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Forum / Young Life
Schlechte Manieren ...

Teargas - 37
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Geschrieben am: 10.04.2007 um 18:43 Uhr
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Meine Meinung zum Thema Manieren in der Schule 
Also dies gilt jetzt für die Oberstufe, sprich Schüler ab ungefähr 16 bis 21.
Mit den Manieren, hm ja, ist teilweise unterschiedlich bei uns. In der Regel ist es so, je mehr Authorität ein Lehrer hat, bzw. je ernster er genommen wird, umso mehr "Gute Manieren" herschen.
Ich kenn das Beispiel selbst an mir. Bei gewissen Lehrern die in meinen Augen unfähige Pädagogen sind, da kommts halt auch mal vor das ich mit ne längere Raucherpause gönne oder einfach mal im Unterricht anfang zu essen. Mich interessierts dann auch wenig wenn der Herr/Frau Lehrer meckert. Der Unterricht ist dann eh sinnlos, wieso also groß "freundlich" sein. Es ist kein unverschämtes Verhalten, eher eine gleichgültige Einstellung.
Anderst ist natürlich in Fächern die mir wichtig sind, oder wenn der Lehrer es halbwegs gut macht. Dann kümmert man sich schon drum den Unterricht nicht zu stören bzw. zu beeinträchtigen.
... so daß wir eine Weile hingerissen das Leben spielen, nicht an Beifall denkend.
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varinia
Experte
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Geschrieben am: 10.04.2007 um 18:49 Uhr
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Hast Su Dich schon einmal gefragt warum viele Jugendliche keinen Wert mehr auf gute Manieren legen?
Also allein am Elternhaus kanns ja wohl nicht liegen.
btw. ich kenne viele Jugendliche, sie duzen mich alle aber respektlos war noch keiner von allen. Selbst Ihre Manieren sind tadellos. Liegt das vlt. an Sympathie oder Antipathie gegen die Erwachsenen im allgemeinen und im Besonderen?
Kann es sein das unsere Gesellschaft genau dieses Verhalten fördert?
...what can I say when words are not enough
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teacher-1
Champion
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Geschrieben am: 10.04.2007 um 19:06 Uhr
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Zitat von varinia: Hast Su Dich schon einmal gefragt warum viele Jugendliche keinen Wert mehr auf gute Manieren legen?
Also allein am Elternhaus kanns ja wohl nicht liegen.
btw. ich kenne viele Jugendliche, sie duzen mich alle aber respektlos war noch keiner von allen. Selbst Ihre Manieren sind tadellos. Liegt das vlt. an Sympathie oder Antipathie gegen die Erwachsenen im allgemeinen und im Besonderen?
Kann es sein das unsere Gesellschaft genau dieses Verhalten fördert?
Ich weiß gar nicht, ob man sagen kann, dass Jugendliche keinen Wert auf Manieren legen. Ich habe verflixt viele Jugendliche kennen gelernt, die wussten es nicht besser, da ging es nicht darum, ob sie Wert darauf legen oder nicht. Sie kannten keine Manieren. Ihr Verhalten war - gar nicht etwa mir gegenüber - aber anderen gegenüber permanent respektlos und sie wussten es gar nicht einzuschätzen. Insofern sehe ich schon die Elternhäuser in de ersten Verantwortung. Wie kann man ein Kind in die Welt setzen und sich dann nicht weiter darum kümmern? Klar - das ist jetzt sehr überspitzt, aber ich kenne Verhältnisse (die leider gar nicht so selten anzutreffen sind), wo schon die Frage hochkommt, ob die Gesellschaft nicht auf einem absteigenden Ast ist. An Sympathie liegt das manchmal sicherlich, aber eben nicht ausschließlich. Ich werde wirklich von meinen Schülerinnen und Schülern respektiert, das kann ich ohne rot zu werden behaupten (alle meine Buddys sind Schüler und auf deren alleinigen Wunsch bin ich überhaupt hier) und dennoch finde ich bisweilen Manieren vor, dass es Gott erbarmt.
Du stellst dann noch die Frage nach der Gesellschaft. Was ist die Gesellschaft? Die Gesellschaft ist die Summe von uns allen, oder? Also fördern wir alle dieses Verhalten. Wahrscheinlich.
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varinia
Experte
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Geschrieben am: 10.04.2007 um 19:22 Uhr
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Zitat von teacher-1:
Ich weiß gar nicht, ob man sagen kann, dass Jugendliche keinen Wert auf Manieren legen. Ich habe verflixt viele Jugendliche kennen gelernt, die wussten es nicht besser, da ging es nicht darum, ob sie Wert darauf legen oder nicht. Sie kannten keine Manieren. Ihr Verhalten war - gar nicht etwa mir gegenüber - aber anderen gegenüber permanent respektlos und sie wussten es gar nicht einzuschätzen. Insofern sehe ich schon die Elternhäuser in de ersten Verantwortung. Wie kann man ein Kind in die Welt setzen und sich dann nicht weiter darum kümmern? Klar - das ist jetzt sehr überspitzt, aber ich kenne Verhältnisse (die leider gar nicht so selten anzutreffen sind), wo schon die Frage hochkommt, ob die Gesellschaft nicht auf einem absteigenden Ast ist. An Sympathie liegt das manchmal sicherlich, aber eben nicht ausschließlich. Ich werde wirklich von meinen Schülerinnen und Schülern respektiert, das kann ich ohne rot zu werden behaupten (alle meine Buddys sind Schüler und auf deren alleinigen Wunsch bin ich überhaupt hier) und dennoch finde ich bisweilen Manieren vor, dass es Gott erbarmt.
Du stellst dann noch die Frage nach der Gesellschaft. Was ist die Gesellschaft? Die Gesellschaft ist die Summe von uns allen, oder? Also fördern wir alle dieses Verhalten. Wahrscheinlich.
Heutzutage ist es wahrscheinlich viel schwieriger Werte und Benehemen zu vermitteln,
ich weiß noch Zeiten da wurde einem gutes Benehmen mit dem Rohrstock beigebracht. (gerade in der Schule) . Meinst du das war das richtige Mittel?
Die Jugend heute ist ganz anders unterwegs....bei den Aussichten die Sie später mal im Leben haben resignieren sie vlt. heute schon bzw. sehen den Sinn dahinter nicht....wobei ich fest davon überzeut bin, dass die meisten sich sehr wohl zu benehmen wissen, sie wollen es nur nicht.
...what can I say when words are not enough
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teacher-1
Champion
(offline)
Dabei seit 02.2007
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Geschrieben am: 10.04.2007 um 19:37 Uhr
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Also die Zeiten des Rohrstockes sind vorbei und das ist auch gut so. Ich kenne das, was Du schilderst aus meiner täglichen Arbeit. Natürlich ist die Zukunft für viele Jugendliche nicht rosig, natürlich ist Resignation da und was noch viel schlimmer ist, es sind private Probleme und Schwierigkeiten da, dass es nur so pfeift. Was glaubst Du, wie oft ich hier in den Osterferien jetzt über TU kontaktiert werde und was mir da alles begegnet. Furchtbare Zustände, viel Leid und Elend, manchmal selbst bereitet, manchmal auch fremd verschuldet. Das ist ohne Frage alles richtig und dennoch bin ich mir nicht sicher, ob das alles darauf zurück zu führen ist. Ich denke eben, dass da ganz viel zusammen kommt:
- die sog. Werteverschiebung der letzten 20 Jahre
- massive gesellschaftliche Veränderungen/Umbrüche
- das Aufgehen der sozialen Schere
- eine steigende Null-Bock-Mentalität
- schlechtere Zukunftsaussichten
- sicherlich auch die Globalisierungstendenzen in der Wirtschaft
- die verstärkte Flucht Jugendlicher in Ersatzwelten
Sicherlich gibt es da noch weitere Dinge, die alle daran teilhaben.
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GanjaMan - 36
Fortgeschrittener
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Dabei seit 03.2007
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Geschrieben am: 10.04.2007 um 19:39 Uhr
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Zitat von teacher-1: Zitat von GanjaMan: mahlzeit,.
wieso sollen wir jüngere die älteren grüßen?
ich tuh das schon aber ich erlebt selten, dass ein erwachsener zu mir hallo oder so was sagt, kommisch oder?
und was heißt überhaupt gutes benehmen?
in der schule muss ich meine mütze abnehmen.
dann frag ich: warum?
ja das gehört halt zum guten benehmen oder weil das unhöfflich ist.
hallo? was soll daran unhöfflich sein wenn ich mit einer mütze im unterricht hock.
mache benim regel sind einfach für den arsch.
und so lange man keinen mit seinem verhalten weh tut is doch alles in ordnung.
in machen ländern furtzt und röpst man beim essen, dort gilt das als kompliment für den koch.
also gute/schlechte manieren sind ansichts sache
Es geht doch nicht darum, was andere Länder machen oder lebst Du im Kongo? Hier ist von Deutschland die Rede und da sind schlechte Manieren eben leider keine Ansichtssache. Ich habe aber kein Problem damit Deine Meinung zu akzeptieren, denn ich weiß genau, dass Du es einfach erleben wirst, dass man gute Manieren von Dir verlangen wird. Das wird als erstes bei der Bundeswehr so sein (da kann man dann das Grüßen üben) und im nachfolgenden Berufsleben sowieso. Es gibt schon Berufe, wo Du Deine Kappe auf dem Kopf lassen kannst - freilich - es ist nur die Frage, ob Du einen Beruf haben möchtest, wo Du immer wieder auch einmal Kundenkontakt hast, dann geht das nämlich überhaupt nicht.
Wenn Du Ältere grüßt und sie grüßen nicht zurück, dann haben eben die Älteren keine Manieren, so einfach ist das. Ich halte auch nichts davon, dass man hier nun wie vor ein paar hundert Jahren etwa noch die Verbeugung wieder einführt oder ähnlichen Quatsch, aber einigermaßen gutes Benehmen zeigt ja auch, dass ich den anderen respektiere. Ergo: Schlechte Manieren sind auch eine Respektlosigkeit.
nochmal mahlzeit,
also ersten der bund wird mich nie kriegen, den ich werde nie beamter,bundy oder ähnliche stattliche berufe. besonder werd ich net zum bund gehen, weil ich keine kriegs maschinerie füttere.
und klar in manchen berufen wird höfflichkeit groß geschrieben, dass bin ich ja auch. naturlich hab ich auch schon eine lehrstelle und zwar als gärtner. dort darf ich aber auch mit meiner mütze und arschhängerhose rumlaufen und bin immernoch nett. das aussehen hat nichts mit meiner höfflchkeit zu tun (obwohl das mache feien leute denken) und zum glück hat das mein chef auch schon gemerkt.
wir leben in deutschland das ist mir auch klar. vielleicht ist es ihnen entgangen, aber deutschland ist ein multikultureller statt (auch wann kein sonderlich erlicher und toleranter). da vermischen sich halt die verschiedenen manieren. türken geben sich z.b. links und rechts einen begrüssugs kuss auf die backen.
und ich sag mal so, ich mag leute mit schlechten manieren und einem guten carakter mehr als leute mit guten manieren und einem schlechten charakter.
und vielleicht kommt es ja mal in 10-15 jahren vor, dass einer vom kongo der hier bei uns in deutschland beim essen sitz mal einen fahren lässt.^^
wär doch geil^^
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Garsei-Gonsa - 33
Profi
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Dabei seit 10.2005
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Geschrieben am: 10.04.2007 um 19:44 Uhr
Zuletzt editiert am: 10.04.2007 um 19:48 Uhr
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Ich bringe hier jetzt einfach mal ein Zitat von meinem Kampfkunstlehrer: "Nicht zu grüßen ist genauso falsch wie unbedacht zu grüßen."
Anfangs als ich das mit 9 Jahren zum ersten mal hörte dachte ich mir, was ist das für ein hochgestochener Scheiß?
Als er uns das dann aber weiter erläuterte und mir klar wurde was er damit meint habe ich mir dann doch gedacht dass das eigentlich sehr viel Sinn macht.
Er sagte dass es genau so falsch ist nicht zu grüßen wie wenn man einfach die Hand hinhält sie schütteln lässt und ein paar eingeübte Worte abspult.
Ich habe von ihm, meinen Eltern und auch von Freunden den Umgang gelernt den ich pflege, den Gruß, dass Verabschieden, den Respekt und das Duzen/Siezen.
Dieser Trainer handhabt es auch so dass er darauf besteht dass alle die er Unterrichtet vom 6 Jahre alten Anfänger bis zum über 20 Jahre alten "Profi" geduzt wird von egal wem. .....Im alten Japan bestand man noch auf die Anrede des Sensei(zu deutsch Meister).
Und er ist Dozent an einer Uni und eine seiner Schülerinnen lehrt er auch noch die Kampfkunst. An der Uni siezt sie ihn und im Training sind sie per-du.
Edit: Ich hatte einen Lehrer, der nicht mehr Unterrichtet (zumindest mich nicht mehr) der hat in seiner letzten Stunde gesagt: "Also ab sofort könnt ihr mich duzen, ich bin der Charly."
Je nach Auslegung könnte alles Fehlerhaft sein
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varinia
Experte
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Dabei seit 03.2006
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Geschrieben am: 10.04.2007 um 19:47 Uhr
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Zitat von teacher-1: Also die Zeiten des Rohrstockes sind vorbei und das ist auch gut so. Ich kenne das, was Du schilderst aus meiner täglichen Arbeit. Natürlich ist die Zukunft für viele Jugendliche nicht rosig, natürlich ist Resignation da und was noch viel schlimmer ist, es sind private Probleme und Schwierigkeiten da, dass es nur so pfeift. Was glaubst Du, wie oft ich hier in den Osterferien jetzt über TU kontaktiert werde und was mir da alles begegnet. Furchtbare Zustände, viel Leid und Elend, manchmal selbst bereitet, manchmal auch fremd verschuldet. Das ist ohne Frage alles richtig und dennoch bin ich mir nicht sicher, ob das alles darauf zurück zu führen ist. Ich denke eben, dass da ganz viel zusammen kommt:
- die sog. Werteverschiebung der letzten 20 Jahre
- massive gesellschaftliche Veränderungen/Umbrüche
- das Aufgehen der sozialen Schere
- eine steigende Null-Bock-Mentalität
- schlechtere Zukunftsaussichten
- sicherlich auch die Globalisierungstendenzen in der Wirtschaft
- die verstärkte Flucht Jugendlicher in Ersatzwelten
Sicherlich gibt es da noch weitere Dinge, die alle daran teilhaben.
was sagt uns das alles?
die Gesellschaft(also wir alle) sind gefordert unseren Kindern eine Zukunft zu geben, sie nicht hängen zu lassen...ihnen Perspektiven aufzuzeigen.
Nicht einer Allein, nein Alle...ganz Oben angefangen.
...what can I say when words are not enough
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teacher-1
Champion
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Geschrieben am: 10.04.2007 um 19:50 Uhr
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Zitat von GanjaMan:
nochmal mahlzeit,
also ersten der bund wird mich nie kriegen, den ich werde nie beamter,bundy oder ähnliche stattliche berufe. besonder werd ich net zum bund gehen, weil ich keine kriegs maschinerie füttere.
und klar in manchen berufen wird höfflichkeit groß geschrieben, dass bin ich ja auch. naturlich hab ich auch schon eine lehrstelle und zwar als gärtner. dort darf ich aber auch mit meiner mütze und arschhängerhose rumlaufen und bin immernoch nett. das aussehen hat nichts mit meiner höfflchkeit zu tun (obwohl das mache feien leute denken) und zum glück hat das mein chef auch schon gemerkt.
wir leben in deutschland das ist mir auch klar. vielleicht ist es ihnen entgangen, aber deutschland ist ein multikultureller statt (auch wann kein sonderlich erlicher und toleranter). da vermischen sich halt die verschiedenen manieren. türken geben sich z.b. links und rechts einen begrüssugs kuss auf die backen.
und ich sag mal so, ich mag leute mit schlechten manieren und einem guten carakter mehr als leute mit guten manieren und einem schlechten charakter.
und vielleicht kommt es ja mal in 10-15 jahren vor, dass einer vom kongo der hier bei uns in deutschland beim essen sitz mal einen fahren lässt.^^
wär doch geil^^
Ja, das kann ich gut nachvollziehen, was Du schreibst. Ob Du es glaubst oder nicht, ich wollte erst in meinem letzten Post hineinschreiben, dass man als Gärtner natürlich die Kappe aufbehalten darf. Das ist jetzt wirklich lustig, dass Du Gärtner bist. Das ist übrigens ein toller Beruf. Übrigens täuscht Du Dich: Den multikulturellen Staat erlebe ich jeden Tag mit am besten, nämlich in meinem Klassenzimmer. Natürlich verändern sich auch Manieren, das wäre ja schlimm, wenn es nicht so wäre, dennoch gibt es eben einen Kanon, der im Berufsleben beachtet werden muss. Ich denke, dass es gut ist, wenn Du weißt, was sich gehört und Du hast auch absolut recht damit, dass es immer auf den Charakter ankommt. Das ist absolut richtig und ich sehe das ganz genauso. Gute Manieren kann man jemandem beibringen, einen guten Charakter kaum. Übrigens, Du kannst mich ruhig duzen, das machen wir hier alle so, nur meine Schüler dürfen das nicht. Das geht erst, wenn sie aus der Schule heraus sind, dann habe ich nichts dagegen.
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teacher-1
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Geschrieben am: 10.04.2007 um 19:55 Uhr
Zuletzt editiert am: 10.04.2007 um 19:56 Uhr
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varinia:
So gesehen stimmt das, nur bin ich der Meinung, dass es so zu nichts führen wird, jedenfalls zu keinen positiven Veränderungen. Wenn man immer alles auf die Gesellschaft "schiebt" (ist jetzt Dir gegenüber nicht kritisch gemeint), dann ist man glücklich in der Anonymität angekommen. Darum schlage ich auch meinen Jugendlichen gegenüber immer vor: "Fang` bei Dir selber an. Verändere Dein Verhalten, mach` etwas aus Deinem Leben und ich helfe Dir dabei."
Bis einmal ganz oben angefangen wird, da sind wir vermutlich leider alle schon gestorben.
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varinia
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Geschrieben am: 10.04.2007 um 20:13 Uhr
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Zitat von teacher-1: varinia:
So gesehen stimmt das, nur bin ich der Meinung, dass es so zu nichts führen wird, jedenfalls zu keinen positiven Veränderungen. Wenn man immer alles auf die Gesellschaft "schiebt" (ist jetzt Dir gegenüber nicht kritisch gemeint), dann ist man glücklich in der Anonymität angekommen. Darum schlage ich auch meinen Jugendlichen gegenüber immer vor: "Fang` bei Dir selber an. Verändere Dein Verhalten, mach` etwas aus Deinem Leben und ich helfe Dir dabei."
Bis einmal ganz oben angefangen wird, da sind wir vermutlich leider alle schon gestorben.
Was was im Rahmen meines Möglichen liegt trage ich dazu bei...aber du weißt ja einer allein....
Da "Oben" wird sich nichts ändern....nicht solange wir uns nicht ändern....
...what can I say when words are not enough
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teacher-1
Champion
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Geschrieben am: 10.04.2007 um 20:19 Uhr
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Ja, einer allein ... aber wenn einer anfängt, dann machen vielleicht andere mit (Schneeballeffekt) und Du kennst auch das Bild, wo man so schnell sagt, "ja, das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein" - aber viele Tropfen machen Dich am Ende auch nass ...
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Achim1455 - 35
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Geschrieben am: 17.04.2007 um 16:19 Uhr
Zuletzt editiert am: 17.04.2007 um 16:54 Uhr
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Zitat von teacher-1: Sorry, aber wenn man sich ein wenig umschaut, dann weiß man, dass sich hier alle duzen, aber das ist habe ich ja hoffentlich nicht als Vorwurf formuliert.
Falls er das ausgedrückt haben wollte, was Du meinst, dann hätte er es sagen können. Leider steht davon aber nichts drin, sondern er provoziert nur. Im übrigen ist das schon mehrfach gesagt worden, dass schlechte Manieren bei Jugendlichen oft auch einen provokanten Hintergrund haben. So gesehen, könnte man seinen Beitrag natürlich auch einfach unter dieser Rubrik abhaken, aber dann nimmt man ihn eben nicht ernst. Ich nehme aber einmal zu seinen Gunsten an, dass er ernst genommen werden wollte.
Ich halte im übrigen nichts davon, wenn man die ursprünglich sachliche Diskussionsform zu persönlichen Angriffen nutzt. So habe ich den Versuch unternommen, dies zu unterbinden, denn ich denke weder Du noch ich lassen uns von jedem Dahergelaufenen unerwachsen von der Seite anmachen, oder?
Also ich muss DIR da jetzt auch mal wiedersprechen. Es ist. glaub ich zumindest, relativ klar, dass es immer einen Generationenkonflikt geben wird. Früher warens die langen Haare (bei Männern bzw. Buben) und bei den Mädels die kurzen Röcke... Und heut? S kann sein, dass es eben heute die "schlechten Manieren sind".
Oder wie war des bei dir Früher?? Gabs bzw. gibts nicht schon immer das Verhalten "Schüler gegen Lehrer"? "Alt gegen Jung?" Hast du früher zu allem und jedem JA gesagt, was man zu dir gesagt hat?
Es gibt Jugendiche ohne jeglichen Anstand.. da geb ich dir ja recht.
Aber es gibt mind. genauso viele Erwachsene die auch keine Anstand haben.
Aber heißt es dann "Mensch, wir Erwachsene haben ja ein Benehmen. WIR sollten uns mal bessern?" Da sagt man doch als Erwachsener, der schon viel mehr Erfahrung hat:" Alle Jugendlichen haben kein Benehmen. Die sollten sich mal ändern" Aber wenn man UNS das nicht vorlebt kann man des ja auch nicht lernen oder? Da sind zum einen die Eltern die Hauptverantwortlichen. Aber ich bin der Meinung auch die Lehrer sollten dazu beitragen. (Einige Schüler verbringen mehr Zeit mit den Lehrern als mit ihren Eltern)
Nur so zur Info: (damits nicht nachher heißt ich würde mich angegriffen fühlen) Ich habe bereits einen Beruf, in dem man denke ich sehr viel Manieren und ordentliches Auftreten brauch. Und in der meisten Zeit benehme ich mich auch. Aber es gibt Leute bei denen kann ich mir des auch nicht verkneifen (vorallem wenn ich weiß, dass ich mit denen niewieder was zu tun habe). Da kann man halt auch schonmal den inneren Schweinehund rauslassen.
Aber wenn man laut dir nicht Oben bei der Gesellschaft anfangen soll, Manieren beizubringen, wo dann?
Ich bin mal aufjedenfall auf ne Antwort gespannt.
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teacher-1
Champion
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Dabei seit 02.2007
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Geschrieben am: 17.04.2007 um 16:51 Uhr
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Schön, dass mal wieder jemand die Diskussion anregt, ich habe schon gedacht es schreibt keiner mehr etwas dazu.
Du hast recht damit, dass Jugend immer das Recht sogar darauf hat provozieren zu dürfen, nachzufragen und einfach auch bestehende Verhältnisse zu hinterfragen oder auch infrage zu stellen. Das ist normal, das ist entwicklungsbedingt so und immer das Privileg von Jugend. Daran rüttelt auch keiner, das fände ich auch total bescheuert.
Ich habe als Jugendlicher auch opponiert, war auch auf DEMOS, habe mich entsetzlich mit meinen Eltern gezofft und natürlich überhaupt nicht immer das gemacht, was Erwachsene von mir wollten. Darum geht es aber nicht, das hast Du meines Erachtens ein wenig missverstanden.
Mir ging es bei der Eröffnung des threads darum, dass ich heute viele Jugendliche erlebe, wo ich erstens merke, die haben kein richtiges Zuhause, da haben sich Eltern nie richtig gekümmert und immer mehr sind leider auch das, was man "unerzogen" nennt.Zweitens bemerke ich eben, wie wenig förderlich das Ganze im Hinblick auf Ausbildungsstellen ist. Es gibt z.B. Dinge, die hat man früher einfach nicht gemacht, das wusste man, dass sich das nicht gehört und keiner aus meinen Klassen wäre auf die Idee gekommen so etwas zu tun. (z.B. nicht die Lehrer zu grüßen, die Füße auf den Tisch zu legen, wenn der Lehrer zur Tür hereinkommt, sich nicht zu entschuldigen, wenn man zu spät kommt, sondern grußlos am Lehrer vorbei zu seinem Platz zu latschen, bei einem Telefonanruf nicht seinen Namen zu nennen, den Chef einer Firma gleich anzumachen, obwohl man bei ihm arbeiten will usw.) Die genannten Dinge sind ja im Grunde genommen alles nur Kleinigkeiten, die sich aber leider addieren. So richtig schlimm finde ich dann die Nachahmung von richtig schlechten Manieren, wie sie bisweilen die Hopper und Playas an den Tag legen, die in Gruppen dann oft herumpöbelnd durch die Landschaft ziehen, ihre Idole nachäffen und sich bei Lichte besehen doch in einer Art und Weise lächerlich und bei vielen Leuten unbeliebt machen, dass ich mich manchmal frage, wer soll die denn mit diesem Benehmen einstellen? Es ist ja nicht so, dass ich nun bereits aus einer gewissen "Altersmilde" heraus kein Einsehen mit der Jugend mehr hätte - ganz und gar nicht - dazu habe ich viel zu viel mit Jugendlichen zu tun, bin in der Beratung von Jugendlichen tätig und habe viel zu viel Kontakt mit Jugendlichen, als dass ich nicht wüsste, was gespielt wird und worum es geht. Meine direkten - manchmal täglichen Erfahrungen an der Nahtstelle zwischen Schule und Wirtschaft sind eben leider die, dass Manieren, die noch vor 10 Jahren als normal angesehen wurden, mitunter nicht mehr von zu Hause mitgebracht werden, ja die Jugendlichen wissen es manchmal tatsächlich nicht anders. Das ist dann aber eine massive Zukunftsbremse, denn ich habe genau an diesem Punkt schon diverse Schüler scheitern sehen und sie haben auch deswegen keinen Lehrvertrag bekommen. Schule kann das nicht alles leisten, was in Elternhäusern versäumt wird, diese Forderung ist absurd. Wann und wie soll das geleistet werden? Es gibt ja nicht einmal ein Unterrichtsfach dafür. Nach Jahren und in mühevoller Kleinarbeit habe ich jetzt für eine bestimmte Schulart an meiner Schule ein Fach durchgedrückt, das sich "Sozialtraining" nennt. Weil aber einige KollegInnen gar nicht wissen, was sie da machen sollen, scheint das bereits wieder zu einer Schwätzstunde zu verkommen. Das ist traurig. Schule könnte hier unterstützen, aber dazu müsste man einen Lehrplan schreiben, Lehrer fortbilden usw. Auffangen kann Schule diese Defizite nicht, jedenfalls nicht mehr das berufliche Schulwesen, in dem ich selbst tätig bin.
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Achim1455 - 35
Anfänger
(offline)
Dabei seit 02.2005
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Geschrieben am: 17.04.2007 um 17:00 Uhr
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zu diesem Elternhaus noch was.
Die Kinder werden heute gebohren, sind ein Jahr lang zu Hause kommen dann in die Ganztags Kindergrippe, danach in den ganztags Kindergarten, danach auf die ganztags Schule, und dann ins berufsleben? ist das toll??? Ein Kind sieht seine Eltern von 17-21 Uhr? 4 Stunden am Tag? und wo soll man dann da noch großartig Manieren beibringen, wenn die Eltern total abgestresst vom Geschäft heim kommen. Der Vater mit dem Bier sich aufs Sofa legt, oder noch was schaffen muss, und die mutter evtl. noch das Haus, die wäsche etc. waschen muss???
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