Zitat von Hisui:
Ich leg dann jetzt mal noch einen erfahrungsbericht zur diskussion nach ;)
Angefangen hab ich an der ulmer uni mit diplomstudiengang physik; jeden tag von morgens bis abends vorlesungen, labore, übungen und tutorien.
in jedem fach sind übungsblätter abzugeben, die den aktuellen vorlesungsstoff behandeln (sollen). diese werden korrigiert, wenn nicht genug punkte zusammenkommen, wird man nicht zur scheinklausur zugelassen.
scheine braucht man um die nötigen prüfungen für vordiplom und diplom machen zu dürfen.
der vorlesungsstoff ist fast pure theorie, anleitungen um das in den praktischen übungen anzuwenden gibt es praktisch nicht.
anwesenheitspfilcht gibt es bei den laboren und einigen tutorien.
zielgruppe: eindeutig forscher/wissenschaftler, praxisqualifikation muss man selbst erwerben.
für mich war das zu heftig, ich hab leider zu spät gemerkt dass ich für die theorie einfach nicht geeignet bin.
nach einem sehr aufmunternden beratungsgespräch habe ich mich dann an der hs ulm für den bachelor technische informatik eingeschrieben:
vorlesungen und labore sind meist nur vormittags, es wird viel wert auf die eigenstudienleistung zuhause gelegt. tutorien gibt es wegen tutor-mangel meist nur bei bedarf.
jeder prof stellt man anfang des semesters etwa 60 übungsaufgaben zur verfügung, wer sie macht hat sehr gute chancen die klausuren zu bestehen, sie sind aber meist keine pflicht.
scheine werden nicht von jedem prof verlangt und variieren dann von fach zu fach, mal eine klausur oder ein labor, manchmal auch eine bestimmte anzahl übungsaufgaben.
am ende des semesters muss in jedem fach eine prüfung gemacht werden (meist klausur), jede prüfung muss bestanden werden (max. 3 versuche).
der vorlesungsstoff ist sehr praxisorientiert, anleitungen für die praktischen übungen werden zum teil in den vorlesungen oder sonst in den übungsstunden vermittelt.
man merkt den professoren deutlich an, dass sie jeden studenten gut vorbereiten möchten; wer das nicht annimmt ist selbst schuld.
die semester sind überschaubar, mehr so wie eine übungsgruppe an der uni. ^^'
anwesenheitspfilcht gibt es allgemein nicht, nur wenn der prof es für einen schein verlangt; da der stoff aber sehr komprimiert vermittelt wird, kann man verpasstes nur schwer nachholen.
zielgruppe: gut ausgebildete ingenieure, die sowohl in forschung wie auch wirtschaft arbeiten können.
obwohl es immer heißt, dass die uni so freigeistig ist und den studenten alles selbst überlässt, hatte ich den eindruck an der uni alle möglichen vorgaben sehr streng erfüllen zu müssen. meiner ansicht nach ist an der fh alles viel lockerer. das ist zwar angenehm, verleitet aber auch dazu manches schleifen zu lassen. da täuscht die atmosphäre, die studiengänge sind hart, man muss wirklich dringend am (lern)ball bleiben, sonst fliegt man bei den prüfungen gnadenlos raus.
und dabei sollte man nicht vergessen, dass man nach einer zwangs-exmatrikulation in ganz deutschland keine fachlich ähnlichen studiengänge mehr studieren darf.