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Was habt ihr für ne Meinung über Vegetarier??

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Crazy_Kid97 - 28
Anfänger (offline)

Dabei seit 08.2008
20 Beiträge

Geschrieben am: 25.05.2009 um 19:57 Uhr

Zitat von koessi04:

[verlinkte Grafik wurde nicht gefunden]
isch des zubereiteter tofu ??
isch des so wie kohl oder ??


*_* Das Grüne ist doch kein Tofu *_*
koessi04 - 30
Profi (offline)

Dabei seit 01.2006
458 Beiträge

Geschrieben am: 25.05.2009 um 19:58 Uhr

doch nicht das !!
[verlinkte Grafik wurde nicht gefunden]
sieht aus wie schafskäse

Wer keine Angst vor`m Teufel hat, braucht auch keinen Gott!

Crazy_Kid97 - 28
Anfänger (offline)

Dabei seit 08.2008
20 Beiträge

Geschrieben am: 25.05.2009 um 19:59 Uhr

Zitat von koessi04:

doch nicht das !!
[verlinkte Grafik wurde nicht gefunden]
sieht aus wie schafskäse


ja das ist dann aber auch kein kohl!!
Groove - 35
Experte (offline)

Dabei seit 09.2005
1753 Beiträge

Geschrieben am: 25.05.2009 um 19:59 Uhr

Die Streifen könnten Tofu sein, ja.
Und nein, es schmeckt nicht nach Kohl sondern wie gesagt nach nichts.
Die Konsistenz ist die des Fleisches ähnlich.
Crazy_Kid97 - 28
Anfänger (offline)

Dabei seit 08.2008
20 Beiträge

Geschrieben am: 25.05.2009 um 20:00 Uhr

Zitat von Groove:

Die Streifen könnten Tofu sein, ja.
Und nein, es schmeckt nicht nach Kohl sondern wie gesagt nach nichts.
Die Konsistenz ist die des Fleisches ähnlich.


nur das man noch länger kauen muss:-D
koessi04 - 30
Profi (offline)

Dabei seit 01.2006
458 Beiträge

Geschrieben am: 25.05.2009 um 20:01 Uhr

Zitat von Groove:

Die Streifen könnten Tofu sein, ja.
Und nein, es schmeckt nicht nach Kohl sondern wie gesagt nach nichts.
Die Konsistenz ist die des Fleisches ähnlich.

aber kohl schmeckt eig auch nach nichts


Wer keine Angst vor`m Teufel hat, braucht auch keinen Gott!

Barbarossa80 - 45
Profi (offline)

Dabei seit 03.2009
953 Beiträge

Geschrieben am: 25.05.2009 um 20:01 Uhr

Zitat von Iluron:

Ich bin Student und wohne in der Innenstadt. Rechne dir aus, ob ich ein Auto habe/brauche ;)

Ich bin noch Vegetarier, Milch hab ich bereits durch Ersatzprodukte ersetzt, aber solange ich noch nicht weis, wo in meinen Standartgerichten überall Eier verarbeitet sind, kann ich nicht wirklich sagen, dass ich Veganer bin :)


Was studierst du eigentlich? Jetzt sag net Theologie ;-)
Freshdachs - 30
Halbprofi (offline)

Dabei seit 03.2007
360 Beiträge

Geschrieben am: 25.05.2009 um 20:07 Uhr

Zitat von Crazy_Kid97:

Zitat von Groove:

Die Streifen könnten Tofu sein, ja.
Und nein, es schmeckt nicht nach Kohl sondern wie gesagt nach nichts.
Die Konsistenz ist die des Fleisches ähnlich.


nur das man noch länger kauen muss:-D

wie lang muss das dann sein ich brauch ja für manches Fleisch schon "ewig" xP

Well I guess it would be nice If I could touch your body I know not everybody Has got a body like U!

pogorausch - 37
Champion (offline)

Dabei seit 09.2005
2593 Beiträge

Geschrieben am: 25.05.2009 um 20:11 Uhr

Zitat von Barbarossa80:

Zitat von pogorausch:

Zitat von Barbarossa80:



Bevor wir uns hier in Definitonen verstricken, komme ich lieber gleich zum Punkt. Aus dem Thread "Gibt es einen Gott" wusste ich, dass Iluron nicht an freien Willen glaubt. Ich kann dir aber logisch nachweisen, dass jemand, der nicht an freien Willen glaubt, kein Vegetarier sein darf (was Iluron aber ist), ohne logisch inkonsistent zu werden.

Hier die Erklärung: Als Vegetarier wird man nicht geboren, der Mensch kann Fleisch essen, muss aber nicht. Ob man es tut, ist also eine Frage der persönlichen Entscheidung. Er gibt logische Gründe, Vegetarier zu werden und/oder moralische. Bei unserer letzten Diskussion konntest du mir nicht nachweisen, dass es logisch ist, Vegetarier zu sein. Es musste also moralisch begründet sein. Um amoralisch zu handeln, muss man aber einen freien Willen haben, du kannst einen Blitz ja auch nicht moralisch dafür verantwortlich machen, in dein Haus eingeschlagen zu haben, denn er konnte nicht anders. Wenn du aber keinen freien Willen hast, dann ist es durch deine Welt, Gene, Erfahrungen determiniert, dass du kein Vegetarier bist, genauso, wie es determiniert ist, dass du Vegetarier bist.
Du bist somit nicht wirklich aus moralischen Gründen zum Vegetarier geworden, sondern, weil deine Kontrollinstanzen im Hirn dir ein besseres Gefühl vermitteln, wenn du auf Fleisch verzichtest (weil es dich ekelt, weil es dir nicht schmeckt, weil dir dein (determiniertes) Gewissen sagt, dass es böse ist). Deine Entscheidung war also letztendlich egoistisch motiviert. Jemand, der gerne Fleisch isst, handelt auch aus egoistischen Motiven, nämlich weil es ihm z.B. schmeckt.
Du siehst, ohne freien Willen fällt auch das moralische Argument weg. Somit ist es unlogisch, Vegetarier zu sein, wenn man den freien Willen ablehnt, weil man für seine "Fleischeslust" nicht verantwortlich ist. Der einzige Grund ist dann nämlich, weil du dich dann besser fühlst.


Gut, ich verstehe was du meinst.
Ich bin der Ansicht, dass es weder möglich, noch sinnvoll ist, die Welt als deterministisch oder nichtdeterministisch zu bezeichnen. Wir leben in einer Welt, einem Universum, und zwar dem einzigen, das wir je zu Gesichte bekommen werden. Und wir befinden uns nicht auf einer Art Metaebene, von der aus wir die gesamte Weltgeschichte vom Anfang bis zum Ende (falls die existieren) betrachten und analysieren können. Wir befinden uns mitten in dieser Welt, und unsere Wahrnehmung beschränkt sich auf einen kleinen Teil der Gegenwart sowie der Vergangenheit, die wir aber nicht mehr verändern können. Wir haben auch zumindest subjektiv einen freien Willen, denn wir denken und treffen Entscheidungen. Ob wir auch anders gedacht oder uns anders entschieden hätten können ist irrelevant, denn wir können es im Nachhinein nicht ändern. Unser Denken an sich geht ja, in dem es mehrere Entscheidungsmöglichkeiten annimmt, von einer noch nicht festgelegten Zukunft aus. Auf eine bestimmte Weise zu denken oder zu handeln, WEIL man die Welt für deterministisch hält, ist also ein Widerspruch. Denn du gehst dabei davon aus, dass du auch anders hättest handeln können, also von einer nichtdeterministischen Welt.



Ich könnte jetzt gemein sein und verlangen, dass Iluron persönlich dir erklärt, dass es wirklich keinen freien Willen gibt (bzw. er zumindest davon ausgehen muss) und deshalb meine Argumentation richtig ist.
Subjektiv haben wir freilich einen freien Willen, aber eine logische Argumentation muss immer von objektiven Kriterien ausgehen. Subjektiv sind nämlich auch die Stimmen, die ein Schizophrener hört, echt. Ein Schizophrener, der in Behandlung ist, weiß sogar, dass sie nicht echt sind, trotzdem kommt es ihm aber so vor. Was du in deiner subjektiven Realität für richtig hältst, bleibt vorerst dir überlassen. Sobald du aber deine subjektive Realität über meine stellst und von mir verlangst, diese als korrekt anzuerkennen, musst du mir gestatten, sie im Rahmen meiner Möglichkeiten zu prüfen. Mir steht dazu z.B. die Logik zur Verfügung und anhand derer habe ich bewiesen, dass es weder logische, noch moralische Gründe gibt, Vegetarier zu sein. Wenn diese Kriterien nicht zutreffen, dann kann ich noch prüfen, ob es mir einen Vorteil bringt, egal ob logisch herleitbar, oder nicht. Es ist aber so, dass ich durch vegetarische Ernährung nur Einschränkungen habe, weil ich auf etwas verzichten muss. Ich ernähre mich z.B. gerne Vegetarisch und esse nicht viel Fleisch, aber manchmal habe ich einfach Lust drauf.
Mein Beispiel, dass du mich deshalb ans Kreuz nageln kannst, war ein Test von mir. Ich wollte rausfinden, ob du tolerant bist - offenbar bist du das. Gleichzeitig "missionierst" du hier aber im Forum für deine "Religion", die q.e.d. nicht logisch herleitbar ist, sondern auf deinen persönlichen Wertevorstellungen beruht. Ich habe nichts gegen Vegetarier und finde dein Bemühen sogar positiv, ich mag nur keine "Überzeugungsvegetarier", die zwar wissen, dass ihre Haltung unlogisch ist, aber von anderen verlangen, nach ihrer Vorstellung zu leben. Das ist vergleichbar mit Regligion und deren Gläubigen, die andere gegen ihren Willen und wider besseren Wissens missionieren wollen.
Das sind eben die Widersprüche, die mir aufgefallen sind als ich las, dass Iluron Vegetarier ist, aber nicht an freien Willen glaubt (ich übrigens auch nicht).


Gut, da ich jetzt glaube, zu wissen, was du hören willst, kann ich dir jetzt auch noch meine „ethischen“ Gründe (die für mich mich vor den von Iluron schon dargelegten ökologischen Gründen Vorrang haben)

① Ich selbst möchte weder Schmerzen erleiden, noch gefangen gehalten werden noch frühzeitig sterben. Ich möchte mein Leben so frei und selbstbestimmt leben wie möglich.
② Ich erkenne, dass ich, um diese Ansprüche stellen zu können, sie auch anderen, mir wesensgleichen, Individuen einräumen muss, da es keinen logischen Grund gibt, mich gegenüber anderen zu bevorzugen. Daraus ergibt sich der Grundsatz: „Die Freiheit des einzelnen geht nur so weit, wie sie nicht die Freiheit des anderen einschränkt.“
③ Ich erkenne den Menschen und somit insbesondere mich selbst als Teil der Tierwelt. Während der Mensch sich in geistigen Betätigungsfeldern wie der Wissenschaft und auch seiner gesamten komplexen Gesellschaftsstruktur deutlich von anderen Tieren unterscheidet, gibt es keinen Grund, anzunehmen, von diesen „zivilisatorischen Errungenschaften“ unabhängige Bedürfnisse, wie unter ① genannt, würden nur für Homo Sapiens, nicht aber für andere Spezies gelten, zumal auch Beobachtungen der anderen Spezies ein Verhalten beschreiben, das der Befriedigung dieser Bedürfnisse zu dienen scheint. Alle Tiere sind in dieser Hinsicht also mit dem Menschen wesensgleich.
④ Aus ① und ③ folgt also insbesondere, dass ich selbst sowie alle anderen Menschen sowie alle anderen Tiere in gleichem Maße frei und selbstbestimmt leben wollen, keine Schmerzen erleiden, etc. Ich und alle anderen Menschen und alle anderen Tiere sind in dieser Hinsicht wesensgleich.
⑤ Aus ② und ④ ergibt sich schließlich, dass ich, da ich die Bedürfnisse anderer Menschen und Tiere nicht weiter einschränken darf, als ich es bei mir selbst für erträglich halten würde, insbesondere keine anderen Menschen und Tiere töten, gefangen halten oder ausbeuten darf. Daraus folgt allerdings auch – da möchte ich dir gerne entgegenkommen – dass ich niemandem Verbote machen will, auch nicht darüber, was sie zu essen haben, aber auch, dass ich mich immer darum bemühen werde, anderen Menschen meine Ansichten zu vermitteln, da auch durch eine Änderung derer Einstellung Leben gerettet und Leid vermieden wird.

Ich hoffe, du verstehst jetzt besser, warum ich vegan lebe, und warum ich das auch offen propagiere. Bei der Sache mit dem freien Willen stimme ich dir übrigens nicht zu, aber dafür ist hier der falsche Ort, das gehört nicht zum Thema.
Was auch interessant ist: Du hast ja schön argumentiert, warum man (angeblich) nicht von einer deterministischen Welt ausgehend zum Vegetarier werden kann. Du hast aber nicht dargelegt, warum es überhaupt noch logisch ist, in unserer heutigen, modernen Gesellschaft Fleisch zu essen. Meistens wird da ja auf ziemlich niedriger Ebene argumentiert, es würde mich interessieren, ob du nicht noch ein paar bessere Argumente aus dem Ärmel zaubern kannst.

Vegan warrior for life, so FUCK THE LAW!

Groove - 35
Experte (offline)

Dabei seit 09.2005
1753 Beiträge

Geschrieben am: 25.05.2009 um 20:11 Uhr

Ich muss bei Tofu fast überhaupt nicht kauen, aber das hängt von der Sorte ab, denke ich.^^
pogorausch - 37
Champion (offline)

Dabei seit 09.2005
2593 Beiträge

Geschrieben am: 25.05.2009 um 20:18 Uhr

Hmm … Tofu. :-)
Hier in Berlin gibt’s Tofu, der schmeckt pur schon so gut, dass ich meistens gar nicht mehr zum Zubereiten komm, so schnell ist der weg. Für 1,10€/400g :dancer:
Und kauen? Du meinst vielleicht Seitan, wenn es schlecht zubereitet ist.

Vegan warrior for life, so FUCK THE LAW!

Barbarossa80 - 45
Profi (offline)

Dabei seit 03.2009
953 Beiträge

Geschrieben am: 25.05.2009 um 20:36 Uhr

Zitat von pogorausch:


Gut, da ich jetzt glaube, zu wissen, was du hören willst, kann ich dir jetzt auch noch meine „ethischen“ Gründe (die für mich mich vor den von Iluron schon dargelegten ökologischen Gründen Vorrang haben)

① Ich selbst möchte weder Schmerzen erleiden, noch gefangen gehalten werden noch frühzeitig sterben. Ich möchte mein Leben so frei und selbstbestimmt leben wie möglich.
② Ich erkenne, dass ich, um diese Ansprüche stellen zu können, sie auch anderen, mir wesensgleichen, Individuen einräumen muss, da es keinen logischen Grund gibt, mich gegenüber anderen zu bevorzugen. Daraus ergibt sich der Grundsatz: „Die Freiheit des einzelnen geht nur so weit, wie sie nicht die Freiheit des anderen einschränkt.“
③ Ich erkenne den Menschen und somit insbesondere mich selbst als Teil der Tierwelt. Während der Mensch sich in geistigen Betätigungsfeldern wie der Wissenschaft und auch seiner gesamten komplexen Gesellschaftsstruktur deutlich von anderen Tieren unterscheidet, gibt es keinen Grund, anzunehmen, von diesen „zivilisatorischen Errungenschaften“ unabhängige Bedürfnisse, wie unter ① genannt, würden nur für Homo Sapiens, nicht aber für andere Spezies gelten, zumal auch Beobachtungen der anderen Spezies ein Verhalten beschreiben, das der Befriedigung dieser Bedürfnisse zu dienen scheint. Alle Tiere sind in dieser Hinsicht also mit dem Menschen wesensgleich.
④ Aus ① und ③ folgt also insbesondere, dass ich selbst sowie alle anderen Menschen sowie alle anderen Tiere in gleichem Maße frei und selbstbestimmt leben wollen, keine Schmerzen erleiden, etc. Ich und alle anderen Menschen und alle anderen Tiere sind in dieser Hinsicht wesensgleich.
⑤ Aus ② und ④ ergibt sich schließlich, dass ich, da ich die Bedürfnisse anderer Menschen und Tiere nicht weiter einschränken darf, als ich es bei mir selbst für erträglich halten würde, insbesondere keine anderen Menschen und Tiere töten, gefangen halten oder ausbeuten darf. Daraus folgt allerdings auch – da möchte ich dir gerne entgegenkommen – dass ich niemandem Verbote machen will, auch nicht darüber, was sie zu essen haben, aber auch, dass ich mich immer darum bemühen werde, anderen Menschen meine Ansichten zu vermitteln, da auch durch eine Änderung derer Einstellung Leben gerettet und Leid vermieden wird.

Ich hoffe, du verstehst jetzt besser, warum ich vegan lebe, und warum ich das auch offen propagiere. Bei der Sache mit dem freien Willen stimme ich dir übrigens nicht zu, aber dafür ist hier der falsche Ort, das gehört nicht zum Thema.
Was auch interessant ist: Du hast ja schön argumentiert, warum man (angeblich) nicht von einer deterministischen Welt ausgehend zum Vegetarier werden kann. Du hast aber nicht dargelegt, warum es überhaupt noch logisch ist, in unserer heutigen, modernen Gesellschaft Fleisch zu essen. Meistens wird da ja auf ziemlich niedriger Ebene argumentiert, es würde mich interessieren, ob du nicht noch ein paar bessere Argumente aus dem Ärmel zaubern kannst.


Es gibt tatsächlich keinen Grund, Fleisch zu essen. Aber da der Mensch Fleisch essen kann, muss ich mich nicht rechtfertigen, sondern derjenige, der es nicht will, obwohl er es könnte. Das ist logisch.

Das mit dem freien Willen war ja Diskussionsgrundlage aufgrund von Ilurons Äußerungen. Wenn du da ne zündende Idee hast, warum der Wille doch frei ist, dann spucks aus, dann kann die Bibelargumentation dort noch ein paar Runden weiter gehen (am besten dort posten).

Deine moralischen Argumente sind gut und ich stimme da überein. Aber bezüglich der Diskussionsgrundlage sind die nur subjektiv und somit ungültig.

Sei mir aber bitte net böse, dass ich trotzdem net immer auf mein Schnitzel verzichten werde. Ich hab meinen Fleischkonsum schon stark reduziert, aber manchmal muss es eben sein.
pogorausch - 37
Champion (offline)

Dabei seit 09.2005
2593 Beiträge

Geschrieben am: 25.05.2009 um 20:44 Uhr
Zuletzt editiert am: 25.05.2009 um 20:44 Uhr

Zitat von Barbarossa80:

Zitat von pogorausch:


Gut, da ich jetzt glaube, zu wissen, was du hören willst, kann ich dir jetzt auch noch meine „ethischen“ Gründe (die für mich mich vor den von Iluron schon dargelegten ökologischen Gründen Vorrang haben)

① Ich selbst möchte weder Schmerzen erleiden, noch gefangen gehalten werden noch frühzeitig sterben. Ich möchte mein Leben so frei und selbstbestimmt leben wie möglich.
② Ich erkenne, dass ich, um diese Ansprüche stellen zu können, sie auch anderen, mir wesensgleichen, Individuen einräumen muss, da es keinen logischen Grund gibt, mich gegenüber anderen zu bevorzugen. Daraus ergibt sich der Grundsatz: „Die Freiheit des einzelnen geht nur so weit, wie sie nicht die Freiheit des anderen einschränkt.“
③ Ich erkenne den Menschen und somit insbesondere mich selbst als Teil der Tierwelt. Während der Mensch sich in geistigen Betätigungsfeldern wie der Wissenschaft und auch seiner gesamten komplexen Gesellschaftsstruktur deutlich von anderen Tieren unterscheidet, gibt es keinen Grund, anzunehmen, von diesen „zivilisatorischen Errungenschaften“ unabhängige Bedürfnisse, wie unter ① genannt, würden nur für Homo Sapiens, nicht aber für andere Spezies gelten, zumal auch Beobachtungen der anderen Spezies ein Verhalten beschreiben, das der Befriedigung dieser Bedürfnisse zu dienen scheint. Alle Tiere sind in dieser Hinsicht also mit dem Menschen wesensgleich.
④ Aus ① und ③ folgt also insbesondere, dass ich selbst sowie alle anderen Menschen sowie alle anderen Tiere in gleichem Maße frei und selbstbestimmt leben wollen, keine Schmerzen erleiden, etc. Ich und alle anderen Menschen und alle anderen Tiere sind in dieser Hinsicht wesensgleich.
⑤ Aus ② und ④ ergibt sich schließlich, dass ich, da ich die Bedürfnisse anderer Menschen und Tiere nicht weiter einschränken darf, als ich es bei mir selbst für erträglich halten würde, insbesondere keine anderen Menschen und Tiere töten, gefangen halten oder ausbeuten darf. Daraus folgt allerdings auch – da möchte ich dir gerne entgegenkommen – dass ich niemandem Verbote machen will, auch nicht darüber, was sie zu essen haben, aber auch, dass ich mich immer darum bemühen werde, anderen Menschen meine Ansichten zu vermitteln, da auch durch eine Änderung derer Einstellung Leben gerettet und Leid vermieden wird.

Ich hoffe, du verstehst jetzt besser, warum ich vegan lebe, und warum ich das auch offen propagiere. Bei der Sache mit dem freien Willen stimme ich dir übrigens nicht zu, aber dafür ist hier der falsche Ort, das gehört nicht zum Thema.
Was auch interessant ist: Du hast ja schön argumentiert, warum man (angeblich) nicht von einer deterministischen Welt ausgehend zum Vegetarier werden kann. Du hast aber nicht dargelegt, warum es überhaupt noch logisch ist, in unserer heutigen, modernen Gesellschaft Fleisch zu essen. Meistens wird da ja auf ziemlich niedriger Ebene argumentiert, es würde mich interessieren, ob du nicht noch ein paar bessere Argumente aus dem Ärmel zaubern kannst.


Es gibt tatsächlich keinen Grund, Fleisch zu essen. Aber da der Mensch Fleisch essen kann, muss ich mich nicht rechtfertigen, sondern derjenige, der es nicht will, obwohl er es könnte. Das ist logisch.

Das mit dem freien Willen war ja Diskussionsgrundlage aufgrund von Ilurons Äußerungen. Wenn du da ne zündende Idee hast, warum der Wille doch frei ist, dann spucks aus, dann kann die Bibelargumentation dort noch ein paar Runden weiter gehen (am besten dort posten).

Deine moralischen Argumente sind gut und ich stimme da überein. Aber bezüglich der Diskussionsgrundlage sind die nur subjektiv und somit ungültig.

Sei mir aber bitte net böse, dass ich trotzdem net immer auf mein Schnitzel verzichten werde. Ich hab meinen Fleischkonsum schon stark reduziert, aber manchmal muss es eben sein.


Na ja, dann stell ich die Frage eben anders: Warum ist es in Ordnung, Kühe, Schweine, Hühner, usw. zu essen, aber keine Menschen? Die zu essen wären wir ja genauso in der Lage.

Mich an der Bibeldiskussion zu beteiligen habe ich keine Lust, da Glaube und Religion schon per Definition nicht diskussionswürdig sind.

Vegan warrior for life, so FUCK THE LAW!

Barbarossa80 - 45
Profi (offline)

Dabei seit 03.2009
953 Beiträge

Geschrieben am: 25.05.2009 um 21:12 Uhr

Zitat von pogorausch:


Na ja, dann stell ich die Frage eben anders: Warum ist es in Ordnung, Kühe, Schweine, Hühner, usw. zu essen, aber keine Menschen? Die zu essen wären wir ja genauso in der Lage.

Mich an der Bibeldiskussion zu beteiligen habe ich keine Lust, da Glaube und Religion schon per Definition nicht diskussionswürdig sind.


Das hatten wir doch schon. Nicht alles, was erlaubt ist, muss man auch tun. Ich würd auch keine Stinktiere oder Nacktmulle essen. Außerdem ist Kannibalismus laut Gesetz verboten, Tiere essen aber nicht. Mein persönliches Moralempfinden (meine subjektive Welt) verbietet es zudem auch, Menschen zu essen, Tiere aber nicht. Wenn du jetzt fragst, warum, dann geb ich die Frage umgehend zurück.

Wenn du Pech hast, musst aber die Frage beantworten, warum es deiner Meinung nach einen freien Willen gibt. Weil ohne freien Willen gibt es keine Moral und somit wirst du keinen Hebel finden, der deine Argumentation schlüssig und logisch stimmig machen wird.
pogorausch - 37
Champion (offline)

Dabei seit 09.2005
2593 Beiträge

Geschrieben am: 25.05.2009 um 22:31 Uhr
Zuletzt editiert am: 25.05.2009 um 22:36 Uhr

Zitat von Barbarossa80:


Wenn du Pech hast, musst aber die Frage beantworten, warum es deiner Meinung nach einen freien Willen gibt. Weil ohne freien Willen gibt es keine Moral und somit wirst du keinen Hebel finden, der deine Argumentation schlüssig und logisch stimmig machen wird.


Gut. Dann leg ich mal los:

Meine Grundthesen sind:
(A) Es ist nicht möglich, die These, dass die Welt deterministisch ist, zu verifizieren, noch, sie zu falsifizieren.
(B) Es muss bei jeder Entscheidung davon ausgegangen werden, dass die Welt nicht deterministisch ist.

Meine einzige Voraussetzung ist, dass Zeitreisen nicht möglich sind, das heißt, dass es nicht möglich ist, dass Geschehnisse in der Zukunft die Vergangenheit beeinflusst, oder allgemeiner gesagt, dass, wenn X und Y Ereignisse in der Raumzeit sind und Y eine Folge von X ist, X keine Folge von Y sein kann.

Zu (A): Was unterscheidet eine deterministische Welt von einer nicht deterministischen? In einer deterministischen Welt besitzen wir keinen freien Willen. Die Zukunft steht also genau so unveränderlich fest, wie die Vergangenheit. Unsere Wahrnehmung – die ebenfalls vollkommen deterministisch ist setzt sich allerdings nur aus der Vergangenheit zusammen, die (bereits feststehende) Zukunft ist für uns nicht erfassbar. In einer nicht deterministischen Welt besitzen wir einen freien Willen, wir haben verschiedene Möglichkeiten zu handeln. Die Zukunft steht noch nicht fest, sie ist eine Folge einzelner (freier) Entscheidungen. Hätten wir uns in der Vergangenheit anders entschieden, würden Gegenwart und Zukunft anders aussehen. Man kann sich das in etwa so vorstellen, als dass jede Entscheidung ein (imaginäres) Paralleluniversum erzeugte, in dem man sich genau anders entschieden hätte. Diese Paralleluniversen sind aber für uns nicht erfassbar, wir können die Welt nur so wahrnehmen, wie sie sich aufgrund unserer früheren Entscheidungen entwickelt hat. Wir können auch, nach der von mir eingeführten Voraussetzung, die in der Vergangenheit getroffenen Entscheidungen revidieren und somit den Lauf der Geschichte ändern. Die Frage nach dem „was wäre gewesen, wenn …?“ kann also nicht beantwortet werden.
Somit bleibt festzuhalten, dass die spezifischen Merkmale einer deterministischen und einer nicht deterministischen Welt, nämlich die bereits feststehende Zukunft und die „Paralleluniversen“ nicht beobachtbar sind. Erfassbar ist nur die Vergangenheit, und zwar nur in dem Verlauf, in dem sie eingetreten ist und zur Gegenwart geführt hat, unabhängig davon, ob sie hätte anders verlaufen können oder nicht, also nur genau die Schnittmenge einer deterministischen und einer nicht deterministischen Welt. q. e. d.

Zu (B): In einer nicht deterministischen Welt gibt es keinen freien Willen. Ob du also Vegetarier wirst oder Astronaut oder ob du dich einfach erschießt liegt nicht in deiner Gewalt. Alle Denkvorgänge, die dich dazu bringen, etwas zu tun, stehen schon von Anbeginn des Universums fest, du hättest keine Möglichkeit gehabt, dich anders zu entscheiden. Somit wird nicht nur Moral, sondern auch Logik oder alles andere, was als Grund für ein bestimmtes Handeln angegeben würde, nichtig, da Handeln nicht aus Gründen erfolgt, sondern schon feststeht. Wenn du vor meinen Augen jemanden umbringst, kann ich das verurteilen oder ich kann klatschen oder ich kann mir ein Bärenkostüm anziehen. Alles ist gleich „gut“ oder „schlecht“, denn es ist gar nicht meine Entscheidung, sondern einfach der festgelegte Lauf der Dinge. Nichts auf der Welt kann nach irgendwelchen Maßstäben beurteilt, es kann nur beobachtet werden. Und selbst diese Beobachtungen sind nicht „richtig“ oder „falsch“, sie sind einfach schon festgelegt.
Unser Denken an sich hat aber die Eigenschaft, aus Gegebenheiten Schlüsse zu ziehen und Entscheidungen zu treffen. Da du ja (laut Voraussetzung) nicht von der Zukunft beeinflusst werden kannst, die Zukunft also nicht siehst, kannst du vor dem Treffen einer Entscheidung nicht wissen, wie du sie treffen wirst, du musst dich selbst entscheiden. (Andererseits kannst du nach dem Entscheiden nicht wissen, ob du dich hättest anders entscheiden können oder nicht, da ja auch dieses „Paralleluniversum“ außerhalb deiner Wahrnehmung liegt.) Um dich aber zu entscheiden, musst du voraussetzen, dass du dich entscheiden kannst, das heißt aber auch, dass du prinzipiell davon ausgehen musst, dass du dich auch anders entscheiden könntest, was bedeutet, dass du von einer nichtdeterministischen Welt ausgehen musst. q. e. d.
Das liegt daran, dass du eben die Welt nicht aus der Metaebene sehen kannst, sondern dich mitten drin befindest. Das ist so, als wolltest du einen Film sehen, während er noch gedreht wird (Vgl. „Space Balls“).

Ich hoffe, meine Argumentation ist halbwegs verständlich; ich habe mich mit dem Thema nämlich lange auseinandergesetzt, habe aber immer Probleme mit der Formulierung, was unter anderem mit der wenig anschaulichen Metaebene zu tun hat, durch die eine deterministische Welt aber überhaupt erst halbwegs verständlich wird.

EDIT: Die einschränkung mit den Zeitreisen habe ich übrigens gemacht, weil man, wenn man so etwas zulässt, garnicht von einem freien Willen ausgehen kann, da das zu Widersprüchen führt (vgl. Großvater-Paradoxon). Das ist mit ein Grund, warum ich die Welt an sich für deterministisch halte, aber ich eben beim Treffen von Entscheidungen schon per Definition vom Gegenteil ausgehen muss.

Vegan warrior for life, so FUCK THE LAW!

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