|
Community
Szene & News
Locations
Impressum
|
Forum / Politik und Wirtschaft
Afgahnistanaffäre und Angriffe gegen zu Gutenberg.

pogorausch - 37
Champion
(offline)
Dabei seit 09.2005
2593
Beiträge
|
|
Geschrieben am: 15.12.2009 um 23:49 Uhr
|
|
Wie können die nur Gutenberg angreifen?
![[verlinkte Grafik wurde nicht gefunden]](http://www.erfinder.at/tag-der-erfinder/images/Johannes%20Gutenberg.jpg)
Der Mann hat den Buchdruck erfunden, wir verdanken ihm verdammt viel! Solche Schelme!
Vegan warrior for life, so FUCK THE LAW!
|
|
Wolfcastle - 40
Experte
(offline)
Dabei seit 01.2009
1013
Beiträge
|
|
Geschrieben am: 16.12.2009 um 09:21 Uhr
|
|
Interresant:
Nach Geheimdienstinformationen von BND und KSK hatten die Taliban den Plan das Feldlager der Bundeswehr mit den entführten Lastern anzugreifen.
Die Taliban wollten einen Grossangriff starten.
Der erste Verteidiungsring sollte mit den Lastern gesprengt werden.
Der zweite Ring sollte mit Selbstmordattentätern attakiert werden.
Danach sollten viele bewaffnete Taliban ins Lager eindringen und möglichst viel Schaden anrichten bzw. möglichst viele deutsche Soldaten töten.
Oberst Klein wusste durch BND und KSK von diesen Plänen.
Daher sah er sich gezwungen so schnell und effektiv wie möglich zu reagieren.
|
|
Laser87 - 57
Champion
(offline)
Dabei seit 11.2006
4301
Beiträge
|
|
Geschrieben am: 16.12.2009 um 09:26 Uhr
|
|
Bei dem Angriff werden die Fragen immer mehr, statt weniger.
Jetzt heißt es, der deutsche Oberst Klein habe geglaubt, daß sich seine Soldaten woanders im Kampf befinden. Schutzbehauptung? Hat er seine Truppen nicht im Griff, insbesondere das Meldewesen? Wurde er vom BND oder den KSK falsch informiert? Wissentlich?
Ganz klar dagegen ist, daß das Ziel der Angriffe nicht die Laster waren, sondern Menschen. Ansonsten hätte man die Menschen durch Überflüge warnen können und dann die Laster zerstören - dies hätte durchaus ausgereicht, um den 3-Stufen-Plan der Taliban, der jetzt als Ausrede herhält, zu vereiteln. Daß die Menschen das eigentliche Ziel waren, wurde inzwischen ja auch zugegeben.
Was soll man zu zu Guttenberg sagen? Kaum spricht ein Völkerrechtler davon, daß der Angriff legitim war, schon sagt das auch Karl-Theodor... Erst angemessen, dann unangemessen, jetzt doch wieder in Ordnung, der windet sich wie ein Wurm, um seinen Job zu behalten. Er ist ein (zugegeben genialer) Dampfplauderer, der jedem nur nach dem Mund redet, frei nach Adenauer "Was geht mich mein Geschwätz von gestern an".
Und ich dachte, für das Nach-dem-Mund-reden wäre in der Union die Kanzlerin allein zuständig... (Man erinnere sich an das Geschwätz auf dem Münsterplatz zu den Milchbauern, wo sie offensichtlich keine Ahnung hatte, aber alles versprochen hat - und die falsche Organisation der Milchbauern nannte)
Gruß
Jochen
|
|
Firejumper - 45
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 11.2005
204
Beiträge
|
|
Geschrieben am: 16.12.2009 um 09:33 Uhr
|
|
Ich finde nach wie vor das ganze ist eine einzige Hexenjagd, und der Minister ist da unglücklich hineingeraten. Vor dem Antritt im Verteidigungsministerium wusste er bestimmt auch nicht das es wohl gravierende Fehler gab bzw gibt. Er muss eben jetzt schauen das beste daraus zu machen für die Truppen sowie auch für sich. Und ich denke er ist schonmal von daher offener als manch anderer weil er Fehler schon eingestehen kann. Aber auch nicht beim kleinsten Gegenwind davonläuft!
DIE WIRKLICHKEIT IST NIE PERFEKT
|
|
Wolfcastle - 40
Experte
(offline)
Dabei seit 01.2009
1013
Beiträge
|
|
Geschrieben am: 16.12.2009 um 09:36 Uhr
|
|
Zitat von Laser87: Bei dem Angriff werden die Fragen immer mehr, statt weniger.
Jetzt heißt es, der deutsche Oberst Klein habe geglaubt, daß sich seine Soldaten woanders im Kampf befinden. Schutzbehauptung? Hat er seine Truppen nicht im Griff, insbesondere das Meldewesen? Wurde er vom BND oder den KSK falsch informiert? Wissentlich?
Ganz klar dagegen ist, daß das Ziel der Angriffe nicht die Laster waren, sondern Menschen. Ansonsten hätte man die Menschen durch Überflüge warnen können und dann die Laster zerstören - dies hätte durchaus ausgereicht, um den 3-Stufen-Plan der Taliban, der jetzt als Ausrede herhält, zu vereiteln. Daß die Menschen das eigentliche Ziel waren, wurde inzwischen ja auch zugegeben.
Was soll man zu zu Guttenberg sagen? Kaum spricht ein Völkerrechtler davon, daß der Angriff legitim war, schon sagt das auch Karl-Theodor... Erst angemessen, dann unangemessen, jetzt doch wieder in Ordnung, der windet sich wie ein Wurm, um seinen Job zu behalten. Er ist ein (zugegeben genialer) Dampfplauderer, der jedem nur nach dem Mund redet, frei nach Adenauer "Was geht mich mein Geschwätz von gestern an".
Und ich dachte, für das Nach-dem-Mund-reden wäre in der Union die Kanzlerin allein zuständig... (Man erinnere sich an das Geschwätz auf dem Münsterplatz zu den Milchbauern, wo sie offensichtlich keine Ahnung hatte, aber alles versprochen hat - und die falsche Organisation der Milchbauern nannte)
Gruß
Jochen
Das ist doch lächerlich.
Wie ich schon im anderen Thread geschrieben habe, wäre es absolut dämlich, hirnrissig, dumm, idiotisch gewesen die Taliban zu warnen.
Wieso sollte man den Gegner auch warnen bevor man ihn angreift.
Natürlich waren Menschen das Ziel.
Taliban sind auch Menschen.
Taliban sind aber auch der Gegner.
Der Feind. Und der Feind muss getötet und vernichtet werden.
Egal ob es jetzt Krieg, Stabilisierungseinsatz oder Friedenseinsatz heisst.
Die Wirklichkeit zählt.
|
|
Laser87 - 57
Champion
(offline)
Dabei seit 11.2006
4301
Beiträge
|
|
Geschrieben am: 16.12.2009 um 09:43 Uhr
|
|
Du hast das wenigstens eingesehen - andere Mitschreiber hier argumentieren aber immer noch damit, daß die Laster zerstört werden sollten...
Gruß
|
|
Firejumper - 45
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 11.2005
204
Beiträge
|
|
Geschrieben am: 16.12.2009 um 09:48 Uhr
|
|
Und man bedenke auch durchaus, das es bei der Afgahnischen Bevölkerung durchaus auch Fürsprecher für den Angriff gibt zumal auch dort Taliban als Verbrecher gesehen werden und als Unterdrücker. Das es tragisch ist wenn Zivile Opfer zu beklagen sind ist außer Frage aber eben dann auch nicht zu 100 % ausszuschließen.
DIE WIRKLICHKEIT IST NIE PERFEKT
|
|
Wolfcastle - 40
Experte
(offline)
Dabei seit 01.2009
1013
Beiträge
|
|
Geschrieben am: 16.12.2009 um 09:56 Uhr
|
|
Zitat von Laser87: Du hast das wenigstens eingesehen - andere Mitschreiber hier argumentieren aber immer noch damit, daß die Laster zerstört werden sollten...
Gruß
Ich war ja von anfang an der Meinung, dass die Taliban das Ziel waren.
Die Laster natürlich auch. Aber primär die Terroristen dort.
Mich nervt das rumgeeiere der Regierung ja auch.
Die sollen endlich tacheles reden und nicht immer versuchen alles schön zureden wo es eigentlich nichts schön zureden gibt.
|
|
Firejumper - 45
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 11.2005
204
Beiträge
|
Geschrieben am: 16.12.2009 um 10:01 Uhr
Zuletzt editiert am: 16.12.2009 um 10:03 Uhr
|
|
Stimmt genau!!! Es ist ein Kriegseinsatz und basta ich denke der Bevölkerung ist das zu über 90% eh schon klar! Und mal ehrlich! Ich möchte fast wetten über 50 % haben nach wie vor nicht mehr bzw weniger ein Problem mit der Sache!
Aber bei uns daueret immer alles 300 Jahre bestes beispiel wie lange es doch gedauert hat unsere Soldaten als Gefallen zu bezeichnen im Grunde eine Schande solange mit der korekten Bezeichnung hinter dem berg zu halten!
DIE WIRKLICHKEIT IST NIE PERFEKT
|
|
Wolfcastle - 40
Experte
(offline)
Dabei seit 01.2009
1013
Beiträge
|
|
Geschrieben am: 16.12.2009 um 10:14 Uhr
|
|
Zitat von Firejumper: Stimmt genau!!! Es ist ein Kriegseinsatz und basta ich denke der Bevölkerung ist das zu über 90% eh schon klar! Und mal ehrlich! Ich möchte fast wetten über 50 % haben nach wie vor nicht mehr bzw weniger ein Problem mit der Sache!
Aber bei uns daueret immer alles 300 Jahre bestes beispiel wie lange es doch gedauert hat unsere Soldaten als Gefallen zu bezeichnen im Grunde eine Schande solange mit der korekten Bezeichnung hinter dem berg zu halten!
Auch die Sache mit den Tapferkeitsorden.
So lächerlich.
Statt wieder das Eiserne Kreuz einzuführen (weit mehr als hundert Jahre Tradition), musste man unbedingt eine abgeänderte Version erfinden. So ein Schmuh. Und bis das überhaupt endlich wieder zu sprache kommen durfte, mussten über 60 Jahre vergehen. Diese feigen Politiker ohne Rückgrat gehen mir so auf den Zeiger.
|
|
FLOWMARKT - 40
Profi
(offline)
Dabei seit 02.2005
437
Beiträge
|
|
Geschrieben am: 16.12.2009 um 10:56 Uhr
|
|
Kritik an Überflieger KT ist sicherlich auch gerechtfertigt.
Seiten Gabriel, Linksfraktion und Grüne scheint mir die Aufklärung der Bombardements allerdinges eine politische Depeche zu werden, was sicherlich nicht im Interesse der Soldaten sein kann.
Nach neuen SPIEGEL-Erkenntnissen, sei das Dorf auch Taliban-infiltriert gewesen sein... Nichts für ungut, es sind Menschenleben gefallen.
Zu dem Argument er sei in der Truppe angesehen. Dies bezweifle ich nach der Entlassung Schneiderhans sicherlich. Aus seinem Ressort sind im sicherlich viele Generalitäten treu ergeben und dass Köpfe rollen können, haben wir schon mehr mals bei dem BmVg gesehen....
Ich selbst kann mich noch an meinen Auslandseinsatz erinnern, als Jung händeringend im Feldlager beklatscht wurde :)
Ob es Kriegst ist, oder nicht, da ist de jure die Rechtslage in Deutschland zu klären. Es ist viel tiefer verzwickt, zu mal gegen "Aufständische" Polizei-Einheiten benötigt worden. Hierbei ist Israel sicherlich etwas Weiter im militärischen Kampf gegen "Zivilisten"...
Es werden noch ereignisreiche Tage auf uns zu kommen..
so far
"Wars come and go, but my soldiers stay eternal" Tupac
|
|
neojesus - 43
Profi
(offline)
Dabei seit 04.2003
409
Beiträge
|
|
Geschrieben am: 16.12.2009 um 12:41 Uhr
|
|
Guttenberg ist für mich nicht mehr haltbar. Er musste sich seiner ersten echten Herausforderung stellen und hat kläglich versagt. Zugegeben es war eine total beschissene Situation in der er das Ministerium übernommen hat, aber er hat es nicht geschafft die Lage in den Griff zu bekommen oder gar zu lösen. Auch er war überfordert und fehlte es schlicht an der Erfahrung mit solch einer Situation umzugehen. Das macht ihn untragbar.
Auch wenn seine Frau fleißig Propaganda in den Boulevartblättchen wie Bunte für ihn macht und er wohl der beste Selbstdarsteller ist den die BRD je hatte, sollte er daran denken, dass ihn die Medien völlig überhöht haben, regelrecht gehypt haben und jetzt dann langsam der normale Prozess eintritt, dass die Medien, die einen völlig überhöht haben zeitverzögert in der Regel wieder regelrecht runter schreiben. Dieses Schicksal könnte ihm jetzt blühen, auch wenn ich seinem rhetorischen Talent zutraue, dass er sich da ganz wacker schlagen wird.
Die Kanzlerin und der Verteidigungsminister müssen sich eben auch an Ihren eigenen Ankündigungen und Versprechungen messen lassen. Von rascher und transparenter Aufklärung kann eben leider keine Rede sein. Guttenberg verweist einfach immer auf den Untersuchungsausschuss, der schon alle Fragen klären wird und die scheibchenweise Informationsrausrückungspolitik der legendären Salamitaktik ist genau das Gegenteil von Transparent.
Wie das Ganze noch im Wahlkampf vertuscht wurde, ist für mich schon fast eine Form des Wahlbetrugs. Ich fühle mich zumindest massiv getäuscht bei einem hochsensiblen Thema wie Krieg und daraus resultierende unschöne Wahrheiten und das unvermeidliche Tangieren von Menschenrechten eben. Und nein, im Krieg ist eben nicht alles erlaubt und Krieg wird es ja noch nicht mal genannt (zumindest von politischen Deutschland nicht, sonst schon).
Im Krieg geschehen Verbrechen und werden Fehler gemacht, keine Frage. Krieg bringt das schlimmste im Menschen zum Vorschein. Aber auch das muss mit rechtstaatlichen Mitteln angegangen werden und darf politisch nicht geleugnet und vertuscht werden und schon gar nicht legitimiert.
Ja, unsere Soldaten sind in Afghanistan, ja, die Darstellung des parlamentarischen Mandats in erster Linie als robuster Polizeieinsatz zum Wiederaufbau entspricht nicht der Realität. Das rechtfertigt nun leider aber gar nicht sonder verschlimmert die Sachlage vielmehr. Ja es sterben bei so etwas unweigerlich Zivilisten, aber so darf das nicht geschehen. So ist das ein Verbrechen und nichts anders. Das verstößt nicht nur gegen die Einsatzregel der Bundeswehr und der Isaf, sondern auch gegen die Verhältnismäßigkeit im Völkerrecht, gegen die Menschenrechte und ganz profan gegen Anstand und Moral. Bei diesen ganzen Verstößen und Fehlern im formalen Ablauf des Angriffs, kann ich nicht mehr nur an Pannen glauben, erst recht nicht nach den ganzen Vertuschungsaktionen und der Verschleppung, dem Zurückhalten von Informationen und der Weigerung Verantwortung zu übernehmen.
Daraus ziehe ich eine entscheidende Konsequenz: Die Sonntagsfrage beantworte ich mit „Die Linkspartei“. Aus eigener Kraft hätten es die Linken wohl kaum geschafft, mich zu einen Ihrer Wählern zu machen, dafür stört mich viel zu viel an dieser Partei, da musste schon ein Baron zu Guttenberg kommen. Danke Ihr lieben Christsozialen. So macht man die Linkspartei salonfähig und wählbar.
Ein anderes großes Opfer sind natürlich „unsere Jungs da untern“, die Soldaten. Immer wenn jetzt ein auch so kleiner Zwischenfall passiert, werden sie im Generalverdacht stehen, dass wieder Informationen zurückgehalten werden und die Angelegenheit wieder vertuscht werden soll. Jetzt stehen unsere Soldaten wieder im Ruf Mörder zu sein.
Das Ansehen der Bundeswehr hat international und besonders national gelitten. Die Mängel in den Strukturen und diese Geschichte von Pleiten, Pech und Pannen sind schon fast symptomatisch für eine Armee, die Ihrer Aufgabe strukturell nicht gewachsen ist.
Für Guttenberg ist die Sache auch eine Nummer zu groß. Hier kann er nicht mehr mit Inkompetenz glänzen, wie bei der Opellachnummer, und den großen Blender geben, der ja so toll in unsere Mediokratie passt. Der deutsche Obama… ja, ja. Medienschlampe, Niete im Nadelstreifen und gnadenloser Selbstdarsteller passt da besser. Mir gefällt allerdings, dass er seiner Partei nicht nach dem Mund redet. Dafür redet er dem Volk so perfide nach dem Mund, dass er das mit dem „Vox populi, vox Rindvieh“ doch mal ernster nehmen sollte und sich nicht selbst zum Rindvieh machen sollte. Ich erkenne bei ihm keine politische Linie. Zeigt sich eben auch bei seiner mangelhaft oder eigentlich inhaltlich gar nicht begründeten Kehrwende um 180° bei der militärischen Angemessenheit des Bombardements. Der Wind wehte aus einer anderen Richtung und schon schwenkt er um, wie das Fähnchen im Winde eben.
Die Entlassung seiner Bauernopfer war einfach unsäglich und unanständig. Damit hat er sich viele Sympathien in der CDU/CSU und in der Bundeswehr verspielt. Da hilft es ihm zwar immer noch massiv, dass sein Opi einer der einflussreichsten und bestvernetzten Politiker der CSU ist und seinen kometenhaften Aufstieg erst ermöglichte. Auch seine perfekte Talkshow-Tauglichkeit wird langsam nur noch nervig. Besonders wenn pseudokritische Promiinterviewer wie Beckmann nur noch als Stichwortgeber für den großen Selbstdarsteller fungieren. Wo ist nur der kritische, investigative Journalismus geblieben. Das ist ja nur noch Hofberichterstattung der ekligsten Art und Weise.
Okay, Guttenberg hat tolle Promifreunde auch in den USA und seine Frau ist die Ururenkelin von Bismarck, den ja als Begründer unseres konservativen Wohlfahrtsstaates gilt, dem großen Vermächtnis der Konservativen in Deutschland. Gut Philipp Rösler sägt gerade an diesem großen Vermächtnis, aber wenn Guttenberg die Ururenkelin f***en darf, dann darf doch die FDP auch die restlichen Ururenkeln seines Vermächtnisses dreckig von hinten f***en.
Merkels Verhalten, oder eben ihr Schweigen der Lautesten Art, ist auch noch besonders ärgerlich. Nicht, dass sie die Kanzlerin ist, die am Wenigsten aus ihren Möglichkeiten in einer Legislaturperiode gemacht hat, nein, ihre schlechte Führung ist langsam nicht mehr tragbar. Diese Weigerung auch mal Verantwortung zu übernehmen und mal die Zügel in die Hand zu nehmen, Taten sprechen zu lassen und nicht nur abwarten und zögern, zweigt sich auch hier auf so tragische Weise. Es muss ja keine schrödersche Bastapolitik sein, aber anfangen zu Regieren sollte sie langsam mal.
Aber sie kommt ja jetzt endlich zunehmend in die Kritik.
SpOn
Für mich war es eine Überschreitung des Isaf Mandats: „Der Angriff auf die Tanklaster sollte Taliban töten. Wenn aber "zur Selbstverteidigung" jeder Gegner getötet werden darf, der gefährlich sein könnte, verabschiedet man sich aus dem Isaf-Mandat.“ Heribert Prantl in der SZ
Eine sorgfältige Prüfung der Sachlage und zivilen Opfern und ein richtlinienkonformes Vorgehen unterblieb von Oberst Klein. Alternativen, die Anmerkungen der Bomberpiloten zum Auseinandertreiben der Menschen durch Überfliegen usw.
McChrystal, der vorher informiert hätte müssen bei solch einem schwerwiegenden Zwischenfall, hätte dem wohl nie zugestimmt und ist ja auch massiv gegen seine vorgegebene militärische Linie.
In „Leitlinien zur Aufstandsbekämpfung“ führt der Isaf-Kommandeur aus, dass der Krieg in Afghanistan nicht mit konventionellem militärischen Denken gewonnen werden könne, das darauf abzielt, den Gegner zu bekämpfen. In Afghanistan sei es so, dass zwei Getötete viele Verwandte hätten, die Rache schwörten. So laute die Rechnung: „10 minus 2 ergibt 20 (oder mehr) und nicht 8. Dadurch werden Kampf und Töten zwar verbindlich eingeschränkt, aber nicht ausgeschlossen.“ FAZ
Überhaupt wie McChrystal und seine Kritik am Angriff und die der Briten und Franzosen gleich mal damit weggewischt wurde, dass sie sich ja einfach an Deutschland rächen wollten und das Vergeltung für die deutsche Zurückhaltung sei… also peinlichere und unredlichere Unterstellungen gegenüber unserer Verbündeten gibt es ja kaum noch. Fachliche Kritik wird ideologisch einfach weggewischt und das von völlig inkompetenten Nasen gegenüber den profiliertesten und international angesehensten Experten dieses Bereiches.
Auch die Einordnung des Afghanistankonflikts durch die meisten anderen westlichen Isaf-Nationen als Krieg ist für mich juristisch weit nachvollziehbarer, als der deutsche Sonderweg, der nun mal ausschließlich politisch und nicht juristisch motiviert ist und einen Kriegseinsatz der Bundeswehr durch semantische Spielchen vertuschen versucht.
Besonders unschön finde ich, wie Guttenberg die Entlassungen veranlasst hat: Die Einschätzung von Willy Wimmer, des Obmanns der Union in einem früheren parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Entlassung eines Spitzenbeamten des Verteidigungsministeriums dazu: "Es müsste zum Rüstzeug jedes Verteidigungsministers gehören, dass die Konsequenzen aus der Wörner-Kießling-Affäre beherzigt werden". Der frühere Obmann erinnerte daran, dass General Kießling seinerzeit nach seiner Entlassung "voll umfänglich" wieder in sein Amt eingesetzt werden musste. "Vor diesem Hintergrund kann ich der Bundesregierung nur dringend raten, noch vor der Arbeitsaufnahme des jetzigen Untersuchungsausschusses Konsequenzen des Tuns des Verteidigungsministers zu überdenken."
Wimmer verbindet seine Erläuterungen mit einem Angriff gegen CSU-Politiker: "Wer wie der unerfahrene Karl-Theodor zu Guttenberg Entlassungen begründet, hat seinen Kopf schon in die Schlinge gelegt". Es sei eben "eine sträfliche Fahrlässigkeit, ein so großes Haus wie das Verteidigungsministerium in die Hände von unerfahrenen oder unfähigen Chefs zu legen", fügte er hinzu.
Die Zeit
Willy Wimmer (CDU) war immerhin Staatssekretär im Verteidigungsministerium und ist einer der Absoluten Fachmänner für diese Sachlage.
Selbst die Parteifreunde rücken langsam von Guttenberg ab.
Auch seine Zurückhaltung von Informationen und das Brechen seiner Versprechungen einer schnellen, transparenten Aufklärung nun der Opposition in die Schuhe zu schieben versuchen, ist einfach nur noch dumm-dreist.
Jetzt soll die Opposition also auch noch seine Job machen und seine Versprechungen für ihn einlösen.
Nur von der Opposition bin ich doch recht enttäuscht. Irgendwie gelingt es ihnen nicht, Guttenberg für seine semantischen Spielchen zur Rechenschaft zu ziehen und ihn ordentlich zu Grillen. Hat er etwa noch solch großen Welpenschutz, oder warum wird er teils noch so vorsichtig angegangen? Einen Jung hätten sie aufs übelste zerlegt (gut der ist eh nur wegen seiner Rettung Kochs bei der CDU-Spendenaffaire Minister geworden und war dafür völlig inkompetent und überfordert).
Wann kommt die mangelhafte Substanz unter der Blenderhülle Guttenbergs endlich zum Vorschein? Zumindest zu blättern beginnt sie ja langsam.
Inwiefern ist denn nun der Angriff zwar militärisch nicht angemessen, aber Oberst Kleins Fehlverhalten und seine Missachtung von Vorschriften, die den Angriff überhaupt erst ermöglichten, subjektiv für den Minister nachvollziehbar?
Für mich klingt das nach ideologischer Rechtfertigung von rechtswidrigen, disziplinarrechtlich grob falschen Verhalten eines Soldaten. Disziplinarrechtlich wird ihm zumindest hoffentlich der Arsch ordentlich aufgerissen. Verantwortung für die toten Zivilisten wird wohl eh niemand übernehmen. Verantwortung gerade für Menschenrecht wie das universelle Recht auf Leben, scheinen für viele ja eh Fremdwörter zu sein.
Ich hatte große Bauchschmerzen bei dem Afghanistaneinsatz der Bundeswehr, habe ihn aber durchaus mitgetragen. Jetzt kann ich das nicht mehr. Bei einem solchen inkompetenten Auftreten und solch einen Umgang mit Toten und der ganzen Thematik ist das für mich nicht mehr mit meinem Gewissen zu vereinbaren.
Bleibt für mich nur noch die Alternative Links zu wählen, und zum Glück bin ich schon in ein paar Monaten bei einer sehr wichtigen Wahl wahlberechtigt.
Noch mal: Danke Guttenberg (CDU/CSU)!!! Ihr habt es echt drauf mich den Linken in die Arme zu stoßen.
Ich schließe mich dem Linken-Politiker und Richter Wolfgang Neskovic zwar nicht in Gänze an, aber: "Das war ein Kriegsverbrechen." geht schon in die richtige Richtung.
Es wurden die Menschenrechte so massiv verletzt und dann so perfide Vertuschen versucht, dass es mich nur noch anwidert. Solche Missachtungen der Vorschriften, ohne die dieser Angriff und die unzähligen Toten nicht stattgefunden hätten, auch noch politisch zu rechtfertigen und sauber waschen zu versuchen, schadet dem Ansehen Deutschlands, der Bundeswehr und verletzt meine ethischen Grundsätze zutiefst.
"Those who make peaceful revolution impossible will make violent revolution inevitable." JFK
|
|
Cymru - 35
Champion
(offline)
Dabei seit 07.2005
11505
Beiträge
|
|
Geschrieben am: 16.12.2009 um 13:38 Uhr
|
|
Zitat von Firejumper: Ich finde nach wie vor das ganze ist eine einzige Hexenjagd, und der Minister ist da unglücklich hineingeraten. Vor dem Antritt im Verteidigungsministerium wusste er bestimmt auch nicht das es wohl gravierende Fehler gab bzw gibt. Er muss eben jetzt schauen das beste daraus zu machen für die Truppen sowie auch für sich. Und ich denke er ist schonmal von daher offener als manch anderer weil er Fehler schon eingestehen kann. Aber auch nicht beim kleinsten Gegenwind davonläuft!
Stimme dir voll und ganz zu. Die Lage ist hier nicht einfach mal eben so klar. Wenn zu Guttenberg die Lage einfach mal eben rigoros aufklären würde, käme das sicher bei der Truppe nicht gut an. Gleichzeitig muss aber natürlich das Parlament ausreichend unterrichtet werden (Stichwort Parlamentsarmee). Von daher ist es ein ziemlicher Zweispalt, in dem sich der Minister zur Zeit befindet. Ich würde sagen, dass es wohl nur noch das Finanzministerium gibt, dass ähnliches Zwischen-den-Stühlen-Stehen von Zeit zu Zeit verlangt.
Im Übrigen bezweifle ich, dass ein anderer Politiker, gleich weder Partei, die Lage besser im Griff hätte.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
|
|
Cymru - 35
Champion
(offline)
Dabei seit 07.2005
11505
Beiträge
|
|
Geschrieben am: 16.12.2009 um 13:41 Uhr
|
|
Zitat von neojesus: Es wurden die Menschenrechte so massiv verletzt und dann so perfide Vertuschen versucht, dass es mich nur noch anwidert. Solche Missachtungen der Vorschriften, ohne die dieser Angriff und die unzähligen Toten nicht stattgefunden hätten, auch noch politisch zu rechtfertigen und sauber waschen zu versuchen, schadet dem Ansehen Deutschlands, der Bundeswehr und verletzt meine ethischen Grundsätze zutiefst.
Ich glaube, dass die Problematik tiefer liegt: Es ist unser Grundgesetz.
Es wurde nach einem der schlimmsten Kriege der Weltgeschichte verfasst und sollte verhindern, dass Deutschland sich wieder an Angriffskriegen und menschenrechtsunwürdigen Überfällen auf andere Völker beteiligt. Heute stehen wir darum nun vor der Lage, dass die Bundeswehr viel eingeschränkter arbeiten kann, als es die Armeen anderer Länder tun können. Es ist wohl verständlich, dass hier vertuscht wird. Niemand will sich schließlich selbst strafbar gemacht haben.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
|
|
neojesus - 43
Profi
(offline)
Dabei seit 04.2003
409
Beiträge
|
|
Geschrieben am: 16.12.2009 um 13:46 Uhr
|
|
Zitat von Cymru: Zitat von neojesus: Es wurden die Menschenrechte so massiv verletzt und dann so perfide Vertuschen versucht, dass es mich nur noch anwidert. Solche Missachtungen der Vorschriften, ohne die dieser Angriff und die unzähligen Toten nicht stattgefunden hätten, auch noch politisch zu rechtfertigen und sauber waschen zu versuchen, schadet dem Ansehen Deutschlands, der Bundeswehr und verletzt meine ethischen Grundsätze zutiefst.
Ich glaube, dass die Problematik tiefer liegt: Es ist unser Grundgesetz.
Es wurde nach einem der schlimmsten Kriege der Weltgeschichte verfasst und sollte verhindern, dass Deutschland sich wieder an Angriffskriegen und menschenrechtsunwürdigen Überfällen auf andere Völker beteiligt. Heute stehen wir darum nun vor der Lage, dass die Bundeswehr viel eingeschränkter arbeiten kann, als es die Armeen anderer Länder tun können. Es ist wohl verständlich, dass hier vertuscht wird. Niemand will sich schließlich selbst strafbar gemacht haben. Mit meinen ethischen Grundsätzen ist es eben nicht vereinbar, dass es eben selbstverständlich ist, dass vertuscht wird und das Grundgesetz jetzt der Sündenbock sein soll. So billig kann man sich nicht um die Verantwortung drücken.
"Those who make peaceful revolution impossible will make violent revolution inevitable." JFK
|
|
Forum / Politik und Wirtschaft
|