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Gibt es einen Gott?

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Niccita - 32
Experte (offline)

Dabei seit 09.2006
1696 Beiträge

Geschrieben am: 02.01.2012 um 20:43 Uhr

Zitat von phoenix89:

Zitat von Niccita:

Zitat von Iluron:


Was du ja musst, ist ja ne Kernkompetenz der Christen :D Juden haben das Beichten nicht nötig. Muslime genausowenig.
Nur Christen haben so wenig Selbstbewusstsein sich für alles entschuldigen (wollen) zu müssen.


oder sind so ehrlich, sich auch mal nen fehler einzugestehen. kann man sehen wie man will.
da sind wir ja wieder an dem punkt "tu was du für richtig hälst". aber dann muss man auch manns genug sein, mal zu sagen "okay, dat war jetzt net so der hit"

Die Vergangenheit ändert sich durch Reue jedoch nicht: Auf die Einsicht und die Annahme des Geschehenen sollte primär ein Lernen für die Zukunft folgen, auch ohne dass man meint, sich dafür moralisch selbst geißeln zu müssen. (Fraglich bleibt lediglich, ob es jedermann möglich ist, aus einer Erfahrung zu lernen, ohne sich zuerst "sündhaft" zu fühlen ...)


zu bereuen setzt keinen lernprozess außer kraft. das eine schließt das andere nicht aus. ich wage sogar zu behaupten, dass es unterstützend wirken kann. schließlich setzt man sich bewusst mit seinen fehlern auseinander und ist aufgerufen darüber nachzudenken.
und "geißeln" ist wirklich ein hässliches wort in diesem zusammenhang. das gegenteil ist hier der fall. man befreit sich durch die beichte und reue dieser schlechten gefühle.

Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann.

Iluron - 37
Champion (offline)

Dabei seit 06.2008
8878 Beiträge

Geschrieben am: 02.01.2012 um 20:48 Uhr

Zitat von Niccita:

Zitat von phoenix89:

Zitat von Niccita:



oder sind so ehrlich, sich auch mal nen fehler einzugestehen. kann man sehen wie man will.
da sind wir ja wieder an dem punkt "tu was du für richtig hälst". aber dann muss man auch manns genug sein, mal zu sagen "okay, dat war jetzt net so der hit"

Die Vergangenheit ändert sich durch Reue jedoch nicht: Auf die Einsicht und die Annahme des Geschehenen sollte primär ein Lernen für die Zukunft folgen, auch ohne dass man meint, sich dafür moralisch selbst geißeln zu müssen. (Fraglich bleibt lediglich, ob es jedermann möglich ist, aus einer Erfahrung zu lernen, ohne sich zuerst "sündhaft" zu fühlen ...)


zu bereuen setzt keinen lernprozess außer kraft. das eine schließt das andere nicht aus. ich wage sogar zu behaupten, dass es unterstützend wirken kann. schließlich setzt man sich bewusst mit seinen fehlern auseinander und ist aufgerufen darüber nachzudenken.
und "geißeln" ist wirklich ein hässliches wort in diesem zusammenhang. das gegenteil ist hier der fall. man befreit sich durch die beichte und reue dieser schlechten gefühle.


Nehmen wir als Beispiel einfach mal die Judenverfolgung.
Glaubst du dass der reuige Teil sich davon befreit hat?

Oder dass der nicht reuige Teil sich nicht davon befreit hat?

In meinen Augen ist Reue der beste Weg in der Vergangenheit kleben zu bleiben und den Blick für die Zukunft zu verlieren.

Alle Programmierern eingesperrt, jede Software pantentiert. Jetzt merkt ihr: Anwälte proggen nicht.

phoenix89 - 36
Experte (offline)

Dabei seit 12.2005
1749 Beiträge

Geschrieben am: 02.01.2012 um 20:55 Uhr
Zuletzt editiert am: 02.01.2012 um 20:57 Uhr

Zitat von Niccita:

zu bereuen setzt keinen lernprozess außer kraft. das eine schließt das andere nicht aus. ich wage sogar zu behaupten, dass es unterstützend wirken kann.

Siehe hier:

Zitat von phoenix89:

(Fraglich bleibt lediglich, ob es jedermann möglich ist, aus einer Erfahrung zu lernen, ohne sich zuerst "sündhaft" zu fühlen ...)


Zitat von Niccita:

schließlich setzt man sich bewusst mit seinen fehlern auseinander und ist aufgerufen darüber nachzudenken.
und "geißeln" ist wirklich ein hässliches wort in diesem zusammenhang. das gegenteil ist hier der fall. man befreit sich durch die beichte und reue dieser schlechten gefühle.

Nein, ich finde, "geißeln" ist genau das richtige Wort: Ob man sich nun mit einer Geißel bearbeitet, ob man einem Beichtvater seine Intimitäten darbietet, oder ob man sich "nur" als sündhaft empfindet, -- die Attitüde ist dieselbe. Außerdem habe ich ja nicht gesagt, dass man sich durch "Selbstgeißelung" nicht "reinigen" könnte: Ich finde es hingegen nur schade, dass man diesen Weg der "Reinigung" vorzieht.
Ein Nachdenken über eine Sache und das Einsehen von Fehlern ist auch ohne Reue, Beichte etc. möglich; das geht häufig damit einher, dass man ohnehin über sein Tun nachdenkt und auch Gutes von Schlechtem zu unterscheiden weiß. Ich schätze auch schlechte Erlebnisse als Erfahrungen, aus denen man lernen und an denen man wachsen kann. (Und auch hierbei ist das Verarbeiten schlechter oder falscher Dinge nicht unbedingt angenehm: Etwas nicht zu bereuen heißt nicht, sich nicht damit auseinanderzusetzen und daran zu beißen zu haben.)
Niccita - 32
Experte (offline)

Dabei seit 09.2006
1696 Beiträge

Geschrieben am: 02.01.2012 um 20:57 Uhr

Zitat von Iluron:



Nehmen wir als Beispiel einfach mal die Judenverfolgung.
Glaubst du dass der reuige Teil sich davon befreit hat?

Oder dass der nicht reuige Teil sich nicht davon befreit hat?

In meinen Augen ist Reue der beste Weg in der Vergangenheit kleben zu bleiben und den Blick für die Zukunft zu verlieren.


das ist ein sehr krasses thema und passt in meinen augen hier net wirklich als beispiel. tut mir leid.

du findest es also besser, einfach über alle seine fehler hinwegzusehen? sie nicht vllt wieder gutzumachen?

Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann.

Iluron - 37
Champion (offline)

Dabei seit 06.2008
8878 Beiträge

Geschrieben am: 02.01.2012 um 20:59 Uhr

Zitat von Niccita:

Zitat von Iluron:



Nehmen wir als Beispiel einfach mal die Judenverfolgung.
Glaubst du dass der reuige Teil sich davon befreit hat?

Oder dass der nicht reuige Teil sich nicht davon befreit hat?

In meinen Augen ist Reue der beste Weg in der Vergangenheit kleben zu bleiben und den Blick für die Zukunft zu verlieren.


das ist ein sehr krasses thema und passt in meinen augen hier net wirklich als beispiel. tut mir leid.

du findest es also besser, einfach über alle seine fehler hinwegzusehen? sie nicht vllt wieder gutzumachen?


Wiedergutmachung hat mit Reue nichts zu tun. Ich helfe meinem Umfeld aus Prinzip, nicht weil ich das Gefühl habe, etwas gut machen zu müssen, was passiert ist, weil ich es nicht besser wusste.
Fehler sind Teil des Menschen, wieso sollte ich mich also dafür entschuldigen menschlich zu sein? Der Mensch ist deswegen ein so erfolgreiches Tier, weil er Intelligenz in eine Gemeinschaft steckt.

Warum sollte das unpassend sein? Wir rden über eine Religion in deren Namen Millionen für einen Gott umgebracht worden sind, Warum sollten wir dann nicht über eine Religion reden, die Millionen für einen Führer umgebracht hat.

Alle Programmierern eingesperrt, jede Software pantentiert. Jetzt merkt ihr: Anwälte proggen nicht.

Niccita - 32
Experte (offline)

Dabei seit 09.2006
1696 Beiträge

Geschrieben am: 02.01.2012 um 21:00 Uhr

Zitat von phoenix89:

Zitat von Niccita:

zu bereuen setzt keinen lernprozess außer kraft. das eine schließt das andere nicht aus. ich wage sogar zu behaupten, dass es unterstützend wirken kann.

Siehe hier:

Zitat von phoenix89:

(Fraglich bleibt lediglich, ob es jedermann möglich ist, aus einer Erfahrung zu lernen, ohne sich zuerst "sündhaft" zu fühlen ...)


Zitat von Niccita:

schließlich setzt man sich bewusst mit seinen fehlern auseinander und ist aufgerufen darüber nachzudenken.
und "geißeln" ist wirklich ein hässliches wort in diesem zusammenhang. das gegenteil ist hier der fall. man befreit sich durch die beichte und reue dieser schlechten gefühle.

Nein, ich finde, "geißeln" ist genau das richtige Wort: Ob man sich nun mit einer Geißel bearbeitet, ob man einem Beichtvater seine Intimitäten darbietet, oder ob man sich "nur" als sündhaft empfindet, -- die Attitüde ist dieselbe. Außerdem habe ich ja nicht gesagt, dass man sich durch "Selbstgeißelung" nicht "reinigen" könnte: Ich finde es hingegen nur schade, dass man diesen Weg der "Reinigung" vorzieht.
Ein Nachdenken über eine Sache und das Einsehen von Fehlern ist auch ohne Reue, Beichte etc. möglich; das geht häufig damit einher, dass man ohnehin über sein Tun nachdenkt und auch Gutes von Schlechtem zu unterscheiden weiß. Ich schätze auch schlechte Erlebnisse als Erfahrungen, aus denen man lernen und an denen man wachsen kann. (Und auch hierbei ist das Verarbeiten schlechter oder falscher Dinge nicht unbedingt angenehm: Etwas nicht zu bereuen heißt nicht, sich nicht damit auseinanderzusetzen und daran zu beißen zu haben.)


wieso findest du das schade? was ist falsch daran zu beichten?
und was genau bedeutet für dich reue? definiere bitte.

Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann.

phoenix89 - 36
Experte (offline)

Dabei seit 12.2005
1749 Beiträge

Geschrieben am: 02.01.2012 um 21:16 Uhr
Zuletzt editiert am: 02.01.2012 um 21:23 Uhr

Zitat von Niccita:

wieso findest du das schade? was ist falsch daran zu beichten?
und was genau bedeutet für dich reue? definiere bitte.

Reue bedeutet für mich ein Übermaß an schlechten Gefühlen bezüglich einer geschehenen Sache. Dabei geht sie meines Erachtens über das bloße Erkennen und Empfinden dieser Sache als einer schlechten hinaus: Im Bereuen, wie es manchmal als Voraussetzung (religiöser) Vergebung empfunden wird, sehe ich eine gewisse Selbsterniedrigung, die über ein "angemessenes" Maß an Einsicht hinausgeht.

Nach einer Tat, die ich im Nachhinein als schlecht erkannt habe, ist der für mich angebrachte Weg der, diese Tat als schlecht zu erkennen und sie zu verarbeiten. Dabei sehe ich ein reumütiges "Hätte ich doch nicht ..." keineswegs als hilfreich an; vielmehr halte ich für angebracht, zu erkennen (auch emotional), was an der Handlung schlecht oder falsch war, und daraus Schlüsse für die Zukunft zu ziehen.
Eine Reue, die zu einem "Ich-bin-ein-schlechter-Mensch"-Gefühl führen würde, oder dazu, dass ich einem himmlischen Bürokraten von dieser Tat berichte, hielte ich dabei für nicht gerade förderlich: Das wäre eben nur jene Selbstgeißelung, die manchen Leuten durchaus ein Zufriedenheitsgefühl vermitteln mag (man fühlt sich durch den Schmerz der Reue womöglich gerechterweise bestraft und somit "besser"); viel angebrachter hielte ich aber, seine Verfehlungen als einen Teil (und einen notwendigen, weil unabänderlichen, weil vergangenen Teil) seiner selbst anzuerkennen und an ihnen zu wachsen.
Statt "gutem" Verhalten als "Wiedergutmachung" für "schlechtes" Verhalten also eher ein ohnehin möglichst "gutes" Verhalten: Wo wäre da ein legitimer Platz für Reue?

Edit, zur Verdeutlichung: Seine Taten anzunehmen, anstatt sie zu bereuen, bedeutet nicht, nicht über sie nachzudenken oder sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Im Gegensatz zur Beichte (die mir eher dazu zu dienen scheint, diese Last leichter tragbar zu machen - nach dem Absolutions- & Vergebungs-Prinzip) geht es dann darum, die Dinge trotz der Fehler, die man in ihnen sieht (und v. a. trotz der Notwendigkeit, die man in ihrer Fehlerhaftigkeit findet), anzunehmen. Das schließt ein, dass man sie auch auseinandernehmen sollte. Einfach auf alle Erfahrungen zu verzichten und aus ihnen nichts zu lernen, halte ich für ebenso schlecht, wie du es tust, denke ich.
Iluron - 37
Champion (offline)

Dabei seit 06.2008
8878 Beiträge

Geschrieben am: 02.01.2012 um 21:32 Uhr

Zitat von phoenix89:

Edit, zur Verdeutlichung: Seine Taten anzunehmen, anstatt sie zu bereuen, bedeutet nicht, nicht über sie nachzudenken oder sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Im Gegensatz zur Beichte (die mir eher dazu zu dienen scheint, diese Last leichter tragbar zu machen - nach dem Absolutions- & Vergebungs-Prinzip) geht es dann darum, die Dinge trotz der Fehler, die man in ihnen sieht (und v. a. trotz der Notwendigkeit, die man in ihrer Fehlerhaftigkeit findet), anzunehmen. Das schließt ein, dass man sie auch auseinandernehmen sollte. Einfach auf alle Erfahrungen zu verzichten und aus ihnen nichts zu lernen, halte ich für ebenso schlecht, wie du es tust, denke ich.


Das meinte ich mit "Gleichgewicht" :)

Alle Programmierern eingesperrt, jede Software pantentiert. Jetzt merkt ihr: Anwälte proggen nicht.

phoenix89 - 36
Experte (offline)

Dabei seit 12.2005
1749 Beiträge

Geschrieben am: 02.01.2012 um 21:41 Uhr

Jo, das ist ganz passend (und kürzer formuliert). ^^
Allseits noch einen reulosen Abend!
DJane_Cloud
Halbprofi (offline)

Dabei seit 08.2009
294 Beiträge

Geschrieben am: 03.01.2012 um 11:30 Uhr

wahrscheinlich schon, woher sollen sonst die ganzen sagen und legenden herkommen, und die vielen glauben.. hätten ja sonst kein richtiges vorbild,also in irgendeiner weise, wahrscheinlich f+ür jeden menschen anders

f***

phoenix89 - 36
Experte (offline)

Dabei seit 12.2005
1749 Beiträge

Geschrieben am: 03.01.2012 um 12:13 Uhr
Zuletzt editiert am: 03.01.2012 um 12:14 Uhr

Zitat von DJane_Cloud:

wahrscheinlich schon, woher sollen sonst die ganzen sagen und legenden herkommen, und die vielen glauben.. hätten ja sonst kein richtiges vorbild,also in irgendeiner weise, wahrscheinlich f+ür jeden menschen anders

Wenn man von Sagen und Legenden ausgeht, darf man annehmen, dass Re sich allnächtlich im Totenreich mit einer göttlichen Schlange prügelt? ;)
KsE - 46
Halbprofi (offline)

Dabei seit 07.2008
345 Beiträge

Geschrieben am: 03.01.2012 um 19:03 Uhr

willkommen im himmel

So isses

Niccita - 32
Experte (offline)

Dabei seit 09.2006
1696 Beiträge

Geschrieben am: 03.01.2012 um 20:25 Uhr

Zitat von phoenix89:

Zitat von Niccita:

wieso findest du das schade? was ist falsch daran zu beichten?
und was genau bedeutet für dich reue? definiere bitte.

Reue bedeutet für mich ein Übermaß an schlechten Gefühlen bezüglich einer geschehenen Sache. Dabei geht sie meines Erachtens über das bloße Erkennen und Empfinden dieser Sache als einer schlechten hinaus: Im Bereuen, wie es manchmal als Voraussetzung (religiöser) Vergebung empfunden wird, sehe ich eine gewisse Selbsterniedrigung, die über ein "angemessenes" Maß an Einsicht hinausgeht.

Nach einer Tat, die ich im Nachhinein als schlecht erkannt habe, ist der für mich angebrachte Weg der, diese Tat als schlecht zu erkennen und sie zu verarbeiten. Dabei sehe ich ein reumütiges "Hätte ich doch nicht ..." keineswegs als hilfreich an; vielmehr halte ich für angebracht, zu erkennen (auch emotional), was an der Handlung schlecht oder falsch war, und daraus Schlüsse für die Zukunft zu ziehen.
Eine Reue, die zu einem "Ich-bin-ein-schlechter-Mensch"-Gefühl führen würde, oder dazu, dass ich einem himmlischen Bürokraten von dieser Tat berichte, hielte ich dabei für nicht gerade förderlich: Das wäre eben nur jene Selbstgeißelung, die manchen Leuten durchaus ein Zufriedenheitsgefühl vermitteln mag (man fühlt sich durch den Schmerz der Reue womöglich gerechterweise bestraft und somit "besser"); viel angebrachter hielte ich aber, seine Verfehlungen als einen Teil (und einen notwendigen, weil unabänderlichen, weil vergangenen Teil) seiner selbst anzuerkennen und an ihnen zu wachsen.
Statt "gutem" Verhalten als "Wiedergutmachung" für "schlechtes" Verhalten also eher ein ohnehin möglichst "gutes" Verhalten: Wo wäre da ein legitimer Platz für Reue?

Edit, zur Verdeutlichung: Seine Taten anzunehmen, anstatt sie zu bereuen, bedeutet nicht, nicht über sie nachzudenken oder sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Im Gegensatz zur Beichte (die mir eher dazu zu dienen scheint, diese Last leichter tragbar zu machen - nach dem Absolutions- & Vergebungs-Prinzip) geht es dann darum, die Dinge trotz der Fehler, die man in ihnen sieht (und v. a. trotz der Notwendigkeit, die man in ihrer Fehlerhaftigkeit findet), anzunehmen. Das schließt ein, dass man sie auch auseinandernehmen sollte. Einfach auf alle Erfahrungen zu verzichten und aus ihnen nichts zu lernen, halte ich für ebenso schlecht, wie du es tust, denke ich.


bei dir hört es sich so an, als könnte man sich entscheiden. leider ist - zumindest mir - das gar nicht möglich. ich bereue, ohne dass ich was dafür kann. und ich würde mal behaupten, das ist menschlich. und jeder bereut.
mit Selbsterniedrigung hat das nichts zu tun. vielmehr geht um das bloße erkennen und annehmen seiner fehler. und eben auch vor anderen (vor gott) zu seinen fehlern stehen zu können und sich dafür angemeßen zu entschuldigen.
und zu bereuen bedeutet nicht, nicht daraus lernen zu können!!!! man kann durchaus für die zukunft lernen. trotz reue.

Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann.

phoenix89 - 36
Experte (offline)

Dabei seit 12.2005
1749 Beiträge

Geschrieben am: 04.01.2012 um 12:47 Uhr

Zitat von Niccita:

bei dir hört es sich so an, als könnte man sich entscheiden. leider ist - zumindest mir - das gar nicht möglich. ich bereue, ohne dass ich was dafür kann. und ich würde mal behaupten, das ist menschlich. und jeder bereut.
mit Selbsterniedrigung hat das nichts zu tun. vielmehr geht um das bloße erkennen und annehmen seiner fehler. und eben auch vor anderen (vor gott) zu seinen fehlern stehen zu können und sich dafür angemeßen zu entschuldigen.
und zu bereuen bedeutet nicht, nicht daraus lernen zu können!!!! man kann durchaus für die zukunft lernen. trotz reue.

In wie weit man seine Affekte beeinflussen kann, dürfte in der Tat unterschiedlich sein; ich würde aber Reue genauso wie Reulosigkeit als menschlich bezeichnen.
Wenn du unter "Reue" das bloße Erkennen und Annehmen seiner Fehler siehst, dann sprechen wir beide von der selben Sache, denke ich; - nur dass ich sie nicht als Reue bezeichnen würde, da in dem Wort meines Erachtens noch mehr steckt: eben dasjenige, was sich dann in dem Bedüfnis der Absolution etc. äußert, dieses gewisse Gefühl von "Hätte-ich-das-doch-bloß-nicht-getan". Gegen eine Entschuldigung, wo sie angebracht ist, spricht natürlich nichts. ;)
Niccita - 32
Experte (offline)

Dabei seit 09.2006
1696 Beiträge

Geschrieben am: 04.01.2012 um 18:30 Uhr

Zitat von phoenix89:

Zitat von Niccita:

bei dir hört es sich so an, als könnte man sich entscheiden. leider ist - zumindest mir - das gar nicht möglich. ich bereue, ohne dass ich was dafür kann. und ich würde mal behaupten, das ist menschlich. und jeder bereut.
mit Selbsterniedrigung hat das nichts zu tun. vielmehr geht um das bloße erkennen und annehmen seiner fehler. und eben auch vor anderen (vor gott) zu seinen fehlern stehen zu können und sich dafür angemeßen zu entschuldigen.
und zu bereuen bedeutet nicht, nicht daraus lernen zu können!!!! man kann durchaus für die zukunft lernen. trotz reue.

In wie weit man seine Affekte beeinflussen kann, dürfte in der Tat unterschiedlich sein; ich würde aber Reue genauso wie Reulosigkeit als menschlich bezeichnen.
Wenn du unter "Reue" das bloße Erkennen und Annehmen seiner Fehler siehst, dann sprechen wir beide von der selben Sache, denke ich; - nur dass ich sie nicht als Reue bezeichnen würde, da in dem Wort meines Erachtens noch mehr steckt: eben dasjenige, was sich dann in dem Bedüfnis der Absolution etc. äußert, dieses gewisse Gefühl von "Hätte-ich-das-doch-bloß-nicht-getan". Gegen eine Entschuldigung, wo sie angebracht ist, spricht natürlich nichts. ;)


etwas zu bereuen definiere ich in der tat mit "hätt-ich-das-bloß-net-getan", jedoch folgt diesem gedanken doch nicht zwingend das verlangen zur beichte. beichten ohne reue ist dagegen ein no-go.

Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann.

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