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Forum / Campusleben, Job und Karriere

Was wünschen sich SchülerInnen?

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-PlAyA_LaDy- - 32
Halbprofi (offline)

Dabei seit 01.2006
306 Beiträge

Geschrieben am: 05.04.2007 um 11:20 Uhr

Zitat von teacher-1:

Zitat von -PlAyA_LaDy-:

hmm,.. was ich mir so unter abwechslung vorstelle,.. also z.B. wir machen in physik und chemie und so nie irgendwelche experimente, was natürlich seh schade ist oder das mit gruppenarbeit find ich auch immer ganz gut,... vielleicht auch wie schon gesagt paar ausflüge und so,... dann sieht es ja natürlich schon alles besser aus



Waaaaaaas? Physik und Chemie ohne Experimente? Was soll das denn? Also das hätte ich als Schüler nun wirklich nicht überlebt, wenn es in Chemie nicht immerzu gepufft und geknallt hätte. Ich hatte ganz zu Beginn noch einen coolen Lehrer in Chemie, der war nach dem Krieg noch selbst damit beschäftigt Bomben zu entschärfen. Der hatte keine Hemmungen, was die schwarzen Flecken an der Decke im Chemiesaal auch bestätigt haben. Der war immer lustig und konnte einfach gut mit uns Rabauken umgehen. Bei ihm hat mir Chemie Spaß gemacht, seitdem er in Pension ging aber leider nie wieder.

ja das hätte mir auch spaß gemacht,.. aber bei uns lassen die lehrer uns immer schreiben weil sie finden wir sind zu unruhig, dabei stimmt es nicht den wenn wir ein experiment machen passt die ganze klasse immer voll auf,... aber das sieht unser lehrer leider nicht ein

๑۩۞۩๑♥вυگħįĐ& sigma; тħǺ kįήg σF kįήgZ♥๑۩۞۩๑

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 06.04.2007 um 10:41 Uhr

Ich bemerke an meinem viereinhalbjährigen Patenkind gerade wieder einmal, dass es kaum ein Kind gibt, das sich nicht auf die Schule freut. Binnen weniger Jahre schlägt dann aber bei vielen die Freude in Gleichgültigkeit oder gar Hass um. Das ist sehr schade und neben vielem, was hier schon als Grund angesprochen wurde, sehe ich neben der Verantwortung der Eltern, die ihre Kinder und Jugendlichen heute leider häufig viel zu wenig motivieren, auch deutliche Fehler im System. Der wichtigste Schritt ist vor allem die Bildung kleinerer Klassen. Es ist schlichtweg unmöglich in einer Klasse mit 32 SchülerInnen sinnvollen Unterricht abzuhalten, der sich dann auch noch den individuellen Stärken und Schwächen des Einzelnen widmen soll. Ein riesiges Hemmnis in Deutschland endlich die Bildungslandschaft positiv zu verändern ist der Föderalismus in Deutschland. Bildung ist Ländersache und so wird in 16 Bundesländern an den Symptomen herumgedoktort, jedes Land schlägt seinen eigenen Weg ein und die Kultusministerkonferenz kann nur oberste allgemeine Ziele festlegen. Leider sind die Kompetenzen der Länder, was Bildung angeht, noch einmal deutlich gestärkt worden. Das ist in meinen Augen der völlig falsche Weg und ich befürchte, dass wir uns damit wieder einmal selbst in eine Stillstandsfalle gelockt haben, zum Nachteil aller Schülerinnen und Schüler.
cyRax - 36
Profi (offline)

Dabei seit 10.2006
708 Beiträge

Geschrieben am: 08.04.2007 um 00:12 Uhr
Zuletzt editiert am: 08.04.2007 um 00:21 Uhr

Also ich bin eigentlich sehr gerne in die Schule gegangen oder besser gesagt, ich gehe immer noch sehr gerne in die Schule.
Also von der Grund / Teilhauptschule, bei der ich bis zu 6ten Klasse war muss ich ja nicht wirklich was erzählen. (Ich kann mich auch gar nicht mehr daran erinnern, wenn ich ehrlich bin)

Ich bin dann auf die Dominikus Zimmermann Realschule nach Günzburg gegangen. (Ich schreib hier den Namen der Schule, weil sie meiner Meinung nach ein Lob verdient hat)
Ein großteil der Lehrer waren wirklich gut drauf und haben den Unterrichtsstoff verständlich vermitteln. Bei denen hat man gemerkt das ihnen der Unterricht selbst spaß macht und freude an ihrem Job haben.
Natürlich gabs auch die andere Seite, wo die Lehrer eine Folie aufgelegt haben. Die Schüler stur agbeschrieben haben, bis es geläutet hat ABER dafür waren wir Schüler meist selbst verantworlich weil wir Laut waren oder sonstigen Mist gemacht haben.

Jetzt bin ich auf der Berufsschule Neu-Ulm am Allgäuer Ring in der KFZ-Abteilung. Die zwei Hauptlehrer Herr Dolenc und Herr Klaus sind top Lehrer. Denen muss man ein rießen Lob aussprechen. Ich hab ehrlich gesagt noch nie solche Erfahrung gemacht mit Lehrern wie mit den Zwei. Sie gestalten den Unterricht verständlich, bringen den Stoff super rüber, machen hier und da ein späßchen und manchmal redet man eine ganze Stunde lang über ein Thema was mit dem eigentlich Thema der Stunde nichts zu tun hat.
Dafür powert man die nächste Stunde halt durch um den Zeitplan gerecht zu werden.

Ein Beispiel. Bei uns geht es langsam auf die Zwischenprüfung los. Man hat eine Umfrage gestartet, wer den alles an der Zwischenprüfungsvorbereitung (externe Firma) teilnehmen möchte. Man hat ein Anmeldeformular etc bekommen. Es hatten einige Unterrschrieben und das Geld überwießen, doch nach ein paar Wochen hat man dann erfahren das es komplikationen gibt und der Kurs nicht stattfindet. Was haben kurzerhand unsere Lehrer gemacht. Sie machen privat selbst den Vorbereitungskurs auf die Zwischenprüfung für uns Schüler. Und das ist ja der Lehrer ihre Freizeit. Ihre Stunden, die sie "uns zuliebe" opfern

Es gibt aber noch ne andere schöne Seite. Man verabredet sich mal abends (die komplette Klasse + Lehrer) und man geht einen Trinken oder man macht geht mal alle zusammen zum Go-Kart fahren oder man plant ein Ski-Wochenende oder oder oder..
Die zwei haben sich was erarbeitet, was meiner Meinung nach für einen Lehrer ziemlich schwer ist. Sie reden mit Schülern so als wäre man seit Jahren sehr gut befreundet doch besteht immer noch der Respekt bzw. der Unterschied zwischen Lehrer und Schüler
Und ich weiß, das die beiden unsere Klasse gut durch die Zwischenprüfung bis hin zur Gesellenprüfung führen werden. Ich hab null bedenken.
(Falls der Herr Dolenc oder der Herr Klaus das lesen sollten, wäre ich stark dafür das ich in der letzten EX eine 1 bekomme :-) ;-) )

Jetzt noch was anderes

Die Schule ist zusammengefasst ein Geben und Nehmen. Wenn die Schüler aufmerksam dem Unterricht folgen und interesse dafür zeigen, ist es für den Lehrer doch was ganz anderen als wenn von 20 Schülern vielleicht 5 Schüler zuhören. 10 Schlafen und die restlichen 5 machen sonst was.
Aber jetzt muss man sich die Frage stellen, warum von 20 Schüler nur 5 wirlich aufmerksam sind und die Restlichen 15 irgendwas anderes treiben. Es kann doch nur daran liegen das der Unterricht nicht interessant genug ist. Das heit jetzt aber für mich das man den Unterricht Interessanter gestalten muss und dafür ist ja eigentlich der/die Lehrer/inn zuständig

MFG

PS: Sorry für die Rechtschreibfehler
cheesemaker - 43
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
2563 Beiträge

Geschrieben am: 10.04.2007 um 08:48 Uhr

Den Untericht interessanter zu gestalten halte ich für eine sehr gute Idee. Dabei handelt es sich zwar um eine allseits mehrheitsfähige Forderung, wie sie ein Politiker nicht besser formulieren könnte, aber warum sollten die die einzigen sein, die leere Worthülsen verwenden dürfen.
Entscheidend ist meines Erachtens womit man diese Worthülse denn konkret füllen möchte.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein interessanter Unterricht mit zahlreichen gedanklichen Exkursen wie ihn mein Vorredner beschrieben hat nur dann dauerhaft geboten werden kann, wenn:

- die Schüler bereit sind die "verlorene" Zeit durch zügigeres Vorgehen und eigenes Engagement wieder aufzuholen
- die Schüler gedankliche Exkurse nicht als "Freistunde" interpretieren
- die Leistungen mindestens denen eines "konventionellen" Unterichts entsprechen, um nicht von den Eltern oder der "obersten Heeresleitung" Knüppel zwischen die Beine zu bekommen

"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - zu Null." Voltaire

I3I_4CKNINJ4 - 35
Experte (offline)

Dabei seit 06.2005
1618 Beiträge

Geschrieben am: 10.04.2007 um 09:26 Uhr

Ich denke ich habe mir den Großteil aller Anregungen in diesem Thread durchgelesen und werde jetzt auch einmal zu Wort kommen:

Wenn man heutzutage Jugendliche zum Thema Schule irgendetwas fragt, dann reagieren ca. 75% negativ. Da ich dieses Phänomen bei mir selbst auch immer mehr beobachten muss, habe ich mir schon längst Gedanken darüber gemacht.

Ich bin auf eine normale Grundschule gegangen und hatte dort wirklich absolut keine Probleme, es machte mir mit meinem Nebensitzer großen Spaß jede mögliche Matheaufgabe so schnell wie möglich zu absolvieren und dann noch Zusatzaufgaben zu bekommen. Somit kam ich (bzw. wir beide) komplett nur mit minimalem Aufwand durch die Grundschule, hatten eine positive Einstellung gegenüber der Schule...
Im Gymnasium angekommen bemerkte ich den Umsturz nur sehr langsam. Klassenarbeiten ergaben Noten wie "3", weil ich niemals auf die Idee gekommen wäre zu Hause noch mehr für die Schule zu tun, als Hausaufgaben zu machen. In der 7. Klasse sollte ich wohl spätestens merken, wenn meine beste Note im Zeugnis eine 3 ist, dass ich wirklich auch etwas zu Hause tun muss.
Meine Unlust oder Demotivation gegenüber der Schule stieg also immer mehr. Der Mensch ist grundsätzlich darauf ausgelegt, sich mit nichts zufrieden zu geben und immer mehr zu wollen, somit "braucht" er sozusagen, (wenn er sich nicht einem gewissen gedanklichen Sprung hingibt) immer wieder Erfolgserlebnisse. Folglich macht die Schule einem Schüler sicherlich nicht Spaß, wenn er merkt, dass er etwas bzw. vieles nicht kann.
Jegliches Fach, was einem von seiner Grundintelligenz also liegt macht einem sicherlich Spaß. Um gute Noten in anderen Fächern oder dort Erfolgserlebnisse zu bekommen, muss man also etwas tun. Doch genau hier stellt sich für diese oben genannten vielen Schüler die Frage: Wieso? Sie sehen die Schule als einen normalen Ablauf und dazu noch als Ballast an. Sie/Wir erkennen nicht, dass es unmengen an Gelder braucht um soetwas wie diese Schule überhaupt zu finanzieren. Es ist einfach normal, dass wir auf diese Schule dürfen, also sehen wir es nicht als gute Möglichkeit an...
Wie also diesen Schülern das Schulleben versüßen? Ich finde, dass dazu sich jeder Schüler erstmal Fragen sollte, was er will, und wenn er nach dieser Überlegung weiter zur Schule gehen will, dann auch etwas dafür tun, und nicht in jeder Schulstunde die Minuten herunterzählen.
Ich bemerke es an mir selbst, dass mich oft irgendeine Schulstunde nervt, doch ich finde wirklich, dass es zu 75% an dem Schüler selbst liegt, wenn ihm der Unterricht nicht gefällt, weil er einfach zu wenig Interesse mit sich bringt.

Zu den neusten Anregungen oben muss ich sagen: fast jeder, der gesagt hat, dass man den Unterricht freier, variabler gestalten soll, könnte auch auf eine alternative Schule (Montessori-, Waldorf-) gehen. Man ist nunmal auf einer "normalen" schule.
Alles andere wurde, denk ich mal schon gesagt...

Ich habe Angst vor dem Tod, doch wenn ich sterbe, dann freue ich mich darauf

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 10.04.2007 um 11:50 Uhr

Zitat von I3I_4CKNINJ4:

Ich denke ich habe mir den Großteil aller Anregungen in diesem Thread durchgelesen und werde jetzt auch einmal zu Wort kommen:

Wenn man heutzutage Jugendliche zum Thema Schule irgendetwas fragt, dann reagieren ca. 75% negativ. Da ich dieses Phänomen bei mir selbst auch immer mehr beobachten muss, habe ich mir schon längst Gedanken darüber gemacht.

Ich bin auf eine normale Grundschule gegangen und hatte dort wirklich absolut keine Probleme, es machte mir mit meinem Nebensitzer großen Spaß jede mögliche Matheaufgabe so schnell wie möglich zu absolvieren und dann noch Zusatzaufgaben zu bekommen. Somit kam ich (bzw. wir beide) komplett nur mit minimalem Aufwand durch die Grundschule, hatten eine positive Einstellung gegenüber der Schule...
Im Gymnasium angekommen bemerkte ich den Umsturz nur sehr langsam. Klassenarbeiten ergaben Noten wie "3", weil ich niemals auf die Idee gekommen wäre zu Hause noch mehr für die Schule zu tun, als Hausaufgaben zu machen. In der 7. Klasse sollte ich wohl spätestens merken, wenn meine beste Note im Zeugnis eine 3 ist, dass ich wirklich auch etwas zu Hause tun muss.
Meine Unlust oder Demotivation gegenüber der Schule stieg also immer mehr. Der Mensch ist grundsätzlich darauf ausgelegt, sich mit nichts zufrieden zu geben und immer mehr zu wollen, somit "braucht" er sozusagen, (wenn er sich nicht einem gewissen gedanklichen Sprung hingibt) immer wieder Erfolgserlebnisse. Folglich macht die Schule einem Schüler sicherlich nicht Spaß, wenn er merkt, dass er etwas bzw. vieles nicht kann.
Jegliches Fach, was einem von seiner Grundintelligenz also liegt macht einem sicherlich Spaß. Um gute Noten in anderen Fächern oder dort Erfolgserlebnisse zu bekommen, muss man also etwas tun. Doch genau hier stellt sich für diese oben genannten vielen Schüler die Frage: Wieso? Sie sehen die Schule als einen normalen Ablauf und dazu noch als Ballast an. Sie/Wir erkennen nicht, dass es unmengen an Gelder braucht um soetwas wie diese Schule überhaupt zu finanzieren. Es ist einfach normal, dass wir auf diese Schule dürfen, also sehen wir es nicht als gute Möglichkeit an...
Wie also diesen Schülern das Schulleben versüßen? Ich finde, dass dazu sich jeder Schüler erstmal Fragen sollte, was er will, und wenn er nach dieser Überlegung weiter zur Schule gehen will, dann auch etwas dafür tun, und nicht in jeder Schulstunde die Minuten herunterzählen.
Ich bemerke es an mir selbst, dass mich oft irgendeine Schulstunde nervt, doch ich finde wirklich, dass es zu 75% an dem Schüler selbst liegt, wenn ihm der Unterricht nicht gefällt, weil er einfach zu wenig Interesse mit sich bringt.

Zu den neusten Anregungen oben muss ich sagen: fast jeder, der gesagt hat, dass man den Unterricht freier, variabler gestalten soll, könnte auch auf eine alternative Schule (Montessori-, Waldorf-) gehen. Man ist nunmal auf einer "normalen" schule.
Alles andere wurde, denk ich mal schon gesagt...


Ich freue mich echt sehr darüber, dass bislang noch immer wirklich gute und ernsthafte Beiträge gepostet werden und solch dumme Spams, wie man sie leider in anderen threads findet noch nicht vorgekommen sind. Für mich als Lehrer ist das natürlich viel wert und auch sehr interessant Eure Ansichten zu erfahren.
Um auf Deinen Beitrag einzugehen: Ich denke nicht, dass abwechslungsreicher Unterricht auf Dauer nur den freien Schulen vorbehalten bleiben sollte, sondern ich kämpfe dafür, dass die staatlichen Schulen und die dortigen Lehrer begreifen, dass man nicht mehr wie vor 50 Jahren unterrichten kann (Stichwort: Permanenter Frontalunterricht). Vieles hat sich auch schon geändert, aber meiner Erfahrung nach sind wir noch immer auf dem Weg und das Ziel - die Modernisierung des Systems und die Anpassung an die Zeitläufte - ist noch relativ weit.
Ich wollte noch sagen, dass ich es sehr positiv finde, dass so viele von Euch das Ganze auch als eine Art Zusammenspiel begreifen: Kein Lehrer der Welt kann guten Unterricht machen, wenn die Schülerinnen und Schüler blockieren und einfach nichts lernen wollen. Keine Schülerin und keine Schüler der Welt kann aber auch etwas lernen, wenn der Lehrer seinen Beruf nur als reinen Job versteht und lustlos vor sich hin unterrichtet. Es wäre ein Traum, wenn es gelingen würde begreiflicher zu machen, dass es sich hier um eine Symbiose handelt. Keiner kann ohne den anderen im Endeffekt etwas sinnvolles erreichen. Wenn es dann noch gelingt, dass man eine gute wechselvolle Vertrauensbasis schaffen kann, dann ist in meinen Augen fast alles erreicht.

Ich bin gespannt auf weitere Wortmeldungen von Euch und finde Eure Erfahrungen und Vorschläge sehr interessant.
DasMammut - 34
Anfänger (offline)

Dabei seit 06.2005
1 Beitrag
Geschrieben am: 11.04.2007 um 01:22 Uhr

sehr interessant hier!

Zum Thema "Frontalunterricht":
Die Lehrer sollten versuchen auf die Probleme und Fragen der Schüler einzugehen, bzw ihnen begreiflich machen das sie immer nachfragen können. Ich erlebe es immer bei mir in der Klasse: der Mathelehrer rechnet was vor, viele kapieren es, aber einige auch nicht, doch diese Fragen nicht nach.
Denn sobald man etwas nicht kapiert tritt ein Frusteffekt auf. Und wer geht schon gern dahin wo man frustriert wird?

Und bitte keine komischen Gruppenarbeiten ... die mögen zwar pädagogisch so toll sinnvoll sein, aber eine großzahl der Schüler findet die immer sehr komisch...
und meistens führen gruppenarbeiten zu keinem Lernerfolg!
Die Idee der Teamarbeit ist zwar gut, aber das durschnittsniveau der Schüler ist meist nicht hoch genug um die Teamarbeit ordentlich zu erledigen...traurig aber wahr
teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 11.04.2007 um 01:44 Uhr

Zitat von DasMammut:

sehr interessant hier!

Zum Thema "Frontalunterricht":
Die Lehrer sollten versuchen auf die Probleme und Fragen der Schüler einzugehen, bzw ihnen begreiflich machen das sie immer nachfragen können. Ich erlebe es immer bei mir in der Klasse: der Mathelehrer rechnet was vor, viele kapieren es, aber einige auch nicht, doch diese Fragen nicht nach.
Denn sobald man etwas nicht kapiert tritt ein Frusteffekt auf. Und wer geht schon gern dahin wo man frustriert wird?

Und bitte keine komischen Gruppenarbeiten ... die mögen zwar pädagogisch so toll sinnvoll sein, aber eine großzahl der Schüler findet die immer sehr komisch...
und meistens führen gruppenarbeiten zu keinem Lernerfolg!
Die Idee der Teamarbeit ist zwar gut, aber das durschnittsniveau der Schüler ist meist nicht hoch genug um die Teamarbeit ordentlich zu erledigen...traurig aber wahr



Ja, da hast Du schon recht, wir als Lehrer sollten eigentlich immer auf die Schülerinnen und Schüler eingehen. Ich stimme dir auch voll und ganz darin zu, dass Frusterlebnisse das Lernen verhindern und das ist auch eine Kritik, die ich am System generell habe: Das derzeitige Schulsystem ist zu stark auf Auslese konditioniert, sozusagen geht es immer darum "auszusieben" und das sorgt schnell für einen Grundstimmung, dass eigentlich immer nur kontrolliert wird, was Schülerinnen und Schüler noch nicht können, aber zu selten gewürdigt und gelobt wird, was sie schon können.
Was das Thema Gruppenarbeiten angeht, so ist das sicherlich auch eine Altersfrage: Ältere Schüler kommen damit immer wieder ganz gut zurecht. Ich bevorzuge aber mitunter auch lieber die Partnerarbeit (also nur zwei Schüler zusammen), denn da muss jeder etwas beitragen und kann sich nicht als Trittbrettfahrer hinter einer Gruppe verstecken.
Benjo - 37
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 07.2005
60 Beiträge

Geschrieben am: 20.04.2007 um 17:50 Uhr
Zuletzt editiert am: 20.04.2007 um 17:55 Uhr

Was einen guten Lehrer ( neben Fachkompetenz und Fähigkeit zur guten Vermittlung des Stoffes ) auszeichnet, ist auch eine gewisse "Nahbarkeit".Viele vor allem ältere Lehrkräfte erscheinen reserviert, dabei sollte es doch eigentlich ein ausgewogenes zwischenmenschliches Verhältnis zwischen dem, der den Stoff vermitteln soll, und denen, welche den Stoff vermittelt bekommen , geben.
Durch eben diese "Unnahbarkeit", die viele Lehrkräfte ausstrahlen, entsteht eine Art "Spaltung" der Teilnehmenden, wobei die eine Gruppe der Lehrer allein ausmacht, die andere die Schüler, und so jede "Gruppe" ihr eigens Ding durchzieht.Ein besserer zwischenmenschliches Verhältnis hälfe beiden Parteien, es entstünde ein weitaus besseres Klima, die Lernatmosphäre wird lockerer.Durch die verbesserte Atmosphäre gibt es auch lerntechnisch gesehen genügend Freiraum, der sich auch psychologisch gesehen positiv auf den Lerneffekt auswirkt, wenn der Schüler denkt, " dem Typ da vorne ist nicht egal, wie schlecht ich bin ".Man gibt sich mehr Mühe, fragt mehr und achtet mehr auf den Unterricht.Auf dieser Basis kann gut aufgebaut werden, wenn natürlich der Lehrer trotz nahbarer Unterrichtsform seine Autorität nicht verliert.
Ein fast noch wichtigerer Punkt ist der, den Schülern zu vermitteln, wieviel Freude das Fach machen kann.Das heisst, mal die eine oder andere Stunde eine Exkursion zu dem Thema machen, die vielleicht auch mehr Alltagsbezug besitzt, damit die Schüler erkennen wofür es sich lohnt, erfolgreich in dem Fach zu sein.Das heisst auch, nicht alle Arbeiten gleich schwer oder gleich leicht gestalten.Ruhig mal eine "leichtere" Arbeit einschieben.Erfolge steigern das Selbstbewusstsein der Schüler, und wenn sie sehen, es hat doch einen Sinn, wenn man die eine oder andere Stunde mehr lernt, erhöht sich auch die Bereitschaft der Schüler, mehr für das Fach zu tun.
All dies erschafft auch Respekt, der unabdingbar für erfolgreichen Unterricht ist.
Man muss eben immer ein richtiges Mittelmaß finden ;-).

Zum Thema Gruppenarbeit noch ein Edit :

Es kommt immer darauf an, wiedie Gruppenarbeit gestaltet wird.Es sollte nicht so sein, dass einer aus der Gruppe die Initiative ergreift und die anderen Untergehen.Eher kleinere Gruppen bilden, dass sich jeder mit einbringen kann/muss.
In der Oberstufe klappt das eigentlich ganz gut :-).

90 % aller Counter-Strike Spieler essen Brot, verbietet Brot !

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 20.04.2007 um 19:31 Uhr

Zitat von Benjo:

Was einen guten Lehrer ( neben Fachkompetenz und Fähigkeit zur guten Vermittlung des Stoffes ) auszeichnet, ist auch eine gewisse "Nahbarkeit".Viele vor allem ältere Lehrkräfte erscheinen reserviert, dabei sollte es doch eigentlich ein ausgewogenes zwischenmenschliches Verhältnis zwischen dem, der den Stoff vermitteln soll, und denen, welche den Stoff vermittelt bekommen , geben.
Durch eben diese "Unnahbarkeit", die viele Lehrkräfte ausstrahlen, entsteht eine Art "Spaltung" der Teilnehmenden, wobei die eine Gruppe der Lehrer allein ausmacht, die andere die Schüler, und so jede "Gruppe" ihr eigens Ding durchzieht.Ein besserer zwischenmenschliches Verhältnis hälfe beiden Parteien, es entstünde ein weitaus besseres Klima, die Lernatmosphäre wird lockerer.Durch die verbesserte Atmosphäre gibt es auch lerntechnisch gesehen genügend Freiraum, der sich auch psychologisch gesehen positiv auf den Lerneffekt auswirkt, wenn der Schüler denkt, " dem Typ da vorne ist nicht egal, wie schlecht ich bin ".Man gibt sich mehr Mühe, fragt mehr und achtet mehr auf den Unterricht.Auf dieser Basis kann gut aufgebaut werden, wenn natürlich der Lehrer trotz nahbarer Unterrichtsform seine Autorität nicht verliert.
Ein fast noch wichtigerer Punkt ist der, den Schülern zu vermitteln, wieviel Freude das Fach machen kann.Das heisst, mal die eine oder andere Stunde eine Exkursion zu dem Thema machen, die vielleicht auch mehr Alltagsbezug besitzt, damit die Schüler erkennen wofür es sich lohnt, erfolgreich in dem Fach zu sein.Das heisst auch, nicht alle Arbeiten gleich schwer oder gleich leicht gestalten.Ruhig mal eine "leichtere" Arbeit einschieben.Erfolge steigern das Selbstbewusstsein der Schüler, und wenn sie sehen, es hat doch einen Sinn, wenn man die eine oder andere Stunde mehr lernt, erhöht sich auch die Bereitschaft der Schüler, mehr für das Fach zu tun.
All dies erschafft auch Respekt, der unabdingbar für erfolgreichen Unterricht ist.
Man muss eben immer ein richtiges Mittelmaß finden ;-).

Zum Thema Gruppenarbeit noch ein Edit :

Es kommt immer darauf an, wiedie Gruppenarbeit gestaltet wird.Es sollte nicht so sein, dass einer aus der Gruppe die Initiative ergreift und die anderen Untergehen.Eher kleinere Gruppen bilden, dass sich jeder mit einbringen kann/muss.
In der Oberstufe klappt das eigentlich ganz gut :-).



Ich gebe Dir in allem recht. Eines ist halt wirklich sehr schwer herzustellen, vor allem bei jüngeren Schülern: Das ist die Balance zwischen dem Zulassen von persönlicher Nähe und dem Respekt, den die Schülerinnen und Schüler vor der Lehrkraft dennoch behalten müssen. Ich persönlich lasse sehr viel Nähe zu, so dass meine Schülerinnen und Schüler mich auch immer wieder wegen Problemen privat kontaktieren (sie haben meine eMail-Adresse oder das Ganze geht über TU). In der Folge habe ich aber immer wieder ein wenig damit zu kämpfen, dass der Respekt nicht verloren geht und muss ihn dann wieder herstellen. Gerade jüngere Schüler (so zwischen 15-17) können das oft nicht recht verstehen, dass dies absolut notwendig ist. Viele ältere KollegInnen reagieren wahrscheinlich auch deswegen recht reserviert, weil sie sich auch mit den Problemen der Schülerinnen und Schüler nicht auseinandersetzen möchten. Ich halte das persönlich für falsch, muss aber auch erleben, dass mir die Nähe zu den Schülern nicht nur Vorteile einbringt (ich habe sehr viel mehr Arbeit, privates und berufliches vermischen sich leicht usw.) Dennoch werde ich diesen Weg erst einmal weiter gehen, denn ich finde eben, dass Dein Beitrag schon den Nagel auf den Kopf trifft.
grizzly27 - 36
Anfänger (offline)

Dabei seit 03.2006
13 Beiträge
Geschrieben am: 09.05.2007 um 21:15 Uhr

So, dann geb ich auch meinen Senf dazu. :-)
Ich hab jetzt bald 13 Jahre Schule "überstanden" und finde das sehr schade, weil ich da sehr gern hingehe.
Klar gibt es da blöde Aktionen und Notenverteilungen. Wenn ein Lehrer, "da er bei einer Wochenstunde gar nicht alle Namen kennen kann", zwei Schülern mit dem gleichen Nachnamen einfach mal beiden ne 4 gibt, egal wie unterschiedlich sie sind, weil sie ja immerhin gleich heißen, ist das schon eher deprimierend. Oder die Tatsache dass ein Geschichtekurs Schnitte von 7, der andere von 12 Punkten hat. Es werden ja wohl kaum alle Dummen in einem Kurs gelandet sein. Und da versteh ich auch absolut, dass viele nach solchen Erfahrungen resignieren. Geht mir in einigen wenigen Fächern auch so.
Aber andererseits finde ich, erwartet man viel zu viel von den Lehrern. Allgemein ist ja sowieso alles schlecht. Das Gute an sich sieht keiner.
Und ich sehe auch kein Problem darin, zu verlangen, dass Schüler mal 6 Stunden sitzen und sich einigermaßen konzentrieren sollen. Viele haben 11 Stunden an einem Tag, das find ich dann schon eher grenzwertig. Auch werden immer weniger Kinder heutzutage zu Hause erzogen, weil viel zu viele Eltern die Verantwortung auf die Schule abschieben. Ich würde allgemein eher Eltern als Lehrer kritisieren, weil was die sich oft einbilden ist echt zu krass.
Ich finde es sehr schade, dass es so unglaublich cool ist, Schule zu hassen. Den Meisten wird erst nachher klar, was sie an der Schule haben.
Um wieder zum Thema zurückzukommen: Es ist meiner Meinung nach am wichtigsten, dass Lehrer fair, objektiv und neutral bewerten und behandeln und niemanden besonders bevorzugen. Außerdem, wie schon oben gesagt wurde, ist es schelcht, wenn der Lehrer unnahbar, also distanziert ist, und Schüler sogar Angst vor ihm haben. Und er sollte Interesse an seinem Fach und auch an den Schülern zeigen, weil die "ich-krieg-mein-Geld-sowieso-egal-was-ich-hier-tue"-Masche ist nicht unbedingt die beste. Die von Ihnen beschriebenen außerunterrichtlichen Aktivitäten find ich super, das hätte ich mir auch mehr gewünscht. Aber sämtliche Klassenfahrten und Schullandheime schafft man ja ab, weswegen auch immer.
Aber sehr viel muss auch von den Schülern kommen. Lehrer sind auch nur Menschen, auch Ihnen muss man manchal Chancen geben oder ihnen Fehler und Schwächen verzeihen. Am besten ist es, sich in deren Lage zu versetzen, dann -finde ich- versteht man einfach sehr viel Aktionen besser.
Also: Nicht immer grundsätzlich alles auf Lehrer schieben und alles scheiße finden.
Denkt mal darüber nach. :-) Viel Spaß dabei. ;-)
FG10 - 28
Profi (offline)

Dabei seit 09.2006
740 Beiträge

Geschrieben am: 19.05.2007 um 13:18 Uhr

den abschluss als abi

vfl ulm 4ever

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 20.05.2007 um 01:07 Uhr

Zitat von FG10:

den abschluss als abi


Na dann gib` mal Vollgas, sonst wird das nichts.
teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 20.05.2007 um 01:14 Uhr

Zitat von grizzly27:

So, dann geb ich auch meinen Senf dazu. :-)
Ich hab jetzt bald 13 Jahre Schule "überstanden" und finde das sehr schade, weil ich da sehr gern hingehe.
Klar gibt es da blöde Aktionen und Notenverteilungen. Wenn ein Lehrer, "da er bei einer Wochenstunde gar nicht alle Namen kennen kann", zwei Schülern mit dem gleichen Nachnamen einfach mal beiden ne 4 gibt, egal wie unterschiedlich sie sind, weil sie ja immerhin gleich heißen, ist das schon eher deprimierend. Oder die Tatsache dass ein Geschichtekurs Schnitte von 7, der andere von 12 Punkten hat. Es werden ja wohl kaum alle Dummen in einem Kurs gelandet sein. Und da versteh ich auch absolut, dass viele nach solchen Erfahrungen resignieren. Geht mir in einigen wenigen Fächern auch so.
Aber andererseits finde ich, erwartet man viel zu viel von den Lehrern. Allgemein ist ja sowieso alles schlecht. Das Gute an sich sieht keiner.
Und ich sehe auch kein Problem darin, zu verlangen, dass Schüler mal 6 Stunden sitzen und sich einigermaßen konzentrieren sollen. Viele haben 11 Stunden an einem Tag, das find ich dann schon eher grenzwertig. Auch werden immer weniger Kinder heutzutage zu Hause erzogen, weil viel zu viele Eltern die Verantwortung auf die Schule abschieben. Ich würde allgemein eher Eltern als Lehrer kritisieren, weil was die sich oft einbilden ist echt zu krass.
Ich finde es sehr schade, dass es so unglaublich cool ist, Schule zu hassen. Den Meisten wird erst nachher klar, was sie an der Schule haben.
Um wieder zum Thema zurückzukommen: Es ist meiner Meinung nach am wichtigsten, dass Lehrer fair, objektiv und neutral bewerten und behandeln und niemanden besonders bevorzugen. Außerdem, wie schon oben gesagt wurde, ist es schelcht, wenn der Lehrer unnahbar, also distanziert ist, und Schüler sogar Angst vor ihm haben. Und er sollte Interesse an seinem Fach und auch an den Schülern zeigen, weil die "ich-krieg-mein-Geld-sowieso-egal-was-ich-hier-tue"-Masche ist nicht unbedingt die beste. Die von Ihnen beschriebenen außerunterrichtlichen Aktivitäten find ich super, das hätte ich mir auch mehr gewünscht. Aber sämtliche Klassenfahrten und Schullandheime schafft man ja ab, weswegen auch immer.
Aber sehr viel muss auch von den Schülern kommen. Lehrer sind auch nur Menschen, auch Ihnen muss man manchal Chancen geben oder ihnen Fehler und Schwächen verzeihen. Am besten ist es, sich in deren Lage zu versetzen, dann -finde ich- versteht man einfach sehr viel Aktionen besser.
Also: Nicht immer grundsätzlich alles auf Lehrer schieben und alles scheiße finden.
Denkt mal darüber nach. :-) Viel Spaß dabei. ;-)


Mir gefallen Deine Ansichten sehr gut, da habe ich eigentlich nichts zu ergänzen ... :daumenhoch: ... ich finde es auch richtig, dass Du beide Seiten in die Pflicht nimmst, die LehrerInnen und die SchülerInnen. Gerade das Gegeneinander macht doch Schule bisweilen zur Hölle und es ist - wenn man sich im übrigen Europa mal so umschaut, vor allem in den Ländern, die bei PISA viel besser abgeschnitten haben, auch eine Spezialität von Deutschland. Irgendwie schaffen wir es in Deutschland zu wenig uns von dem alten Schulsystem des 19. Jahrhunderts zu lösen und noch immer ist Schule für viel zu viele SchülerInnen ein Ort, den man besser meidet. Das ist und bleibt bedauerlich. Obwohl wir im Grunde genommen wissen, wie man das verändern kann - Konzepte gibt es weiß Gott genug dafür - bewegt sich zu wenig. Schule ist immer eine Sache die zwischen SchülerInnen und LehrerInnen gelingt oder eben misslingt. Diese Dialektik ist offensichtlich allen Beteiligten bisweilen auch zu wenig klar.
anja1509 - 34
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 10.2006
62 Beiträge
Geschrieben am: 20.05.2007 um 22:22 Uhr
Zuletzt editiert am: 20.05.2007 um 22:44 Uhr

Als erstes will ich mal ein großes Kompliment aussprechen. Es gibt heutzutage viel zu wenig Lehrer, die sich noch für die Schüler interessieren und versuchen, ihren Unterricht zu verbessern. Von meiner Schule würde mir nur ein geringer Bruchteil einfallen, der sich in seiner Freizeit um so etwas bemühen würde. Die meisten, oftmals älteren Lehrer ziehen ihren Unterricht genauso durch, wie sie es vor 20 Jahren gemacht haben. Es ist ihnen nicht klar, bzw. sie bemerken es nicht, dass sich viel geändert hat und sich dadurch auch die Unterrrichtsmethoden zwingend ändern müssen.
Mir ist in den letzten Monaten sehr deutlich geworden, dass es bei mir fast nur daran liegt, wie der Lehrer den Unterricht gestaltet und wie er selbst auf mich wirkt, ob ich mich für das Fach interessiere oder nicht. Meiner Meinung nach muss er kompetent, neutral und fair gegenüber den Schülern sein. Er sollte versuchen, Schüler zu verstehen und sie auch zu respektieren. Dadurch muss sich, wie viele andere auch schon angesprochen haben, auch das Verhältnis der Schüler gegenüber den Lehrern ändern. Viel zu viele sehen Schule nur noch als einen Ort, an dem man lieber nicht ist. Meiner Meinung nach ist dies sehr schade, denn die Schule ist und bleibt nun mal der Grundstein der eigenen Zukunft. Wer sich schon früh anstrengt und kapiert, wofür die Schule da ist, der kann viel aus seinem Leben machen und später einen guten Job ergattern. Leider wird den meisten erst im Berufsleben klar, wie wichtig Schule ist und sie nicht nur zum Schwänzen da ist.
Um noch mal zu den Lehrern zurückzukehren: Durch meinen momentan Geschichtslehrer ist dieses Fach zu meinem Lieblingsfach geworden und des Öfteren lese ich auch in meiner Freizeit historische Berichte oder Bücher. Es ist erstaunlich zu sehen, wie dieser Lehrer mit unserer Klasse klar kommt und wie sehr er von uns Schülern respektiert wird. Während seiner Stunden ist es so ziemlich immer vollkommen ruhig, was in keinem anderen Fach sonst vorkommt. Dort wird meist von den Jungs ziemlich viel außerschulisches nebenher gemacht, weil sie genau wissen, dass sie es sich erlauben können und damit auch kein Problem haben. Aber in Geschichte reißen sich alle zusammen, wodurch wir letztes Jahr einen Endjahresschnitt von 2,2 erzielen konnten, was von unserem Lehrer auch sehr gelobt wurde. Und genau durch solche Komplimente strengt man sich noch mehr an, denn man kriegt dadurch die eigene Leistung bestätigt und sieht somit, dass es sich gelohnt hat im Unterricht aufzupassen. Leider kriegt man sowas nicht allzu oft zu hören, sondern nur die ganzen Fehler...

Edit: Mir ist gerade noch mein Biolehrer eingefallen, der vor Kompetenz nur so sprüht (Achtung: Ironie ;-) ). Zum einen hat er es sich als Lehrer mal ganz einfach gemacht hat und bei unsrer 10. Klasse fast die gleiche Arbeit, wie bei seiner 7. Klasse geschrieben, da wir gerade das gleiche Thema behandelten. Zum andern bekam unser Klassenbester eine 2,5, aufgrund dessen, dass der Lehrer vergessen hatte, alle Punkte zusammenzuzählen. Da der Schüler aber, aufmerksam wie er ist, nochmal nachrechnete, kam herraus, dass er eigentlich ne 1 hatte.
Für mich ist das etwas, was eigentlich nicht passieren dürfte....
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