Im Rahmen des 2. Ulmer Tanzfestivals "ulm moves!" fand letzten Mittwoch, 17. Juni, die Show "imPerfect Dancers" der Dance Company im Ulmer Zelt statt. Ob sie aus gutem Grund ausverkauft war?

Obwohl oder vielleicht auch gerade weil das Konzertzelt in der Friedrichsau fast bis auf den letzten Platz besetzt war, brauchte es ein paar Augenblicke, bis das Publikum am Mittwoch zur Ruhe fand, als die Tänzer pünktlich mit ihrer Darbietung begannen. Die Tänzer, das waren drei Männer und drei Frauen, die an diesem Abend Ausschnitte aus "Anne Frank, Words from the Shadows", "Madame Butterfly's Son", "Black Swan" und "Instante" zeigten. Wer sich jetzt fragt, was das für Tanzstücke sein sollen, steht damit nicht allein da. Auch einige der Zuschauer fragten sich, wie die zeitweise ratlosen Blicke zeigten, worum es in den Werken geht. Aus der tänzerischen Darbietung wurde das leider nicht immer deutlich.

Los ging es mit der Vorführung über Anne Frank. Die Geschichte des jüdischen Mädchen haben vielleicht manche vage im Kopf. Auf der Bühne im Ulmer Zelt war sie ebenso vage zu erkennen. Dazu kam, dass es einige Tänzer gab, die zwar sehr ausdrucksstark tanzten, dabei aber unbewegliche Gesichter zeigten. So konnten die tragische Geschichte von Anne Frank und auch die der folgenden Aufführungen nicht richtig wirken.
In den Hintergrund trat dieser Eindruck jedoch, wenn mehr als zwei Tänzer zusammen das Gleiche tanzten. Dann lag auf einmal eine Stimmung in der Luft der sich keiner entziehen konnte. Man hatte fast den Eindruck, die Körperspannung der Tänzer auch als Zuschauer zu spüren. Da störte es auch nicht so sehr, dass nicht immer ganz synchron getanzt wurde.

Schade war jedoch, dass das Publikum wohl von "Anne Frank" und vielleicht auch dem "Black Swan" gehört hatte, doch die zwei anderen Stücke waren weitgehend unbekannt - und blieben das leider auch während der Vorführung, denn Emotionen und Geschichte wurden nicht vermittelt. So blieb den Zuschauern lediglich, die tänzerische Leistung zu bewundern. 

Wer sich die "imPerfect Dancers" ansieht, darf sich auf einen Abend modernsten Contemporary Tanzes freuen. Große Gesten, ausladende Bewegungen und schnelle Sprünge scheinen dabei nicht immer zur dramatischen Musik zu passen, fehlendes Engagement kann man den Tänzern aber nicht nachsagen. 

Fotos: Daniel M. Grafberger

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