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Jungenförderung

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ennui - 41
Champion (offline)

Dabei seit 03.2008
3812 Beiträge

Geschrieben am: 24.10.2008 um 10:12 Uhr

Zitat von -Flo:

Zitat von ennui:

Zitat von -Flo:

In heutiger Literatur ist es allerdings Usus geworden, dass superschlaue Mädchen sich über total vertrottelte Jungs lustig machen. Sowas hat natürlich seine Auswirkungen!


Tatsache? Was lesen die Kinder (nehme an in etwa Unterstufe) heutzutage denn?

Das Zitat ist aus dem Zusammenhang gerissen. Es ging nicht um Literatur im Unterricht, sondern die typische Freizeitliteratur. In diesem Bereich sind einerseits erst die letzten Jahre wieder einige jungenspezifischen Titel auf den Markt gekommen, andererseits hängt ein männer- und jungenfeindlicher Unterton in vielen Werken immer noch drin. Dies beschränkt sich auch nicht auf Bücher sondern erstreckt sich über sämtliche Medien.


Nun, mir war es so, als ginge es hier auch um die Schule. War dann wohl mein Fehler. Zudem: Niemand zwingt Jungen, nur die aktuellste Literatur zu lesen - vor allem im Bereich der Freizeitliteratur. Ich hab mich in letzter Zeit nicht intensiv mit Kinder/Jugendliteratur die neu auf den Markt kommt beschäftigt - aber gibt es nicht Reihen wie "Wilde Kerle" etc., die doch eindeutig auf Jungen(-interessen) ausgelegt sind? Wenn ich so durch Buchhandlungen gehe, scheint mir (bei einem zugegebenermaßen oberflächlichen Blick) keine extreme Dominanz an "Mädchenliteratur" zu geben. Und die 'älteren' Bücher gibt es ja auch noch immer.

Let's just imitate the real until we find a better one.

-Flo - 46
Halbprofi (offline)

Dabei seit 07.2007
228 Beiträge
Geschrieben am: 24.10.2008 um 10:28 Uhr

Zitat von ennui:

Wann hat die Oberstufe je die Mathematik auf einem Niveau vermittelt, dass nicht innerhalb der ersten Wochen des ersten Semesters in diesem Studium überholt wird? Wieso sollte man Leute, die nicht in den ingenieur-/naturwissenschaftlichen Bereich gehen, durch diese schon gehobene Form der Mathematik quälen?

Frag mal die betroffenen Professoren, die können dir das genau sagen. Weiter will ich nichts dazu sagen, weil das mit dem eigentlichen Thema nichts mehr zu tun hat.
ennui - 41
Champion (offline)

Dabei seit 03.2008
3812 Beiträge

Geschrieben am: 24.10.2008 um 10:42 Uhr

Zitat von -Flo:

Zitat von ennui:

Wann hat die Oberstufe je die Mathematik auf einem Niveau vermittelt, dass nicht innerhalb der ersten Wochen des ersten Semesters in diesem Studium überholt wird? Wieso sollte man Leute, die nicht in den ingenieur-/naturwissenschaftlichen Bereich gehen, durch diese schon gehobene Form der Mathematik quälen?

Frag mal die betroffenen Professoren, die können dir das genau sagen. Weiter will ich nichts dazu sagen, weil das mit dem eigentlichen Thema nichts mehr zu tun hat.


Was meinste, von wem ich das habe? Mein Vater hat in seinem Studium nicht schon ausreichend Mathematik in der Schule gelernt - zumindest nicht für das Ingenieurstudium - und seine Studenten vor 10 Jahren und vor 1 Jahr auch nicht. Und wenn ich mir anschaue, was Freunde von mir in den ersten Semestern im Ingenieurstudium in Mathematik machen mussten - davon soll mehr in die Oberstufe eine nur noch 12-jährigen Schulzeit gepresst werden? Dann nur auf Kosten derer, die weniger mathematisch/naturwissenschaftlich begabt sind. Und das kann es auch nicht sein. Elementare Grundlagen, ja, meinetwegen besteht auch Reformbedarf, was zu diesen Grundlagen zählt - aber Mathematik 1 im Studium kann die Oberstufe nicht ersetzen.

Let's just imitate the real until we find a better one.

-Flo - 46
Halbprofi (offline)

Dabei seit 07.2007
228 Beiträge
Geschrieben am: 24.10.2008 um 11:04 Uhr

Zitat von ennui:

Zitat von -Flo:

Das Zitat ist aus dem Zusammenhang gerissen. Es ging nicht um Literatur im Unterricht, sondern die typische Freizeitliteratur. In diesem Bereich sind einerseits erst die letzten Jahre wieder einige jungenspezifischen Titel auf den Markt gekommen, andererseits hängt ein männer- und jungenfeindlicher Unterton in vielen Werken immer noch drin. Dies beschränkt sich auch nicht auf Bücher sondern erstreckt sich über sämtliche Medien.


Nun, mir war es so, als ginge es hier auch um die Schule. War dann wohl mein Fehler. Zudem: Niemand zwingt Jungen, nur die aktuellste Literatur zu lesen - vor allem im Bereich der Freizeitliteratur. Ich hab mich in letzter Zeit nicht intensiv mit Kinder/Jugendliteratur die neu auf den Markt kommt beschäftigt - aber gibt es nicht Reihen wie "Wilde Kerle" etc., die doch eindeutig auf Jungen(-interessen) ausgelegt sind? Wenn ich so durch Buchhandlungen gehe, scheint mir (bei einem zugegebenermaßen oberflächlichen Blick) keine extreme Dominanz an "Mädchenliteratur" zu geben. Und die 'älteren' Bücher gibt es ja auch noch immer.

Natürlich gehts hier allgemein auch um Schule, aber das was du von mir zitiert hast war aus dem Zusammenhang geschnipselt.
Das mit dem Zwang ist etwas blauäugig. Natürlich hat das Angebot und die Beschaffenheit aktueller Literatur Auswirkungen auf die Leselust der Kinder!
Die Wilden Kerle sind ein Beispiel für die erwähnte jüngste Literatur, die wieder den Jungen als Ziel entdeckt hat.
ennui - 41
Champion (offline)

Dabei seit 03.2008
3812 Beiträge

Geschrieben am: 24.10.2008 um 11:17 Uhr

Zitat von -Flo:


Natürlich gehts hier allgemein auch um Schule, aber das was du von mir zitiert hast war aus dem Zusammenhang geschnipselt.

Es ha tmich ja auch etwas verwundert - denn ich hatte "Literatur lesen" in diesem Forum immer auf den Unterrichtsstoff bezogen - sind die bösen, bösen feministischen Lehrerinnen jetzt auch an der verweiblichung der Freizeit Schuld? Ich wusste gar nicht, dass die feministinnen auch die eltern abgeschafft haben.

Zitat von -Flo:


Das mit dem Zwang ist etwas blauäugig. Natürlich hat das Angebot und die Beschaffenheit aktueller Literatur Auswirkungen auf die Leselust der Kinder!
Die Wilden Kerle sind ein Beispiel für die erwähnte jüngste Literatur, die wieder den Jungen als Ziel entdeckt hat.


Kannst du mir ein Beispiel für die dominante Pro-Mädchen, Anti-Jungen Literatur geben, die so Markt dominierend war, dass Jungen fast keine andere Wahl hatten? Würde mich interessieren. In meiner Erinnerung gab es keine besonders große Lücke zwischen TKKG und DWK.

Let's just imitate the real until we find a better one.

-Flo - 46
Halbprofi (offline)

Dabei seit 07.2007
228 Beiträge
Geschrieben am: 24.10.2008 um 11:58 Uhr

Zitat von ennui:

Zitat von -Flo:


Natürlich gehts hier allgemein auch um Schule, aber das was du von mir zitiert hast war aus dem Zusammenhang geschnipselt.

Es ha tmich ja auch etwas verwundert - denn ich hatte "Literatur lesen" in diesem Forum immer auf den Unterrichtsstoff bezogen - sind die bösen, bösen feministischen Lehrerinnen jetzt auch an der verweiblichung der Freizeit Schuld? Ich wusste gar nicht, dass die feministinnen auch die eltern abgeschafft haben.


Es muss nicht immer ein Einzelner etwas aktiv machen, um eine Wirkung zu erzielen. Ich will den meisten Lehrerinnen sowas auch gar nicht unterstellen.
Hier geht es um gesellschaftliche Prozesse, die einfach durch Prägung der Masse eine Veränderung bewirken. Und dies wirkt sowohl in der Schule als auch in der Freizeit.

Zitat von ennui:


Zitat von -Flo:


Das mit dem Zwang ist etwas blauäugig. Natürlich hat das Angebot und die Beschaffenheit aktueller Literatur Auswirkungen auf die Leselust der Kinder!
Die Wilden Kerle sind ein Beispiel für die erwähnte jüngste Literatur, die wieder den Jungen als Ziel entdeckt hat.


Kannst du mir ein Beispiel für die dominante Pro-Mädchen, Anti-Jungen Literatur geben, die so Markt dominierend war, dass Jungen fast keine andere Wahl hatten?

Du siehst gern schwarz-weiß, hm? Siehe oben!

Zitat von ennui:


Würde mich interessieren. In meiner Erinnerung gab es keine besonders große Lücke zwischen TKKG und DWK.

Das liegt wohl einfach daran, dass es dazwischen auch einfach kaum was neues derartiges gab, obwohl einige Jahre dazwischen liegen. Das ist ja gerade der Punkt.
ennui - 41
Champion (offline)

Dabei seit 03.2008
3812 Beiträge

Geschrieben am: 24.10.2008 um 13:47 Uhr

Okay, du kannst mir also kein Beispiel geben für diese dominierende Mädchenliteratur. Es ist also nur substanzloses Gewäsch. Schade, eigentlich.

Let's just imitate the real until we find a better one.

-Flo - 46
Halbprofi (offline)

Dabei seit 07.2007
228 Beiträge
Geschrieben am: 24.10.2008 um 15:03 Uhr

Zitat von ennui:

Okay, du kannst mir also kein Beispiel geben für diese dominierende Mädchenliteratur. Es ist also nur substanzloses Gewäsch. Schade, eigentlich.


Schade ist lediglich, dass du's offenbar einfach nicht kapieren willst, weils nicht in deine Ideologie passt. Anders kann ich mir nicht erklären, wie man so an der Realität vorbeigucken kann.

Wenn du schon unbedingt von "dominierender Mädchenliteratur" sprechen willst (obwohl das natürlich Unfug ist), dann siehs doch einfach mal aus dem folgenden Blickwinkel: Auch dadurch, dass "Jungenliteratur" einfach nicht mehr produziert wird, kann "Mädchenliteratur" dominierend werden. Trotzdem ist diese Sicht Blödsinn!

Meine Darstellung hier wird von genügend Studien untermauert, die der Fachwelt schon seit Jahren bekannt sind. Das wurde auch in diesem Thread bereits erwähnt. Ebenso, dass diese eben auch härtnäckig ignoriert wurden wegen falschverstandener politischer Korrektheit usw.
Ich hab keine Lust, dir jetzt direkte Links auf diese Studien rauszusuchen, weil ich auch niemand vom Fach bin und diese Studien im Original auch nicht gelesen habe. Hier aber mal zwei Links, die weiterhelfen:
Faltblatt Jungenleseliste
MannDat-Seite zum Thema "Jungen lesen"
ennui - 41
Champion (offline)

Dabei seit 03.2008
3812 Beiträge

Geschrieben am: 24.10.2008 um 15:13 Uhr
Zuletzt editiert am: 24.10.2008 um 15:26 Uhr

Dominierende Mädchenliteratur ist Blödsinn? Das habe ich doch nur von deinen Aussagen abgeleitet! Du bist derjenige, der behauptet, dass eine Zeit lang nur Lit. für Mädchen, nicht für Jungen geschreiben wurde. Ein Beispiel dazu konntest du mir aber nicht liefern. Und auf den ersten Blick finde ich zumindest auf Literaturklassikerliste jede Menge guter, empfehlenswerter Jungen- und Jugendbücher (die ich auch Mädchen empfehlen würde) - aber nichts, das "nicht mehr produziert würde". Mit der längeren Jungenleseliste muss ich mich ein andern mal beschäftigen - aber wo und wann die (angebliche) Leerstelle im Angebot für Jungen ist, kann ich noch immer nicht nachvollziehen.
Wo ich aber zustimmen kann, ist dass (allgemein) Jungen mehr gefördert werden müssen, Literatur zu lesen. Da ist was dran. Ich glaube auch, dass ein Teil des Problem ist, dass der Markt für 'Mädchenliteratur' größer ist/scheint. Daher wird evtl. mehr (neue) Literatur für die Zielgruppe 'produziert' im wahrsten Sinne des Wortes - die ganzen "Pferdebücher" etwa. Doch bin ich nicht der Meinung, dass Jugendliteratur unbedingt "neu" und geschlechtsspezifisch sein muss, um Jungen/Kinder zum lesen zu animieren. Kann aber auch persönlicher Geschmack sein - ich halte von den Jugendbuchklassikern eh' mehr als von den meisten DWK-artigen Büchern. Und Klassiker wie Enid Blyton sind in meinen Augen zeit- und geschlechtslos.

edit: Scheint tatsächlich so zu sein, dass wirklich wenig neues für Junge puliziert wurde - oder auch einfach "unkitschiges". (Auch wenn die MANNdat Sachen als Quelle vorsichtig zu genießen sind - 'frei von Ideologie' sind sie ja auch nicht. Aber egal) Dieser Kritik an einem Zustand, der mir schlicht in dem Maße nicht bewusst war, kann ich durchaus zustimmen. Zum einen als Junge, der selbst nicht viel von Kitsch hält (allerdings sich auch nicht besonders für Fussball, Ritterburgen und Technik interessiert) aber auch aus dem Grund, weil ja offensichtlich von der Industrie Mädchen als lohnenswertes Zeil herausgepickt wurde und dann für diese Gruppe nur 'rosa-plüschiger Mist' im wahrsten Sinne produziert wurde. Wieso an diesem Bild von rosa-plüschigen Mädchenbüchern jetzt eher die FeministInnen Schuld sein sollen und nicht einfach unternehmerisches Kalkül ist mir nicht ganz klar, aber egal.

Ich bin für mehr lesende Kinder - egal ob Junge oder Mädchen, und 'bessere' Jugendliteratur - egal ob über Pferde, Technik oder andere Themen. Und da wohl Jungen in diesem Bereich (im Schnitt) wirklich größere Defizite zu haben scheinen, können sie gerne stärker gefördert werden.

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xian
Profi (offline)

Dabei seit 01.2008
966 Beiträge
Geschrieben am: 24.10.2008 um 15:30 Uhr

Zitat von ennui:

Ich glaube auch, dass ein Teil des Problem ist, dass der Markt für 'Mädchenliteratur' größer ist/scheint. Daher wird evtl. mehr (neue) Literatur für die Zielgruppe 'produziert' im wahrsten Sinne des Wortes - die ganzen "Pferdebücher" etwa.

Und warum sollten nun Jungs mehr lesen wenn man sie "mal raufen lässt"?

Natürlich gibt es mehr Bücher für die Zielgruppe, die mehr liest. Da sehe ich aber auch keinen Auftrag für die Politik etwas zu ändern, sondern einen Auftrag an die Eltern Jungs klar zu machen, dass Lesen auch und eben nicht nur jungentypische Beschäftigungen "cool" sein können.

Den Bogen zurück zu einer Änderung des Lehrplans oder der Unterrichtsweise kann ich davon auch nicht finden.
ennui - 41
Champion (offline)

Dabei seit 03.2008
3812 Beiträge

Geschrieben am: 24.10.2008 um 15:33 Uhr

Zitat von xian:


Natürlich gibt es mehr Bücher für die Zielgruppe, die mehr liest. Da sehe ich aber auch keinen Auftrag für die Politik etwas zu ändern, sondern einen Auftrag an die Eltern Jungs klar zu machen, dass Lesen auch und eben nicht nur jungentypische Beschäftigungen "cool" sein können.

Den Bogen zurück zu einer Änderung des Lehrplans oder der Unterrichtsweise kann ich davon auch nicht finden.


Naja, eine öffentliche Kampagne um Lesen auch für (mehr) Jungen zum lesen zu bewegen wäre durchaus denkbar und sinnvoll. Der Lehrplan ist aber davon hoffentlich nicht betroffen - oder werden neuerdings die Mädchenplüschpferdeschmonzetten im Unterricht behandelt?

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xian
Profi (offline)

Dabei seit 01.2008
966 Beiträge
Geschrieben am: 24.10.2008 um 15:41 Uhr

Zitat von ennui:


Naja, eine öffentliche Kampagne um Lesen auch für (mehr) Jungen zum lesen zu bewegen wäre durchaus denkbar und sinnvoll. Der Lehrplan ist aber davon hoffentlich nicht betroffen - oder werden neuerdings die Mädchenplüschpferdeschmonzetten im Unterricht behandelt?

WENN das Problem ist, dass Jungs nicht lesen, weil es keine Bücher für sie gibt - wo soll eine Kampagne dann ansetzen? Subventionierung für Jungstypische Literatur?!

Wenn die Kampagne sich das Ziel setzt Motivationen für Jungs zu setzen die vorhandenen Bücher zu lesen (und meiner Meinung nach gibt es genug für Jungs lesbare Bücher), dann habe ich natürlich nichts dagegen. Aber das hat ja nichts mit dem Kritikpunkt zu tun, dass das Angebot an Mädchenliteratur dominierend ist.
ennui - 41
Champion (offline)

Dabei seit 03.2008
3812 Beiträge

Geschrieben am: 24.10.2008 um 15:51 Uhr

Zitat von xian:


WENN das Problem ist, dass Jungs nicht lesen, weil es keine Bücher für sie gibt - wo soll eine Kampagne dann ansetzen? Subventionierung für Jungstypische Literatur?!
Nein, ich meinte Lesen im Allg. Ist ja nicht so, als würde keine Literatur mehr existieren, nur weil eine Zeit lang (evtl.) weniger veröffentlicht wurde. 'Echte' Literatur ist zeitlos. Und selbst wenn es ein zu geringes Angebot gibt, müsste im Zuge einer erfolgreichen Kampagne Pro-Jungs-Lesen auch ein 'jungenspezifisches Angebot' zurückkehren.


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-Flo - 46
Halbprofi (offline)

Dabei seit 07.2007
228 Beiträge
Geschrieben am: 24.10.2008 um 15:58 Uhr

Zitat von ennui:

Dominierende Mädchenliteratur ist Blödsinn? Das habe ich doch nur von deinen Aussagen abgeleitet! Du bist derjenige, der behauptet, dass eine Zeit lang nur Lit. für Mädchen, nicht für Jungen geschreiben wurde. Ein Beispiel dazu konntest du mir aber nicht liefern. Und auf den ersten Blick finde ich zumindest auf Literaturklassikerliste jede Menge guter, empfehlenswerter Jungen- und Jugendbücher (die ich auch Mädchen empfehlen würde) - aber nichts, das "nicht mehr produziert würde". Mit der längeren Jungenleseliste muss ich mich ein andern mal beschäftigen - aber wo und wann die (angebliche) Leerstelle im Angebot für Jungen ist, kann ich noch immer nicht nachvollziehen.
Wo ich aber zustimmen kann, ist dass (allgemein) Jungen mehr gefördert werden müssen, Literatur zu lesen. Da ist was dran. Ich glaube auch, dass ein Teil des Problem ist, dass der Markt für 'Mädchenliteratur' größer ist/scheint. Daher wird evtl. mehr (neue) Literatur für die Zielgruppe 'produziert' im wahrsten Sinne des Wortes - die ganzen "Pferdebücher" etwa. Doch bin ich nicht der Meinung, dass Jugendliteratur unbedingt "neu" und geschlechtsspezifisch sein muss, um Jungen/Kinder zum lesen zu animieren. Kann aber auch persönlicher Geschmack sein - ich halte von den Jugendbuchklassikern eh' mehr als von den meisten DWK-artigen Büchern. Und Klassiker wie Enid Blyton sind in meinen Augen zeit- und geschlechtslos.

edit: Scheint tatsächlich so zu sein, dass wirklich wenig neues für Junge puliziert wurde - oder auch einfach "unkitschiges". (Auch wenn die MANNdat Sachen als Quelle vorsichtig zu genießen sind - 'frei von Ideologie' sind sie ja auch nicht. Aber egal) Dieser Kritik an einem Zustand, der mir schlicht in dem Maße nicht bewusst war, kann ich durchaus zustimmen. Zum einen als Junge, der selbst nicht viel von Kitsch hält (allerdings sich auch nicht besonders für Fussball, Ritterburgen und Technik interessiert) aber auch aus dem Grund, weil ja offensichtlich von der Industrie Mädchen als lohnenswertes Zeil herausgepickt wurde und dann für diese Gruppe nur 'rosa-plüschiger Mist' im wahrsten Sinne produziert wurde. Wieso an diesem Bild von rosa-plüschigen Mädchenbüchern jetzt eher die FeministInnen Schuld sein sollen und nicht einfach unternehmerisches Kalkül ist mir nicht ganz klar, aber egal.

Ich bin für mehr lesende Kinder - egal ob Junge oder Mädchen, und 'bessere' Jugendliteratur - egal ob über Pferde, Technik oder andere Themen. Und da wohl Jungen in diesem Bereich (im Schnitt) wirklich größere Defizite zu haben scheinen, können sie gerne stärker gefördert werden.

Also dann liegen wir ja nicht weit entfernt voneinander. Ich hab auch nie behauptet, dass da irgendwo ein feministischer Geheimrat säße, der per Beschluss die Produktion jungenspezifischer Literatur unterbände. Wie du erwähnst gibt es hierfür einerseits wirtschaftliche Gründe (analog zum Thema "Warum gibt es keine Pornos für Frauen?") und andererseits eben das, was ich mit gesellschaftlichen Prozessen gemeint habe. Auch Autoren unterliegen diesen!
ennui - 41
Champion (offline)

Dabei seit 03.2008
3812 Beiträge

Geschrieben am: 24.10.2008 um 16:03 Uhr
Zuletzt editiert am: 24.10.2008 um 16:03 Uhr

Zitat von -Flo:

[..] andererseits eben das, was ich mit gesellschaftlichen Prozessen gemeint habe. Auch Autoren unterliegen diesen!


War das nicht die angebliche Feminisierung der Gesellschaft? Oder habe ich dich da auch falsch verstanden?

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