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Jungenförderung

  -1- -2- -3- -4- vorwärts >>>  
mmhurt - 37
Profi (offline)

Dabei seit 05.2007
425 Beiträge
Geschrieben am: 21.10.2008 um 20:25 Uhr


Ich verschieb das einfach mal in ein neues Thema, denn das passt nun wirklich nicht zur NPD...

_SIDO-GOLD_ - 14
Halbprofi

Dabei seit 05/2007
105 Beiträge


Geschrieben am: 21.10.2008 um 19:53 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.10.2008 um 19:56 Uhr
[zitieren] [spam]

ich stelle mal hier etwas rein zum Thema Bildungssystem:

"Autor: Ralf Neukirch
DEBATTE
Triumph der Schmetterlinge [Artikel zur Merkliste hinzufügen]
Angela Merkel tourt auf Bildungsreise durch die Republik. Ein Thema spielt keine Rolle: Jungen
werden in der Schule benachteiligt und fallen hinter die Mädchen zurück. Von Ralf Neukirch

Ursula von der Leyen fühlt sich ausnahmsweise nicht zuständig. "Ich kann Ihnen sagen, dass die
Ministerin nicht zu einem Brainstorming über das Thema bereit ist", sagt ihr Sprecher. Es falle nicht
in ihre Ressortkompetenz.

Man wundert sich ein wenig. Das Thema, um das es geht, ist die Benachteiligung von Jungen im
deutschen Bildungssystem. Von einer Ministerin, deren Ressort auch für die Jugend zuständig ist,
könnte man ein gewisses Interesse erwarten. Von der Leyen äußert sich sonst gern zu Dingen, für
die sie nicht direkt zuständig ist, zu Kinderkrippen zum Beispiel. Das ist ein Thema, das politisch
nützlich ist.

Vielleicht liegt hier ein Grund für ihre Zurückhaltung. Es ist für eine Politikerin gut, sich für die
Gleichbehandlung von Frauen einzusetzen. Das wirkt modern und zeitgemäß. Der Kampf für
benachteiligte Jungen klingt irgendwie gestrig.

Dabei sind die Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen in der Schule mittlerweile ein großes
Problem. Jungen schneiden in fast allen Bereichen schlechter ab. 47 Prozent der Mädchen gehen
auf ein Gymnasium, bei den Jungen sind es nur 41 Prozent. Fast ein Drittel der Mädchen macht
Abitur oder Fachabitur, aber nur ein knappes Viertel der Jungen. Die sind im Schnitt eine Note
schlechter als die Mädchen. Es gibt deutlich mehr Jungen, die nicht einmal einen
Hauptschulabschluss schaffen. Männliche Schüler werden deutlich häufiger an eine Sonderschule
überwiesen.

Der Schulabschluss beeinflusst die gesamte Erwerbsbiografie. Junge Männer sind deutlich
häufiger arbeitslos als junge Frauen. Das ist nicht nur ein individuelles Problem, sondern ein
gesellschaftliches.

Man sollte meinen, dass das Abdriften eines Teils der Bevölkerung Politik, Wissenschaft und
Pädagogen ebenso beschäftigt wie die Frage, ob es in Deutschland ausreichend Krippenplätze
gibt. Erstaunlicherweise ist das nicht der Fall. Es gibt Projekte in einzelnen Bundesländern, die
große Politik aber meidet das Thema.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat vergangene Woche ihre Bildungstour durch das Land
begonnen. Das Jungen-Problem wird dabei nach gegenwärtiger Planung keine Rolle spielen. Der
Nationale Bildungsbericht listet die Verringerung der Leistungsunterschiede zwischen Jungen und
Mädchen nicht unter den "zentralen Herausforderungen der nächsten Jahre". Nur ein paar dürre
Zeilen finden sich in dem voluminösen Werk.

Wie ist die Weigerung, sich ernsthaft des Problems anzunehmen, zu erklären? Die Ursachen
haben viel mit den ideologischen Schlachten der sechziger und siebziger Jahre zu tun, mit dem
Streit um die Gleichberechtigung der Frauen und die Rolle des Mannes. Dieser Streit ist nicht
beendet, er hat sich auf andere Felder verlagert. Eines davon ist die Schule.

Einige Thesen der feministischen Debatte haben sich "habitualisiert", wie es in der Soziologie heißt.
Sie sind zu einer festen Größe in der gesellschaftlichen Diskussion geworden. Eine davon ist die
Annahme, schwächere Leistungen von Mädchen auf bestimmten Gebieten seien Ausdruck
ungleicher Machtstrukturen. Früher, so heißt es in einem Reader der Gewerkschaft Erziehung und
Wissenschaft, gab es einen "heimlichen Lehrplan", der zur Benachteiligung von Mädchen führte.
Jetzt haben Mädchen eben bessere Noten, weil sie bessere Schüler sind.

Es ist eine Sichtweise, mit der sich die Welt sehr einfach erklären lässt. Nachteile von Mädchen
etwa bei Hochschulabschlüssen oder in einigen Berufsfeldern werden "als Indikatoren einer noch
immer nicht überwundenen Ungleichheit von Mädchen gesehen", wie die Münchner
Bildungssoziologin Heike Diefenbach klagt. Der Bildungsvorsprung von Mädchen gelte dagegen als
"erfreuliche Verringerung der sozialen Ungleichheit zwischen den Geschlechtern".

So sieht man es auch im Kanzleramt. Auf der Internet-Seite direktzurkanzlerin.de, auf der sich das
Bundespresseamt im Namen von Angela Merkel zu Fragen der Bürger äußert, liest man:
"Tatsächlich ist Gleichberechtigung an den Schulen Realität, weshalb Mädchen aufgrund ihres
Entwicklungsvorsprungs, größeren Fleißes und höherer Lernmotivation im Vorteil sind." Dabei will
man es belassen. "Eine gezielte Jungenförderung ist allerdings keine Lösung", heißt es.

In der Wirklichkeit kann von Gleichberechtigung an den Schulen keine Rede sein. Der Hallenser
Bildungsforscher Jürgen Budde kam in einem Bericht für das Bundesbildungsministerium zu
erstaunlichen Schlüssen. So erhalten Jungen in allen Fächern bei gleicher Kompetenz schlechtere
Noten. Auch wenn sie die gleichen Noten haben wie die Mädchen, empfehlen die Lehrer ihnen
seltener das Gymnasium. Kurzum, Schüler werden bei gleicher Leistung schlechter behandelt als
ihre Mitschülerinnen.

Budde hält sich mit Erklärungen zurück. Er beklagt einen Mangel an Studien, die das Thema
Jungen und Schule empirisch untersuchen. Auch ohne Studien lässt sich aber ein relativ
offenkundiger Grund für die Ungleichbehandlung der Jungen ausmachen. Es ist die Feminisierung
des gesamten Schulwesens. Die Zahl der Lehrerinnen ist gestiegen, an vielen Grundschulen sind
Lehrer bereits Exoten. Hinzu kommt, dass einige fragwürdige Annahmen der
Geschlechterforschung längst den Schulalltag bestimmen.

Dazu gehört die Überzeugung, dass Verhalten, das typisch männlich ist - oder als solches gilt -,
schlecht ist. Jede harmlose Schulhofrangelei steht mittlerweile unter Gewaltverdacht und wird
unterbunden. Natürlich ist es sinnvoll, kleinen Jungen zu erklären, dass Schlagen keine Lösung ist.
Aber muss bei jeder Rauferei gleich der Konfliktlotse angerannt kommen?

Der Unterricht, schreibt der Frankfurter Bildungsforscher Frank Dammasch, sei eher an weibliche
Formen des Lernens und Gestaltens angepasst. Wenn sich Jungen wie Jungen verhalten, wird
dies dagegen sanktioniert.

Der Unterrichtsstoff geht oft an Jungeninteressen vorbei. Wer Lesebücher für deutsche
Grundschulen durchblättert oder sich Diktate zeigen lässt, der wird darin wenig über Fußball oder
Piraten lesen. Stattdessen dürfen die Kinder darüber schreiben, wie es ist, mit nackten Füßen
durchs Gras zu gehen und Libellen zu beobachten.

Dabei ist wissenschaftlich untersucht, dass sich die Leistungen von Jungen verbessern, wenn die
Themen sie interessieren. Tauchen Wörter wie Schiedsrichter oder Torwart in den Texten auf,
erzielen Jungen in der Rechtschreibung leicht bessere Werte als Mädchen. Sonst hinken sie in
diesem Bereich deutlich hinterher.

Eine naheliegende Konsequenz wäre es, stärker auf die inhaltlichen Interessen der Jungen
einzugehen. Man muss ja im Kunstunterricht nicht immer nur Schmetterlinge als Hinterglasbilder
malen lassen. Es könnte ja auch mal eine Ritterburg sein.

Doch bisher hängt es vom Engagement der Lehrerin oder des Lehrers ab, ob auf die Interessen
von Jungen Rücksicht genommen wird. Oft ist das nicht der Fall. Das hat auch damit zu tun, dass
an vielen Fachbereichen der Universitäten, in den Gewerkschaften und in den Schulbehörden ein
feministischer Begriff die Arbeit prägt, der eine pragmatische Lösung erschwert. "Gender
Mainstreaming" heißt das Prinzip, das auch für die Bundesregierung Priorität genießt.

Dem Begriff "gender" liegt die Vorstellung zugrunde, dass es neben dem biologischen Geschlecht
ein davon unabhängiges soziales Geschlecht gibt. Weiblichkeit oder Männlichkeit sind demnach
rein gesellschaftliche Konstrukte.

Konsequenterweise dürfen Jungen nicht gefördert werden, indem man ihren Interessen
entgegenkommt. Das würde typisch jungenhaftes Verhalten belohnen. Im Gegenteil, sie müssen so
erzogen werden, dass ihre Interessen sich anpassen. Wenn Jungs sich mehr für Piraten als für
Schmetterlinge interessieren, dann muss man sie eben so lange konditionieren, bis sich das
ändert. Sonst würde man die Geschlechterstereotypen noch verstärken.

In der sogenannten Männerarbeit tummeln sich Gruppen wie der Berliner Verein "Dissens", die es
sich zur Aufgabe gemacht haben, Rollenverständnisse von Jungen zu ändern. So soll den Jungen
Fußball verleidet werden, weil er als typischer Jungensport "nicht auf Körperwahrnehmung und
Körperbewusstsein zielt, sondern auf leistungsgerechtes Funktionieren". Projekte von Dissens
werden vom Land Berlin, vom Bund und von der EU gefördert. "Die feministische Diskussion hat
dazu geführt, dass man die Jungen so behandelt, wie man sie gern hätte, und nicht, wie sie sind",
sagt die Leiterin einer Arbeitsgruppe zur Bubenförderung im bayerischen Kultusministerium, Anne
Blank.

Nicht alle sehen ein gravierendes Problem. "Ein Bildungsvorsprung ist für junge Frauen vorläufig oft
bitter notwendig, um auch nur annähernd gleiche Chancen im Beruf zu haben", schreibt die Leiterin
der Abteilung Geschlechterforschung am Deutschen Jugendinstitut in München, Waltraud
Cornelißen. Das ist ein perfides Argument. Wäre es demnach in Ordnung, zehnjährige Jungen in
der Schule zu benachteiligen, weil erwachsene Frauen im Beruf benachteiligt werden?

Ursula von der Leyen sieht das offenbar so. "Ich finde es nicht schlimm, dass Mädchen in Sachen
Bildung an den Jungen vorbeiziehen", sagte sie in einem Interview. Deutsche Männer definierten
sich noch immer über ihren Erfolg im Beruf. Das müsse sich ändern.

Wie immer, wenn über weltanschauliche Dinge gestritten wird, gibt es auch in der
Bildungsdiskussion handfeste machtpolitische Interessen. In Deutschland existiert ein dichtes Netz
von Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, von Beratungsstellen für Mädchen und Frauen und
von Frauengruppen in Gewerkschaften und Institutionen. Sie leben davon, für die Gleichstellung
der Frau zu kämpfen. Spezielle Förderprogramme für Jungen würden das eigene
Selbstverständnis und die eigene Arbeit in Frage stellen. "Projekte für Männer haben es schwerer,
öffentlich gefördert zu werden, wenn sie nicht profeministisch orientiert sind", kritisiert der
Heidelberger Pädagoge Michael Matzner.

Die Frage ist, ob Verfechter einer einseitig auf Mädchen ausgerichteten Bildungspolitik nicht beiden
schaden, den Jungen und den Mädchen. In der feminisierten deutschen Schullandschaft haben
auch die Mädchen weniger Chancen, sich die Fähigkeiten anzueignen, die sie - in vernünftigen
Maßen - später im Beruf brauchen: Risikobereitschaft, Konkurrenzdenken, Aggressivität.

Das ist ein Grund dafür, warum Frauen es schwer haben, in großen Unternehmen ganz nach oben
vorzustoßen. Jungen zu vernachlässigen fördert nicht automatisch die Anliegen der Frauen. Das
muss sich aber erst noch herumsprechen."

Edit: sorry dass ich das jetzt hier reinstelle aber das muss jetzt einfach sein und ich glaube das
lockert hier auch ein bisschen die gemüter auf ^^



Küsst die Faschisten!

zn00b - 34
Profi (offline)

Dabei seit 09.2005
677 Beiträge

Geschrieben am: 21.10.2008 um 21:01 Uhr

ich stimme vorallem dem vorletzten absatz (edit nicht mitgerechnet) zu...

Dusel gewinnt immer gegen Können

Poebbel - 35
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
2328 Beiträge

Geschrieben am: 21.10.2008 um 21:09 Uhr

Stimmt schon. War kürzlich auch ein super Artikel im Focus.

Oh angry mob, is there any problem your wisdom and torches can't solve?

-Flo - 46
Halbprofi (offline)

Dabei seit 07.2007
228 Beiträge
Geschrieben am: 21.10.2008 um 22:14 Uhr

Guter Artikel!

Ich finds gut, dass solche Themen nach und nach auch in einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen und diskutiert, und nicht mehr als vermeintlich politisch inkorrekt totgeschwiegen werden. Hervorzuheben ist hier insbesondere der Artikel im Focus letztens.

Wer sich für wirkliche Gleichberechtigung interessiert, sollte auch mal auf www.manndat.de vorbeischauen.
hoomer2 - 35
Experte (offline)

Dabei seit 12.2005
1430 Beiträge

Geschrieben am: 21.10.2008 um 22:32 Uhr

stimmt aber auch wirklich!
zwar sind an den führungsstellen der firmen meist männer, oder auch die schlausten köpfe, das ist bewiesen, aber der durchschnitt machts eben!
und was bringt es bitte wenn eine gebildete frau lieber hausfrau wird und der ''dumme'' mann dann die familie ernähren muss...

ist jetzt ein bisschen hart ausgedrückt, aber ich kann dem artikel nur zustimmen!
teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 22.10.2008 um 23:45 Uhr

Es ist gut, dass dies nun endlich auch in einer größeren Öffentlichkeit diskutiert wird. Unter den Fachleuten und denen, die sich mit dem Bildungssystem professionell auseinandersetzen wird dies seit Jahren diskutiert, es ist gewissermaßen so gesehen ein "alter Hut". Wir leiden in Deutschland aber was Bildung angeht am Föderalismus. So gut dieses Prinzip ansonsten sein mag, so wenig zielführend ist es beim Thema Bildung. Jedes Bundesland verfolgt unterschiedliche Konzepte, es wird sprichwörtlich immer öfter eine "neue Sau" durchs Dorf getrieben und die wirklich wichtigen Erkenntnisse bleiben auf der Strecke und werden zu selten umgesetzt. Die Jungenproblematik ist schon lange bekannt, lernschwierige Jugendliche und sog. Schulversager sind zu einem extrem hohen Prozentsatz Jungen.
Es ist darum also gut, dass dieses Thema öffentlicher wird, Lösungen sind dennoch sehr schwierig, weil es hier keine einfache Lösung gibt, sondern Veränderungen am System in tiefgreifenderer Form notwendig wären.
xian
Profi (offline)

Dabei seit 01.2008
966 Beiträge
Geschrieben am: 23.10.2008 um 19:27 Uhr

Zitat von hoomer2:

stimmt aber auch wirklich!
zwar sind an den führungsstellen der firmen meist männer, oder auch die schlausten köpfe, das ist bewiesen, aber der durchschnitt machts eben!
und was bringt es bitte wenn eine gebildete frau lieber hausfrau wird und der ''dumme'' mann dann die familie ernähren muss...

ist jetzt ein bisschen hart ausgedrückt, aber ich kann dem artikel nur zustimmen!

Von deinem Text würde ich niemals darauf schließen, dass wir den gleichen Artikel gelsen haben.

Zitat von teacher-1:

Es ist gut, dass dies nun endlich auch in einer größeren Öffentlichkeit diskutiert wird. Unter den Fachleuten und denen, die sich mit dem Bildungssystem professionell auseinandersetzen wird dies seit Jahren diskutiert, es ist gewissermaßen so gesehen ein "alter Hut". Wir leiden in Deutschland aber was Bildung angeht am Föderalismus. So gut dieses Prinzip ansonsten sein mag, so wenig zielführend ist es beim Thema Bildung. Jedes Bundesland verfolgt unterschiedliche Konzepte, es wird sprichwörtlich immer öfter eine "neue Sau" durchs Dorf getrieben und die wirklich wichtigen Erkenntnisse bleiben auf der Strecke und werden zu selten umgesetzt. Die Jungenproblematik ist schon lange bekannt, lernschwierige Jugendliche und sog. Schulversager sind zu einem extrem hohen Prozentsatz Jungen.
Es ist darum also gut, dass dieses Thema öffentlicher wird, Lösungen sind dennoch sehr schwierig, weil es hier keine einfache Lösung gibt, sondern Veränderungen am System in tiefgreifenderer Form notwendig wären.


Auch bei dir. Im Artikel wird eine Bundesministerin kritisiert, weil sie sich nicht zustänig fühlt und es wird bemangelt, dass es nur in einzelnen Bundesländern Programme gibt. Irgendwie verfehlt der Autor da eine... Kompetenz.
Ich glaube auch nicht, dass du glaubst diese Benachteiligung der Jungen ließe sich durch Diktate über Fußball und das malen von Ritterburgen (was ich lustigerweise beides in meiner Schulzeit hatte) beheben.
Wenn man nun deinen Kommentar liest, dann glaubst man aber das du diesem Artikel voll zustimmst.
Dabei wäre es sehr viel interessanter zu lesen, was du für Probleme siehst und welche vernünftigen Lösungsansätze es gibt.

Jemanden, der Jungen sich einfach mal raufen lassen will um einer Benachteiligung der männlichen Schüler entgegenzuwirken, kann ich nicht ganz ernst nehmen. Ebenso polpulistische Kritik an Populismus.
_SIDO-GOLD_
Halbprofi (offline)

Dabei seit 05.2007
173 Beiträge
Geschrieben am: 23.10.2008 um 20:51 Uhr

Zitat von xian:

Zitat von hoomer2:

stimmt aber auch wirklich!
zwar sind an den führungsstellen der firmen meist männer, oder auch die schlausten köpfe, das ist bewiesen, aber der durchschnitt machts eben!
und was bringt es bitte wenn eine gebildete frau lieber hausfrau wird und der ''dumme'' mann dann die familie ernähren muss...

ist jetzt ein bisschen hart ausgedrückt, aber ich kann dem artikel nur zustimmen!

Von deinem Text würde ich niemals darauf schließen, dass wir den gleichen Artikel gelsen haben.

Zitat von teacher-1:

Es ist gut, dass dies nun endlich auch in einer größeren Öffentlichkeit diskutiert wird. Unter den Fachleuten und denen, die sich mit dem Bildungssystem professionell auseinandersetzen wird dies seit Jahren diskutiert, es ist gewissermaßen so gesehen ein "alter Hut". Wir leiden in Deutschland aber was Bildung angeht am Föderalismus. So gut dieses Prinzip ansonsten sein mag, so wenig zielführend ist es beim Thema Bildung. Jedes Bundesland verfolgt unterschiedliche Konzepte, es wird sprichwörtlich immer öfter eine "neue Sau" durchs Dorf getrieben und die wirklich wichtigen Erkenntnisse bleiben auf der Strecke und werden zu selten umgesetzt. Die Jungenproblematik ist schon lange bekannt, lernschwierige Jugendliche und sog. Schulversager sind zu einem extrem hohen Prozentsatz Jungen.
Es ist darum also gut, dass dieses Thema öffentlicher wird, Lösungen sind dennoch sehr schwierig, weil es hier keine einfache Lösung gibt, sondern Veränderungen am System in tiefgreifenderer Form notwendig wären.


Auch bei dir. Im Artikel wird eine Bundesministerin kritisiert, weil sie sich nicht zustänig fühlt und es wird bemangelt, dass es nur in einzelnen Bundesländern Programme gibt. Irgendwie verfehlt der Autor da eine... Kompetenz.
Ich glaube auch nicht, dass du glaubst diese Benachteiligung der Jungen ließe sich durch Diktate über Fußball und das malen von Ritterburgen (was ich lustigerweise beides in meiner Schulzeit hatte) beheben.
Wenn man nun deinen Kommentar liest, dann glaubst man aber das du diesem Artikel voll zustimmst.
Dabei wäre es sehr viel interessanter zu lesen, was du für Probleme siehst und welche vernünftigen Lösungsansätze es gibt.

Jemanden, der Jungen sich einfach mal raufen lassen will um einer Benachteiligung der männlichen Schüler entgegenzuwirken, kann ich nicht ganz ernst nehmen. Ebenso polpulistische Kritik an Populismus.


zuerst mal ist deine Bundesministerin rein zufällig unsere Kanzlerin, was aber nicht weiter interessieren sollte weil es nicht um irgendeine einzelne uninteressante person geht, sondern um das wesentliche, dem allgemeinen.
außerdem ist das bildungssysytem nicht nur in dieser hinsicht zu feminin, dass man diktate über Schmetterlinge schreibt und ritterburgen malt, sondern reicht bis in die kleinsten detaile des systems (was jetzt aber zu komplex für eine kurze erläuterung wäre).
aber ich bin echt gespannt wie denn deine einstellung zu diesem thema (nicht zu diesem artikel) ist und was für Probleme/ LÖsungsvorschläge du demonstrierst.
xian
Profi (offline)

Dabei seit 01.2008
966 Beiträge
Geschrieben am: 23.10.2008 um 21:25 Uhr

Zitat von _SIDO-GOLD_:


zuerst mal ist deine Bundesministerin rein zufällig unsere Kanzlerin, was aber nicht weiter interessieren sollte weil es nicht um irgendeine einzelne uninteressante person geht, sondern um das wesentliche, dem allgemeinen.

"Ursula von der Leyen fühlt sich ausnahmsweise nicht zuständig."
Aus dem Artikel.
Und interessant, weil Bildung allein in den Zuständigkeitsbereich der Landespolitik fällt. Und genau das meinte ich mit Kompetenz. Du musst das nicht wissen. Ein "informierter" Journalist aber schon.

Zitat:

außerdem ist das bildungssysytem nicht nur in dieser hinsicht zu feminin, dass man diktate über Schmetterlinge schreibt und ritterburgen malt, sondern reicht bis in die kleinsten detaile des systems (was jetzt aber zu komplex für eine kurze erläuterung wäre).
aber ich bin echt gespannt wie denn deine einstellung zu diesem thema (nicht zu diesem artikel) ist und was für Probleme/ LÖsungsvorschläge du demonstrierst.

Mich ganz persönlich haben zwei Punkte etwas genervt:
komischerweise haben stille Mädchen immer beste mündliche Noten bekommen;
im allgemeinen ging es immer nur darum, wer am schnellsten stupide auswendig lernen kann.

Ersteres ist wahrscheinlich nur eine subjekive Einschätzung, für die ich keine wirklich Grundlage habe und zweiteres ist zwar dumm, aber die einfachste Weise Schüler lernen zu lassen und zu überprüfen.

Aber zu keinem Zeitpunkt fand ich den Unterricht zu feminin. Und aus meiner Erfahrung waren Mädchen einfach fleißiger, aber vom Unterrichtsinhalt genauso gelangweilt wie die Jungs auch.
Ich habe aber auch erst auf dem Gymnasium mehr Jungs kennen gelernt, die Bücher cooler als Fußball fanden.
Inwieweit es da helfen soll, Jungs in ihren Rollentypischen Verhalten zu bestärken, verstehe ich nicht.

hoomer2 - 35
Experte (offline)

Dabei seit 12.2005
1430 Beiträge

Geschrieben am: 23.10.2008 um 21:48 Uhr

was hat es damit zu tun, ob jungs bücher besser finden als fussball?
wenn es bücher über technik sind, oder auch ''neutrale'' werke a la herr der ringe, harry potter usw.

außerdem hab ich mich auch auf den text bezogen nur muss man hald erstmal schaun auf welche stellen, vielleicht hast du bei dem langen text ja schonwieder einiges vergessen;-)

um aber nochmal klar stellung zum thema zu nehmen!
eine jungenförderung wäre notwendig, weil das momentane bildungssystem einfach den fleißigeren mehr liegt also den mädels! ( ausnahme einmalhörer----> immerwisser, gibt es auch)
wieso das so ist?
ich denke das liegt daran, dass mädels ja sich auch bei sprachen leichter tun, also wohl auch im text auswendig lernen!

so aber später bringt das alles nichts!
deswegen etwas textfremd nun! wäre ich erstens einmal für ein vom staat entwickeltes bildungssystem für alle BL gleich, auch wenn es momentan leider Ländersache ist!
und außerdem für mehr praxis und selbstständiger arbeit in der schule!
praxis vorallem im umgang mit dem computer, auch programmieren sollte auf dem gymnasium kein ''fremdwort'' mehr sein...
auf der schule wird man einfach viel zu wenig auf das leben vorbereitet
-Flo - 46
Halbprofi (offline)

Dabei seit 07.2007
228 Beiträge
Geschrieben am: 23.10.2008 um 21:56 Uhr

Zitat von xian:

"Ursula von der Leyen fühlt sich ausnahmsweise nicht zuständig."
Aus dem Artikel.
Und interessant, weil Bildung allein in den Zuständigkeitsbereich der Landespolitik fällt. Und genau das meinte ich mit Kompetenz. Du musst das nicht wissen. Ein "informierter" Journalist aber schon.


Ich denke, dass dies vom Autor ironisch gemeint war. Von der Leyen leitet das "Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend", auch bekannt als das "Bundesministerium für alles außer Männer". Diese Haltung hat sie schon desöfteren gezeigt und glänzt regelmäßig mit Aussagen wie die zitierte "Ich finde es nicht schlimm, dass Mädchen in Sachen Bildung an den Jungen vorbeiziehen".

Zitat von xian:

Aber zu keinem Zeitpunkt fand ich den Unterricht zu feminin.


An dieser Stelle wäre es natürlich interessant zu wissen wie alt du bist. Aus meiner Sicht muss ich sagen, dass dies durchaus der Fall ist, wenn man vergleicht:
- was man vom heutigen Schulleben mitbekommt
- wie ich selbst Schule damals erlebt habe
- wie sich Geschichten aus der Schulzeit der Eltern anhören.

Denselben Trend kann man übrigens auch in der Jugendliteratur sehen. Ich habe parallel zur damals aktuellen Literatur (5 Freunde, TKKG, usw.) auch alte Bücher meines Vaters gelesen. Da war schon ein großer, allerdings akzeptabler Unterschied. In heutiger Literatur ist es allerdings Usus geworden, dass superschlaue Mädchen sich über total vertrottelte Jungs lustig machen. Sowas hat natürlich seine Auswirkungen!
-Flo - 46
Halbprofi (offline)

Dabei seit 07.2007
228 Beiträge
Geschrieben am: 23.10.2008 um 22:03 Uhr

Zitat von hoomer2:

eine jungenförderung wäre notwendig, weil das momentane bildungssystem einfach den fleißigeren mehr liegt also den mädels! ( ausnahme einmalhörer----> immerwisser, gibt es auch)
wieso das so ist?
ich denke das liegt daran, dass mädels ja sich auch bei sprachen leichter tun, also wohl auch im text auswendig lernen!

Wobei sich das gegenseitig verstärkt - Wenn es für die einen interessanter gestaltet ist, ist es für diese auch einfacher, fleißig zu sein.
ViolentFEAR - 33
Champion (offline)

Dabei seit 01.2006
13295 Beiträge

Geschrieben am: 23.10.2008 um 22:06 Uhr

Zitat von hoomer2:



um aber nochmal klar stellung zum thema zu nehmen!
eine jungenförderung wäre notwendig, weil das momentane bildungssystem einfach den fleißigeren mehr liegt also den mädels! (so aber später bringt das


Oo
Wieso sollen Mädchen fleißiger sein? Das wäre ein Armutszeugnis des männlichen Geschlechts. Ebenso für das Bildungssystem wenn es nicht auf Fleiß greift.

Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit

Basketboy - 33
Champion (offline)

Dabei seit 11.2005
2402 Beiträge

Geschrieben am: 23.10.2008 um 22:11 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.10.2008 um 22:11 Uhr

Zitat von xian:


Mich ganz persönlich haben zwei Punkte etwas genervt:
komischerweise haben stille Mädchen immer beste mündliche Noten bekommen;
im allgemeinen ging es immer nur darum, wer am schnellsten stupide auswendig lernen kann.


du sprichst mir aus der seele ^^

Nationen, die man unterworfen hat, muß man entweder glücklich machen oder vernichten.

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 23.10.2008 um 22:15 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.10.2008 um 22:23 Uhr

Zitat von xian:



Auch bei dir. Im Artikel wird eine Bundesministerin kritisiert, weil sie sich nicht zustänig fühlt und es wird bemangelt, dass es nur in einzelnen Bundesländern Programme gibt. Irgendwie verfehlt der Autor da eine... Kompetenz.
Ich glaube auch nicht, dass du glaubst diese Benachteiligung der Jungen ließe sich durch Diktate über Fußball und das malen von Ritterburgen (was ich lustigerweise beides in meiner Schulzeit hatte) beheben.
Wenn man nun deinen Kommentar liest, dann glaubst man aber das du diesem Artikel voll zustimmst.
Dabei wäre es sehr viel interessanter zu lesen, was du für Probleme siehst und welche vernünftigen Lösungsansätze es gibt.

Jemanden, der Jungen sich einfach mal raufen lassen will um einer Benachteiligung der männlichen Schüler entgegenzuwirken, kann ich nicht ganz ernst nehmen. Ebenso polpulistische Kritik an Populismus.


Ich habe meinem Beitrag nichts weiter hinzuzufügen. Sei mir bitte nicht böse, aber ich habe das extra ein wenig knapper gehalten, weil man ansonsten hierzu ein halbes Buch schreiben müsste und ich beschäftige mich inzwischen seit Jahren neben anderen Bildungsproblemen auch damit und ich gestehe, dass es mir ein wenig zum Hals heraushängt bei diesem Thema wieder bei Adam und Eva anzufangen. Informiere Dich zu diesem Thema, es gibt sogar Publikationen und Untersuchungen zum Thema Jungen, Jungen in der Pubertät usw. genug, die Dir sagen werden, dass Jungen in der Tat im deutschen Bildungssystem in der Tendenz benachteiligt sind. Das darf man nicht so verstehen, dass hier eine Benachteiligung gewollt oder mit Absicht betrieben wird, sondern bestimmte Systemparameter passen nicht zur Disposition von Jungen in der Pubertät, bzw. lassen sie anfälliger reagieren. Es ist das insgesamt ein zu vielschichtiges und kompliziertes Problem, um es hier im Detail auf dieser Plattform auszubreiten. Es gibt hier - ich sagte es schon - keine einfache und mal eben zu benennende vernünftige Lösung, wie Du sie einforderst.
Ich habe keineswegs ausgedrückt, das ich allem im Artikel vollkommen beipflichte, ich habe gesagt, das ich es gut finde, dass dieses Thema nun in einer breiteren Öffentlichkeit auch einmal diskutiert wird. Für die Insider - dabei bleibe ich - ist es aber ein vergleichsweise alter Hut und bei Lichte besehen nichts Neues.

Ich wüsste dann auch nicht, was gegen Ralf Neukirch in diesem Zusammenhang sprechen sollte.
hoomer2 - 35
Experte (offline)

Dabei seit 12.2005
1430 Beiträge

Geschrieben am: 23.10.2008 um 22:30 Uhr

Zitat von ViolentFEAR:

Zitat von hoomer2:



um aber nochmal klar stellung zum thema zu nehmen!
eine jungenförderung wäre notwendig, weil das momentane bildungssystem einfach den fleißigeren mehr liegt also den mädels! (so aber später bringt das


Oo
Wieso sollen Mädchen fleißiger sein? Das wäre ein Armutszeugnis des männlichen Geschlechts. Ebenso für das Bildungssystem wenn es nicht auf Fleiß greift.


es ist einfach so, dass mädchen fleißiger sind was schule anbelangt....vielleicht haben die jungs schneller kein bock drauf;-)

das problem liegt ja dann eher bei der anwendung...
ich kenn es ja bei mir auf der schule, kaum gibt es eine neu aufgabe( zum beispiel in sozi), in der man neue ''probleme'' kombinieren muss haben die meisten mädchen schon keine ahnung mehr, weil sie es ja nicht gelernt haben!, anderst gesagt sie wissen sich kaum weiterzuhelfen! jungs dagegen sind es gewohnt nicht das sture auswendiggelerne und kommen dann auch weiter!
aber der großteil an der note spiegelt sich eben nunmal am auswendig lernen wieder!
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