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Sinn und Unsinn von Nationalstolz

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pogorausch - 37
Champion (offline)

Dabei seit 09.2005
2593 Beiträge

Geschrieben am: 09.07.2010 um 02:13 Uhr

Zitat von junior:

Zunächst einmal danke ich allen, die hier etwas niedergeschrieben haben dafür, dass sich diese Diskussion schon über drei Seiten erstreckt und noch immer eine Diskussion ist. Nahezu keine Beleidigungen oder sinnlosen ironischen Bemerkungen usw.

Zum Thema kann ich sagen, dass für mich ein Nationalstolz ganz einfach im Wortursprung zu begründen ist. Wenn ich auf mein Land stolz sein kann freue ich mich auch, das zu zeigen. Im Fall von Deutschland können wir denke ich alle stolz darauf sein in einem Land zu leben, das Presse- oder Meinungsfreiheit und dergleichen zulässt. Also: Nationalstolz als Gradmesser der Führung und der Zustände (oder wie z.B. in China auch in Bezug auf die eigene Geschichte) in einem Land ist für mich mehr als sinnvoll, da es z.B. der Politik einen Spiegel vorhalten kann.
Umso fragwürdiger finde ich es wie jemand stolz darauf sein kann dem "geliebten Führer" aus Nordkorea zu dienen.


Kann es nicht auch andersrum sein? Die Führung propagiert Nationalstolz um sich selbst zu legitimieren … immerhin ist die Akzeptanz des Konzeptes „Nation“ ja eine Voraussetzung für jedes regieren. Wie könnte man sonst erklären, dass genau hier genau diese Regeln gelten, aber für alle gleich, während ein paar Meter weiter drüben andere Regeln gelten, wenn nicht durch Konzepte wie Staaten und Grenzen?
Wenn bei einer Wahl sagen wir in Bayern 90% der Leute Partei A wählen, trotzdem aber bundesweit Partei B gewinnt und dann Gesetze macht, wie erklärt man den Bayern, dass sie sich daran trotzdem halten müssen? Natürlich dadurch, dass das Gesetze sind, die sich die Mehrheit der Deutschen wünscht, und da die Bayern eben auch Deutsche sind, betrifft es sie genauso. Jetzt mal nur als abstraktes Beispiel.
Das ganze ist (böse formuliert) Nordkorea Light: Die Regierung betont den Zusammenhalt des Volkes, um es näher an den Staat zu binden und sich, als Vertretung dieses Volkes, als legitim darzustellen. Gäbe es keine einheitliche Nation, wäre ja auch die Grundlage für einheitliche Gesetze etc. sehr fragwürdig.

Danke übrigens für das Lob (ich weiß, nicht nur an mich, aber wahrscheinlich auch). Wie du vielleicht bemerkt hast bin ich selbst ziemlich antinational eingestellt … und ziemlich genervt davon, dass man eine Diskussion über das Thema kaum hinkriegt. Beide Seiten brüllen nur „Schland! Oh Schland!“ bzw. „Nie! Nie! Nie wieder Deutschland!“ und halten die anderen jeweils für total bekloppt. Da ich Argumentationen aber viel spannender finde als gegröle, habe ich mir gedacht, ich mach mal ein neues Thema auf ;-)

Vegan warrior for life, so FUCK THE LAW!

pogorausch - 37
Champion (offline)

Dabei seit 09.2005
2593 Beiträge

Geschrieben am: 09.07.2010 um 02:36 Uhr

Zitat von c22:


Es ist Fakt das Deutschland die besten Autos weltweit baut,das beste Bier weltweit braut und den besten Fussball spielt:zwinker: Sind das nicht Dinge auf die man zurecht stolz sein kann?

Also ich persönlich kann nicht sonderlich gut Fußball spielen, habe garantiert noch nie ein Auto gebaut und (leider) auch kein Bier gebraut. Klar, ich bin froh, dass es hier so leckeres Bier gibt (ich trink gerade eins), aber mein Verdienst ist das nicht, und es erfüllt mich auch nicht mit Stolz, sondern nur mit leckerem Biergeschmack (obwohl, was heißt da „nur“ :-D)

Zitat von c22:


Das Ansehen Deutschlands ist weltweit eig. recht positiv,Wir werden für Tugenden wie Pünktlichkeit,Zuverlässigkeit ,Gastfreundschaft(siehe 2006) im Ausland in den höchsten Tönen gelobt,ist das nichts worauf man stolz sein kann?

Das würde ich aber eher in die Kategorie „Vorurteile“ stecken: Deutsche sind pünktlich, gründlich, haben keinen Humor, sind arrogant, trinken nur Bier und essen Bratwurst mit Sauerkraut.
Positive und negative Vorurteile, wie es sie überall gibt. Dass die Realität nicht so aussieht, sollte aber auch klar sein. Überhaupt: Ich bin total unpünktlich und unordentlich … und eigentlich ziemlich „deutsch“, also hier geboren, mit Vorfahren von hier (so weit ich weiß). Wenn das nicht nur Vorurteile wären, wäre ich dann ja wohl ein Paradoxon.

Zitat von c22:


Das Dritte Reich ist ein Dunkles Kapitel der Deutschen Geschichte,keine Frage. Aber Wir die 3.und 4 Generation nach Kriegsende,hatten damit absolut nichts zu tun und dennoch werden Wir uns dafür noch in 100jahren rechtfertigen/entschuldigen müssen. Aber i-wann muss damit auch mal Schluss sein...Deutschland kann erhobenen Hauptes auf die Welt blicken.
-Ende meiner Ausführung-

Also ich musste mich noch nirgends für den 2. Weltkrieg und den Holocaust entschuldigen … Klar, der deutsche Staat, als Institution, der besitzt aber teilweise noch heute „arisiertes“ Eigentum etc.

Na ja. Das Problem an diesen Ausführungen ist, dass sie sich nur auf Deutschland beziehen … also dass ein deutscher Nationalstolz nicht schlimmer sei als Nationalstolz in anderen Ländern … aber … warum Nationalstolz an sich irgendwie positiv wäre, schreibst du nicht. Warum ist es gut, vorteilhaft für dich, mich, die Allgemeinheit, wenn Menschen (in welchem Land auch immer) Nationalstolz zeigen?

Vegan warrior for life, so FUCK THE LAW!

-Supernova - 32
Halbprofi (offline)

Dabei seit 08.2009
175 Beiträge
Geschrieben am: 09.07.2010 um 02:48 Uhr
Zuletzt editiert am: 09.07.2010 um 02:48 Uhr

Meiner Meinung nach ist es einfach nur toll anzusehen ist, was sich aus Deutschland, das vor 60 Jahren ausschließlich in Trümmern lag, wieder entwickelt hat.

Und übrigens: Ich könnte mich nie mit einem Fußballverein so identifizieren wie mit der Nationalmannschaft.
Ordulu86 - 43
Anfänger (offline)

Dabei seit 03.2010
4 Beiträge
Geschrieben am: 09.07.2010 um 02:50 Uhr

Seit mal so stolz und stellt euch vor eure regierung,
die euch Melken tut wie der bauer seine kühe,,,,
da seit ihr nicht so stolz euer maul aufzureißen,
klar ist ja kein grund zu saufen wie bei der WM.
oder habt ihr vor lauter feiern nicht gemerkt das die versicherungsbeiträge vor paar tagen wieder mal um ein paar prozent gestiegen sind,,,,,
Schlaaannnd o schlaannd du bist so hirngewaschen.......
SNI87 - 38
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
3345 Beiträge

Geschrieben am: 09.07.2010 um 09:26 Uhr
Zuletzt editiert am: 09.07.2010 um 09:29 Uhr

Zitat von pogorausch:

Zitat von c22:


Es ist Fakt das Deutschland die besten Autos weltweit baut,das beste Bier weltweit braut und den besten Fussball spielt:zwinker: Sind das nicht Dinge auf die man zurecht stolz sein kann?

Also ich persönlich kann nicht sonderlich gut Fußball spielen, habe garantiert noch nie ein Auto gebaut und (leider) auch kein Bier gebraut. Klar, ich bin froh, dass es hier so leckeres Bier gibt (ich trink gerade eins), aber mein Verdienst ist das nicht, und es erfüllt mich auch nicht mit Stolz, sondern nur mit leckerem Biergeschmack (obwohl, was heißt da „nur“ :-D)


...:gaehner:.....so bin wieder wach.....
naja.....es geht auch darum was wir als nation geschaffen haben. tausende leute arbeiten für die autohersteller und zulieferer etc.
und auch der rest der gesellschaft hat mit seiner arbeit dazu beigetragen dass die rahmenbedingungen so geschaffen werden konnten, dass es überhaupt möglich ist, weltweit anerkannte, hochwertige produkte herzustellen.


Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden.

SNI87 - 38
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
3345 Beiträge

Geschrieben am: 09.07.2010 um 09:33 Uhr

nachdem wir wissen was man unter nationalstolz verstehen kann,
wäre es doch sicher auch schön dass die gegenseite mal ein paar argumente bringt was so schlecht daran sein soll.
und es geht hier nur um nationalstolz, nicht um übertriebene auswüchse jeglicher art.

Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden.

Polaris
Experte (offline)

Dabei seit 07.2006
1766 Beiträge
Geschrieben am: 09.07.2010 um 10:32 Uhr
Zuletzt editiert am: 09.07.2010 um 10:33 Uhr

Zitat von SNI87:

nachdem wir wissen was man unter nationalstolz verstehen kann,
wäre es doch sicher auch schön dass die gegenseite mal ein paar argumente bringt was so schlecht daran sein soll.
und es geht hier nur um nationalstolz, nicht um übertriebene auswüchse jeglicher art.

1. Ich sehe keinen Zweck von Nationalstolz
=> Wozu ist er dann überhaupt notwendig? (Man kann auch ohne Nationalstolz zu zeigen gute Autos bauen. Und dürfen Menschen in Ländern, die keine hochwertigen Autos bauen dann keinen haben?)
2. Von Nationalstolz hin zu Fremdenfeindlichkeit bzw. Ausgrenzung ist es oft nur ein kleiner Schritt. Ist ja auch klar. Auf sich selbst stolz sind die meisten Menschen, wenn sie etwas besonders gut (d.h. besser als (viele) andere) gemacht haben. Nationalstolz ist also oft auch ein Ausdruck dafür, dass man die eigene Nation über andere stellt. Das halte ich für gefährlich, vor allem weil es die Sicht einengt und auch blind für Kritik macht.

Ein Beispiel aus meiner Bundeswehrzeit:
Einige Rekruten in meiner Einheit sind in den neuen Bundesländern groß geworden (haben die DDR nicht mehr wirklich erlebt). Ein paar von denen, die fühlten sich durch Kritik an der DDR / ihrem politischen System in ihrem Heimatstolz dann tief gekränkt und haben aus Reflex immer angefangen die BRD schlecht zu reden und die DDR (das System, nicht die Landschaft) hochzuloben.
Jeder darf meinetwegen seine Heimat toll / schön finden, aber dass das dazu führen kann, dass man unreflektiert auch so über die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen Verhältnisse urteilt und man blind für Kritik wird, das finde ich sehr bedenklich.

Patriotismus ist die Tugend der Bosheit! (Oscar Wilde)

Der666Diablo
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Dabei seit 04.2006
23736 Beiträge

Geschrieben am: 09.07.2010 um 10:36 Uhr

Zitat von Polaris:

Zitat von SNI87:

nachdem wir wissen was man unter nationalstolz verstehen kann,
wäre es doch sicher auch schön dass die gegenseite mal ein paar argumente bringt was so schlecht daran sein soll.
und es geht hier nur um nationalstolz, nicht um übertriebene auswüchse jeglicher art.

1. Ich sehe keinen Zweck von Nationalstolz
=> Wozu ist er dann überhaupt notwendig? (Man kann auch ohne Nationalstolz zu zeigen gute Autos bauen. Und dürfen Menschen in Ländern, die keine hochwertigen Autos bauen dann keinen haben?)
2. Von Nationalstolz hin zu Fremdenfeindlichkeit bzw. Ausgrenzung ist es oft nur ein kleiner Schritt. Ist ja auch klar. Auf sich selbst stolz sind die meisten Menschen, wenn sie etwas besonders gut (d.h. besser als (viele) andere) gemacht haben. Nationalstolz ist also oft auch ein Ausdruck dafür, dass man die eigene Nation über andere stellt. Das halte ich für gefährlich, vor allem weil es die Sicht einengt und auch blind für Kritik macht.

Ein Beispiel aus meiner Bundeswehrzeit:
Einige Rekruten in meiner Einheit sind in den neuen Bundesländern groß geworden (haben die DDR nicht mehr wirklich erlebt). Ein paar von denen, die fühlten sich durch Kritik an der DDR / ihrem politischen System in ihrem Heimatstolz dann tief gekränkt und haben aus Reflex immer angefangen die BRD schlecht zu reden und die DDR (das System, nicht die Landschaft) hochzuloben.
Jeder darf meinetwegen seine Heimat toll / schön finden, aber dass das dazu führen kann, dass man unreflektiert auch so über die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen Verhältnisse urteilt und man blind für Kritik wird, das finde ich sehr bedenklich.


damit dann den nationalstolz zu "beflecken" ist natürlich am einfachsten, das diese menschen dann meist genauso unreflektiert über andere themen "diskutieren" tut ja nichts zur sache, das ist gleiches niveau wie killerspiele wegen amokläufen zu verbieten - eben der einfachste & vielerorts populärste weg vorallem hier im nachkriegsdeutschland.

Bei Geld, Sex und Kunst gibt es keinen abnehmenden Grenznutzen. http://shortlinks.de/oee9

Polaris
Experte (offline)

Dabei seit 07.2006
1766 Beiträge
Geschrieben am: 09.07.2010 um 10:39 Uhr
Zuletzt editiert am: 09.07.2010 um 10:42 Uhr

Zitat von Der666Diablo:

damit dann den nationalstolz zu "beflecken" ist natürlich am einfachsten, das diese menschen dann meist genauso unreflektiert über andere themen "diskutieren" tut ja nichts zur sache, das ist gleiches niveau wie killerspiele wegen amokläufen zu verbieten - eben der einfachste & vielerorts populärste weg vorallem hier im nachkriegsdeutschland.
Das habe ich aber anders erlebt.
Man kann vielleicht den Schluss ziehen, dass diese Leute nicht die cleversten waren, aber die haben sich nirgendwo in der Form verrant oder gemeint, immer Recht haben zu müssen, wie in besprochenem Kontext.

Außerdem gehst du auf den Kern der Sache gar nicht ein, nämlich, dass aus Nationalstolz schnell Ausgrenzung anderer werden kann.

Patriotismus ist die Tugend der Bosheit! (Oscar Wilde)

SNI87 - 38
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
3345 Beiträge

Geschrieben am: 09.07.2010 um 10:41 Uhr

Zitat von Polaris:

Zitat von SNI87:

nachdem wir wissen was man unter nationalstolz verstehen kann,
wäre es doch sicher auch schön dass die gegenseite mal ein paar argumente bringt was so schlecht daran sein soll.
und es geht hier nur um nationalstolz, nicht um übertriebene auswüchse jeglicher art.

1. Ich sehe keinen Zweck von Nationalstolz
=> Wozu ist er dann überhaupt notwendig? (Man kann auch ohne Nationalstolz zu zeigen gute Autos bauen. Und dürfen Menschen in Ländern, die keine hochwertigen Autos bauen dann keinen haben?)
2. Von Nationalstolz hin zu Fremdenfeindlichkeit bzw. Ausgrenzung ist es oft nur ein kleiner Schritt. Ist ja auch klar. Auf sich selbst stolz sind die meisten Menschen, wenn sie etwas besonders gut (d.h. besser als (viele) andere) gemacht haben. Nationalstolz ist also oft auch ein Ausdruck dafür, dass man die eigene Nation über andere stellt. Das halte ich für gefährlich, vor allem weil es die Sicht einengt und auch blind für Kritik macht.

Ein Beispiel aus meiner Bundeswehrzeit:
Einige Rekruten in meiner Einheit sind in den neuen Bundesländern groß geworden (haben die DDR nicht mehr wirklich erlebt). Ein paar von denen, die fühlten sich durch Kritik an der DDR / ihrem politischen System in ihrem Heimatstolz dann tief gekränkt und haben aus Reflex immer angefangen die BRD schlecht zu reden und die DDR (das System, nicht die Landschaft) hochzuloben.
Jeder darf meinetwegen seine Heimat toll / schön finden, aber dass das dazu führen kann, dass man unreflektiert auch so über die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen Verhältnisse urteilt und man blind für Kritik wird, das finde ich sehr bedenklich.


1. er ist nicht notwendig sondern einfach da. und ich wollte hören wieso ich denn keinen haben darf ;-) les dir meine posts durch und sag mir was daran schlecht ist.
2. das was du hier beschreibst, ist kein nationalstolz sondern die übertreibung. wenn ich soweit bin, dass ich nicht nur mein land toll finde, sondern auch noch andere länder schlecht mache, dann ist es kein nationalstolz mehr.
ich kann auch andere sachen, die eigentlich gut sind übertreiben und es kommt dann was schlechtes raus.


Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden.

Der666Diablo
Champion (offline)

Dabei seit 04.2006
23736 Beiträge

Geschrieben am: 09.07.2010 um 10:42 Uhr

Zitat von Polaris:

Zitat von Der666Diablo:

damit dann den nationalstolz zu "beflecken" ist natürlich am einfachsten, das diese menschen dann meist genauso unreflektiert über andere themen "diskutieren" tut ja nichts zur sache, das ist gleiches niveau wie killerspiele wegen amokläufen zu verbieten - eben der einfachste & vielerorts populärste weg vorallem hier im nachkriegsdeutschland.
Das habe ich aber anders erlebt.
Man kann vielleicht den Schluss ziehen, dass diese Leute nicht die cleversten waren, aber die haben sich nirgendwo in der Form verrant oder gemeint, immer Recht haben zu müssen, wie in besprochenem Kontext.



eben, das tun die aber nicht nur in sachen nationalstolz. da ist der nationalstolz an sich nur ein thema, kein besonderes merkmal dieser "argumentationshaltung".

Bei Geld, Sex und Kunst gibt es keinen abnehmenden Grenznutzen. http://shortlinks.de/oee9

Polaris
Experte (offline)

Dabei seit 07.2006
1766 Beiträge
Geschrieben am: 09.07.2010 um 10:52 Uhr
Zuletzt editiert am: 09.07.2010 um 10:52 Uhr

Zitat von SNI87:

Zitat von Polaris:

Zitat von SNI87:

nachdem wir wissen was man unter nationalstolz verstehen kann,
wäre es doch sicher auch schön dass die gegenseite mal ein paar argumente bringt was so schlecht daran sein soll.
und es geht hier nur um nationalstolz, nicht um übertriebene auswüchse jeglicher art.

1. Ich sehe keinen Zweck von Nationalstolz
=> Wozu ist er dann überhaupt notwendig? (Man kann auch ohne Nationalstolz zu zeigen gute Autos bauen. Und dürfen Menschen in Ländern, die keine hochwertigen Autos bauen dann keinen haben?)
2. Von Nationalstolz hin zu Fremdenfeindlichkeit bzw. Ausgrenzung ist es oft nur ein kleiner Schritt. Ist ja auch klar. Auf sich selbst stolz sind die meisten Menschen, wenn sie etwas besonders gut (d.h. besser als (viele) andere) gemacht haben. Nationalstolz ist also oft auch ein Ausdruck dafür, dass man die eigene Nation über andere stellt. Das halte ich für gefährlich, vor allem weil es die Sicht einengt und auch blind für Kritik macht.

Ein Beispiel aus meiner Bundeswehrzeit:
Einige Rekruten in meiner Einheit sind in den neuen Bundesländern groß geworden (haben die DDR nicht mehr wirklich erlebt). Ein paar von denen, die fühlten sich durch Kritik an der DDR / ihrem politischen System in ihrem Heimatstolz dann tief gekränkt und haben aus Reflex immer angefangen die BRD schlecht zu reden und die DDR (das System, nicht die Landschaft) hochzuloben.
Jeder darf meinetwegen seine Heimat toll / schön finden, aber dass das dazu führen kann, dass man unreflektiert auch so über die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen Verhältnisse urteilt und man blind für Kritik wird, das finde ich sehr bedenklich.


1. er ist nicht notwendig sondern einfach da. und ich wollte hören wieso ich denn keinen haben darf ;-) les dir meine posts durch und sag mir was daran schlecht ist.
Du wolltest doch wissen, was das Problem daran ist, jetzt soll ich dir an deinen Posts sagen, was daran falsch ist. Ja was denn nun?
Außerdem habe ich nie gesagt, dass du keinen haben darfst. Das hast du aber auch vorher nicht gefragt. Ich habe erklärt, warum er meiner Ansicht nach unnütz ist.

Zitat von SNI87:


2. das was du hier beschreibst, ist kein nationalstolz sondern die übertreibung. wenn ich soweit bin, dass ich nicht nur mein land toll finde, sondern auch noch andere länder schlecht mache, dann ist es kein nationalstolz mehr.
ich kann auch andere sachen, die eigentlich gut sind übertreiben und es kommt dann was schlechtes raus.
Und ich habe gesagt, dass der Schritt zu Fremdenfeindlichkeit oder wenn du es als Übertreibung nennst beim Nationalstolz, eine Form von Stolz^^, klein ist.

Ich bin nicht so dämlich zu denken, dass alle Menschen ihren Nationalstolz gleich ausleben und dass er generell schlecht ist, aber unnütz ist er m.E. schon generell.

Wie schonmal gesagt und um auf deine vorigen Posts einzugehen:

Man kann auch ohne Nationalstolz zu zeigen gute Autos bauen. Und dürfen Menschen in Ländern, die keine hochwertigen Autos bauen dann keinen haben?

Ist Nationalstolz dann nur eine Sache, die uns Deutschen zusteht, weil wir die besten Autos bauen?

Haben manche Länder en größeres Anrecht auf Nationalstolz, weil sie hochwertigere Dinge oder mehr hochwertige Dinge produzieren?

Was ist mit den Ländern Afrikas, die ausgebeutet wurden / werden und somit kaum etwas hochwertiges Produzieren und keine Rahmenbedingungen für solche Dinge schaffen können? Die haben auch Nationalstolz, ist der dann generell schlecht oder auch gut und warum, wie rechtfertigt er sich da?

Patriotismus ist die Tugend der Bosheit! (Oscar Wilde)

pogorausch - 37
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Dabei seit 09.2005
2593 Beiträge

Geschrieben am: 09.07.2010 um 11:01 Uhr

Zitat von SNI87:

Zitat von pogorausch:

Zitat von c22:


Es ist Fakt das Deutschland die besten Autos weltweit baut,das beste Bier weltweit braut und den besten Fussball spielt:zwinker: Sind das nicht Dinge auf die man zurecht stolz sein kann?

Also ich persönlich kann nicht sonderlich gut Fußball spielen, habe garantiert noch nie ein Auto gebaut und (leider) auch kein Bier gebraut. Klar, ich bin froh, dass es hier so leckeres Bier gibt (ich trink gerade eins), aber mein Verdienst ist das nicht, und es erfüllt mich auch nicht mit Stolz, sondern nur mit leckerem Biergeschmack (obwohl, was heißt da „nur“ :-D)


...:gaehner:.....so bin wieder wach.....
naja.....es geht auch darum was wir als nation geschaffen haben. tausende leute arbeiten für die autohersteller und zulieferer etc.
und auch der rest der gesellschaft hat mit seiner arbeit dazu beigetragen dass die rahmenbedingungen so geschaffen werden konnten, dass es überhaupt möglich ist, weltweit anerkannte, hochwertige produkte herzustellen.


Und was, wenn ich mich nicht als Teil einer Nation sehe? Ein Pass schafft noch lange kein Zugehörigkeitsgefühl.
Deutschland, das sind für mich nicht die vielen tollen und guten Menschen, die hier leben, auch nicht die widerlichen Arschlöcher. Die gäbe es nämlich auch ohne die Institution „Deutschland“.
Deutschland, das ist für mich ein Nationalstaat, der Menschen vorschreibt, was sie zu tun und zu lassen haben, wo sie zu leben haben (es werden immer noch tausende Menschen abgeschoben, und das jedes Jahr). Es ist außerdem ein Gefühl in den Menschen, das Zusammenhalt schafft und gleichzeitig nach außen und gegenüber allen Andersartigen abgrenzt. Das den schon erwähnten „Weichbirnen“ das Gefühl gibt, sie seien was tolles und ihre Verbrechen wären für einen „guten Zweck“, statt mal darüber nachzudenken, wie sie _wirklich_ etwas an sich und/oder der Welt verbessern könnten.
Daher halte ich Nationalstolz, ja, jedes Denken, das Menschen in „Nationen“ einteilt, für unnütz und gefährlich. Für andere, die nicht zu dieser Nation gehören, aber auch für die, die von der Norm abweichen, die anders sind, als „der Deutsche“ zu sein hat.
Die Kritik ist übrigens nicht auf Deutschland beschränkt, sondern genauso auf alle Nationalstaaten anwendbar.

Vegan warrior for life, so FUCK THE LAW!

SNI87 - 38
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Dabei seit 01.2005
3345 Beiträge

Geschrieben am: 09.07.2010 um 11:06 Uhr

natürlich kann man auch ohne nationalstolz gute autos bauen. du verdrehst das gerade n bisschen.
das ist einfach nur ein punkt wieso sich nationalstolz entwickeln kann. weil man zusammen etwas geschaffen hat, das die ganze welt schätzt.
andere länder haben etwas anderes auf das sie stolz sind. auch die bewohner jedes anderen landes haben nationalstolz. spricht ja auch nix dagegen.

Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden.

pogorausch - 37
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Geschrieben am: 09.07.2010 um 11:08 Uhr

Zitat von SNI87:


1. er ist nicht notwendig sondern einfach da. und ich wollte hören wieso ich denn keinen haben darf ;-) les dir meine posts durch und sag mir was daran schlecht ist.


Na ja, die Frage am Anfang war aber doch, ob es irgendeinen positiven Nutzen gibt, einen Sinn, einen Zweck. Den muss es ja (in den Köpfen vieler) geben, denn sonst wären sie nicht so glücklich, dass der Nationalstolz „endlich wieder“ ausgelebt wird.

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