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Zusammenlegen von Realschule und Hauptschule

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Sara1988 - 37
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 04.2005
44 Beiträge
Geschrieben am: 10.02.2007 um 09:18 Uhr

also
das realschüler aus höheren Schichten stammen ist genau
der gleiche Schwachsinn. Es gibt durchaus auch auf der Hauptschule
genügend Leute mit ausreichenden finanziellen Mitteln.

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 11.02.2007 um 20:52 Uhr

Zitat von so-bad-boy:


nenenene... Erklärtes Ziel von deutschland ist, eben das bildung keine Geldsache ist... jeder, der etwas tut, hat auch die chance was zu werden.... und wenn man ehrlich ist... so manchen reichen schnösel, dessen dad ne Firma hat, ist es doch eh scheißegal was er in der schule leistet... "er übernimmt sowieso die Firma"...


Sicher ist es erklärtes Ziel. Aber schau dir mal die Gymnasialklassen mit G8 an: Seit der Einführung vom achtjährigen Gymnasium boomt die Nachhilfebranche. Entweder man ist intelligent und sehr begabt und kommt ohne durch oder man ist auf finanzielle Mittel zur Nachhilfe angewiesen.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

FatherBob - 31
Profi (offline)

Dabei seit 02.2006
450 Beiträge

Geschrieben am: 11.02.2007 um 20:54 Uhr

neeeeeeeee lieber des könnt noch böse enden!!!!

Du bist nicht mit meinem Kommentar einverstanden? Putz dir n Arsch ab und riech am Klopapier :D:D

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 20.02.2007 um 07:41 Uhr

Man muss sich zumindest ernsthaft Gedanken darüber machen. Als Lehrer im beruflichen Schulwesen habe ich SchülerInnen aus allen Schichten (weil das hier angesprochen wurde) und aus allen Schularten. Man muss ganz klar festhalten, dass unser bisheriges dreigliedriges Schulsystem in Baden-Württemberg (Haupt-/Realschule/Gymnasium) auf Dauer nicht mehr funktionieren wird. Die Hauptschule hat leider vollkommen abgewirtschaftet und man hat heute auf dem Lehrstellenmarkt immer schlechtere Chancen als Hauptschüler. Neulich habe ich sogar schon die erste Mezgerlehrstelle gesehen, wo man einen Realschulabschluss gefordert hat.

Auch die Abschlüsse haben sich leider inflationiert. Ich kenne sehr viele HauptschülerInnen, wo ich mich nachher im beruflichen Schulwesen oft fragen muss, wie die eigentlich zu ihren Noten gekommen sind. Da gibt es schon ein massives Problem, vor allem dann, wenn wir im beruflichen Schulwesen dann auf einmal die Maßstäbe der Wirtschaft an die SchülerInnen richten müssen.

Es gibt also eindeutig dringenden Handlungsbedarf, zumal auch immer mehr SchülerInnen aus Haupt- und Realschulen in den BVJ´s landen, weil sie einfach nicht ausbildungsreif und ausbildungsfähig sind oder die Noten nicht stimmen. Als ersten Schritt würde ich empfehlen, dass man die Trennung der Schüler nicht so früh und nicht bereits nach der vierten Klasse vornimmt. Das ist ein rechter Unsinn, denn niemand kann in dem Alter stichhaltig begründen auf welche Schulart ein Kind in Zukunft gehen soll. Das Konzept der Gesamtschule funktioniert in anderen Bundesländern in der Tat ganz ordentlich und es spricht auch dafür, dass man durch die Aufhebung der unterschiedlichen Schultypen erst gar nicht ein (angebliches) Schichtenproblem "produziert".

Also: Überlegenswert ist alles, was dazu beiträgt, dass Jugendliche wieder bessere Chancen auf eine positive Zukunft auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt bekommen. So wie es jetzt ist, wird der Weg über kurz in die Sackgasse führen. Was will man denn mit den zahlreichen HauptschülerInnen machen, wenn sie keine Chance erhalten und zum Teil betrifft es doch auch schon die Realschüler? Ich glaube nicht, dass es sich Deutschland leisten kann auf diese Begabungen zu verzichten, ganz abgesehen davon, dass Jugendliche auf dumme Gedanken kommen, wenn man ihnen jeden Tag das Gefühl vermittelt nicht gebraucht zu werden.
0100fe - 32
Profi (offline)

Dabei seit 03.2006
528 Beiträge

Geschrieben am: 20.02.2007 um 09:30 Uhr

Zitat von so-bad-boy:

Hallöle!

es gibt ja vorschläge, dass man die RS und HS auflösen soll, und stattdessen nur noch 2 schularten haben.... also eine Gesammtschule und das Gymnasium, um den Hauptschülern bessere Chancen am Arbeitsmarkt zu verschaffen...

was haltet ihr davon?

ich als Realschüler finds komplett bescheuert, weil so manch Assi auf der HS nichts besseres verdient hat... gilt allerdings nicht für alle, und klar gibt es bei uns auch solche leute, aber ich glaube ihr versteht mich!

Greetz!
Ludwig


ich will doch nicht mit solchen null-bock typen da zusammen in einer schule sein1

dann müsste ich mir ja echt dsa angebot von meinen eltern annehmen und nach canada ziehen!
Kacknvb - 47
Profi (offline)

Dabei seit 05.2006
756 Beiträge

Geschrieben am: 20.02.2007 um 10:50 Uhr

System USA Schule bis zum 16 Lebensjahr für alle gleich. Ab dann die möglichkeit eine art College (Gymnasium) zu besuchen. Und dann eventuell studieren. So haben bis zum 16 Lebensjahr alle die selben Chancen. Und wer da dann durchs Raster durchfliegt und es zu nix bringt ist selbst schuld. Survival of the Fittest^^

4 words 4 u STFU!

Kayserili_91 - 34
Profi (offline)

Dabei seit 10.2006
746 Beiträge

Geschrieben am: 20.02.2007 um 11:54 Uhr

Zitat von so-bad-boy:

Hallöle!

es gibt ja vorschläge, dass man die RS und HS auflösen soll, und stattdessen nur noch 2 schularten haben.... also eine Gesammtschule und das Gymnasium, um den Hauptschülern bessere Chancen am Arbeitsmarkt zu verschaffen...

was haltet ihr davon?

ich als Realschüler finds komplett bescheuert, weil so manch Assi auf der HS nichts besseres verdient hat... gilt allerdings nicht für alle, und klar gibt es bei uns auch solche leute, aber ich glaube ihr versteht mich!

Greetz!
Ludwig


ja den hauptschülern wird eine bessere chance geboten was ist mit uns realschülern wir werden dann benachteiligt können wir ja gleich auf die haupt gehen
Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 20.02.2007 um 12:26 Uhr

Zitat von Kacknvb:

System USA Schule bis zum 16 Lebensjahr für alle gleich. Ab dann die möglichkeit eine art College (Gymnasium) zu besuchen. Und dann eventuell studieren. So haben bis zum 16 Lebensjahr alle die selben Chancen. Und wer da dann durchs Raster durchfliegt und es zu nix bringt ist selbst schuld. Survival of the Fittest^^


Allerdings prahlt die USA auch nicht gerade mit einem guten Schulsystem....wenn erwachsene Amerikaner nicht mal die Länder auf der Weltkarte finden, die sie angreifen....

Es muss nach wie vor eine Selektierung stattfinden. Man kann es intelligenteren Schülern nicht antun, sich mit "Schlechten" zusammen rumzuärgern. Schon heute gibt es in den Gymnasien vielfach Mobbing. Wie sähe das erst in einer Schule für alle aus?!

Vielfach haben Schüler auch keine Lust zu lernen. Dabei wäre es ja sinnvoll über die Schulpflicht nachzudenken. Angenommen man verkürzt die Schulpflicht auf 4 Jahre. Also die Grundschule. Danach kann sich dann jeder auf weiterführenden Schulen bilden wie er will. Damit müsste sich jeder weiterbilden, wenn er einen Job haben möchte. Ein Konzept, dass zwar einiger Prüfung verlangen würde, aber durchaus vorstellbar wäre.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Kacknvb - 47
Profi (offline)

Dabei seit 05.2006
756 Beiträge

Geschrieben am: 20.02.2007 um 12:32 Uhr

Es setzt natürlich vorraus das in diesem System auch den leuten etwas beigebracht wird. Und solche sachen wie lernschwächen.. naja wer will kann auch lernen. Und wer nicht aufpasst fliegt halt durch und wiederholt.
Und die Ungebildeten welche sich nicht auskennen gibts in Deutschland auch. Oder kennst nicht das Video mit dem Typen der gefragt wird wer George W Bush und Saddam Hussein ist?

4 words 4 u STFU!

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 20.02.2007 um 12:40 Uhr

Zitat von Kacknvb:

Und solche sachen wie lernschwächen.. naja wer will kann auch lernen.


Bis zu einem gewissen Punkt kann gelernt werden, wenn es gewollt wird, das stimmt. Danach folgt dann allerdings die Selektierung je nach Veranlagung, Talent und Fleiß.



Ich denke aber auch, dass man vielleicht nicht nur die weiterführenden Schulen angreifen sollte. Was ist denn mit den Grundschulen? Momentan erkenne ich da keine wirklich harte Art des Lernens. Dieser krasse Kontrast tritt dann beim Übertritt auf die weiterführende Schule auf. Deswegen sollte schon in den Grundschulen mehr gelehrt werden.
Eventuell könnte ja auch schon im Kindergarten spielerisch ans Schreiben und Rechnen herangeführt werden.
Wir müssen uns bewusst machen, dass Kindheit mit Spaß und Spiel lediglich eine luxoriöse Erfindung von Industrienationen ist!

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 20.02.2007 um 18:56 Uhr

Das stimmt schon, dass zu oft zu spät damit begonnen wird etwas zu lernen. Lernen ist Arbeit und nicht immer nur ein Vergnügen. Die Grundschulpädagogik hat in den letzten Jahren aber viel bewegt, mein Eindruck ist leider der, dass sich in den Hauptschulen zu wenig tut.

Der Vorschlag von vier Jahren Schulpflicht, also das wird wohl deswegen nicht gehen, weil solche Leute keine Chance auf dem Arbeitsmarkt hätten. Ich denke auch nicht, dass man das den Leuten einfach frei stellen kann, ob sie dann noch etwas weiter lernen wollen oder nicht. Was würden wir denn mit lauter Unqualifizierten am Ende tun, die dann alle die Hand aufhalten und mindestens Hartz IV einfordern? Wer soll das bezahlen? Es ist ja wohl auch keine Lösung solche Leute in einem solchen System, die freiwillig nichts weiter lernen wollten, dann eines Tages verhungern zu lassen, oder?

Ich meine auch, dass es wirklich ein Vorurteil ist, wenn immer wieder gesagt wird, dass man z.B. als Gymnasiast nicht mit Haupt- oder Realschülern zusammen in einer Schule sein kann. Diese Schüler sind häufig praktisch sehr begabt, nicht so sehr vielleicht theoretisch, aber deswegen sind sie noch lange nicht dumm. Das Gegenteil ist der Fall und warum sollen nicht alle auch voneinander lernen können? Freilich ist das vielleicht noch eine Utopie, aber so wie es jetzt ist, kann es unmöglich bleiben: Die einen gehen auf die Hauptschule und bekommen hinterher keine Ausbildung, es gibt dann die Realschüler, die noch vermittelbar sind und die Gymnasiasten gehen dann alle studieren. Das sorgt bald für eine Spaltung in der Gesellschaft und das ist das letzte, was ich mir wünsche.

Das Thema Bildung ist wirklich extrem wichtig, denn es entscheidet darüber, ob man eine Chance bekommt oder eben nicht. Hauptschüler haben derzeit kaum eine Chance, jedenfalls dann nicht, wenn sie nicht wirklich Top-Noten haben. Ich befürchte fast, dass jede Neuerung zunächst einmal besser ist als der status quo.

Ich wollte dann noch sagen, dass ich es sehr bemerkenswert finde (höchst positiv natürlich), wie viele Mitglieder sich hierzu gute Gedanken machen. Das ist toll und zeigt eben auch, dass nicht nur wir, die wir von Berufs wegen damit zu tun haben, die derzeitige Situation etwas sorgenvoll beobachten.
Red-Base - 39
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 05.2006
28 Beiträge

Geschrieben am: 20.02.2007 um 23:03 Uhr

Also ich finde das die Verschiedenen Schularten nicht zusammen gelegt werden sollten.
eine Länger Grundschule und/oder früher mit Lernen anfangen ok, aber nicht zusammen legen von HS und und RS.
Wenn jemand auf der HS schlechte Noten hat und dann auf die RS soll, hat er dann bessere Noten ? oder sind dann mehr Lehrstellen frei ?
Das HS RS oder Gymi nicht alles ist weiß ich, es gibt auch auf dem Gymnasium honks die keine Ahnung haben.

Aber wenn jemand in der HS eimal Hockenbleibt und dann noch ein jahr aufs BVJ geht dann seh ich schon ein das den kein Arbeitgeben will.

Meiner Meinung nach liegt das Problem an der Einstellung.
Das es einfach zuviele Jugendliche und leider auch Erwachsene gibt, die eine Null-Bock stimmung haben. Einfach nicht bereit sind etwas zu leisten.
Sogar Bauer holen sich lieber Erntehelfer aus Polen als Arbeitslose, weil die Polen (nur ein Beispiel will niemand zunahetreten) Arbeitenwollen und von der Arbeitslosen die hälfte nicht.

Das jemand bei dem die Eltern in einer Fabrik arbeiten und sich mittags die Birne weg knallen eher ne Null-Bockstimmung hat als jemand mit Eltern die zuversichtlich, motiviert und erfolgreich sind ist ja wohl auch klar.
Daher hat es ein Sozialesgefälle !


nicht ärgern, nur wundern

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 21.02.2007 um 01:00 Uhr

Zitat von teacher-1:

Der Vorschlag von vier Jahren Schulpflicht, also das wird wohl deswegen nicht gehen, weil solche Leute keine Chance auf dem Arbeitsmarkt hätten. Ich denke auch nicht, dass man das den Leuten einfach frei stellen kann, ob sie dann noch etwas weiter lernen wollen oder nicht. Was würden wir denn mit lauter Unqualifizierten am Ende tun, die dann alle die Hand aufhalten und mindestens Hartz IV einfordern? Wer soll das bezahlen? Es ist ja wohl auch keine Lösung solche Leute in einem solchen System, die freiwillig nichts weiter lernen wollten, dann eines Tages verhungern zu lassen, oder?


Die zeitliche Begrenzung muss ja nicht auf 4 Jahre festgelegt werden. Lediglich 9 Jahre, halte ich für zu viel.
Das "Ziel" wäre aber genau das, dass solche Leute keine Chance auf dem Arbeitsmarkt hätten. Das würde diese Null-Bock-Haltung aus den Köpfen vertreiben. Wer nicht verhungern will, muss etwas tun. Wir sehen dieses Phänomen des begeisterten Lernens doch in Afrika. Diese Kinder wissen: Nur wer lernt schafft es aus der Armut. Genau das könnte auch der Ansatz zu diesem Modell sein. Der Sozialstaat ist so gut wie pleite. Wir können nicht ewig Leute ohne Lust auf Arbeit durchfüttern.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 21.02.2007 um 08:42 Uhr

Ihr habt mit dem was Ihr schreibt nicht Unrecht: Natürlich geht es nicht, dass viele Jugendliche heute einfach nichts leisten und nichts lernen wollen. Die Nullbockstimmung kenne ich aus dem Berufsalltag leider nur zu gut. Man kann auch sicherlich darüber diskutieren, ob der Staat als Sozialstaat für das eigene Versagen immer den Kopf hinhalten muss und dann "abgemolken" werden darf, bloß weil man selbst keine Lust zum arbeiten hat. Es gibt diese Fälle, da braucht man nicht drum herum zu reden und ich finde sie auch nicht gerade toll, zumal ich sie bereits seit Jahren mitfinanzieren darf.

Auf der anderen Seite muss ich aber auch sagen, dass das schlechte Image der BVJ-Schüler unbegründet ist. Ich will nur ein paar Fälle aufzählen. Gegenwärtig habe ich sogar Leute mit Realschulabschluss in solchen Klassen. Warum? Nicht etwa, weil sie faul sind und nichts lernen wollen, sondern weil der Lehrstellenmarkt einfach dicht ist. Einer der betroffenen Schüler, an den ich gerade denke, ist leistungsmäßig gut und er hat bis jetzt trotz Bewerbungen (bei denen ich ihm auch helfe) noch nichts gefunden. Das BVJ oder auch das neue BEJ sind also schon lange keine Restschularten mehr. Ich hatte schon Schüler aus dem Gymnasium darin, die zweimal eine Klasse nicht geschafft hatten. Die kommen dann nicht etwa in die Realschule. Ein anderer Schüler ist vom BVJ inzwischen bis in die FOS in Bayern gekommen.

Was den Vorschlag angeht, dass man die Leute spüren lässt, dass es ohne Eigeninitiative und ohne Arbeit nicht geht, so muss man natürlich schon sehen, dass dies den sozialen Frieden im Land massiv gefährden könnte. Eine krasse soziale Schieflage in Leute mit viel Geld und solche ohne (weil sie halt nicht arbeiten wollen oder können) wünsche ich mir nicht, denn das erhöht die Straftaten massiv und sorgt zu Effekten wie in den USA, wo Leute mit Geld heute bisweilen schon in einer Art "Ghetto für Reiche" leben müssen, abgeschottet von hohen Mauern und Security. Freilich habt ihr Recht damit, dass dies nichts daran ändert, dass auch ich auf Dauer nicht permanent arbeitsunwillige Leute mitfinanzieren möchte.

Ich denke halt, man müsste das anders lösen: Ein Vorschlag wäre z.B. dass man den Schulen den Zugriff auf das Kindergeld gibt. Ich erlebe dermaßen viele Schulschwänzer, wo der Staat fast nichts dagegen tut und dann braucht man sich auch nicht zu wundern, dass eben nichts gelernt wird. Mein bislang erlebter Rekord: Ein Schüler schwänzte vier Monate am Stück den Unterricht und nichts geschah. Hier könnte man erst einmal ansetzen. Könnte die Schule den Eltern das Kindergeld auf Null kürzen, dann wären die Jugendlichen ganz schnell wieder in der Schule. Und dann muss die "Kuschelpädagogik" des permanenten Förderns in Haupt- und Förderschulen endlich einmal aufhören. Ich bin sehr für das Fördern, aber wer gefördert wird, von dem muss man dann auch wieder etwas fordern. Fördern und Fordern gehören zusammen, das wurde leider über Jahre vergessen. Ich erlebe es in meinem Alltag so, dass ich trotz klarer Regeln, die auch ganz deutlich durchgesetzt werden (zur Not mache ich unangemeldete Hausbesuche daheim) immer einen sehr guten Kontakt zu meinen SchülerInnen habe. Eine gewisse Strenge, die klare Grenzen definiert und auch aufzeigt, kommt bei SchülerInnen offenbar viel besser an und das ist ja der Punkt, der mich regelrecht ein wenig ärgern kann: Warum gelingt es uns im beruflichen Schulwesen die Leute zu einem Abschluss zu bringen und in Lehrstellen zu vermitteln? Warum leistet das nicht die Hauptschule? Freilich macht mir das unheimlich Arbeit, weil ich dafür nur ein Jahr zur Verfügung habe, aber die allgemeinbildenden Schulen stoßen mir zur Zeit viel zu viel SchülerInnen aus, die angeblich nicht vermittelbar waren. Es liegt - das will ich damit ausdrücken - also nicht nur an den Jugendlichen selbst, sondern es ist schon das Schulsystem selbst daran massiv mitbeteiligt, so frei nach dem Motto: Hinaus mit denen aus der Hauptschule, dann muss ich mich mit denen nicht mehr herumärgern, soll doch das berufliche Schulwesen das lösen.

Deswegen finde ich, dass man dann auch über andere Schulformen nachdenken muss. Es gibt - ich glaube das ist in Bielefeld - eine Laborschule, wo SchülerInnen unterschiedlicher Schularten und sogar unterschiedlichen Alters zusammen in Gruppen unterrichtet werden. Die Unterrichtsstunden und Fächerabgrenzungen sind aufgelöst und das funktioniert phänomenal. Es gab einmal in den roten Geo-Heften einen langen Beitrag darüber. Ältere SchülerInnen übernehmen Verantwortung für jüngere als Mentoren ... usw. Warum sollen wir nicht in Deutschland auch beim Thema Bildung experimentierfreudiger werden und immerzu im alten dreigliedrigen Schulsystem verhaftet bleiben, wenn wir doch merken, dass es nicht recht funktioniert? Vielleicht müssen wir Schule ein Stück weit neu erfinden, denn eines gibt mir zu denken: Fragst du Fünfjährige, so wirst du keinen finden, der sich nicht auf die Schule freut. Schon nach wenigen Schuljahren ist bei den meisten die Freude in Nullbockstimmung umgeschlagen. Diese Tatsache liegt auch in einem System begründet, das ursprünglich aus dem 19. Jahrhundert stammt und sich seitdem vom Grundprinzip her nicht so wahnsinnig verändert hat. Die Zeit ist allerdings deutlich fortgeschritten.
Kacknvb - 47
Profi (offline)

Dabei seit 05.2006
756 Beiträge

Geschrieben am: 21.02.2007 um 09:10 Uhr

Zitat von teacher-1:

Ich denke halt, man müsste das anders lösen: Ein Vorschlag wäre z.B. dass man den Schulen den Zugriff auf das Kindergeld gibt. Ich erlebe dermaßen viele Schulschwänzer, wo der Staat fast nichts dagegen tut und dann braucht man sich auch nicht zu wundern, dass eben nichts gelernt wird. Mein bislang erlebter Rekord: Ein Schüler schwänzte vier Monate am Stück den Unterricht und nichts geschah. Hier könnte man erst einmal ansetzen. Könnte die Schule den Eltern das Kindergeld auf Null kürzen, dann wären die Jugendlichen ganz schnell wieder in der Schule.


Das denk ich nicht. Dem Jugendlichen Nullbock Gangsta Assi ist das doch egal. Wahrscheinlich wird er in den 4 Monaten Schwänzen auch kaum daheim gewesen sein, sondern lieber rumgeganstert haben. Mit dem Vorschlag findest vielleicht viele Politiker die das gut finden, (weil sie wieder mal was hohlen können). Aber den Familien schadet das nur. Denn sind wir mal ehrlich ein Kind kostet ne Familie doch doppelt bis 3x soviel wie sie dafür Kindergeld bekommt. Und das dann noch kürzen.... oO

Nein ich finde man sollte da vielelicht ien paar jahre Altmodischer werden. Schuluniformen und Administrative Bestrafung in Form von Tatzen z.b.
Ich mein in den 60er gab es das auch noch (also die Tatzen, nicht die Schuluniformen), und geschadet hat es doch keinem. (mal vielleicht von der 0,001% Dunkelziffer, aber die gibts in allen Punkten und bereichen, man kann nicht immer rücksicht nehmen).
Das ist einfach nur weil man halt lieb und nett und freundlich sein muss. Aber manchmal hilft halt nur Strenge und Härte. Irgendwann hat man genug appeliert und gut zugeredet. 10 von 100 hören vieleicht auf das Kuschelgerede, aber 90 denken sich einfach "Mann lehrer bist du Dumm, alta" und lachen über das freundliche darauf zugehen gerede.

Naja meine 2 Pfenning zum thema^^


4 words 4 u STFU!

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