aber ne Sache, für die man nochmal deutlich mehr als 80 Datenträger braucht. Wenn man damit schon überfordert ist, dann muss man sich halt einfach die Frage gefallen lassen, ob man so groß rumtönen darf.
Dazu kommt doch, dass er selbst in seinen Ressorts zu keinem Zeitpunkt irgendwas geschafft hat.
Kommt darauf an, was man unter "irgendwas geschafft" versteht. Fakt ist, dass zu Guttenberg gegen Widerstand aus den eigenen Reihen die Wehrpflicht ausgesetzt hat. Ein politisches Projekt, dass bereits viele im Programm hatten, niemand hat es allerdings angepackt. Das ist durchaus etwas: Mut, überkommene Strukturen zu hinterfragen und nötigenfalls abzuschaffen.
Richtig ist aber auch, dass die Bundeswehrreform nicht wohl durchdacht war bzw. dass es kein Konzept gab (besser: gibt) wie die Bundeswehr in Zukunft auszusehen hat.
Fraglich ist aber natürlich, ob man als Verteidigungsminister überhaupt punkten kann. Für mich ist es bis heute unverständlich, warum zu Guttenberg den Ruf auf diesen Posten angenommen hat. In den letzten Jahren gab es wohl kaum einen Verteidigungsminister, der gut aus dieser Sache herausgekommen ist.
Zwar lag die Sache bei zu Guttenberg anders, da die Verfehlung nicht im Amt vorgenommen wurde, aber trotzdem hat die Position dieses Ministeriums eine generell negative Belastung.
Zitat von Blinzler: Man kann Fehler machen, aber dann soll man die doch auch bitte zugeben und nicht mit so einer lächerlichen und wirklich absurden These die Intelligenz der Bürger beleidigen.
In gewisser Weise erinnert mich die Guttenbergsche Karriere an eine griechische Tragödie. Der hohe Aufstieg und der plötzliche, scheinbar schicksalhafte Fall. Was, wenn der Bremer Professor seine Entdeckung nicht publik gemacht hätte? Was, wenn er sie gar nicht entdeckt hätte? Womöglich wäre zu Guttenberg Kanzler geworden oder zumindest hochrangiger Minister geblieben für längere Zeit.
Ich muss sagen, dass ich seine Erklärung nicht völlig abwegig finde. Es verwundert natürlich, wenn man ein juristisches Staatsexamen abgeliefert hat, dass man nicht geordnet zu arbeiten gelernt hat. Andererseits besteht der Großteil des Studiums im Klausurenschreiben. Wissenschaftliche Arbeiten haben schon eine andere Dimension.
Wo genau siehst du die Absurdität seiner Aussage?
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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