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Firmenhymnenhandel: Mal was anderes


"Firmenhymnenhandel" stand für den 06. März im Kalender des Roxys. Was genau das war, vermochten einem weder der Titel noch die Beschreibung zu sagen, doch vielleicht war es gerade das, was viele Menschen am Mittwochabend zur Aufführung des Theaterstücks gelockt hatte.
Bei "Firmenhymnenhandel" ging es um genau vier Figuren, zwei Jungunternehmer, die Firmenhymnen produzierten, den Chef einer Firma und seine Tochter, die im Bestreben im Betrieb etwas zu bewegen und moderner zu werden eine Hymne kaufen wollte.

Doch bevor es zum entscheidenden Verhandlungsgespräch zwischen den vieren kam, war es zuerst die Tochter, die mit den beiden Unternehmern sprach. Und zwar ganz direkt, denn einer von ihnen war mit ihr früher in die Schule gegangen. 
Außerdem gibt die Tochter Tipps zum Gespräch mit dem Vater, bei dem sich die beiden zwar später nicht immer einig sind, während sie sich Beispiele verschiedener Hymnen anschauen, um ihrer näher zu kommen. Doch die Tochter darf den Vorrang bei der Entscheidung behalten, denn der Vater ist froh, dass sie zum Familienunternehmen zurückgefunden hat. Auch sie ist froh, dort etwas verändern zu können und betont genau das verdächtig oft. Das fällt besonders auf, als das Verhandlungsgespräch vorbei ist und sich die Handlung abwechselnd in zwei Zimmern abspielt.

Da wäre zum einen das Büro des Chefs, in dem er sich mit dem Firmenhymnenhändler unter vier Augen unterhält, und zum Anderen der Präsentationsraum, in dem die Tochter mit dem zweiten Unternehmer, dem Hauptkomponist, redet. Im einen Zimmer geht es um das Führen einer Firma, den Umgang mit Mitarbeitern und kurz sogar um die Hymne, im anderen um das Dasein als Künstler und eher philosophische Fragen.

Besonders interessant wurden die unterschiedlichen Gespräche dadurch, dass jeweils nur der Raum beleuchtet war, in dem gespielt wurde. Das war sehr spannend und half dem Zuschauer, bei dem textlastigen Theaterstück und den zahlreichen Fachbegriffen dabei zu bleiben - zumindest eine Weile lang. Als es gerade ein wenig eintönig zu werden begann und sich die allgemeine Frage stellte, wohin das alles führen solle und wie lange das Stück so wohl noch fortgesetzt werden würde, war es vorbei. Und zwar so plötzlich, wie das hier klingt.

Auf einmal meinte die Tochter zum Unternehmer im anderen Zimmer: "Hast du noch Text?". "Moment", antwortete er erst, schwieg dann einige Sekunden, um schließlich zu sagen: "Nein, jetzt haben wir auch keinen Text mehr." Allgemeine Ratlosigkeit. "Und wie machen wir jetzt weiter? Haben wir überhaupt ein Ende?"

Mitten in die ungewöhnliche Handlung, die die Aufmerksamkeit der Zuschauer wieder mehr aufs Geschehen gelenkt hatte, platze plötzlich ein weitere Mann. "Ja, natürlich haben wir ein Ende", meinte er. "Mehrere sogar." Dann wurde jedem ein Zettel verteilt und nacheinander lasen die Schauspieler vor, wie die Geschichte bei ihnen endete. Da gab es das komische Ende, das romantische - und das echte, dass die Zuschauer kurz darauf zu sehen bekamen: Alle Schauspieler spielten die Firmenhymne, um die es im Stück ging.
Auf jeden Fall mal etwas anderes. Sehr seltsam, aber auch sehr schön.

Fotos: Sophia Kümmerle

Veröffentlicht in den Kategorien:Kultur und Stadtgeschehen
Tags: Roxy, Theater, Theaterstück

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