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Wie sich die Musik verändert

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polarrev - 5
Halbprofi (offline)

Dabei seit 03.2020
127 Beiträge

Geschrieben am: 13.04.2020 um 14:50 Uhr

Was mich an Musik schon immer gestört hat - damals und heute - ist die fehlende Liebe zu dieser. Wenn Künstler Musik machen, nicht weil sie Spaß an ihr haben, sondern Spaß am Geldverdienen. Ich finde, Geld sollte immer nur eine sekundäre Rolle spielen, denn die Kunst selbst sollte immer im Vordergrund stehen. Begeisterung ist ansteckend - auf diese Weise kann man mich für seine Musik gewinnen. Es ist meist offensichtlich wer Musik nur wegen des Geldes macht. Songs, die nicht nur gleich klingen, sondern auch einfach gestrickt sind. Man spart quasi da, wo es am Nötigsten gebraucht wird - bei den Lyrics. Doch jetzt auf die Künstler zu zeigen, ist vielleicht nicht ganz fair. Im Grunde genommen wird ja nur maßgeschneiderte Musik gespielt, die die Masse(n) anspricht.

Meiner Beobachtung nach wollen Menschen weder beim Film noch Musik großartig viel nachdenken, sondern sich einfach treiben lassen. Das liegt vermutlich daran, dass es den Verstand kränkt, wenn er etwas nicht (auf Anhieb) versteht. Besonders junge Menschen (u18) scheinen ein Problem damit zu haben, weil es oft an der Sprache scheitert (mit Betonung auf 'oft'), was eine plausible Erklärung ist, weshalb viele Songs lyrisch bzw. sprachlich auf beinah Grundschulniveau sind. Wörter, die jeder versteht, die jeder mit etwas verbindet; kein komplexer Aufbau, eben einfach strukturiert. Sehr repetitiv.

Eine weitere Sache wäre eben auch das 'Verbinden mit' und 'Identifizieren mit'. Das ist eben auch meine Erklärung für, weshalb Billie Eilish momentan so erfolgreich ist. Die könnte theoretisch über die belanglosesten Dinge reden, etwa über's Zähneputzen, und die Leute würden sie bis zum Gehtnichtmehr anhimmeln. Billie Eilish ist 'jung und frech' und daher für viele Mädchen und Jungen eine Identifikationsfigur. Es geht weniger um die Musik selbst, sondern das, was sie verkörpert. Nicht falsch verstehen, ich finde, dass sie durchaus Talent hat, aber bei ihr werde ich instant an eine Zeit zurückerinnert, als Justin Bieber die Herzen kleiner Mädchen im Sturm eroberte. Billie Eilish ist quasi der neue Justin Bieber, nur dass sie akustisch mehr Akzente setzt. Ich finde, sie hat eine tolle Stimme, die Songs selber sind bestensfalls 'hörbar' (bis auf 'No Time to Die')
Ich meine, was kann mir ein Teenager schon sagen, was ich nicht bereits weiß? Über Psychosen, Depressionen, etc. braucht sie mich nicht informieren. Zu ihrer Verteidigung also, sie ist halt gerade mal 18 und hat noch das ganze Leben vor sich. Ihre Songs sind bis zu einem gewissen Grad unterhaltsam, aber nicht prägsam (imo)
Das ist gewiss nicht der Versuch, Billie Eilish runterzumachen - ich äußere lediglich, was ich denke - und es ist ja nicht so, dass ich sie nicht leiden kann. Ich verstehe ja, weshalb Kinder, Jugendliche (und Erwachsene) sich von ihrer Musik angesprochen fühlen. Es geht um 'Verbinden mit' und 'Identifizieren mit' - und da spielt eben auch die Sprache eine Rolle. Wenn wir einen Song nicht verstehen, dann fühlen wir ihn nicht. Wir können uns zwar von der Stimme und den Instrumentals leiten lassen, aber ein Song 'schmeckt' besser, wenn er uns aus der Seele spricht.

Einem Song über Drogen und Alkohol kann ich persönlich nichts abgewinnen, sofern er sich auf bloßen und exzessiven Konsum bzw. 'Wie geil es doch ist, sich mit Freunden oder meinetwegen solo zu berauschen' beschränkt, da ich mit diesen Dingen nichts verbinde. Ebenso würde ich die Hälfte vermutlich ohnehin nicht verstehen, da ich von solchen Dinge ehrlich gesagt keine Ahnung habe. Ich kenne nicht den Rausch oder die Namen sämtlicher Alkoholgetränke. Wenn also nicht etwas ansatzweise geistreiches kommt, bin ich raus. Fortan konzentriere ich mich lediglich auf die Instrumentals, den Beat, blah.

Zum 'Verändern' kann ich abschließend sagen - es ist weniger die Musik, sondern vielmehr der Künstler und das Publikum, die sich im Laufe der Zeit verändern. Man geht quasi mit der Zeit, orientiert sich an dem, was die Masse antreibt und begeistert. Musik ist halt schlussendlich ein Geschäft, genauso wie andere Medien. Die erfolgreichsten Künstler sind meist 'Massenkünstler', mit massentauglicher Musik. Massentauglich ist aber in dem Sinne nicht negativ, sondern vielmehr neutral zu betrachten. Und nur weil ich mich an gewissen Dingen störe, bin ich durchaus zur Sachlichkeit fähig - meistens.
Barmonster - 39
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
3952 Beiträge

Geschrieben am: 13.04.2020 um 15:29 Uhr

uff...du haust da ganz schön steile Thesen raus. Das meiste was du da von dir gibst vermutlich sogar zu, aber nur mit der Einschränkung, sie auf Mainstream- bzw. Popmusik zu beziehen. Bei Popmusik liegt es quasi in der Natur des Genres, möglichst seicht nach den immer gleichen "Erfolgsrezepten" vorzugehen. Aber wenn du mal über deinen Tellerrand, bzw. über das Radio-7-Spektrum mal hinausschaust, dann landest du ziemlich schnell bei Genres, mit denen weniger Geld verdient wird, wo mehr Herzblut drinsteckt, mehr Hnadwerkskunst, mehr Finesse, mehr Anspruch.
Wir leben in einer Zeit, in der es fast ALLES an Musik gibt, was man sich vorstellen kann und dank Internet findet man idR auch schnell eine Bezugsquelle. Aber man muss sich auch die Mühe machen, mal danach zu gucken. Nicht immer nur den selben drögen Radiosender anmachen, sich nicht immer nur vom selben Spotify-Algrithmus Musik empfehlen lassen, sondern die Dinge selbst in die Hand nehmen, neues ausprobieren, mutig sein.

Viele Leute sind verwirrt, wenn ein Satz anders endet als man Rübenmus!

polarrev - 5
Halbprofi (offline)

Dabei seit 03.2020
127 Beiträge

Geschrieben am: 13.04.2020 um 18:24 Uhr
Zuletzt editiert am: 13.04.2020 um 18:55 Uhr

Es ist ja auch als Kritik am Mainstream zu verstehen und nicht an allem, was abseits ist. Ich finde es auch abwegig zu behaupten, ich würde nur Radiomucke hören. Ich kann Underground hören und mich trotzdem am Mainstream stören (ich meine, sind ja primär die Kritiker des Mainstreams)

Und es gibt Popmusik und Popmusik. Hierzu ein bzw. zwei Beispiele





Mir ist bewusst, dass 'Pop' abgekürzt für 'Popular' steht, aber auch innerhalb des Popgenres gibt es Variationen, ähnlich wie bei Rap, House oder Metal. Das eine ist 'kommerzieller' und massentauglicher als das andere. Das eine ist (mehr) vom Fließband. Nichts gegen Ke$ha, aber ihre Musik verstehe ich als 'Fast Food'. Als Partymucke tauglich, aber die Wirkung ist nur temporär.

Darüber hinaus ist es nicht nur Pop. Auch House, Rap, Rock, Metal, also auch Dubstep und diverse andere Stilrichtungen aus dem EDM sind Mainstream (wenn man von div. Subgenres absieht)
Rap ist sogar das neue Pop, wenn man die deutschen Charts anschaut. Ich bezeichne es inzwischen schon als 'Pop-Rap', da es sich zum Teilen auch so anhört. Natürlich kann man das nicht auf die gesamte Rapkultur übertragen (wäre ja Unsinn), aber Rap ist populärer und erfolgreicher denn je.

Nachtrag:
Es soll nicht so rüberkommen, als wäre ich missgünstig und würde jemandem etwas madig machen wollen. Wie oben schon vermerkt, äußere ich lediglich meine Meinung [zum Mainstream], was mich stört - indes, bedeutet es nicht, dass ich nicht auch mal Kesha höre. Wie gesagt, 'Cannibal' ist ein solider Partysong, aber es geht mir schlussendlich um die Langzeitwirkung. Songs, die im Gedächtnis bleiben, kognitiv abgerufen werden, immer wieder gehört werden und auch nach Jahren sich 'frisch anfühlen' und nicht wie getragene Unterwäsche.

Natürlich spielen da mehrere Faktoren eine Rolle - überwiegend - was ich mit dem Song verbinde. Wenn ich meinen Mann / meine Frau in spe kennengelernt habe, während eben 'Cannibal' lief, dann hat dieser Song eine persönliche und emotionale Note.

Daher ist dies auch nicht der Versuch bestimmte Musik abzuwerten oder ihr den künstlerischen Aspekt streitig zu machen, zu sagen, was man gefälligst zu hören hat / was nicht. Ich definiere für mich, was 'gute' und 'schlechte' Musik ist, aber da Musik bekanntlich Geschmacksache ist, bin ich quasi der zweitletzte Mensch auf Erden, der sich am Musikgeschmack anderer stört. Ich störe mich vielleicht an einer bestimmten Entwicklung, aber auch dies ist nur temporärer Natur und lediglich eine Äußerung wert, wenn ich gefragt werde. Du bringst es ja eigentlich auf den Punkt - aufgrund der Fülle hat niemand zu klagen.

Es sei denn, man wünscht seinem Lieblingskünstler mehr kommerziellen Erfolg. Dieser wird wiederum von der Masse beeinflusst, blah blah blah halt. Inzwischen habe ich eh schon alles vergessen (na ja, so halb)
Barmonster - 39
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
3952 Beiträge

Geschrieben am: 14.04.2020 um 09:51 Uhr
Zuletzt editiert am: 14.04.2020 um 09:51 Uhr

wenn du Kritik am Mainstream übst, dann solltest du das aber auch so ausdrücken. Du schreibst in deinem Text nämlich immer von "Musik". Da drängt sich einfach die Annahme auf, dass das worüber du schreibst halt alles ist, was dir an "Musik" geläufig ist.

Viele Leute sind verwirrt, wenn ein Satz anders endet als man Rübenmus!

polarrev - 5
Halbprofi (offline)

Dabei seit 03.2020
127 Beiträge

Geschrieben am: 15.04.2020 um 15:28 Uhr

Jap, den Fehler sehe ich ein.
Soodersoo - 39
Halbprofi (offline)

Dabei seit 03.2018
325 Beiträge
Geschrieben am: 24.01.2023 um 11:05 Uhr



Als Tier mit TIER unter Tieren - für den 'Funfaktor' "quasi" ...




(.. die Rubrik finde ich einfach als passend)

If Grace is an ocean and Heaven meets Earth... - like a kiss

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