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Forum / Politik und Wirtschaft
Pisa Studie

teacher-1
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Geschrieben am: 23.12.2010 um 15:05 Uhr
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Zitat von doloresgomez:
Ich kann und will nicht einzelne Freunde von dir beurteilen, aber der Studienanteil von Pädagogik im gymnasialen Lehramt ist lächerlich klein.
Das stimmt auf der einen Seite, Du vergisst aber, dass man dafür auch noch das Referendariat macht, da ist im Seminar die ganze Zeit über Pädagogik als Fach angesagt. Ich bin dennoch aus inzwischen über zehnjähriger Erfahrung heraus der Meinung, dass theoretische pädagogische Kenntnisse zwar gut und schön sind, dass es aber letztlich wie in den meisten Fällen im Leben ist: Man benötigt eine bestimmte Begabung für diesen Beruf, Empathie, Fachwissen und dann Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung. Vieles in der Pädagogik ist graue Theorie. Man sollte sich das einmal angeeignet haben, das ist mit Sicherheit kein Fehler, aber wer nicht von vorn herein ein Händchen für junge Menschen hat (und das ist Begabung und ein Stückt weit angeboren), der kann theoretisch von Pädagogik viel verstehen und ist doch kein guter Lehrer.
Eine Gesellschaft, die seit Jahrzehnten diesen Beruf über die Medien in Grund und Boden geschrieben hat und keinerlei Respekt mehr vor diesem Beruf zu haben scheint, muss sich an der eigenen Nase fassen, wenn zum einen kaum noch jemand diesen Beruf ausüben will und zum anderen es dann bisweilen auch Leute tun, die man dort besser nicht haben würde (das ist leider auch mitunter so).
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doloresgomez
Profi
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Geschrieben am: 23.12.2010 um 18:33 Uhr
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Zitat von teacher-1: Zitat von doloresgomez:
Ich kann und will nicht einzelne Freunde von dir beurteilen, aber der Studienanteil von Pädagogik im gymnasialen Lehramt ist lächerlich klein.
Das stimmt auf der einen Seite, Du vergisst aber, dass man dafür auch noch das Referendariat macht, da ist im Seminar die ganze Zeit über Pädagogik als Fach angesagt. Ich bin dennoch aus inzwischen über zehnjähriger Erfahrung heraus der Meinung, dass theoretische pädagogische Kenntnisse zwar gut und schön sind, dass es aber letztlich wie in den meisten Fällen im Leben ist: Man benötigt eine bestimmte Begabung für diesen Beruf, Empathie, Fachwissen und dann Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung. Vieles in der Pädagogik ist graue Theorie. Man sollte sich das einmal angeeignet haben, das ist mit Sicherheit kein Fehler, aber wer nicht von vorn herein ein Händchen für junge Menschen hat (und das ist Begabung und ein Stückt weit angeboren), der kann theoretisch von Pädagogik viel verstehen und ist doch kein guter Lehrer.
Eine Gesellschaft, die seit Jahrzehnten diesen Beruf über die Medien in Grund und Boden geschrieben hat und keinerlei Respekt mehr vor diesem Beruf zu haben scheint, muss sich an der eigenen Nase fassen, wenn zum einen kaum noch jemand diesen Beruf ausüben will und zum anderen es dann bisweilen auch Leute tun, die man dort besser nicht haben würde (das ist leider auch mitunter so).
Naja, Lehrersein ist garantiert nicht genetisch bedingt - das ist Blödsinn.
Und grau ist Theorie nur, wenn man nicht damit umgehen kann. Immerhin ist es nichts anderes als angesammelte und reflektierte Erfahrung.
Recht hast du natürlich, dass der Lehrerberuf (vor allem wegen der Bedingungen) unattraktiv ist.
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teacher-1
Champion
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Geschrieben am: 23.12.2010 um 20:25 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.12.2010 um 20:26 Uhr
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Zitat von doloresgomez:
Naja, Lehrersein ist garantiert nicht genetisch bedingt - das ist Blödsinn.
Und grau ist Theorie nur, wenn man nicht damit umgehen kann. Immerhin ist es nichts anderes als angesammelte und reflektierte Erfahrung.
Recht hast du natürlich, dass der Lehrerberuf (vor allem wegen der Bedingungen) unattraktiv ist.
Hm - ich würde vorschlagen, dass Du nicht unzulässig interpretierst. Von "genetisch bedingt" war in meinem post keinerlei Rede, sondern allenfalls davon, dass jeder Mensch eben seine Begabungen hat und im Gegenzug sich für andere Dinge dann möglicherweise nicht so besonders eignet. Ich sage damit nicht, dass man nicht auch sehr vieles lernen kann, das ist auch ganz klar. Ich glaube nicht, dass das gleich etwas mit Genen zu tun haben muss, das ist wieder einmal der falsche Zungenschlag. Es gibt für jeden Beruf bestimmte Voraussetzungen und wenn man die nur zum Teil erfüllt, dann hat man es eben deutlich schwerer in diesem Beruf erfolgreich zu sein, das sollte eigentlich einleuchten.
Theorie ist immer grau und wird es auch immer bleiben, wenn man sie nicht in der Realität ausprobieren, verwerfen, wieder ausprobieren und erneut verwerfen und am Ende das davon mitnehmen kann, was man wirklich benötigt und was auch etwas bringt. Theorie muss - gerade im pädagogischen Bereich - noch lange nicht etwas mit Erfahrung zu tun haben, denn viele Bücher diesbezüglich werden ja eben von Leuten geschrieben, die in der Praxis damit gar nichts zu tun haben und darum sind viele dieser Schwarten auch schlichtweg Unsinn.
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Cymru - 35
Champion
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Geschrieben am: 23.12.2010 um 21:52 Uhr
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Es ist sicherlich sehr sinnvoll, wenn man eine Begabund oder gar Berufung für einen Beruf hat. In den letzten Jahren wird ein Beruf allerdings mehr und mehr darauf reduziert, dass man damit nur Geld verdient. In meinen Augen ein großer Fehler.
Was ich bisher leider oft feststellen musste ist, dass Abiturienten sich für das Lehramtsstudium entscheiden, dies oft aus Verlegenheit studieren, weil man das Fach in der Schule halt gemocht hat oder gut darin war. Die Motivation (meine subjektive Einschätzung) wirkt sehr oft dann recht gering und das schon während des Studiums. Wenn man dann sowas liest, bestätigt das nur diesen Eindruck.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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doloresgomez
Profi
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Dabei seit 09.2010
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Geschrieben am: 23.12.2010 um 23:05 Uhr
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Zitat von teacher-1: Zitat von doloresgomez:
Naja, Lehrersein ist garantiert nicht genetisch bedingt - das ist Blödsinn.
Und grau ist Theorie nur, wenn man nicht damit umgehen kann. Immerhin ist es nichts anderes als angesammelte und reflektierte Erfahrung.
Recht hast du natürlich, dass der Lehrerberuf (vor allem wegen der Bedingungen) unattraktiv ist.
Hm - ich würde vorschlagen, dass Du nicht unzulässig interpretierst. Von "genetisch bedingt" war in meinem post keinerlei Rede, ...
Dann stimm ich dir zu. Nur leider weiß ich nicht, wie etwas "angeboren" sein kann, wenn es nicht genetisch bedingt ist?
Zitat von teacher-1:
Theorie ist immer grau und wird es auch immer bleiben, wenn man sie nicht in der Realität ausprobieren, verwerfen, wieder ausprobieren und erneut verwerfen und am Ende das davon mitnehmen kann, was man wirklich benötigt und was auch etwas bringt. Theorie muss - gerade im pädagogischen Bereich - noch lange nicht etwas mit Erfahrung zu tun haben, denn viele Bücher diesbezüglich werden ja eben von Leuten geschrieben, die in der Praxis damit gar nichts zu tun haben und darum sind viele dieser Schwarten auch schlichtweg Unsinn.
Ich weiß ja nicht, was du als Theorie ansiehst bzw. zugemutet bekommst, aber genau das was du beschreibst ist Theorie und der richtige Umgang damit.
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MackieMesser - 41
Champion
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Geschrieben am: 25.12.2010 um 20:13 Uhr
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Zitat von teacher-1: Empathie, Fachwissen und dann Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung.
Und ein gutes Stück Moral. Was ich derzeit in einem Fall mitbekommen habe ist so unfassbar 1933 und geht durch den ganzen Schulapperat.
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teacher-1
Champion
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Geschrieben am: 28.12.2010 um 09:10 Uhr
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Zitat von MackieMesser: Zitat von teacher-1: Empathie, Fachwissen und dann Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung.
Und ein gutes Stück Moral. Was ich derzeit in einem Fall mitbekommen habe ist so unfassbar 1933 und geht durch den ganzen Schulapperat.
Das stimmt, aber ich würde es nicht Moral nennen, weil das häufig schon negativ belastet ist im Sinne von moralisierend, sondern ich würde es Werte nennen. Die sind aber in der Tat extrem wichtig und die habe ich in meiner Aufzählung vergessen.
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supernova241 - 36
Anfänger
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Geschrieben am: 29.12.2010 um 10:25 Uhr
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Um nochmals zurück auf die Pisa-Studie zu kommen ...
Ich denke manches muss man auch aus einem anderem Blickwinkel sehen, wir sind im Mittelfeld gelandet und doch ist das deutsche Bildungssystem überall (damit meine ich nicht nur in Europa) hoch angesehen. Ich halte sehr viel von unserem Schulsystem, auch wenn dies doch einie Mängel aufweist und auch meines erachtens erneuert werden sollte. Und es sollte vll mehr Vereinheitlicht werden, da manche Bundesländer fast nicht miteinander verglichen werden können. Aber insgesamt bietet es uns eine gute solide Grundlage. Und auch das Ausbidungssystem wie wir es hier in Deutschland haben ist nicht vergleichbar zu anderen Ländern.
Meines erachtens ist dies vergleichsbasis zu anderen Ländern einfach so unterschiedlich, dass man die PISA-Tests etwas relativ sehen muss. Zudem kommt hinzu, dass in anderen Ländern Belohungen versprochen werden wenn die Schüler in diesen Test gut abschneiden und das gezielt darauf vorbereitet wird.
DIes sind nur ein paar Aspekte, natürlich stehen Korea und China weit oben, aber dort herrscht auch ein anderes Verhalten zu Bildung. Der nichts lernen will, der wird auch nichts lernen. Wir könnten die besten Lehrer oder ein super Schulstystem haben, doch am ende liegt es immer an der Einstellung der Schüler. Außerdem weiß ich nicht ob wir wirklich so eine Einstellung wie in China brauchen oder wollen. Das find ich schon etwas zu extrem. DIe Kinder werden täglich getrimmt, schon im Kindergarten und auch noch von ihren Eltern, selbst währrend der Pause beim Essen.
Ich denke es ist das Beste wenn jeder selbst über seine Situation nachdenkt und mal selbst bei sich anfängt und ein Buch in die Hand nimmt! Eine solide Grundbildung ist natürlich die Basis, aber eine eigene Meinung kann man sich nur durch eingene Weiterbildung aneignen!
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teacher-1
Champion
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Geschrieben am: 29.12.2010 um 16:36 Uhr
Zuletzt editiert am: 29.12.2010 um 16:37 Uhr
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Ich bin in weiten Teilen Deiner Ansicht, möchte aber den Punkt noch verstärken, dass uns der Föderalismus in Deutschland in diesem Bereich überhaupt nicht weiterhilft. Ich bin schon lange für bundeseinheitlche Standards, damit Leistungen auch vergleichbar sind. Es ist ein Witz, dass die Lehrpläne in den verschiedenen Bundesländern unterschiedlich sind und dass ich mit unterschiedlichem Aufwand das Abitur erlangen oder eben nicht erlangen kann. Wir alle kennen das starke Nord-Süd-Gefälle bezogen auf diesen Punkt. Hier ist der Föderalismus von Übel und ein absoluter Anachronismus.
Verstärken möchte ich auch Deinen Hinweis, dass man mit solchen Erhebungen wie der PISA-Studie ein wenig vorsichtig sein muss. Auf der einen Seite geben die Ergebnisse schon deutliche Signale und Hinweise ab, aber es ist eben auch richtig, dass es immer eine Stichprobe ist, die zwei Monate später auch anders ausfallen könnte, das weiß jeder, der sich mit Erhebungen schon einmal intensiver beschäftigt hat.
Nicht so ganz folgen würde ich Deinen Worten, wonach wir insgesamt doch ein ganz ordentliches Schulssytem haben. Das ist immer relativ, je nachdem wozu man es in Bezug setzt. Setzt man es zu afrikanischen Staaten in Bezug, so sind wir top, setzt man es zu Finnland in Bezug, so haben wir Nachholbedarf. Mich stört vor allem, dass dieses System zu früh zu selektiv ist, dass unsere Bildung noch immer zu sehr vom sozialen Status der Eltern abhängig ist und dass bei uns Lernen per se etwas negatives ist. Das System "killt" sehr früh den Ehrgeiz und die Neugier der Kinder. Es gibt kaum ein Kind, das sich nicht riesig auf die Schule freut. Ist es erst einmal da, so erlischt diese Freude schnell und da läuft etwas grundlegend falsch.
Sehr richtig finde ich aber Deinen Hinweis auf das eigenen Engagement und darauf, dass man mehr lesen sollte.
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MackieMesser - 41
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Geschrieben am: 29.12.2010 um 20:00 Uhr
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Zitat von teacher-1: Ich bin in weiten Teilen Deiner Ansicht, möchte aber den Punkt noch verstärken, dass uns der Föderalismus in Deutschland in diesem Bereich überhaupt nicht weiterhilft. Ich bin schon lange für bundeseinheitlche Standards, damit Leistungen auch vergleichbar sind. Es ist ein Witz, dass die Lehrpläne in den verschiedenen Bundesländern unterschiedlich sind und dass ich mit unterschiedlichem Aufwand das Abitur erlangen oder eben nicht erlangen kann. Wir alle kennen das starke Nord-Süd-Gefälle bezogen auf diesen Punkt. Hier ist der Föderalismus von Übel und ein absoluter Anachronismus.
Wieso soll da der Föderalismus schuld sein? Das wäre doch eigentlich eine Chance.
Jedes Bundesland hat die Chance aufzuholen. Das Problem ist das Geld. Und daran ändert sich mit der Zentralisierung nichts. Das beste wäre, den Länderfinanzausgleich zu splitten und den einen Teil der Bildung zuzuordnen. Wenn dann der Norden über sein Ego springen würde und akzeptiert, dass die Bayern eine gute Arbeit machen, dann wäre das ganze recht schnell gelöst.
Die Unterschiede in der Anerkennung sind ein Übel, dass man minimieren muss. Den Bayern aber zu sagen, dass ihre Realschulen sich auf Bremer einstellen müssen ist kein Weg.
Wenn der Bremer dann eine Klasse zurück muss macht doch nichts, solange er später die bessere Bildung genießt.
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MackieMesser - 41
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Geschrieben am: 29.12.2010 um 20:07 Uhr
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Zitat von teacher-1: Mich stört vor allem, dass dieses System zu früh zu selektiv ist, dass unsere Bildung noch immer zu sehr vom sozialen Status der Eltern abhängig ist und dass bei uns Lernen per se etwas negatives ist. Das System "killt" sehr früh den Ehrgeiz und die Neugier der Kinder. Es gibt kaum ein Kind, das sich nicht riesig auf die Schule freut. Ist es erst einmal da, so erlischt diese Freude schnell und da läuft etwas grundlegend falsch.
Hast Du dir mal die Grundschule angeschaut? Die könnte man inzwischen auch gleich komplett Cornelsen übergeben. Fast jeder Grundschullehrer nutzt diese Blankosysteme, die an sich nichts bringen. Wäre mal interessant zu wissen wie viele Cornelsen Lobbyisten im Kultusministerium eine Freikarte haben. Realschule das selbe.
Dann gibt der Lehrer eine Seitenzahl an fertig ist der Unterricht. Da müssen sich die Lehrer und Schulen auch an die Nase fassen, was PISA auch bemängelt.
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teacher-1
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Geschrieben am: 29.12.2010 um 20:31 Uhr
Zuletzt editiert am: 29.12.2010 um 20:32 Uhr
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Zitat von MackieMesser:
Hast Du dir mal die Grundschule angeschaut? Die könnte man inzwischen auch gleich komplett Cornelsen übergeben. Fast jeder Grundschullehrer nutzt diese Blankosysteme, die an sich nichts bringen. Wäre mal interessant zu wissen wie viele Cornelsen Lobbyisten im Kultusministerium eine Freikarte haben. Realschule das selbe.
Dann gibt der Lehrer eine Seitenzahl an fertig ist der Unterricht. Da müssen sich die Lehrer und Schulen auch an die Nase fassen, was PISA auch bemängelt.
Ich wehre mich immer gegen irgendwelche Pauschalurteile. Es mag sein, dass es solche Kolleginnen und Kollegen gibt, aber alles über einen Kamm zu scheren, das führt nicht weiter. Ich bereite beispielsweise alles selbst vor unsd schreibe noch nebenher für Schulbuchverlage und auch für das Kultusministerium. Es gibt keine Lobbyisten im Ministerium, das ist einfach falsch. Ich kann das schon beurteilen, denn seit 2006 arbeite ich in unterschiedlichen Projekten auch für das Ministerium. Es ist im Gegenteil so, dass man dort sehr stark darauf achtet, dass kein Verlag in irgendeiner Weise bevorteilt wird. Darum muss beispielsweise auch das Landesinstitut für Schulentwicklung als eine Behörde des Kultusministeriums Schulbücher begutachten, bevor sie in den Handel kommen und es wird immer wieder etwas abgelehnt. Auch das kann ich beurteilen, weil ich das ebenfalls schon gemacht habe. Man sollte also vorsichtig sein mit solchen voreiligen Schlüssen und Urteilen. Was freilich der einzelne Lehrer tut oder lässt, das muss er freilich verantworten. Da mag es schon sein, dass sich einzelne Kolleginnen und Kollegen das Leben sehr einfach machen, aber das gibt es in jedem anderen Beruf auch.
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MackieMesser - 41
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Geschrieben am: 29.12.2010 um 20:52 Uhr
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Mir ist das aufgefallen, weil die ich bei 3 Kindern in der Verwandtschaft ständig den Cornelsen Müll auf dem Tisch sah. Alles Grundschulen. Dann habe ich mal mit einer Lehrerin geredet. Antwort: Die Schuldirektion entscheidet das. Also kann das mit den einzelnen Lehrern nicht ganz stimmen. Dann dürfte bei einer Grundschule wohl einiges damit befallen sein.
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MackieMesser - 41
Champion
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Geschrieben am: 29.12.2010 um 20:53 Uhr
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Zitat von teacher-1: Es gibt keine Lobbyisten im Ministerium, das ist einfach falsch.
Das glaubst doch selber nicht.
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 29.12.2010 um 21:20 Uhr
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Zitat von MackieMesser: Wieso soll da der Föderalismus schuld sein? Das wäre doch eigentlich eine Chance.
Jedes Bundesland hat die Chance aufzuholen. Das Problem ist das Geld. Und daran ändert sich mit der Zentralisierung nichts. Das beste wäre, den Länderfinanzausgleich zu splitten und den einen Teil der Bildung zuzuordnen. Wenn dann der Norden über sein Ego springen würde und akzeptiert, dass die Bayern eine gute Arbeit machen, dann wäre das ganze recht schnell gelöst.
Die Unterschiede in der Anerkennung sind ein Übel, dass man minimieren muss. Den Bayern aber zu sagen, dass ihre Realschulen sich auf Bremer einstellen müssen ist kein Weg.
Wenn der Bremer dann eine Klasse zurück muss macht doch nichts, solange er später die bessere Bildung genießt.
Natürlich hätte theoretisch jedes Bundesland die Chance, aufzuholen. Das ist eigentlich auch der Plan des Föderalismus. Es kann aber nicht sein, dass solche Projekte dann auf dem Rücken der Schüler ausgetragen werden. Schließlich können gewisse Bildungspläne nachher sehr von Nachteil sein. Siehe etwa, wie ein Bremer Abitur im Vergleich zu einem Bayerischen Abitur dasteht. Als Schüler steht man dem machtlos gegenüber. Durch ein Einheitssystem gäbe es zumindest national keine Unterschiede mehr, was ein großer Fortschritt bedeuten würde.
Geld ist nicht allein das Problem, es geht auch um Schwerpunktsetzung und Lehrpläne. Geld bringt allein keine schlauen Köpfe hervor.
Glaubst du denn ernsthaft, dass Bremer Eltern oder ihre Schüler es unterstützen würden, wenn die Kinder zurückgestuft werden würden, weil die Bayern angeblich das bessere System haben? Wohl kaum!
Wenn, wäre es nur möglich, ein neues gemeinsames System zu erarbeiten und das für kommende Jahrgänge festzulegen. In der Bildung sollte man nichts von heute auf morgen umstellen, wie G8 gezeigt haben dürfte.
Stimme teacher absolut zu, dass ein bundeseinheitliches Bildungssystem wichtig wäre. Ich sehe aber natürlich auch das große Problem dabei: Die Länder würden sich wohl verständlicherweise quer stellen, wenn ihnen die Bildungspolitik genommen würde. Immerhin ist das eines der wenigen Gebiete, worüber die Länder noch weitestgehend frei verfügen können.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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