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Einweihung der neuen Synagoge


74 Jahre nach der Zerstörung der alten Synagoge von Ulm wurde am Sonntag unter strengen Sicherheitsmaßnahmen  das neue jüdische Gemeindezentrum am Ulmer Weinhof eingeweiht. Ehrengäste waren Bundespräsident Joachim Gauck, der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Bildungsministerin Dr. Annette Schavan, der israelische Botschafter Jakov Hadas-Handelsman, Landesrabbiner Netanel Wurmser,  und Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Die neue Ulmer Synagoge gehört zur Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW).

„Wer baut, bleibt", betonte die IRGW-Vorsitzende Barbara Traub zu Beginn der Feierlichkeiten in dem neuen, markanten Bau auf dem Ulmer Weinhof. Sie lobte die "weise Entscheidung der Stadt, die Synagoge in die Mite der Stadt zu bauen", ebenso wie den "großartigen Entwurf" der Kölner Architektin Susanne Groß. Ihr Dank galt auch den lokalen Unternehmen Seeberger, Möbel Inhofer und Utzin Utz für die Unterstützung beim Bau und der Einrichtung. "Wir wollen uns einbringen in diese Stadt und dieses Land als Teil der Bürgergesellschaft", versicherte Barbara Traub. 

Bundespräsident Joachim Gauck sagte in seiner Rede, dass er sehr froh, dass jüdische Gemeinden, Schulen, Kindergärten und Altenheime wieder gegründet wurden. „Ich kann es gar nicht sagen, wie dankbar ich dafür bin, das erleben zu dürfen.“ Es sei daher nicht nur ein Freudentag für ihn, sondern für alle Menschen, die  guten Willens in Deutschland sind, für alle, die davon überzeugt sind, dass der Glaube dem menschlichen Leben eine unverzichtbare Dimension eröffnet, für alle, die an das friedliche Zusammenleben der Religionen, der Kulturen, der Überzeugungen glauben“.

Gauck ging auch auf die Beschneidungsdebatte ein. Er kritisierte, dass im Zuge dieser Debatte auch "antisemitische und antimuzslimische Einstellungen sichtbar wurden".
Er sagte aber auch: "Eine säkulare Gesellschaft muss Debatten führen über den Platz der Religion, über Religionsfreiheit und über religiöse Bräuche". Gauck: "Auch der religiöse Glaube muss sich der Kritik der Vernunft stellen". "Ich wünsche der jüdischen Gemeinde Ulm  in ihrer Synagoge Gottes Segen", sagte der Bundespräsident abschließend. 
Gauck hatte zuvor mit Winfried Kretschmann und den Vertretern der jüdischen Gemeinde ein rotes Band zur Einweihung durchschnittten. 

Dieter Graumann vom Zentralrat der Juden in Deutschland betonte, dass die Juden "die Zukunft mit Kraft und Hoffnung gesatlten wollen". Er kritisierte Antisemitismus, der sich in Witzen udn Respektlosigkeiten bemerkbar mache und "die unselige Beschneidungsdebatte". Das Judentum sei eine "Kraftquelle besonderer Art, das Judentum hat Zukunft, das Judentum ist Zukunft", schloss er seine Rede.

Wie seine Vorredner erinnerte Ministerpräsident Winfried Kretschmann an die schlimme Vergangenheit. Erst die Zerstörung der Synagoge und die Vernichtung jüdischen Lebens - auch Albert Einstein war ein Teil der Gemeinde - in Ulm  durch die Nationalsozialisten habe den Neubau notwendig gemacht. Er bezeichnete die Einweihung als "histroisches Ereignis" und "als einen Tag der Freude". Er versicherte, dass jüdisches Leben in diesem land nie mehr im Stich gelassen werde. 

Landesrabbiner Netanel Wurmser betonte, er verspüre eine große "innere Freude". Er merkate an, dass den Juden oft vorgeworfen werde, sie argumentierten mit der "Auschwitz-Keule". Das sei nicht Fall, sagte Wurmser. Er erinnerte in seiner Rede nicht an Konzenrtationslager, stattdessen daran, dass die alte Ulmer Synagoge 1873n ebenfalls von Ehrengästen eingeweiht wurde - und 65 Jahre später niergebrannt wurde. 

Der Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner lobte den Ulmer Gemeinderat, der sich nicht nur für den Bau der 4,5 Millionen Euro teuren Synagoge, sondern auch für den Platz auf dem Weinhof ausgesprochen hat. Hier sei nicht nur früher der Standort der  Synagoge gewesen, der Weinhof ist mit dem Schwörhaus "auch die Keimzelle der Stadt". Jüdisches Leben sei nun wieder mitten in der Stadt. "Ein großes, ein sehr großes Kompliment" gebühre aber auch der Architektin Susanne Groß aus Köln für "dieses wunderbare Gebäude".  

Nach der knapp zweistündigen Zeremonie besichtigten Gauck und Kretschmann das Gemeindehaus für die rund 450 Gemeindemitglieder mit Ritualbad, Kindergarten, Jugendraum, Küche und natürlich Synagoge, in die vor der Zeremonie drei Tora-Rollen vom Judenhof zum Weinhof getragen wurden. Der Bundespräsident trug sich in Buch der Synagoge ein. Danach wechselte die Festgesellschaft ins Schwörhaus, wo die Stadt Ulm einen Empfnag gab. Auch hier trugen sich die prominenten Gäste ins Goldene Buch der Stadt ein. nach einem kleinen Umtrunk setzte sich die Wagenkolonne mit Bundespräsident Joachim Gauck wieder in Bewegung - Richtung Airport Memmingen. 

Mit freundlicher Unterstützung von ulm-news.de / Ralf Grimminger

Veröffentlicht in der Kategorie:Stadtgeschehen
Tags: Ivo Gönner, Joachim Gauck, Juden, Synagoge, Weinhof

2 Kommentare zu "Einweihung der neuen Synagoge"

Ein gelöschter Benutzer
03.12.2012 um 15:38 Uhr
Es ist wirklich nicht zu fassen wie UNSERE Obrigkeit in Wallung kommt wenn irgendwo in Deutschland eine Synagoge oder Moschee mit Hilfe von DEUTSCHEN Fördergeldern eröffnet wird, aber im Gegenzug die Kirchen in DEUTSCHLAND verfallen. Jeder sogenannte GUTMENSCH hellen Gesichtes einer noch so absurden einseitigen Meinung hinter her rennt.. Meinungen die nach 1946 gebildet wurden werden IMMER in die Kategorie "NAZIDENKWEISE" eingeordnet und Deutschrechtlich abgeurteilt...Wenn ein Kindergarten NEUERÖFFNET kommt nicht einmal der Gemeinde Bürgermeister , ausser der hat seinen Steuerbeitrag geleistet. Eine Synagoge in der Innenstadt von Ulm kommen alle die sich in gutem Bemühen vereinbart sehen .Ich könnte wirklich heulen wie viel Gutes mit diesem Geld möglich geworden wäre..Diese Politiker sollten wirklich mal wieder auf den Boden der Gegenwart zurückkommen. Es gibt seit 1945 wirklich Generationen die das ewige Gebücke zur Finanzpenetration einfach nicht mehr tragen wollen.






Klischeepunk - 39
05.12.2012 um 23:18 Uhr
Dir ist schon klar, das es hier um eine DEUTSCHE jüdische Gemeinde geht, und das Judentum bis zum zweiten Weltkrieg auch eine sehr breite DEUTSCHE Geschichte hat? Ich mein du kannst dir gern einen auf Mein Kampf rubbeln oder mal "Der ewige Jude" anschauen, aber der DEUTSCHE Jude gehört zur Realität und zum Alltag wie der DEUTSCHE Jammerlappen, der in der Gegend rumflennt, was so alles mit seinen Steuergeldern passiert. Also konkret passiert genau das, was auch den übrigen DEUTSCHEN zu gute kommt. Und jetzt zurück in dein braunes Loch.
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