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UN-Bericht besorgt über Deutschlands Sozialpolitik

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Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 06.07.2011 um 17:10 Uhr

Zitat von cheesemaker:

In meinen Augen ist jede Arbeit, zu der man körperlich und geistig im Stande ist, zumutbar.


Ist dann aber doch eine Frage, ob alles zumutbar ist. Vor einigen Jahren war auch Prostitution mal im Gespräch. Körperlich und geistig fehlt es da sicher an keiner Qualifikation. Aber für zumutbar halte ich sie nicht ;-)

Letztendlich, das wurde im Forum ja schon mehrfach in ähnlichen Threads diskutiert, muss die Annahme einer Arbeit auch einen gewissen Sinn ergeben. Für einen Langzeitarbeitslosen kann es sinnvoll sein, durch eine einfache Betätigung wieder in einen geregelten Tagesablauf zu finden. Für einen anderen wird eine Beschäftigung vom Charakter bloßer Beschäftigungstherapie aber womöglich zu gar nichts führen. Das Ziel muss ja sein, möglichst viele Menschen, in "richtige" Arbeitsverhältnisse zu überführen, soweit eben möglich.

Zitat von ught:

Wofür gibt es Bafög und Studienkredite? Was muss das Land denn noch ermöglichen um auch schlechter situierten Menschen das Studium zu ermöglichen?


Es sollte aber auch bekannt sein, dass Bafög immerhin zur Hälfte, Studienkredite komplett zurückgezahlt werden müssen. Es ist nicht unbedingt eine besonders tolle Ausgangssituation, verschuldet ins Arbeitsleben zu starten. Zumal entsprechende Rückzahlungsfristen gelten. Gerade für Gesellschaftswissenschaftler ist der Berufseinstieg mit festem Gehalt oftmals sehr viel schwieriger als etwa für Naturwissenschaftler. Ein Germanist muss womöglich länger nach einer festen Anstellung suchen als ein Mediziner oder Physiker. Sowas hält natürlich ab.

Zitat von ught:

Und dass die meisten Lehrstellen an Realschüler und Abiturienten gingen: Wer schon mal nach Arbeitnehmern gesucht hat und sich die Bewerbungen ansieht, den wundert es nicht was da abgeht.


Das stimmt leider. Sollte aber so nicht bleiben. Viele Probleme der heutigen Gesellschaft (Gewalt, Kriminalität,..) resultieren auch daraus, dass die Hauptschule kaum Chancen bietet auf dem Arbeitsmarkt. Der Frust dadurch ist sehr groß in bestimmten Gegenden.
Ein Hauptschulabschluss sollte entsprechend gut sein, dass er für eine Berufsausbildung in bestimmten Bereichen befähigt. Gerade im Handwerk sollte es ausreichen. Es kann nicht sein, dass hier ganze Jahrgänge keine Stellen finden, weil nur Realschüler und Abiturienten entsprechende Fähigkeiten haben.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele sich deswegen für die Berufsakademien entscheiden, da hier auch ein Gehalt gezahlt wird. Generell ist dagegen nichts einzuwenden. Diese Absolventen werden natürlich gebraucht. Es muss einem aber bewusst sein, dass an BAs keine wissenschaftliche Universitätsausbildung vermittelt wird, sondern eher eine praxisorientierte. Eine Volkswirtschaft braucht aber auch Wissenschaftler.

Zitat von cheesemaker:

So weit ich weiß handelt es sich bei den Asylbewerbern überwiegend um Verfolgte aus Ländern bei denen man eine schlechtere Gesundheitsversorgung und niedrigeren Wohnkomfort unterstellen kann. Insofern wohl meistens eher ein Aufstieg als ein Abstieg.


Es ist aber an unserem Lebensstandard zu messen und nicht an deren. Menschen können nicht einfach zu Menschen zweiter Klasse degradiert werden, wenn man das Grundgesetz befolgen woll.



„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

cheesemaker - 43
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
2563 Beiträge

Geschrieben am: 06.07.2011 um 17:13 Uhr

Zitat von bockwurst82:


Wieso muss es das Ziel von Asylbewerbern sein, so schnell wie möglich in ihr Heimatland zurück zu kehren? Zumal das in einer vielzahl von Fällen wohl sowieso niemals klappt. Nicht jedes Land wird alle 2 Jahre Revolutioniert :-)
Verglichen mit der Heimat haben Asylbewerber formal vermutlich so gut wie immer bessere Verhältnisse. Verglichen mit den hier lebenden oftmals grausige.
Es ist IMO aus reinem eingennutz das Beste für uns, Asylbewerbern vollen Zugang zum Arbeitsmarkt zu geben.



Die Rückkehr ergibt sich bereits aus der Begriffsdefinition.

Im speziellen meint man damit die temporäre Aufnahme Verfolgter.


Zitat von bockwurst82:


Klar kann nicht jeder die höchste Bildungsstufe erreichen, es wird immer Unterschiede geben (und das ist IMO auch gut so). Die genetischen kann der Staat sowieso nicht ausgleichen (Wie auch?), die, die vom sozialen Umfeld herrühren kann der Staat nur ein wenig ins Positive ablenken. (Sozialarbeit, gute Schulen etc.)

Es wird auch nie Chancengleichheit geben, egal wie sehr wir uns anstrengen. Das Kind eines Professors wird immer mehr Zugang zur Bildung haben wie das eines Sozialhilfeempfängers. Aber wir können die Systematische Benachteiligung minimieren.



Ich gebe dir absolut recht, dass es nie Chancengleichheit geben wird. Die Folgen der Chancengleichheit sehe ich aber gegenteilig. Je größer die Chancengleichheit desto größer die Unterschiede im Bildungsniveau. Zugang zu Bildung hat im Grundsatz jeder. Würde die Allgemeinheit für das Kind des Professors gleich viel aufwenden wie für das Kind des Hartz IV Empfängers, würde das erreichte Bildungsniveau noch weiter auseinander klaffen.

"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - zu Null." Voltaire

bockwurst82 - 42
Champion (offline)

Dabei seit 08.2003
6884 Beiträge

Geschrieben am: 06.07.2011 um 17:17 Uhr

Zitat von cheesemaker:

Ich gebe dir absolut recht, dass es nie Chancengleichheit geben wird. Die Folgen der Chancengleichheit sehe ich aber gegenteilig. Je größer die Chancengleichheit desto größer die Unterschiede im Bildungsniveau. Zugang zu Bildung hat im Grundsatz jeder. Würde die Allgemeinheit für das Kind des Professors gleich viel aufwenden wie für das Kind des Hartz IV Empfängers, würde das erreichte Bildungsniveau noch weiter auseinander klaffen.


Da hast du mcih falsch verstanden. Chancengleichheit bedeutet für mcih nicht, dass wir dem Professorenkind und dem H4-Kind dasselbe zur Verfügung stellen.
Es bedeutet für mich, dass wir dem H4-Kind mehr Bildungshilfen zur Verfügung stellen, weil es Aufgrund seiner ungebildeten/armen Eltern dem Professorenkind gegenüber einen Nachteil hat.
Diesen Nachteil will ich so weit wie möglich/realistisch durchführbar verringern.

Klar hat jeder theoretisch Zugang zur Bildung, aber der H4 Junge kann nichts dafür, dass seine Eltern (und in gewissem Maße die Gesellschaft, siehe Statistiken zur Aufteilung nach der 4. Klasse) ihm diesen Zugang verbauen.

http:\\shitmyminiondoes.tumblr.com

cheesemaker - 43
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
2563 Beiträge

Geschrieben am: 06.07.2011 um 17:21 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von cheesemaker:

In meinen Augen ist jede Arbeit, zu der man körperlich und geistig im Stande ist, zumutbar.


Ist dann aber doch eine Frage, ob alles zumutbar ist. Vor einigen Jahren war auch Prostitution mal im Gespräch. Körperlich und geistig fehlt es da sicher an keiner Qualifikation. Aber für zumutbar halte ich sie nicht ;-)

Letztendlich, das wurde im Forum ja schon mehrfach in ähnlichen Threads diskutiert, muss die Annahme einer Arbeit auch einen gewissen Sinn ergeben. Für einen Langzeitarbeitslosen kann es sinnvoll sein, durch eine einfache Betätigung wieder in einen geregelten Tagesablauf zu finden. Für einen anderen wird eine Beschäftigung vom Charakter bloßer Beschäftigungstherapie aber womöglich zu gar nichts führen. Das Ziel muss ja sein, möglichst viele Menschen, in "richtige" Arbeitsverhältnisse zu überführen, soweit eben möglich.


Was sind denn richtige Arbeitsverhältnisse?

Sind Straße kehren, Laub rechen, Unkraut jähten und Müll sammeln keine Arbeit? In meinen Augen schon. Das Problem liegt darin, dass es unmöglich ist einen Lohn zu bezahlen der dem geschaffenen Mehrwert entspricht.

"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - zu Null." Voltaire

cheesemaker - 43
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
2563 Beiträge

Geschrieben am: 06.07.2011 um 17:25 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von cheesemaker:

So weit ich weiß handelt es sich bei den Asylbewerbern überwiegend um Verfolgte aus Ländern bei denen man eine schlechtere Gesundheitsversorgung und niedrigeren Wohnkomfort unterstellen kann. Insofern wohl meistens eher ein Aufstieg als ein Abstieg.


Es ist aber an unserem Lebensstandard zu messen und nicht an deren. Menschen können nicht einfach zu Menschen zweiter Klasse degradiert werden, wenn man das Grundgesetz befolgen woll.



Gut, nach deiner Argumentation berechtigt also Verfolgung jeden Weltbürger dazu in die erste Welt einzureisen und deren Lebensstandard zu übernehmen. Selbstverständlich auf Staatskosten.

"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - zu Null." Voltaire

luftprinzip - 82
Champion (offline)

Dabei seit 03.2010
8822 Beiträge

Geschrieben am: 06.07.2011 um 17:26 Uhr

Zitat von cheesemaker:


Gut, nach deiner Argumentation berechtigt also Verfolgung jeden Weltbürger dazu in die erste Welt einzureisen und deren Lebensstandard zu übernehmen. Selbstverständlich auf Staatskosten.

So ist es, definitiv.

I still don't believe in Germanys right to exist.

cheesemaker - 43
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
2563 Beiträge

Geschrieben am: 06.07.2011 um 17:32 Uhr

Zitat von bockwurst82:

Zitat von cheesemaker:

Ich gebe dir absolut recht, dass es nie Chancengleichheit geben wird. Die Folgen der Chancengleichheit sehe ich aber gegenteilig. Je größer die Chancengleichheit desto größer die Unterschiede im Bildungsniveau. Zugang zu Bildung hat im Grundsatz jeder. Würde die Allgemeinheit für das Kind des Professors gleich viel aufwenden wie für das Kind des Hartz IV Empfängers, würde das erreichte Bildungsniveau noch weiter auseinander klaffen.


Da hast du mcih falsch verstanden. Chancengleichheit bedeutet für mcih nicht, dass wir dem Professorenkind und dem H4-Kind dasselbe zur Verfügung stellen.
Es bedeutet für mich, dass wir dem H4-Kind mehr Bildungshilfen zur Verfügung stellen, weil es Aufgrund seiner ungebildeten/armen Eltern dem Professorenkind gegenüber einen Nachteil hat.
Diesen Nachteil will ich so weit wie möglich/realistisch durchführbar verringern.

Klar hat jeder theoretisch Zugang zur Bildung, aber der H4 Junge kann nichts dafür, dass seine Eltern (und in gewissem Maße die Gesellschaft, siehe Statistiken zur Aufteilung nach der 4. Klasse) ihm diesen Zugang verbauen.


Aber was hat das mit gleichen Chancen zu tun?

Die Chancen teilen sich, wie wir ja übereinstimmend festgestellt haben, in mehrere Bereiche auf. Die Allgemeinheit stellt nun fest, dass eines der Kinder in einem Bereich den sie nicht beeinflussen kann Defizite hat und beschließt diese dadurch zu kompensieren, dass es in Bereichen auf die man Einfluss hat klar bevorteilt wird. Das ist nicht Chancengleichheit sondern Gleichmacherei.

Unter Chancengleichheit verstehe ich, dass der Staat jedem auf den Gebieten die von ihm beeinflusst werden können gleiche Strartvoraussetzungen bietet, nicht dass das hinkende Pferd 50 m weiter vorne startet um zumindest nicht ganz so abgeschlagen ins Ziel zu gehen.

"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - zu Null." Voltaire

Roddi - 39
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 06.07.2011 um 17:35 Uhr

Zitat von cheesemaker:

Zitat von Cymru:

Zitat von cheesemaker:

So weit ich weiß handelt es sich bei den Asylbewerbern überwiegend um Verfolgte aus Ländern bei denen man eine schlechtere Gesundheitsversorgung und niedrigeren Wohnkomfort unterstellen kann. Insofern wohl meistens eher ein Aufstieg als ein Abstieg.


Es ist aber an unserem Lebensstandard zu messen und nicht an deren. Menschen können nicht einfach zu Menschen zweiter Klasse degradiert werden, wenn man das Grundgesetz befolgen woll.



Gut, nach deiner Argumentation berechtigt also Verfolgung jeden Weltbürger dazu in die erste Welt einzureisen und deren Lebensstandard zu übernehmen. Selbstverständlich auf Staatskosten.


Der Witz an der Sache ist ja,dass man Asylbewerbern das arbeiten verbietet.

Es sollte eigentlich klar sein,dass dies Menschenrecht ist.

"Nope".

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 06.07.2011 um 17:40 Uhr

Zitat von cheesemaker:

Was sind denn richtige Arbeitsverhältnisse?

Sind Straße kehren, Laub rechen, Unkraut jähten und Müll sammeln keine Arbeit? In meinen Augen schon. Das Problem liegt darin, dass es unmöglich ist einen Lohn zu bezahlen der dem geschaffenen Mehrwert entspricht.


Ich sehe als "richtige" Arbeitsverhältnisse solche an, von denen der Arbeitnehmer eigenständig leben kann. Was hat der AN denn davon, wenn er sich abschuftet, dann aber doch das meiste Geld vom Staat bezieht? Und was hat der Staat davon?

Zitat von cheesemaker:

Gut, nach deiner Argumentation berechtigt also Verfolgung jeden Weltbürger dazu in die erste Welt einzureisen und deren Lebensstandard zu übernehmen. Selbstverständlich auf Staatskosten.


Es ehrt dich, so ehrlich zu sein, auch eine politisch unkorrekte Sache aufzugreifen: Natürlich versucht die Politik letztendlich, so wenige vom Erste-Welt-Luxus profitieren zu lassen, wie möglich. Unser Luxus basiert im Grund ja zum Großteil auf Armut. Es wäre unmöglich, dass jeder auf der Welt so lebt, wie wir es etwa in Deutschland tun.

Unser Staat hat sich eine Verfassung mit Regeln gegeben, die (teilweise) jedem gegenüber gültig sind. An diesen Regeln muss er sich messen lassen. Andernfalls bräuchten wir keinen Rechtsstaat, wenn jeder willkürlich Rechte zugeteilt bekommt.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

cheesemaker - 43
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
2563 Beiträge

Geschrieben am: 06.07.2011 um 17:43 Uhr

Zitat von Cymru:


Zitat von ught:

Wofür gibt es Bafög und Studienkredite? Was muss das Land denn noch ermöglichen um auch schlechter situierten Menschen das Studium zu ermöglichen?


Es sollte aber auch bekannt sein, dass Bafög immerhin zur Hälfte, Studienkredite komplett zurückgezahlt werden müssen. Es ist nicht unbedingt eine besonders tolle Ausgangssituation, verschuldet ins Arbeitsleben zu starten. Zumal entsprechende Rückzahlungsfristen gelten. Gerade für Gesellschaftswissenschaftler ist der Berufseinstieg mit festem Gehalt oftmals sehr viel schwieriger als etwa für Naturwissenschaftler. Ein Germanist muss womöglich länger nach einer festen Anstellung suchen als ein Mediziner oder Physiker. Sowas hält natürlich ab.


Nun, da frage ich mich schon weshalb die Leute dann Germanist werden? Wo steht geschrieben, dass jeder das Recht hat am Bedarf vorbei zu studieren? Wenn Physiker gebraucht werden sollte man vielleicht in Betracht ziehen DAS zu studieren.

Und zur Rückzahlung des Bafögs:
Demnächst regen sich die Leute wohl noch darüber auf, dass sie ihr Hypothekendarlehen zurückzahlen müssen. Ist doch ungerecht, wo doch der Nachbar sein Haus geerbt hat. Wo bleibt da die Chancengleichheit?

Wer zwingt denn die Leute ein Studium aufzunehmen, dass sie weder aus eigener Tasche bezahlen können noch bereit sind sich für diese Investition in ihre eigene Zukunft zu marktunüblich freundlichen Konditionen zu verschulden.

Meines Wissens bleiben mehr als genug Lehrstellen unbesetzt. Dafür braucht keiner Bafög zurückzahlen.

"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - zu Null." Voltaire

LeSavant
Experte (offline)

Dabei seit 06.2010
1083 Beiträge

Geschrieben am: 06.07.2011 um 17:46 Uhr
Zuletzt editiert am: 06.07.2011 um 17:50 Uhr

Zitat von bockwurst82:

Zitat von ught:

Zitat von cheesemaker:

Und wenn ich lese, dass angeprangert wird, dass Arbeitslose "jeden zumutbaren Job" akzeptieren müssen, frage ich mich schon von welchem Märchenwunderland die Verfasser träumen.

In meinen Augen ist jede Arbeit, zu der man körperlich und geistig im Stande ist, zumutbar. In erster Linie ist jeder für sich selbst verantwortlich. Nur wer nicht kann, darf bis zu einem gewissen Grad Hilfe in Anspruch nehmen. Wer sich einfach nur zu fein ist oder keinen Bock hat darfl ruhig mal etwas weiter weg von den Zitzen des Sozialstaats.

Ich bin ja schon lang für Sozialheime - und Pflichtarbeiten ...
Es kann ja nicht sein, dass manche sich freiwillig mit Hartz IV abgeben, weil ihnen das Geld reicht und es ihnen geschenkt wird vom Staat?
edit: es ist ein schmaler Grad bei mir zwischen Sarkasmus, Ironie und Realität.
Und natürlich gibt es Ausnahmen - die sollten sich aber bei eher pauschalen Aussagen nicht angesprochen fühlen.


Ohne jetzt auf die Studiengebühren-Debatte eingehen zu wollen, wenn wir mehr und besser qualifizierten Nachwuchs wollen und das auch aus sog. "bildungsfernen Schichten" müssen wir endlich eines tun:
Die Ausgabenpyramide in der Bidlung umkippen. Deutschland gibt viel zu wenig für die ersten paar Jahre der Bildung aus. Im Alter von 4-10 wären Ausgaben sehr viel effektiver angelegt, als bei älteren.
Ein Mensch, der im Kindergarten war zahlt bis zum Renteneintritt wesentlich mehr Steuern ein, als jemand der nicht im Kindergarten war. (Hab leider keine Zaheln, find die studie grad nicht).

Kindergartenpflicht ab dem 4. Lebensjahr (und somit auch umsonst), kleinere Klassen, besser ausgestattete Grundschulen


ich halte studiengebühren nachwievor für sinnvoll.
sie bilden das fundament für eine relativ gute ausrüstung der bildungsstätten..... vergleicht man die spd-regierten länder mit denen südlicher, wird das deutlich.

wer jetzt wieder mit dem totschlagargument der chancengleichheit kommt, den verweise ich auf stipendien, die man bekommen kann, wenn man kopfmässig für ein studium geeignet ist und in der lage, die ansprüche der bildung zu erfüllen.

dass in baden-württemberg zukünftig die eltern bei der einschulung in eine weiterführende schule mitentscheiden können, ist der grösste schwachfug aller zeiten.....

wer jetzt wieder auf das bildungssystem amerikas einprügelt, den muss ich ebenfalls enttäuschen.
universitäten und collgeges nehmen studiengebühren, okay . aber etwa 87% der studenten sind stipendiaten. diese stipendien werden von jenen mitbezahlt, die sich auch finnanziell um die hochschulen dort kümmern.... die vernetzung von industrie und militär mit der universitäten beweist auch, dass 6 von 10 eliteunis in den usa liegen, hier yale, berkely, stanfort, MIT, california tech ... etc....

ich hätte nichts dagegen, wenn firmen wie ZF oder daimler die HS ulm sponsort und ausrüstet. der stempel in den büchern der firmen wäre mir egal. wichtig ist, dass der forschungs- und wissenstransfer stimmt. aber davon sind die deutschen meilenweit entfernt. und es verschlimmbessert sich mit der neuen regierung bw's von selbst... -.-

mit einem guten kopf und dementsprechenden prüfungsleistungen braucht man vor solch einem system keine angst haben.

- semper fidelis -

DocLove - 44
Champion (offline)

Dabei seit 05.2006
3568 Beiträge

Geschrieben am: 06.07.2011 um 17:50 Uhr
Zuletzt editiert am: 06.07.2011 um 17:50 Uhr

Zitat:

ich halte studiengebühren nachwievor für sinnvoll.
sie bilden das fundapent für eine ralativ gute ausrüstung der bildungsstätten..... vergleicht man die spd-regierten länder mit denen südlicher, wird das deutlich.

Ein Blick an die Uni Ulm zeigt das wirklich: Es gibt TED Geräte in einigen Hörsäälen und Stellen werden jetzt mit Studiengebühren bezahlt. Dazu noch ein paar Bücher, die aber nur im 2 Stunden Fenster in der Lehrsammlung ausgeliehen werden können. Mit 20 Euro Pfand natürlich

Dieser Beitrag enthielt Spuren von Sarkasmus und Ironie. Im Zweifel fragen sie ihren Arzt/Apotheker

cheesemaker - 43
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
2563 Beiträge

Geschrieben am: 06.07.2011 um 17:54 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von cheesemaker:

Was sind denn richtige Arbeitsverhältnisse?

Sind Straße kehren, Laub rechen, Unkraut jähten und Müll sammeln keine Arbeit? In meinen Augen schon. Das Problem liegt darin, dass es unmöglich ist einen Lohn zu bezahlen der dem geschaffenen Mehrwert entspricht.


Ich sehe als "richtige" Arbeitsverhältnisse solche an, von denen der Arbeitnehmer eigenständig leben kann. Was hat der AN denn davon, wenn er sich abschuftet, dann aber doch das meiste Geld vom Staat bezieht? Und was hat der Staat davon?


Und weshalb konnte man früher von seiner Hände (nicht Kopf) Arbeit leben und heute nicht mehr? Weil sich damals der Staat mit dem Zehnten zufrieden gab. Heute reicht ihm selbst die Hälfte nicht mehr.

Zitat von Cymru:

Zitat von cheesemaker:

Gut, nach deiner Argumentation berechtigt also Verfolgung jeden Weltbürger dazu in die erste Welt einzureisen und deren Lebensstandard zu übernehmen. Selbstverständlich auf Staatskosten.


Es ehrt dich, so ehrlich zu sein, auch eine politisch unkorrekte Sache aufzugreifen: Natürlich versucht die Politik letztendlich, so wenige vom Erste-Welt-Luxus profitieren zu lassen, wie möglich. Unser Luxus basiert im Grund ja zum Großteil auf Armut. Es wäre unmöglich, dass jeder auf der Welt so lebt, wie wir es etwa in Deutschland tun.

Unser Staat hat sich eine Verfassung mit Regeln gegeben, die (teilweise) jedem gegenüber gültig sind. An diesen Regeln muss er sich messen lassen. Andernfalls bräuchten wir keinen Rechtsstaat, wenn jeder willkürlich Rechte zugeteilt bekommt.


Es gibt mehr als genug Menschen aus denkbar unterentwickelten Ländern, die den Lebensstandard der ersten Welt in Europa, USA oder sonstwo genießen. Die sind allerdings auch produktiver Bestandteil der jeweiligen Gesellschaft. Mit welchem Recht beansprucht ein Ziegenhirte aus Schwarzafrika den selben Lebensstandart wie ein Mechatroniker in Deutschland?

Die Forderungen im Grundgesetz sind m.E. in Deutschland für Asylbewerber auf jeden Fall erfüllt. Ich lese jedenfalls selten in der Zeitung, dass ein Asylbewerber an der Pest gestorben, verhungert oder erfroren wäre.

"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - zu Null." Voltaire

LeSavant
Experte (offline)

Dabei seit 06.2010
1083 Beiträge

Geschrieben am: 06.07.2011 um 18:05 Uhr
Zuletzt editiert am: 06.07.2011 um 18:05 Uhr

Zitat:

Es gibt mehr als genug Menschen aus denkbar unterentwickelten Ländern, die den Lebensstandard der ersten Welt in Europa, USA oder sonstwo genießen. Die sind allerdings auch produktiver Bestandteil der jeweiligen Gesellschaft. Mit welchem Recht beansprucht ein Ziegenhirte aus Schwarzafrika den selben Lebensstandart wie ein Mechatroniker in Deutschland?

Die Forderungen im Grundgesetz sind m.E. in Deutschland für Asylbewerber auf jeden Fall erfüllt. Ich lese jedenfalls selten in der Zeitung, dass ein Asylbewerber an der Pest gestorben, verhungert oder erfroren wäre.


danke!

- semper fidelis -

Roddi - 39
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 06.07.2011 um 18:15 Uhr
Zuletzt editiert am: 06.07.2011 um 18:18 Uhr

Zitat von cheesemaker:

Zitat von Cymru:

Zitat von cheesemaker:

Was sind denn richtige Arbeitsverhältnisse?

Sind Straße kehren, Laub rechen, Unkraut jähten und Müll sammeln keine Arbeit? In meinen Augen schon. Das Problem liegt darin, dass es unmöglich ist einen Lohn zu bezahlen der dem geschaffenen Mehrwert entspricht.


Ich sehe als "richtige" Arbeitsverhältnisse solche an, von denen der Arbeitnehmer eigenständig leben kann. Was hat der AN denn davon, wenn er sich abschuftet, dann aber doch das meiste Geld vom Staat bezieht? Und was hat der Staat davon?


Und weshalb konnte man früher von seiner Hände (nicht Kopf) Arbeit leben und heute nicht mehr? Weil sich damals der Staat mit dem Zehnten zufrieden gab. Heute reicht ihm selbst die Hälfte nicht mehr.

Zitat von Cymru:

Zitat von cheesemaker:

Gut, nach deiner Argumentation berechtigt also Verfolgung jeden Weltbürger dazu in die erste Welt einzureisen und deren Lebensstandard zu übernehmen. Selbstverständlich auf Staatskosten.


Es ehrt dich, so ehrlich zu sein, auch eine politisch unkorrekte Sache aufzugreifen: Natürlich versucht die Politik letztendlich, so wenige vom Erste-Welt-Luxus profitieren zu lassen, wie möglich. Unser Luxus basiert im Grund ja zum Großteil auf Armut. Es wäre unmöglich, dass jeder auf der Welt so lebt, wie wir es etwa in Deutschland tun.

Unser Staat hat sich eine Verfassung mit Regeln gegeben, die (teilweise) jedem gegenüber gültig sind. An diesen Regeln muss er sich messen lassen. Andernfalls bräuchten wir keinen Rechtsstaat, wenn jeder willkürlich Rechte zugeteilt bekommt.


Es gibt mehr als genug Menschen aus denkbar unterentwickelten Ländern, die den Lebensstandard der ersten Welt in Europa, USA oder sonstwo genießen. Die sind allerdings auch produktiver Bestandteil der jeweiligen Gesellschaft. Mit welchem Recht beansprucht ein Ziegenhirte aus Schwarzafrika den selben Lebensstandart wie ein Mechatroniker in Deutschland?

Die Forderungen im Grundgesetz sind m.E. in Deutschland für Asylbewerber auf jeden Fall erfüllt. Ich lese jedenfalls selten in der Zeitung, dass ein Asylbewerber an der Pest gestorben, verhungert oder erfroren wäre.


Nein.Aber von Unterkünften,die unter aller Sau sind,von Lebensmittelpaketen anstatt das Recht arbeiten zu dürfen,von keiner Bewegunsfreiheit und die ständige Gefahr(im extremsten Fall) in sein Heimatland abgeschoben zu werden wo Folter oder Tod drohen.

"Nope".

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