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Forum / Politik und Wirtschaft
Bildung bei Politikern

Cymru - 35
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Geschrieben am: 08.03.2009 um 17:14 Uhr
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Zitat von PS3_Zocker: ich find hauptschüler sollten auch die chance bekommen politiker zu werden^^
Die Möglichkeit besteht ja. Und tatsächlich finden sich auch "einfachere" Berufe, wie bspw. Müller (Michael Glos) unter den Abgeordneten..
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 08.03.2009 um 17:18 Uhr
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Zitat von SmooKi: Politiker sind durch hochbezahlte Wissenschaftler zu ersetzen, die in ihrem Fachgebiet maßgeblich Erfolge vorzuweisen haben.
Hochbezahlte Wissenschaftler? Gibt es sowas denn in Deutschland? Vor allem: Wie soll das finanziert werden, wenn schon jetzt häufig über Politikergehälter gemeckert wird?
Ein zweites Problem ergibt sich, dass unser ganzes System dafür umgestellt werden müsste. Um momentan ganz nach oben zu kommen ist normalerweise jahrelange Parteiarbeit nötig, Quereinsteiger gibt es eher selten, und wenn, dann bleiben die nicht sehr lange. Mal abgesehen davon, dass Wissenschaftler auch gerne ungeliebte Wahrheiten ansprechen, die Parteien gerne verschweigen. Ich erinnere an den Rückzug Paul Kirchhoffs aus dem Schattenkabinett von Angela Merkel...
Wissenschaftler oder tatsächliche Experten haben dazu einfach nicht die Erfahrung in diesen Verwaltunggeschichten. In einem bürokratischen System braucht alles ein wenig länger und muss häufig nachgearbeitet werden, bis es zum Einsatz kommt.
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 17.03.2009 um 22:56 Uhr
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Zitat von ChrisFR91: [...]Ich denke, dass es viel wichtiger ist, dass sie ihr Ohr an den Sorgen und Nöten der Bevölkerung haben und auf sie eingehen können. Politiker sollten daher Leute vom Volk sein. Die sollten nicht intelektuell daher reden, sodass sie kaum einer versteht. In unseren Parlamenten (Landtage, Bundestag, EU-Parlament) hat es sehr viele Landwirte. [...]
Von vielen Landwirten kann ich in unseren Parlamenten ehrlich gesagt nicht reden. Die Mehrzahl sind nach wie vor Juristen, die Akademiker machen allgemein den Großteil der Mitglieder aus.
Du hast sicher Recht, dass die Politiker eine Nähe zum Volk haben müssen, darin besteht ihre Aufgabe. Doch ist eine Bildung wohl schon wichtig. Man wählt nicht irgenjemanden zum Volksvertreter, sodern es sollte schon eine Leistungselite sein, die das Land führt. Ein Landwirt hat seltener Ahnung in Bildungsfragen bzw. auch bei akademischen Themen, weil häufig kein Studium absolviert wurde.
Die Mischung macht es sicher, doch ich erwarte von einem Minister oder Kanzler eigentlich schon, dass er über eine gute Bildung verfügt, auf die er bei seinen Entscheidungen zurückgreifen kann.
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teacher-1
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Geschrieben am: 21.03.2009 um 07:21 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.03.2009 um 07:23 Uhr
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Zitat von Cymru: Schon länger beschäftigt mich das Thema der Bildung unserer Politiker. Sind sie gebildet genug? Sind sie "falsch" ausgebildet, d.h. können sie die ihnen auferlegten Probleme überhaupt managen?
Ich wurde darauf aufmerksam, als ich mir Politiker in GB und Frankreich angeschaut habe:
In Frankreich ist es durchaus normal, dass die oberen Politiker auf Eliteschulen waren um optimal auf ihre Karriere vorbereitet zu sein.
In England ist das zwar etwas "lockerer", doch auch ein Tony Blair war in Oxford, einer Eliteuni.
In Deutschland haben wir zwar durchaus promovierte Akademiker an der Macht, doch von Elite ja keine Spur.
Wie denkt ihr über dieses Thema?
Ist es euch völlig egal?
Beschäftigt es euch?
Ich bin der Ansicht, dass es vollkommen unwichtig ist, ob jemand eine Eliteschule oder Eliteuniversität besucht hat oder nicht. Genauso empfinde ich das mit den Titeln. Frau Merkel hat einen Doktor - na und? Ich halte sie dennoch nicht gerade für eine sehr gute Kanzlerin. Herr Blair war auf einer Eliteuniversität, deswegen halte ich ihn dennoch nicht eben für einen sonderlich guten Politiker. Herr Sarkozy mag auf einer Eliteuniversität gewesen sein, aber ein guter Politiker ist dieses Rumpelstilzchen deswegen noch lange nicht. Helmut Schmidt war auf keiner Eliteschule und auf keiner Eliteuniversität, er kam direkt aus dem Krieg und war der anerkanntermaßen beste Kanzler dieser Republik.
Dennoch kann man sich die Frage stellen, wie es mit der Bildung unserer Politiker bestellt ist, wobei ich hier weniger irgendein Spezialwissen wichtig finde, sondern eben ein möglichst breites Allgemeinwissen. Die Frage nach der Bildung betrifft aber eben unsere komplette Gesellschaft, da ist es überall nicht unbedingt zum besten mit bestellt, man muss zumindest ein leichtes Absinken feststellen.
Es ist auch in meinen Augen falsch zu glauben, dass in den Regierungen der Welt die Minister oder Kanzler noch die eigentliche Arbeit machen. Sie haben zu verkaufen, die Presse zu bedienen, zu repräsentieren und die vorbereiteten Reden zu halten. Jede Ministerin/jeder Minister greift auf einen riesigen Mitarbeiterstab zurück, der von der Materie Ahnung hat und im Hintergrund die ganze Arbeit erledigt. Diese Leute werden bei den Regierungswechseln auch keineswegs ausgetauscht, sondern nur die Spitze wechselt dann. Ich sage nicht, dass ich diesen Zustand ideal finde, aber das ist die Realität.
Ich möchte dann auch vor einem falsch verstandenen Elitedenken warnen, das man möglicherweise dann am Besuch von Eliteschulen oder Eliteuniversitäten festmacht. Joschka Fischer hat nicht studiert, zumindest nicht legal (denn er hatte meines Wissens kein Abitur) und war dennoch - wie ich finde - ein recht passabler Außenminister. Da lassen sich noch viele andere Beispiele anfügen, die deutlich belegen, dass es immer und zu allen Zeiten gute und sehr gute Leute gab und gibt, die hoch gebildet sind, über viel Allgemeinwissen verfügen und niemals auch nur eine Eliteschule oder Eliteuniversität von innen gesehen haben, manche haben nicht einmal studiert und sind viel gebildeter als jemand, der irgendwo in England studiert hat. Intelligenz, Klugheit, Lebenserfahrung, Wissen, Bildung, soziales Gewissen und soziales Verhalten, Ehrlichkeit und Moral gehen nicht immer zwangsläufig eine tragfähige Verbindung ein - auch nicht auf Eliteschulen oder Eliteuniversitäten.
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teacher-1
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Geschrieben am: 21.03.2009 um 07:22 Uhr
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Zitat von Cymru: Zitat von PS3_Zocker: ich find hauptschüler sollten auch die chance bekommen politiker zu werden^^
Die Möglichkeit besteht ja. Und tatsächlich finden sich auch "einfachere" Berufe, wie bspw. Müller (Michael Glos) unter den Abgeordneten..
Sorry, aber das ist leider ein denkbar schlechtes Beispiel.
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teacher-1
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Geschrieben am: 21.03.2009 um 07:32 Uhr
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Zitat von Junis: Auf jeden Fall brauchen wir mehr speziallisierte Politiker. Ich stimme Lauterbachs Wunsch von 600 Experten im Bundestag voll zu. Es kann einfach nicht sein, dass man nen Metzger als Wirtschaftsminister einstellt. Oft hab ich das Gefühl die haben echt keinen Plan wie sie die Probleme anpacken sollen. Eliteunis helfen da nicht weiter. Es braucht keine Allgemeinbildung sondern speziallisierteexperten.
Da bin ich vollkommen anderer Auffassung: Wir benötigen eben gerade in den Parlamenten keine Fachidioten, sondern Leute, die Querdenken können, die Verbindungen sehen, die unterschiedliche Fachgebiete zusammenführen können, die in der Politik auch Dinge gedanklich anstoßen können ohne in das Detail gehen zu müssen. Wir benötigen genau dafür viel mehr Allgemeinwissen. Wir benötigen auch wieder einmal Visionäre und nicht bloß immer "politische Handwerker". das was Du forderst, das Spezialwissen, das ist im Hintergrund sowieso vorhanden. Die riesigen Mitarbeiterstäbe bieten genau das, was Du von den Abgeordneten verlangst. Detail- und Spezialwissen ist aber nicht die Aufgabe eines homo politicus. Es mangelt doch nicht am Spezialwissen, das ist doch eine Illusion. Kaum jemals waren die Menschen besser in ihrem Fachgebiet ausgebildet als heute. Wir wissen in den einzelnen Bereichen mehr und wir wissen es schneller, denn das Internet ist ein riesiger Beschleunigungsfaktor. Es mangelt an Leuten, die den Überblick haben. Wir leiden sogar am Spezialistentum, weil das alles Leute sind, die nur noch fokussiert auf ihren kleinen Fachbereich denken und arbeiten können, aber kaum noch in der Lage dazu sind die großen Linien zu erkennen, perspektivisch zu denken und strategisch zu handeln.
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Mr_Brain - 53
Halbprofi
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Geschrieben am: 21.03.2009 um 07:35 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.03.2009 um 07:35 Uhr
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Es ist nur Scheiße wenn man Leute als Familienminister an der Macht sind und dann nicht mal verheiratet sind und keine Ahnug haben, wie es den Famielien nach einem Amoklauf in ihrer nähe geht wenn die Eltern Agst haben MÜSSEN ihre Kinder in der Schule zu verliren!!!!!!!!
ist doch echt scheiße oda ??????????
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teacher-1
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Geschrieben am: 21.03.2009 um 07:57 Uhr
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Zitat von Mr_Brain: Es ist nur Scheiße wenn man Leute als Familienminister an der Macht sind und dann nicht mal verheiratet sind und keine Ahnug haben, wie es den Famielien nach einem Amoklauf in ihrer nähe geht wenn die Eltern Agst haben MÜSSEN ihre Kinder in der Schule zu verliren!!!!!!!!
ist doch echt scheiße oda ??????????
Also Familienminister sollte schon sein, wer selbst zumindest eine Familie hat, da triffst Du schon einen richtigen Punkt. Du vermischt aber zwei Dinge, die nichts miteinander zu tun haben: Um zu wissen und um nachzufühlen, wie es Familien nach dem Amoklauf in Winnenden geht, muss ich selbst keine Familie haben. Hier geht es um Empathie, um Menschlichkeit, um Mitgefühl und das hat nichts damit zu tun, ob ich nun selbst Vater/bzw. Mutter von Kindern bin oder eben als Single lebe.
Obwohl das hier nicht Thema ist, will ich dennoch kurz sagen, dass es trotz des furchtbaren Geschehens dort, auch keinen Sinn hat nun davon zu reden, dass man generell Angst haben müsse, dass Eltern ihre Kinder in der Schule verlieren. Das ist einfach nicht wahr. Ich bin mir dessen bewusst, dass direkt Betroffene das im Moment natürlich so sehen müssen, weil sie das in wirklich furchtbarer Weise nun auch so erleben mussten, es entspricht aber eben so nicht der Wirklichkeit.
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