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Forum / Campusleben, Job und Karriere

Zeitarbeit

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Cutler - 42
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 06.2006
42 Beiträge
Geschrieben am: 31.10.2008 um 13:51 Uhr

Richtig :daumenhoch:
Übrigens geht im Schnitt auf ganz Deutschland gesehen jeden Tag eine Zeitarbeitsfirma insolvent....
hipi - 39
Champion (offline)

Dabei seit 09.2002
4152 Beiträge
Geschrieben am: 31.10.2008 um 18:41 Uhr

Zitat von Cutler:

Richtig :daumenhoch:
Übrigens geht im Schnitt auf ganz Deutschland gesehen jeden Tag eine Zeitarbeitsfirma insolvent....


Quelle?

FÜR eine Ban Funktion im TU-Forum!

Reinhard1964 - 61
Halbprofi (offline)

Dabei seit 02.2007
217 Beiträge

Geschrieben am: 31.10.2008 um 20:09 Uhr

Zitat von Mafagga:

Zitat von uglycoyote:

ihr habt alle doch gar keine ahnung,ich glaub das es so schlecht nicht ist

wir wissen es von bekannten, du von niemanden, also werden wir wohl mehr ahnung ham oder nicht?



Ich weiß es von mir selber, hab also NOCH mehr Ahnung, denke ich. 9 Monate in Herrenberg LKW gefahren. Erste Frechheit: Lohngruppe 2, also Hilfsarbeiter. Überall sonst gelten Kl. II-Fahrer als Facharbeiter. Stundenlohn: 6,48 €, der Auftraggeber zahlte 28,-€ an Adecco. Ist doch sauber Kippe gemacht. Als Hartz-IV-Empfänger hätte ich - trotz ein paar € Wohngeld - mehr gehabt. Als der Einsatz beendet war folgte promt die 'Betriebsbedingte' Kündigung (von einem Arbeitgeber, der jede Woche im WoBla Leute sucht :totlacher: :totlacher: ). Der Hintergrund war ganz einfach: der nächste Einsatz hätte mich auf ein Jahr Firmenzugehörigkeit bringen können und damit hätte ich einen etwas besseren Kündigungsschutz, ein paar Cent mehr Stundenlohn und Anspruch auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld gehabt...

Zeitarbeit ist Betrug. Und wenn nun jemand sagt, daß ist ja schließlich legal sag ich: das allein ist kein Ausschlußkriterium. In diesem Land war es auch schon mal legal, Leute mit anderem Glauben einzusammeln und zu vergaßen. Vielleicht legal, nicht aber in Ordnung. Oder? Jeder, der ZA für eine gute Lösung hält sollte sich mal mit Wallraffs Buch: 'Ganz unten' amüsieren....

Macht kaputt, was Euch kaputt macht!

Lerouxe - 45
Profi (offline)

Dabei seit 09.2008
950 Beiträge

Geschrieben am: 31.10.2008 um 21:53 Uhr

Zitat von Reinhard1964:


[...]

Zeitarbeit ist Betrug. Und wenn nun jemand sagt, daß ist ja schließlich legal sag ich: das allein ist kein Ausschlußkriterium. In diesem Land war es auch schon mal legal, Leute mit anderem Glauben einzusammeln und zu vergaßen. Vielleicht legal, nicht aber in Ordnung. Oder? Jeder, der ZA für eine gute Lösung hält sollte sich mal mit Wallraffs Buch: 'Ganz unten' amüsieren....


Seh die ganze Sache mal aus der Sicht eines Arbeitgebers.
In Deutschland ist es ein sehr großes Risiko einen Arbeitnehmer fest zu beschäftigen, da man ziehmlich unter den langsamen Mühlen unserer Politik leidet und somit nicht immer schnell genug auf Veränderungen des Marktes reagieren kann.
Das gepaart mit exorbitant hohen Lohnnebenkosten und einem Kündigungsschutz der einem das Wasser in die Augen treibt macht Zeitarbeit als Arbeitgeber sehr sehr interessant.

Sollte nicht bald eine Vertragsfreiheit wie in England oder den USA kommen, werden in einigen Jahren nahezu alle "niederqualifizierten" Jobs über Zeitarbeitsfirmen laufen.
Ich persönlich zahle lieber 30% mehr für einen ersetzbaren Angestellten als das ich mir einen "ans Bein binde".
Das Modell der Festanstellung ist in meinen Augen nur noch für Mitarbeiter die ich unbedingt im Unternehmen halten will brauchbar.

Kurz um: Man stellt keine Leute ein weil man ein guter Mensch ist, sondern weil man dadurch den Gewinn steigern oder andere strategische Ziele erreichen will.
Einzige Möglichkeit für die Arbeitnehmer sich "unverzichtbar" zu machen ist ein massiver Bildungsvorsprung gegenüber den Mitbewerbern, also ein hohes Humankapital das man durch eine Festanstellung an die Firma binden will.

Just when I discovered the meaning of life, they change it.

Reinhard1964 - 61
Halbprofi (offline)

Dabei seit 02.2007
217 Beiträge

Geschrieben am: 31.10.2008 um 22:24 Uhr

Zitat von Lerouxe:

Zitat von Reinhard1964:


[...]

Zeitarbeit ist Betrug. Und wenn nun jemand sagt, daß ist ja schließlich legal sag ich: das allein ist kein Ausschlußkriterium. In diesem Land war es auch schon mal legal, Leute mit anderem Glauben einzusammeln und zu vergaßen. Vielleicht legal, nicht aber in Ordnung. Oder? Jeder, der ZA für eine gute Lösung hält sollte sich mal mit Wallraffs Buch: 'Ganz unten' amüsieren....


Seh die ganze Sache mal aus der Sicht eines Arbeitgebers.
In Deutschland ist es ein sehr großes Risiko einen Arbeitnehmer fest zu beschäftigen, da man ziehmlich unter den langsamen Mühlen unserer Politik leidet und somit nicht immer schnell genug auf Veränderungen des Marktes reagieren kann.
Das gepaart mit exorbitant hohen Lohnnebenkosten und einem Kündigungsschutz der einem das Wasser in die Augen treibt macht Zeitarbeit als Arbeitgeber sehr sehr interessant.

Sollte nicht bald eine Vertragsfreiheit wie in England oder den USA kommen, werden in einigen Jahren nahezu alle "niederqualifizierten" Jobs über Zeitarbeitsfirmen laufen.
Ich persönlich zahle lieber 30% mehr für einen ersetzbaren Angestellten als das ich mir einen "ans Bein binde".
Das Modell der Festanstellung ist in meinen Augen nur noch für Mitarbeiter die ich unbedingt im Unternehmen halten will brauchbar.

Kurz um: Man stellt keine Leute ein weil man ein guter Mensch ist, sondern weil man dadurch den Gewinn steigern oder andere strategische Ziele erreichen will.
Einzige Möglichkeit für die Arbeitnehmer sich "unverzichtbar" zu machen ist ein massiver Bildungsvorsprung gegenüber den Mitbewerbern, also ein hohes Humankapital das man durch eine Festanstellung an die Firma binden will.




Ich nenne das 'Raubritterkapitalismus'. Früher hatten Arbeitgeber noch so etwas wie ein soziales Gewissen. Heute werden Menschen wie Dreck behandelt. Wenn die Auftragslage mal nicht so ist, wie sie sein soll will ich meine Zeitarbeiter auf den Müll schmeißen und nicht etwa meinen Maybach durch einen 500 SE ersetzen. Und dann wundert man sich, daß ein wichtiger Kapitalaspekt wegfällt: Solidarität der Firma gegenüber, Firmeninteresse usw.

Macht kaputt, was Euch kaputt macht!

Sumsi - 44
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 03.2005
58 Beiträge
Geschrieben am: 01.11.2008 um 02:50 Uhr

Genau so ist es, da schreibt Ihr nichts mehr oder wie (alle wo gegen Mich schrieben) ?
go-fight-win - 36
Halbprofi (offline)

Dabei seit 02.2008
140 Beiträge
Geschrieben am: 01.11.2008 um 12:13 Uhr

Alle Firmenchefs fahren natürlich nen Maybach und bli bla blub...
Du magst von deiner Seite her Recht haben aber wenn Arbeitgeber nicht in macnehn Fällen extrem gewinnorientiert arbeiten würden, dann würde halt die ganze Firma hopps gehen, dann stehen 3000 Leute auf der Straße!
Dann hat man aber kein Mitleid mit dem netten Firmenchef der immer lieber 12 Euro statt 8 Euro die Stunde gezahlt hat, sondern macht ihn fertig warum er die Firma in den Ruin getrieben hat...
Euer Anspruchsdenken ist enorm, dafür dass manche Firmen überhaupt noch so "gütig" (je nach Sichweise näh ;)) sind für 8 Euro Hilfsarbeiten in Deutschland ausführen zu lassen die der Chinese für einen Euro macht!

chromosomXY - 44
Profi (offline)

Dabei seit 05.2007
641 Beiträge

Geschrieben am: 01.11.2008 um 17:05 Uhr

Zitat von Reinhard1964:

Zitat von Mafagga:

Zitat von uglycoyote:

ihr habt alle doch gar keine ahnung,ich glaub das es so schlecht nicht ist

wir wissen es von bekannten, du von niemanden, also werden wir wohl mehr ahnung ham oder nicht?



Ich weiß es von mir selber, hab also NOCH mehr Ahnung, denke ich. 9 Monate in Herrenberg LKW gefahren. Erste Frechheit: Lohngruppe 2, also Hilfsarbeiter. Überall sonst gelten Kl. II-Fahrer als Facharbeiter. Stundenlohn: 6,48 €, der Auftraggeber zahlte 28,-€ an Adecco. Ist doch sauber Kippe gemacht.


Na mal gut, dass Adecco dir das verraten hat....sonst hätte ja niemand gemerkt, dass das dein Lohn der blanke Hohn ist.... :-D Schwachmat!

:autsch:

Meine Probleme hätt' ich gern....

chromosomXY - 44
Profi (offline)

Dabei seit 05.2007
641 Beiträge

Geschrieben am: 01.11.2008 um 17:06 Uhr
Zuletzt editiert am: 01.11.2008 um 17:09 Uhr

Zitat von Reinhard1964:

Zitat von Mafagga:

Zitat von uglycoyote:

ihr habt alle doch gar keine ahnung,ich glaub das es so schlecht nicht ist

wir wissen es von bekannten, du von niemanden, also werden wir wohl mehr ahnung ham oder nicht?

Zeitarbeit ist Betrug. Und wenn nun jemand sagt, daß ist ja schließlich legal sag ich: das allein ist kein Ausschlußkriterium. In diesem Land war es auch schon mal legal, Leute mit anderem Glauben einzusammeln und zu vergaßen. Vielleicht legal, nicht aber in Ordnung. Oder?


Vielleicht historisch richtig, aber ein völlig schwachsinniger Vergleich. Oder?

Und wenn du dich betrogen fühlst, dann mach halt einen "richtigen" Job. :-D



Meine Probleme hätt' ich gern....

chromosomXY - 44
Profi (offline)

Dabei seit 05.2007
641 Beiträge

Geschrieben am: 01.11.2008 um 17:07 Uhr

Zitat von Sumsi:

Genau so ist es, da schreibt Ihr nichts mehr oder wie (alle wo gegen Mich schrieben) ?


Nichts verstanden.....gegen deine unsinnige Einstellung, nicht gegen dich.

Meine Probleme hätt' ich gern....

chromosomXY - 44
Profi (offline)

Dabei seit 05.2007
641 Beiträge

Geschrieben am: 01.11.2008 um 17:08 Uhr

Zitat von hipi:

Zitat von Cutler:

Richtig :daumenhoch:
Übrigens geht im Schnitt auf ganz Deutschland gesehen jeden Tag eine Zeitarbeitsfirma insolvent....


Quelle?


Brancheninternes Wissen. ;-)

Meine Probleme hätt' ich gern....

Lerouxe - 45
Profi (offline)

Dabei seit 09.2008
950 Beiträge

Geschrieben am: 01.11.2008 um 22:45 Uhr

Zitat:

Ich nenne das 'Raubritterkapitalismus'. Früher hatten Arbeitgeber noch so etwas wie ein soziales Gewissen. Heute werden Menschen wie Dreck behandelt. Wenn die Auftragslage mal nicht so ist, wie sie sein soll will ich meine Zeitarbeiter auf den Müll schmeißen und nicht etwa meinen Maybach durch einen 500 SE ersetzen. Und dann wundert man sich, daß ein wichtiger Kapitalaspekt wegfällt: Solidarität der Firma gegenüber, Firmeninteresse usw.


Und was ist an dem s.g. "Raubritterkapitalismus" auszusetzen?
Freie Wirtschaft ist nunmal ein Wettkampf, das bedeutet nur die Starken überleben. Viele Arbeitnehmer sehen dies leider häufig nicht und wissen garnicht wie stark die Konkurrenz aus Asien und auch immer mehr aus Südamerika aufholt.

Um in Deutschland noch wirklich effektiv wirtschaften zu können, MUSS man flexibel sein. Es bringt keinem etwas, wenn ich wegen meinen "sozialen Gewissen" o.ä. nicht reagiere und dann in ein paar Monaten den ganzen Laden zumachen muss.
Wenn Du nicht "weggeworfen" werden willst, dann musst Du Deinen Wert einfach steigern. Kannst Du dies nicht, wird es sicherlich nicht besser werden, darauf kannst Du Dich verlassen.

Du nennst Solidarität und Firmeninteresse als wichtige Kapitalaspekte, viel wichtiger ist jedoch Leistung. Was Du forderst ist eine Art "Management by love", soetwas funktioniert aber leider nicht wirklich auf Dauer.

Mal ganz davon abgesehen, dass nicht jeder Geschäftsführer einen Maybach fährt.... es stimmt, dass man als Geschäftsführer sehr gut verdient wenn die Firma läuft.
Aber warum sollte man dabei ein schlechtes Gewissen haben?
Man trägt das Unternehmerrisiko, kann schon fast von Urlaub sprechen wenn ein Arbeitstag mal nur 10 Stunden hat und eine 5-Tages-Woche ist häufig nur ein Traum.
Wenn ich keine Leistung bringe oder Mist baue bin ich auch weg vom Fenster, denn meine Geschäftspartner können es sich auch nicht leisten mit mir zu handeln wenn ich nicht mehr produktiv wirtschafte.

Einige scheinen es leider noch nicht ganz verstanden zu haben, was die Globalisierung neben ihren ganzen Vorteilen bringt: Leistungserwartung.

Just when I discovered the meaning of life, they change it.

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 02.11.2008 um 08:58 Uhr
Zuletzt editiert am: 02.11.2008 um 09:06 Uhr

Zitat von Lerouxe:


Und was ist an dem s.g. "Raubritterkapitalismus" auszusetzen?
Freie Wirtschaft ist nunmal ein Wettkampf, das bedeutet nur die Starken überleben. Viele Arbeitnehmer sehen dies leider häufig nicht und wissen garnicht wie stark die Konkurrenz aus Asien und auch immer mehr aus Südamerika aufholt.
Um in Deutschland noch wirklich effektiv wirtschaften zu können, MUSS man flexibel sein. Es bringt keinem etwas, wenn ich wegen meinen "sozialen Gewissen" o.ä. nicht reagiere und dann in ein paar Monaten den ganzen Laden zumachen muss.
Wenn Du nicht "weggeworfen" werden willst, dann musst Du Deinen Wert einfach steigern. Kannst Du dies nicht, wird es sicherlich nicht besser werden, darauf kannst Du Dich verlassen.
Du nennst Solidarität und Firmeninteresse als wichtige Kapitalaspekte, viel wichtiger ist jedoch Leistung. Was Du forderst ist eine Art "Management by love", soetwas funktioniert aber leider nicht wirklich auf Dauer.
Mal ganz davon abgesehen, dass nicht jeder Geschäftsführer einen Maybach fährt.... es stimmt, dass man als Geschäftsführer sehr gut verdient wenn die Firma läuft.
Aber warum sollte man dabei ein schlechtes Gewissen haben?
Man trägt das Unternehmerrisiko, kann schon fast von Urlaub sprechen wenn ein Arbeitstag mal nur 10 Stunden hat und eine 5-Tages-Woche ist häufig nur ein Traum.
Wenn ich keine Leistung bringe oder Mist baue bin ich auch weg vom Fenster, denn meine Geschäftspartner können es sich auch nicht leisten mit mir zu handeln wenn ich nicht mehr produktiv wirtschafte.
Einige scheinen es leider noch nicht ganz verstanden zu haben, was die Globalisierung neben ihren ganzen Vorteilen bringt: Leistungserwartung.


Sorry, aber das meiste von dem, was Du hier ablässt, hört sich an, als hätte es eine jener Heuschrecken von irgendeinem dämlichen Hedge-Fonds abgesondert. Dann wollen wir mal mit diversen Falschaussagen aufräumen:
Erster Irrtum: In Deutschland gibt es keine freie Marktwirtschaft, sondern seit Ludwig Erhard aus guten Gründen eine soziale Marktwirtschaft. Das Wort "sozial" hast Du sauber unterschlagen. Der Spruch, wonach nur die Starken überleben, kommt aus dem Sozialdarwinismus und darüber sind wir längst hinaus. Wer kein "soziales Gewissen" hat, der ist kein Mensch mehr und Deine Ansichten sind nicht zuletzt in Deutschland selbst absolut widerlegt worden. Schau Dir einmal den Unternehmer Grupp von Trigema an, der Mann hat ein soziales Gewissen und hat damit einen blendenden Erfolg und er ist da nicht allein. Wenn man sich also um seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmert und danach schaut, dass es ihnen gut geht und sie zufrieden sind, dann steigert das die Produktivität und damit den Absatz und den Gewinn des Unternehmens, schon einmal etwas davon gehört? Schon einmal etwas davon gehört, dass das wichtigste Kapital einer Firma immer die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind? Auch stimmt es keineswegs, dass es heute nach Leistung geht. Entschuldige bitte, aber das ist doch einfach lächerlich vor dem Hintergrund der Fehl- und Null-Leistungen in vielen Firmen, was das Management angeht. Was war denn die Ursache der Bankenkrise? Warum heult denn auf einmal die Autoindustrie wo ein Einbruch da ist? Weil man jahrzehntelang eine falsche Firmenpolitik betrieben und die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat. Jetzt auf einmal soll der Staat helfen. Das ist schlichtweg eine Unverschämtheit. Da haben Ingenieure und Manager Millionen kassiert und sind unfähig eine Firma so aufzustellen, dass sie zukunftsfähige Produkte anbietet und dann kommst Du und redest noch von Leistung? Ich bin sehr für Leistung, aber es kann nicht sein, dass sie nur immer vom kleinen Mann am Band gefordert wird, der noch dazu jahrelang Lohnverzicht üben sollte und oben stopft man sich die Taschen voll, obwohl man unfähig ist, dass es nur so kracht. Da wäre es ja wohl einmal an der Zeit ein schlechtes Gewissen zu haben, aber man weiß ja offensichtlich heutzutage nicht einmal mehr was das ist. Wenn man aber kein Gewissen mehr hat, dann kann man auch kein soziales Gewissen haben, das ist ja klar. Neulich kam in einem sehr seriösen Fernsehsender eine lange Reportage zum Thema Leiharbeiter. Man hat den Film hinterher dem Mann vorgespielt, der die politische Verantwortung dafür trägt, das war Herr Clement. Der hat sich das angeschaut und war entsetzt und hat vor der Kamera gesagt, dass es so nicht gedacht gewesen ist und dass man dagegen vorgehen müsse. Also entweder bist Du nicht informiert oder Du hast den Kontakt zu den kleinen Leuten verloren. Beides ist fatal. Was die Arbeitszeiten angeht, so kenne ich jede Menge Leute, die für relativ wenig Geld arbeiten müssen und wo es vollkommen normal ist, dass man 10-12 Sunden oder noch mehr arbeitet. Das ist ja sogar bei mir als Lehrer vollkommen normal geworden, wenn man sich eben engagiert. (Arbeit am Kultusministerium, Arbeit am Landesinstitut für Schulentwicklung, Arbeit in der Schule und Arbeit als Fortbildner im Land, nur damit hier nicht von vornherein dummes Gelaber kommt, dass man als Lehrer ja sowieso nur einen Halbtagsjob habe: Wir können gern tauschen.) Dass dann irgendwelche Geschäftsführer oder Manager gleich weg vom Fenster seien, wenn es nicht läuft, also das hat man ja gesehen, dass es sehr häufig nicht stimmt und wenn doch einmal, dann mit Millionen von Abfindungen, so das die besagten Leute eigentlich gar nicht mehr arbeiten müssten. Den dummen Spruch am Ende Deines posts hättest Du Dir auch schenken können: Du willst doch nicht etwa behaupten, dass erst jetzt im Rahmen der Globalisierung auf einmal Leistung gefragt sei. Was ist das denn für eine Hybris? Frühere Generationen haben also keine Leistungsbereitschaft gezeigt oder wie soll man das verstehen? Die heutige arbeitende Bevölkerung, der Industriearbeiter, der kleine Beamte usw. die bringen alle tagtäglich ihre Leistung, denn sie sind es, die am Ende die Produkte fertigen und sie sind es, die am Ende die Gewinne produzieren, nicht der Manager im Büro, der - wie wir wissen - häufig mit seinen Entscheidungen offensichtlich daneben liegt und die Firma gegen die Wand fährt. Ich bin sehr für Leistungsbereitschaft, aber wer hat denn den Aufschwung der letzten Jahre verursacht, wer hat denn in Deutschland seit Jahrzehnten dafür gesorgt, dass es uns immer noch vergleichsweise gut geht? Das war die ganz stinknormale Bevölkerung, der kleine Mann von der Straße, also höre bitte mit diesem neoliberalen Geschwätz auf, das ist ja unerträglich und hat sich doch in der gegenwärtigen Krise als vollkommener Blödsinn herausgestellt.
Zum Schluss noch eines, damit das ganz klar ist: Nein, ich wähle nicht die LINKE, man braucht mich also gar nicht erst in diese Ecke stellen zu wollen. Ich sehe lediglich die Realitäten und habe den Kontakt zur Basis nicht verloren.
Herr_Bernd - 38
Halbprofi (offline)

Dabei seit 05.2006
233 Beiträge
Geschrieben am: 02.11.2008 um 09:29 Uhr

Ich bin wirklich entsetzt.

Also mir stellt sich die Frage, wie viele der Diskutanten hier im Forum schon mal wirklich gearbeitet haben, schon einmal wirklich Hand angelegt haben.
Wie viele von euch haben schon einaml 10 Stunden oder mehr in falhlem Neonlicht für 7 Euro die Stunde körperliche Schwerstarbeit geleistet.

Die Arbeitsmetohden auf dem Arbeitsmarkt haben für mich nichts mehr mit Leistungsorientierung zu tun.
Schritt für Schritt entwickeln wir uns zurück. Wenn man es denn extrem darstellen wollte, dann dürfte man sich wohl durchaus erlauben zu sagen, dass ein teil der Bevölkerung abhängig ist von diesem "Sklavenmarkt". so gibt es in Deutschland immer mehr Zeitarbeitsfirmen und demnach immer mehr Leiharbeiter. Firmen haben diese Art der Personalgewinnung für sich entdeckt. Warum auch immer, ich weiß es nicht.

Es muss sich etwas ändern, denn sonst hat man kaum noch Möglichkeit auf eine Festanstellung direkt bei einer Firma. Ausschließlich über Leihfirmen.
Und das ist in meinen Augen echte Knechterei!





Des weiteren bin ich nach wie vor der Meinung, dass ein Konzernchef sich nicht das Recht herausnehmen kann unüberschaubar viel zu verdienen, wegen einer Verantwortung die er trägt. Denn wenn dies der Fall ist dann muss dieser Konzernchef meiner Meinung nach zahlen wenn er dieser Verantwortung incht gerecht wird.
Und das ist nur sehr selten der Fall eher im Gegenteil!

Audiatur er altera Pars

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 02.11.2008 um 09:45 Uhr
Zuletzt editiert am: 02.11.2008 um 09:47 Uhr

Zitat von Herr_Bernd:

Ich bin wirklich entsetzt.

Also mir stellt sich die Frage, wie viele der Diskutanten hier im Forum schon mal wirklich gearbeitet haben, schon einmal wirklich Hand angelegt haben.
Wie viele von euch haben schon einaml 10 Stunden oder mehr in falhlem Neonlicht für 7 Euro die Stunde körperliche Schwerstarbeit geleistet.


Herzlichen Dank, das hatte ich noch vergessen. Es schadet niemandem, wenn er einmal von der Pike auf gelernt hat was Arbeit eigentlich ist. Ich habe beinahe alles im Leben schon einmal gemacht: LKW-Fahrer, Industriebewachung, Bau, Fabrik im Dreischichtbetrieb, Büro, Großhandel usw. Da habe ich kennen gelernt, wie viele Menschen ihr Brot verdienen müssen und dass es eben hart ist im Sommer bei 70 Grad Celsius am Ofen zu stehen und dass auch Nachtschichten sehr hart sind. Es würde manchem nicht schaden, wenn er das einmal ausprobieren würde, z.B. als Student, denn das sind Erfahrungen für das Leben und dann weiß man, wie es in der Realität aussieht.
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