Geschrieben am: 24.06.2009 um 15:00 Uhr
|
|
Zitat von Uruz: Zitat von redandblack: Zu dumm nur, dass die USA im Iran gar kein Interesse an einem revolutionären Umsturz oder einem Bürgerkrieg haben.
Wo lebst du? Die Amis reden seit 2003 davon, den iran überfallen zu wollen. Die haben großes Interesse an den iranischen Ölfeldern. Die Unruhen werden nicht reichen, den Iran zu stürzen, aber es reicht, um seinem Ansehen zu schaden und so leichter einen Angriffskrieg zu rechtfertigen. Hat im Irak ja auch geklappt.
Mal wieder die Schweizer zitiert:
"Im Konflikt um die iranische Präsidentenwahl ist es in Teheran zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Augenzeugen berichteten, die Sicherheitskräfte hätten Tränengas und Wasserwerfer gegen die Anhänger des bei der Wahl unterlegenen Oppositionsführers Hussein Mussawi eingesetzt.
Rund 3000 Regierungsgegner haben heute das Demonstrationsverbot missachtet. Angeblich sollen 50 bis 60 Demonstranten so schwer verletzt, dass sie in ein Krankenhaus gebracht werden mussten.
Vergleicht man diese Zahlen mit denen der Demonstrationen anlässlich des G8 Gipfels im letzten Jahr in Heiligendamm (Deutschland), muss es sehr friedfertig zugegangen sein.Dort hatten sich insgesamt etwa 80.000 Menschen an “friedlichen” Demonstration beteiligt.
Trotzdem kam es damals zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften die massiv mit Tränengas ,Wasserwerfern und Schlagstöcken gegen die Teilnehmer vorgingen.Wie jetzt auch in Teheran flogen Steine, Flaschen und Molotow-Cocktails und es kam zu Straßenschlachten mit der Polizei.520 Demonstranten wurden damals verletzt, davon 20 schwer."
quelle: http://www.schweizmagazin.ch/2009/06/20/teheran-nur-noch-wenige-demonstranten/
Jetzt mal eins nach dem anderen. Theorie und Praxis sind auch in der amerikanischen Aussenpolitik zweierlei Dinge. Was dort hinsichtlich des Irans ganz konsequent angewendet ist das Prinzip Zuckerbrot und Peitsche. Die Option Krieg war, das behaupte ich einfach mal, selbst für die Regierung unter Bush nie wirklich eine Alternative. Das hätte, die komplette Region dermaßen destabilisiert, dass die USA sich noch gewünscht hätten sie wären in Vietnam. Als Peitsche im diplomatischen Spiel war die Option Krieg aber durchaus geeignet.
Durch Obama ist eine militärische Intervention jetzt völlig unrealistisch geworden. Der hält sich aus hauptsächlich zwei Gründen aus dieser Sache nämlich völlig raus:
1.) Das Prinzip Zuckerbrot und Peitsche wäre der Öffentlichkeit nach einem Regierungswechsel hin zu moderaten Kräften nicht mehr vermittelbar. Die Amerikaner haben aber durchaus ein Interesse daran, weil selbst Mussavi nicht auf zivile Atomprogramme verzichten, geschweige denn als der große Demokrat wirken würde, als der er nur dargestellt wird.
2.) Eine Revolution die Gefahr mit sich bringt, dass Iran im Bürgerkrieg endet. Dass die USA angesichts der militärischen Stärke (mit eventuell Atomwaffen im Land) des Irans, daran kein Interesse haben kann, ist wohl überflüssig zu erklären.
Was das ganze jetzt mit dem G8-Gipfel in Heiligendamm zu tun hat musst du mir noch erklären. Der war im übrigen auch alles andere als friedlich.
|