ChiefChiller - 33
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Geschrieben am: 11.06.2013 um 22:09 Uhr
Zuletzt editiert am: 11.06.2013 um 22:10 Uhr
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Zitat von kifferkind:
An der Stelle bin ich wohl zu sehr Physiker.
Ich wende an dieser Stelle konsequent Ockhams Rasiermesser an.
Und Ungewissheit wird es immer geben; wird sie allerdings genügend klein ist es IMHO zulässig von Sicherheit bzgl. des Gegenteils der unsicheren Sache zu reden.
die position eines agnostikers der genau in der mitte steht ist eh kompliziert. Man kann sich so unsicher sein ob es nun einen gott gibt oder nicht, wie man will. Aber man muss immernoch entscheiden ob man in die kirche geht.
ich denke an der stelle muss man zwischen einer praktischen und einer theoretischen position unterscheiden. wegen besagtem rasiermesser gehe ich davon aus dass es keinen gott gibt und handle im alltag danach. Dass die möglichkeit, dass es einen gott gibt, besteht, kann ich deswegen nicht abstreiten.
bin ich jetzt eigentlich agnostiker oder atheist?
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kifferkind - 33
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Geschrieben am: 11.06.2013 um 22:10 Uhr
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Zitat von Biebe_666:
Warum "rumdruckserei"? Es ist vielmehr eine BE- und ERkenntnis zu meinem arg begrenzten Wissens. Die Frage nach einem Gott (egal wie interpretiert) verfolgt mich schon mein Leben lang, ich hatte schon unzählige Diskussionen mir Leuten aller möglichen Glaubensrichtungen/Religionen und mit strikten Atheisten. Ich denke manchmal schon dass es sicher toll ist "den Glaube" zu haben, es ist erstaunlich was für Kraft manche Leute daraus schöpfen. Allerdings geht mit oft dieses Gelaber "ich weiß das ich recht habe weil ich es eben weiß" Gelaber tierisch auf die Nüsse. Glauben ist eben nicht gleich Wisssen. Bei den Atheisten ist mir nun zuwider dass sie genauso diesen absolutheitsanspruch haben wollen. Auch wenn nicht belegbar, so denke ich doch dass etwas dran sein muss am Ganzen. Es gibt Milliarden von Menschen Halt, Hoffnung und Energie. Das kann doch nicht nur eine bloße Wunschvorstellung sein. Ich bin ja immer noch der Hoffnung dass nach dem Tod vielleicht des Rätsels Lösung auf uns wartet. Oder eben auch gar nichts. - jedenfalls gehört das Thema "Leben nach dem Tod" für mich auch zu dieser Diskussion. Also bei Besten Wllen, rumdruckserei ist was anderes. Lieber gestehe ich mit Nichtwissen ein als mich unwissend auf eine "Seite zu schlagen".
Rumdruckserei ist vielleicht kein so geeignetes Wort; mir ist allerdings auf die Schnelle kein passenderes eingefallen.
Und nur weil ein Glauben Hoffnung und Halt gibt muss es noch lange keinen Gott geben. Menschen ziehen ihre Kraft aus ganz unterschiedlichen Überzeugung; das müssen nicht zwangsläufig religiöse sein.
Dein Argument mit der Unmöglichkeit der Falsifizierbarkeit eines Gottes ist durchaus legitim. Dazu gibts es in dem Artikel einen interessanten Gedanken:
Zitat: Alle Aussagen, die sich auf den Bereich beziehen, der hinter der Grenze unseres Erkenntnishorizonts liegt, sind, egal wie sie lauten, unsinnig und überflüssig. Man kann zwar behaupten, man sage etwas über das Undenkbare, tut es aber faktisch nicht, da etwas Sinnvolles zu sagen und es nicht sinnvoll denken zu können, sich notwendig ausschließen.
Wir sind also prinzipiell dazu verdammt, nur Aussagen über das Denkbare treffen zu können.
Wir sind der singende, tanzende Abschaum dieser Erde.
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Biebe_666 - 47
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Geschrieben am: 11.06.2013 um 22:10 Uhr
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Zitat von Deca_: Zitat von guyoncignito: Die Frage ist auch, was Gott von Agnostikern halten würde, gäbe es ihn.
Mir ist das zu wendehälsig. Ich kann nicht durch die Welt spazieren und alles was ich nicht verstehe, annehmen und mit einem "maybe" abnicken.
Lieber poltere ich für meine Überzeugung und fliege auf die Fresse, falls ich falsch liege.
Wie verhält sich so ein Agnostiker eigentlich seinen Mitmenschen gegenüber...
Richtig.
Das sind wahrscheinlich einfach Leute, die es allen Recht machen wollen; keine ernsthafte Meinung und 1000 Bekannte haben aber kaum richtige Freunde, auf den sie sich verlassen können.
Sorry Leute, Bullshit.
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ChiefChiller - 33
Halbprofi
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Geschrieben am: 11.06.2013 um 22:14 Uhr
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Zitat von Biebe_666: Zitat von Deca_:
Richtig.
Das sind wahrscheinlich einfach Leute, die es allen Recht machen wollen; keine ernsthafte Meinung und 1000 Bekannte haben aber kaum richtige Freunde, auf den sie sich verlassen können.
Sorry Leute, Bullshit.
aber sowas von. ein gesundes "Ich weiß dass ich nichts weiß" hat doch nichts mit unentschlossenheit und es allen recht machen wollen zu tun.
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guyoncignito
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Geschrieben am: 11.06.2013 um 22:14 Uhr
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Zitat von Biebe_666: Zitat von Deca_: Zitat von guyoncignito: Die Frage ist auch, was Gott von Agnostikern halten würde, gäbe es ihn.
Mir ist das zu wendehälsig. Ich kann nicht durch die Welt spazieren und alles was ich nicht verstehe, annehmen und mit einem "maybe" abnicken.
Lieber poltere ich für meine Überzeugung und fliege auf die Fresse, falls ich falsch liege.
Wie verhält sich so ein Agnostiker eigentlich seinen Mitmenschen gegenüber...
Richtig.
Das sind wahrscheinlich einfach Leute, die es allen Recht machen wollen; keine ernsthafte Meinung und 1000 Bekannte haben aber kaum richtige Freunde, auf den sie sich verlassen können.
Sorry Leute, Bullshit.
Aufklärung, bitte.
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guyoncignito
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Geschrieben am: 11.06.2013 um 22:18 Uhr
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Zitat von ChiefChiller: Zitat von Biebe_666: Zitat von Deca_:
Richtig.
Das sind wahrscheinlich einfach Leute, die es allen Recht machen wollen; keine ernsthafte Meinung und 1000 Bekannte haben aber kaum richtige Freunde, auf den sie sich verlassen können.
Sorry Leute, Bullshit.
aber sowas von. ein gesundes "Ich weiß dass ich nichts weiß" hat doch nichts mit unentschlossenheit und es allen recht machen wollen zu tun.
Eventuell als temporäre Reaktion. Aber wir reden hier von einer "Einstellung", mit welcher man lebt/leben muss.
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Biebe_666 - 47
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Geschrieben am: 11.06.2013 um 22:19 Uhr
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Zitat von kifferkind:
Rumdruckserei ist vielleicht kein so geeignetes Wort; mir ist allerdings auf die Schnelle kein passenderes eingefallen.
Und nur weil ein Glauben Hoffnung und Halt gibt muss es noch lange keinen Gott geben. Menschen ziehen ihre Kraft aus ganz unterschiedlichen Überzeugung; das müssen nicht zwangsläufig religiöse sein.
Ist mir durchaus bewusst das dies kein stichhaltiges Argument ist für ne Gottesexistenz, habe ich auch nie behauptet. Alles was ich weiß ist eben dass ich nicht alles weiß. Wie vielleicht in dem Text von Dir gestanden ist - alles was hinter dem Begreifbaren steckt ist Annahme, Spekulation und Glaube. Und ich weigere mich eben mich auf eine Aussage festzulegen wenn ich in einer Gleichung nur unbekannte Variablen habe.
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ChiefChiller - 33
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Geschrieben am: 11.06.2013 um 22:21 Uhr
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Zitat von guyoncignito:
Eventuell als temporäre Reaktion. Aber wir reden hier von einer "Einstellung", mit welcher man lebt/leben muss.
ich denke man muss zwischen theoretischer und praktischer überzeugung unterscheiden. als theoretische macht die aussage dass man es nicht wissen kann durchaus sinn. aber vielleicht in die kirche gehen wird schwierig. man entscheidet sich dann also für eine seite ist sich aber bewusst dass man daneben liegen kann. oder zählt man dann nicht mehr als agnostiker?
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guckkuck
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Geschrieben am: 11.06.2013 um 22:23 Uhr
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Zitat von ChiefChiller:
ich denke man muss zwischen theoretischer und praktischer überzeugung unterscheiden. als theoretische macht die aussage dass man es nicht wissen kann durchaus sinn. aber vielleicht in die kirche gehen wird schwierig. man entscheidet sich dann also für eine seite ist sich aber bewusst dass man daneben liegen kann. oder zählt man dann nicht mehr als agnostiker?
Zitat von guckkuck: Ist doch letzlich sowieso nur Haarspalterei und läuft darauf hinaus, wer die Definitionshoheit hat. Wer sich als Atheist bzw. Agnostiker bezeichnet, obwohl die Ansichten identisch sind, will damit i.d.R. eben eine Bewertung zum Ausdruck bringen.
°OO°
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Biebe_666 - 47
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Geschrieben am: 11.06.2013 um 22:29 Uhr
Zuletzt editiert am: 11.06.2013 um 22:35 Uhr
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1.) Sprechen wir hier vom Glaube. Da gibts kein "auf die Fresse fliegen", vielleicht nach dem Tod, aber da würden wir uns nur wieder im Kreis drehen. Und die Frage "wie verhält sich ein Agnostiker seinen MM gegenüber" was willst Du hier bitte lesen? Das wäre doch nur ne rein theoretische Spekulation wie sich einer zu verhalten hätte, was wiederum hundert verschiedene Meinungen von hundert verschiedenen Leuten mit sich bringen würde.
2.) Zu "Agnostiker wollen es allen recht machen" - soll ich dazu wirklich was sagen? Auch das lässt sich nicht pauschalisieren. Es gibt Christen die gehen in die Kirche "weil es sich so gehört", es gibt Atheisten die es nur sind weil es Ihre Freunde sind und es gibt auch Agnostiker die vielleicht jedem Recht geben und zugleich nicht Recht geben wollen. Aber bei allen gibts noch die die zu Ihrer Überzeugung stehen und gegen alle anderen Fronten kämpfen. warum also sollen es gerade die Agnostiker sein die es jedem recht machen? Die Aussage ist genauso schwachsinnig wie "die Polen stehlen".
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ChiefChiller - 33
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Geschrieben am: 11.06.2013 um 22:42 Uhr
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Zitat von guckkuck: Ist doch letzlich sowieso nur Haarspalterei und läuft darauf hinaus, wer die Definitionshoheit hat. Wer sich als Atheist bzw. Agnostiker bezeichnet, obwohl die Ansichten identisch sind, will damit i.d.R. eben eine Bewertung zum Ausdruck bringen.
würde ich im allgemeinen nicht sagen. die ansicht ist eine andere. es gibt eben grenzfälle in denen sich menschen mit gleicher ansicht mal als agnostiker mal als atheist bezeichnen. aber wenn das eh das gleiche warum wird dann hier gegen agnostiker argumentiert?
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bockwurst82 - 42
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Geschrieben am: 11.06.2013 um 23:02 Uhr
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Zitat von kifferkind:
Ich verstehe deine Einwände und finde, dass folgendes Zitat aus dem Artikel eine recht treffende Aussage dazu liefert:
Zitat: Alle Aussagen, die sich auf den Bereich beziehen, der hinter der Grenze unseres Erkenntnishorizonts liegt, sind, egal wie sie lauten, unsinnig und überflüssig. Man kann zwar behaupten, man sage etwas über das Undenkbare, tut es aber faktisch nicht, da etwas Sinnvolles zu sagen und es nicht sinnvoll denken zu können, sich notwendig ausschließen.
Wir sind also prinzipiell dazu verdammt, nur Aussagen über das Denkbare treffen zu können.
Ich verstehe nicht, wie das Agnostizismus widerlegt.
Ich verstehe das Argument, wir können nichts sinnvolles über die existenz von "Gott" sagen vollkommen. Würde es ein Stück weit auch unterstützen. Aber das steht doch in keinem Widerspruch zu der Aussage, "ich hab keine Ahnung ob es einen Gott gibt"
Nur weil wir nichts sinnvolles zu der Existenz Gottes sagen können heißt es doch nicht, dass es keinen Gibt.
http:\\shitmyminiondoes.tumblr.com
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guckkuck
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Geschrieben am: 11.06.2013 um 23:05 Uhr
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Zitat von ChiefChiller: würde ich im allgemeinen nicht sagen. die ansicht ist eine andere. es gibt eben grenzfälle in denen sich menschen mit gleicher ansicht mal als agnostiker mal als atheist bezeichnen. aber wenn das eh das gleiche warum wird dann hier gegen agnostiker argumentiert?
"Reine" Atheisten, also solche, die Gottes (oder whatever) Existenz kategorisch ausschließen, sind ohnehin selten und aus Gründen der Beweisbarkeit auch nicht ernster zu nehmen als ihre "wissenden" Pendants auf Seiten der Gläubigen.
Alles dazwischen ist imho nur eine große agnostische Grauzone, für mich also vom Wesen der Sache her kein entscheidender Unterschied. Somit kategorisiert eine Selbsteinordnung weniger Glaube / Nichtglaube, sondern eher ob man glauben will oder nicht, bzw. eben die eigene Haltung bzgl. Transzendenzen allgemein.
°OO°
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0verkillll
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Geschrieben am: 12.06.2013 um 01:13 Uhr
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Naja ich denke mal dass ich ein Gott bin.
Das wars dann aber auch schon mit Gott.
Antisemitismus ist nicht sexy! ♥&h earts;♥♥
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guyoncignito
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Geschrieben am: 12.06.2013 um 13:55 Uhr
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Zitat von Biebe_666:
1.) Sprechen wir hier vom Glaube. Da gibts kein "auf die Fresse fliegen", vielleicht nach dem Tod, aber da würden wir uns nur wieder im Kreis drehen. Und die Frage "wie verhält sich ein Agnostiker seinen MM gegenüber" was willst Du hier bitte lesen? Das wäre doch nur ne rein theoretische Spekulation wie sich einer zu verhalten hätte, was wiederum hundert verschiedene Meinungen von hundert verschiedenen Leuten mit sich bringen würde.
Klar, Agnostizismus beruht ja weitgehend auf dem Glaubensaspekt. Überspitzt gesprochen fährt man schon zweigleisig, wenn man die Existenz Gottes weder bejat, noch beneint. Aber auch nur aus der Sicht eines Gläubigen.
Das mit den MM meinte ich nur, weil ich mir nen ewigen Zweifler vorstelle, der mutmassend durch die Welt zieht und seine MM damit zur Weissglut treibt.
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