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An alle Hartz-IVler und die, die es werden wollen:

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NBN
Profi (offline)

Dabei seit 02.2012
522 Beiträge

Geschrieben am: 30.03.2013 um 20:45 Uhr
Zuletzt editiert am: 30.03.2013 um 20:49 Uhr

Zitat von Slowi66:

Komm du mal in das alter ü40 - werde Arbeitslos - und finde einen Job mit dem du deine Familie ernähren kannst.


Ich weiss nicht, wo Du wohnst, aber würdest Du eine Arbeit annehmen, die 500km weit entfernt liegt, oder gar im Ausland? Es kommen leider oft Faktoren hinzu, die einen Umzug so gut wie unmöglich machen... Die Raten fürs Haus (weil ja jeder heute UNBEDINGT eines haben muss und sich bis zum Lebensende verschuldet!), Schule und Umgebung der Kinder, etc....Vieles ist machbar, aber die meisten wollen eben nicht, weil zu unflexibel.
Die Firma eines Bekannten von uns hatte letztes Jahr (2012) händeringend fünf Meister für Elektro/Mechatronik und Gas/Wasser gesucht, mit mehr als übertrariflicher Bezahlung. Von (nur) 20 Bewerbern haben 17 abgesagt, davon alle aus irgendwelchen fadenscheinigen Gründen, 12 sind gar nicht erst zum Vorstellungsgespräch gekommen. Die drei, die man genommen hat, kamen aus Polen. Heute mit die besten, fleissigsten und pünktlichsten auf ihrem Gebiet. Solange das in Deutschland so läuft, bin ich auch dagegen, dass H4 weiter ausgebaut oder reformiert wird.

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- Nordish by Nature! -

Old-Man
Anfänger (offline)

Dabei seit 08.2011
1 Beitrag
Geschrieben am: 30.03.2013 um 21:12 Uhr

solange es soviel H4 - Geld gibt, das es jeden Verdienst in die ecke stellt, wird es keinen geben der sich Arbeit sucht...warum Arbeiten ich bekomm doch genug, geh Du arbeiten das ich H4 bekomm.
ich würde das Amerikanische System einführen, 1 Jahr unterstützung dann friss oder stirb (arbeite)
meine Lösung wäre, 3 x an einen Arbeitgeber zum Vorstellen schicken, jedes mal bei Arbeitsablehnung ein drittel vom H4 streichen.
Da unsere Regierung diese Faullenzer unterstützt wird sich da nix ändern.
Wer arbeiten will der findet auch Arbeit, alles andere ist nur sich Selbstanlügen.
Seltsam, ein 16 jähriger kennt sich bei H4 besser aus als bei der arbeit.
-miep-
Champion (offline)

Dabei seit 03.2006
3517 Beiträge

Geschrieben am: 30.03.2013 um 21:35 Uhr
Zuletzt editiert am: 30.03.2013 um 21:37 Uhr

Mal wieder die alt-konservativen, die immer noch daran Glauben, dass jeder, der arbeit sucht auch findet. Das ist leider nicht so. Wenn du Arbeit finden willst von der du Leben kannst, hast du enorm Glück, wenn du erst mal Arbeitslos bist.

Ich find es erstaunlich, dass 53jährige immer noch nicht wissen, wie es heutzutage in Deutschland um den Arbeitsmarkt steht.

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There are two things to help you dance: love and drugs. best, you get both.

Daniel_1996 - 28
Champion (offline)

Dabei seit 05.2010
4153 Beiträge
Geschrieben am: 30.03.2013 um 21:46 Uhr

Zitat von Old-Man:

solange es soviel H4 - Geld gibt, das es jeden Verdienst in die ecke stellt, wird es keinen geben der sich Arbeit sucht...warum Arbeiten ich bekomm doch genug, geh Du arbeiten das ich H4 bekomm.
ich würde das Amerikanische System einführen, 1 Jahr unterstützung dann friss oder stirb (arbeite)
meine Lösung wäre, 3 x an einen Arbeitgeber zum Vorstellen schicken, jedes mal bei Arbeitsablehnung ein drittel vom H4 streichen.
Da unsere Regierung diese Faullenzer unterstützt wird sich da nix ändern.
Wer arbeiten will der findet auch Arbeit, alles andere ist nur sich Selbstanlügen.
Seltsam, ein 16 jähriger kennt sich bei H4 besser aus als bei der arbeit.

Mit 53 ist die Wahrscheinlichkeit je nach dem hoch, das man gekündigt wird und zudem schlecht Arbeit findet wegen dem Alter.
Und jetzt stell dir vor, du wirst morgen gekündigt und findest keine Arbeit, weil es den meisten Betrieben eben zu teuer ist, ältere Leute einzustellen. Da dein toller Vorschlag bei jeder Ablehnung 1/3 des Hartz4 streicht (obwohl man erst Arbeitslosengeld bekommt) wünsche ich dir in so einem Fall viel Spaß. ^^

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Oh Hell Yeah!

bredator - 41
Champion (offline)

Dabei seit 03.2008
5319 Beiträge

Geschrieben am: 30.03.2013 um 22:56 Uhr

Zitat von Old-Man:

solange es soviel H4 - Geld gibt, das es jeden Verdienst in die ecke stellt, wird es keinen geben der sich Arbeit sucht...warum Arbeiten ich bekomm doch genug, geh Du arbeiten das ich H4 bekomm.
ich würde das Amerikanische System einführen, 1 Jahr unterstützung dann friss oder stirb (arbeite)
meine Lösung wäre, 3 x an einen Arbeitgeber zum Vorstellen schicken, jedes mal bei Arbeitsablehnung ein drittel vom H4 streichen.
Da unsere Regierung diese Faullenzer unterstützt wird sich da nix ändern.
Wer arbeiten will der findet auch Arbeit, alles andere ist nur sich Selbstanlügen.
Seltsam, ein 16 jähriger kennt sich bei H4 besser aus als bei der arbeit.


Sorry, aber Bullshit von vorne bis hinten. Ich war auch schon ein knappes Jahr arbeitslos - zum Höhepunkt der "Finanzkrise" 2009. Und? Ich hab schlichtweg keinen Job gefunden. Ich war ausgebildeter IT-Systemelektroniker und ging natürlich zur Arbeitsagentur. Da haben die mich ernsthaft dazu verpflichtet, mich auf eine Stelle als SAP-Administrator zu bewerben, weil ich ja "mit Computern arbeite". Dafür dann ein drittel der Mittel streichen, einfach, weil ich die Stelle deshalb abgelehnt habe, weil es einfach nicht geht? Großartig! Ist es das, was du forcieren willst? Ich hätte mich natürlich dort bewerben können, allerdings ist das unglaublich nutzlos und verschwendete Liebesmühe, allerdings sollte man in den Agenturen halt auch mal kompetente Leute haben, die das auch sehen und mir nicht so einen Stuss erzählen. "Oh, sie haben mal einen PC allein eingeschaltet? Dann können sie sich ja als Rechenzentrums-Admin bewerben, ist ja fast dasselbe!"

Nächste zwei Bewerbungen, jeweils abgelehnt nach Vorstellungsgespräch, weil ich mich erdreistet habe, 2100 als etwaiges Einstiegsgehalt anzugeben. Und was passiert dann!? Anstatt mich auf eine sinnvolle Fortbildung zu schicken, steckt man mords viel Kohle in so ein Wiedereingliederungsverfahren, bei dem mir ernsthaft beigebracht werden sollte, wie man einen PC bedient (um Bewerbungen zu verfassen) und wie korrektes Schriftdeutsch aussieht. Hier habe ich mich einfach nur aus Prinzip geweigert, einfach, weil ich mich nicht derart verarschen lassen will. Natürlich findet jeder Arbeit, der unbedingt welche haben will - ob er davon leben kann ist allerdings auf einem ganz anderen Blatt Papier. Und warum soll ich mich in irgendeinem Arschloch-Job krumm buckeln, wenn ich dann trotzdem auf Hartz4 aufstocken muss, weil ich sogar noch weniger als das verdiene!? Meinen Respekt vor Leuten, die es trotzdem tun, aber in der Zeit bilde ich mich lieber selbst fort, als dass ich den Tag bei einer Arbeit verschwende, die mir dann sogar weniger als Hartz4 einbringt.

Und fang mir bloß nicht an zu erzählen, die Sätze seien zu hoch. Versuch damit mal selbst über die Runden zu kommen -> Vom hohen Ross schimpft es sich leicht.

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Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.

Reinhard1964 - 61
Halbprofi (offline)

Dabei seit 02.2007
217 Beiträge

Geschrieben am: 30.03.2013 um 23:24 Uhr

Zitat von Old-Man:

solange es soviel H4 - Geld gibt, das es jeden Verdienst in die ecke stellt, wird es keinen geben der sich Arbeit sucht...warum Arbeiten ich bekomm doch genug, geh Du arbeiten das ich H4 bekomm.
ich würde das Amerikanische System einführen, 1 Jahr unterstützung dann friss oder stirb (arbeite)
meine Lösung wäre, 3 x an einen Arbeitgeber zum Vorstellen schicken, jedes mal bei Arbeitsablehnung ein drittel vom H4 streichen.
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Seltsam, ein 16 jähriger kennt sich bei H4 besser aus als bei der arbeit.


Und noch seltsamer, das ein 53-jähriger noch in irgendeinem Wolkenkuckucksheim lebt. Vielleicht galt das noch in den 70ern, was Du hier ablaichst. Hartz-IV reicht höchstens knapp zum Überleben, mehr nicht. Und einen Job zu finden ist auch klasse. Sicher, in der Zeitarbeitsbetrügerbranche geht fast immer was. Halbes Jahr abschinden für einen Hungerlohn, der auch nicht höher wie Hartz-IV ist und nach Einsatzende Tritt in den A..., SO siehts aus. Aber unsere Regierung sagt: "Hartz-IV ist sozial und reicht zum leben und Zeitarbeit ist eine klasse Sache, weil ja eh dann fast jeder Übernommen wird (sorry, sind max. 8% 'Jeder'? Und die Zahl ist schon geschmeichelt.)" glaubst Du das Selbstverständlich. Politiker sind ja als Volksvertreter immer bemüht, das Beste für Volk zu erreichen und sind die ehrlichsten Menschen auf der Welt. Und wenn Dir jemand sagt: "Im Himmel ist Jahrmarkt" kaufst Du gleich Eintrittskarten.

Ich wünsche normal niemanden was Schlechtes. Aber ich wünsche Dir ehrlich, das Du in Kürze auf der Straße landest, weil ein Dumpinglöhner von der Zeitarbeit Deinen Job machst und Du Dich dann Deinerseits mit Zeitarbeit und Hartz-IV durchs Leben schlagen darfst. Viel Spaß dabei, wenn Du bei ALDI überlegst, ob am letzten WE im Monat für Sonntag noch ein Pfund Hackfleisch drin ist...

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Macht kaputt, was Euch kaputt macht!

ught - 39
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
2007 Beiträge
Geschrieben am: 31.03.2013 um 03:37 Uhr

Also mir geht das ganze Gelaber hier auf den Senkel.

Hartz IV ist gut so wie es ist.
Grundsatz ist und bleibt: Wer arbeiten will, findet Arbeit. Wie diese Arbeit aussieht und in welcher Situation die Wirtschaft ist, beeinflussen die Jobfindung enorm.

Und dass wir den Niedriglohnsektor haben, der sehr stark mit H4 konkurriert sollte auch klar sein.

Aber wer sich selbst sagt, warum soll ich arbeiten, bekomme bei H4 genauso viel, dem gehört einfach der Satz runter gestrichen. Denn damit nutzt man das System aus.
Dass natürlich durch einen nicht vorhandenen Mindestlohn und durch Minijobs das System sich so entwickelt in Richtung schmarotzen, kann ich auch gewisser Maßen nach vollziehen aber ich unterstütze das nicht!

Eine Möglichkeit wäre, dass mit einer Arbeit H4 deutlich aufgestockt werden kann. Problematik dabei ist, dass die Wirtschaft dieses System ausnutzt und die staatliche Zulage sicherlich miteingerechnet wird bei Personalkosteneinsparungsmöglichkeiten.

Und an alle die sagen, ich hab studiert finde aber keinen Job in meinem Bereich oder in meiner Gehaltsvorstellung, deswegen gehe ich nicht arbeiten > die Einstellung verachte ich persönlich. (Aber hier nicht polemisch werden ... und Beispiele bringen, die hier nicht reinpassen).

Wer arbeitslos wird, bekommt ein Jahr noch Arbeitslosengeld anstatt H4 ... von dem her ist auch dieser Bereich vom Staat abgedeckt wird, falls es hier wirtschaftliche Gründe im großen Rahmen gibt. Und ich unterstütze auch die Aussage, dass man, wenn man in einer beruflichen Sackgasse steckt (Biologiestudiumabsolventen, wo die Problematik bzgl. Jobsuche bekannt ist ... ) sich anderweitig fortbilden sollen.

Dass die Maßnahmen vom Arbeitsamt öfters mal am Ziel weit vorbeischießen ist schade aber ein anderes Thema. Möglich, dass hier eine Reform im Fortbildungssektor durch den Staat die Wiedereinstellung deutlich verbessert. Aber ist nur eine Vermutung.

Grundsätzlich finde ich H4 gut. Es reicht zum Überleben, und genau dafür soll es auch sein.
Nur das Thema Zusatzverdienst ist zu ändern (damit der arbeitswillen auch entlohnt wird - 1€ Jobs müssen gestrichen werden etc. ... )

Und das Thema Alter ist nur bedingt ein Problem. Solange die Jugend immer weniger geeignet für Ausbildungsplätze ist, Erfahrung gesucht wird und Ü50 Arbeitslose vom Staat gesondert unterstützt werden bei Wiedereinstellung ( Personalkostenerstattung für den Arbeitgeber).

Und das Thema Altersarmut gehört hier nur teilweise hin. Da haben wir ein Problem mit dem Rentensystem und falscher Rücklagenplanung von Seiten der Politik über die letzten JAhrzehnte hinweg.

Das ist meine Meinung.
Und ich habe Mitleid mit langjährigen Angestellten / Arbeitern, die aufgrund wirtschaftlicher Umstände arbeitslos werden und Probleme mit der Wiedereinstellung haben. Und kurz vor der Rente stehen und dann eben nicht wissen wie es weiter geht.

Aber grundsätzlich zählt der Satz schon: Wo ein Wille, da ein Weg. Und auch wenn das heißt, dass man teilweise wieder von Null anfangen will.

Und wirklich Hut ab, die Arbeiten gehen und mit H4 aufstocken und arbeiten - um mit sich selbst im Reinen zu sein. Danke an euch alle und eure Einstellung.

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Die einzige Konstante im Leben ist das Absinken des Niveaus

Alexx91 - 33
Champion (offline)

Dabei seit 04.2007
13611 Beiträge

Geschrieben am: 31.03.2013 um 06:35 Uhr

Zitat von _weareone_:

Wer Arbeit sucht der findet!
und zwar JERDER!

wer keine findet strengt sich net genug an!

Genau das ist gelinde gesagt Schwachsinn...natürlich findet jeder einen Job. Aber ob es gerechtfertigt ist, dass die studierte Biologietechnologin (setze jeden anderen Akademieberuf ein) nachts als Putze arbeiten muss und tagsüber in einem Restaurant als Bedienungsaushilfe, steht auf einem anderen Blatt geschrieben.

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This is how an angel dies, blame it on my own sick pride.

guyoncignito
Champion (offline)

Dabei seit 02.2009
11293 Beiträge

Geschrieben am: 31.03.2013 um 07:20 Uhr

Zitat von ught:


Und dass wir den Niedriglohnsektor haben, der sehr stark mit H4 konkurriert sollte auch klar sein.

Aber wer sich selbst sagt, warum soll ich arbeiten, bekomme bei H4 genauso viel, dem gehört einfach der Satz runter gestrichen. Denn damit nutzt man das System aus.
Dass natürlich durch einen nicht vorhandenen Mindestlohn und durch Minijobs das System sich so entwickelt in Richtung schmarotzen, kann ich auch gewisser Maßen nach vollziehen aber ich unterstütze das nicht!

Eine Möglichkeit wäre, dass mit einer Arbeit H4 deutlich aufgestockt werden kann. Problematik dabei ist, dass die Wirtschaft dieses System ausnutzt und die staatliche Zulage sicherlich miteingerechnet wird bei Personalkosteneinsparungsmöglichkeiten.

Das Problem ist, wie du hier schreibst, sind die teilweise unverschämten Löhne, die von den Arbeitgebern gezahlt werden und der Staat es nicht vernünftig zu regeln vermag/will.
Jedoch würde ich in diesem Fall nicht gegen die wettern, die Hartz4 einer Arbeit mit geringerer Bezahlung vorziehen. Sie sind zwar "Nutzniesser", aber wie du auch schon geschrieben hast, nutzt die Wirtschaft das System ebenfalls aus. Nur profitiert die Wirtschaft um einiges mehr davon, als der Hartzer, welcher sich mit seinen 350€ nen Monat lang durchschlagen muss. Auch treibt die Wirtschaft mit politischer Legitimierung die Abwärtsspirale im Lohnsektor und somit auch den sozialen Verfall immer weiter voran.
Gemault wird aber lieber über den schmarotzenden Hartzer als über die schmarotzende Wirtschaft. Hartzer haben schliesslich keine Lobby.

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Reinhard1964 - 61
Halbprofi (offline)

Dabei seit 02.2007
217 Beiträge

Geschrieben am: 31.03.2013 um 08:42 Uhr
Zuletzt editiert am: 31.03.2013 um 08:43 Uhr

Zitat von ught:



Das Problem ist, wie du hier schreibst, sind die teilweise unverschämten Löhne, die von den Arbeitgebern gezahlt werden und der Staat es nicht vernünftig zu regeln vermag/will.
Jedoch würde ich in diesem Fall nicht gegen die wettern, die Hartz4 einer Arbeit mit geringerer Bezahlung vorziehen. Sie sind zwar "Nutzniesser", aber wie du auch schon geschrieben hast, nutzt die Wirtschaft das System ebenfalls aus. Nur profitiert die Wirtschaft um einiges mehr davon, als der Hartzer, welcher sich mit seinen 350€ nen Monat lang durchschlagen muss. Auch treibt die Wirtschaft mit politischer Legitimierung die Abwärtsspirale im Lohnsektor und somit auch den sozialen Verfall immer weiter voran.
Gemault wird aber lieber über den schmarotzenden Hartzer als über die schmarotzende Wirtschaft. Hartzer haben schliesslich keine Lobby.


Ich geh da noch einen Schritt weiter: Das ganze Elendssystem, das Schröder hier aufgebaut hat gehört weg. Nur wird das nicht passieren - das Kommando über die Politik hat die Wirtschaft. Und die profitiert davon, das Hartz-IV-ler unter wirtschaftlichem Druck stehen (jedesmal, wenn ich hier die These lese, das sei ja gut oder sogar zu viel geht mir das Messer in der Tasche auf. Sollte jeder mal testen indem er drei Monate vom Regelsatz zu leben versucht) und dazu noch vom Amt in Dumpinglohnjobs gepresste werden.

Würde da KEINER mitmachen würde folgendes passieren: die Wirtschaft, die die Arbeitskräfte ja braucht könnte sich diese nicht mehr bei den Leiharbeitsbuden holen sondern müßte sie wieder direkt einstellen. Zu den Jahrzehntelang hart erkämpften Leistungen und Bezahlungen. Somit ist jeder, der sich diesem Mist verweigert in meinen Augen ein Kämpfer für soziale Gerechtigkeit und kein Schmarotzer. Zumal diees Problem der Dumpinglöhne die gesamte Gesellschaft mehr belastet wie ein paar Hartz-IV-Empfänger. Fängt bei den Verlusten bei der Sozialversicherungen an und hört bei der fehlenden Kaufkraft nicht auf.

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Macht kaputt, was Euch kaputt macht!

-miep-
Champion (offline)

Dabei seit 03.2006
3517 Beiträge

Geschrieben am: 31.03.2013 um 10:46 Uhr

Zitat von ught:

[...]

Aber grundsätzlich zählt der Satz schon: Wo ein Wille, da ein Weg. Und auch wenn das heißt, dass man teilweise wieder von Null anfangen will.

Und wirklich Hut ab, die Arbeiten gehen und mit H4 aufstocken und arbeiten - um mit sich selbst im Reinen zu sein. Danke an euch alle und eure Einstellung.


Ich verstehe deinen Standpunkt, aber zustimmen kann ich nicht.

Hut ab vor Leuten, die ein ungerechtes System unterstützen? wenn keiner mehr für dumpinglöhne arbeitet (ja schwarzarbeiter + osteuropäer machen das wahrsch noch) schauen die Konzerne recht blöd, da miemand mehr für sie arbeitet. Nicht für Dumping Löhne arbeiten ist um einiges sinnvoller als 'ein reines Gewissen zu haben' und alles hinzunehmen wie es ist.

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Milenija - 34
Halbprofi (offline)

Dabei seit 03.2013
109 Beiträge
Geschrieben am: 31.03.2013 um 13:13 Uhr
Zuletzt editiert am: 31.03.2013 um 13:27 Uhr

Zitat von Agend047:

Nicht alle Hartz IV Empfänger sind Schmarotzer!

Manche finden wirklich keinen Job.
Einige Arbeitslose haben sogar Studiert.Ich hab z.b. neulich gehört, der Anteil an Biologiestudenten, die Arbeitslos werden liegt bei 60%, also naja...



Ich war über 6 Monate Arbeitssuchend, fange in wenigen Wochen wieder auf Teilzeitbasis an zu arbeiten. Ich habe über 200 Bewerbungen geschrieben, 3 davon haben sich gemeldet. Eine Firma davon wo ich demnächst beginne.

Wenn ich mir das Hartz IV TV am Nachmittag manchmal angeschaut habe, bin ich verzweifelt. Wenn ich dass gesehen habe wie die Leben, in welchem Dreck ... Und seit dem habe ich meine Wohnung nicht nur 1x die Woche sondern 3x die Woche geputz, Staub gesaugt und abgestaubt, weil ich nicht zu diesen Arbeitssuchenden gehören wollte. Und ich habe mich trotzdem jeden Tag geduscht, was ich davor auch getan habe und ein wenig gestylt, weil ich dachte wenn ich vor die Türe gehe, sehen mich die Leute so wie auf RTL, obwohl es nicht so ist / war.

Ich selbst kam mir vor, wie wenn auf meiner Stirn geschrieben steht: Bin ARBEITSSUCHEND / ARBEITSLOS

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ught - 39
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
2007 Beiträge
Geschrieben am: 31.03.2013 um 13:23 Uhr

Zitat von -miep-:

Zitat von ught:

[...]

Aber grundsätzlich zählt der Satz schon: Wo ein Wille, da ein Weg. Und auch wenn das heißt, dass man teilweise wieder von Null anfangen will.

Und wirklich Hut ab, die Arbeiten gehen und mit H4 aufstocken und arbeiten - um mit sich selbst im Reinen zu sein. Danke an euch alle und eure Einstellung.


Ich verstehe deinen Standpunkt, aber zustimmen kann ich nicht.

Hut ab vor Leuten, die ein ungerechtes System unterstützen? wenn keiner mehr für dumpinglöhne arbeitet (ja schwarzarbeiter + osteuropäer machen das wahrsch noch) schauen die Konzerne recht blöd, da miemand mehr für sie arbeitet. Nicht für Dumping Löhne arbeiten ist um einiges sinnvoller als 'ein reines Gewissen zu haben' und alles hinzunehmen wie es ist.


Ursprünglich dachte ich auch mal so. Aber bin relativ schnell auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Ausbildung und Studium garantieren heute nichts mehr. Der Mensch steht immer weiter im Vordergrund.
Und je offener Europa wird, desto mehr findest du arbeitswillige Menschen, die für die Entlohnung arbeiten, weil es für die immer noch verdammt viel Geld ist. Entweder die Grenzen abschotten (was uns wirtschaftlich dann auch kaputt macht als Exportler der 1. Liga) oder die Lohnniveaus aller angrenzenden Länder erhöhen (Inflation). Ich meine, was und wie soll sich ändern in diesem Punkt. Die Tür wurde aufgestoßen - eine Möglichkeit wäre noch das Kündigungsschutzgesetz zu kippen und eine Einstellung wie in Amerika zu riskieren. Das würde es den Unternehmen deutlich leichter gestalten, Engpässe zu überbrücken. Und geht es einem Unternehmen gut und will es wachsen, dann werden auch entsprechend die Mitarbeiter angestellt.

Und grundsätzlich zu der Tätigkeit in Deutschland. Die Automatisierung ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten enorm gestiegen. Von dem her ist auch die Personalentwicklung abzusehen? Wo ein Roboter steht brauche ich nur noch zwei Arten von Mitarbeitern: einen, der das Ding steuert und kontrolliert und einer, der am Ende aufräumt. Und der wird eben nicht dolle bezahlt.

Die einzige Konstante im Leben ist das Absinken des Niveaus

ught - 39
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
2007 Beiträge
Geschrieben am: 31.03.2013 um 13:32 Uhr

Zitat von Reinhard1964:


Ich geh da noch einen Schritt weiter: Das ganze Elendssystem, das Schröder hier aufgebaut hat gehört weg. Nur wird das nicht passieren - das Kommando über die Politik hat die Wirtschaft. Und die profitiert davon, das Hartz-IV-ler unter wirtschaftlichem Druck stehen (jedesmal, wenn ich hier die These lese, das sei ja gut oder sogar zu viel geht mir das Messer in der Tasche auf. Sollte jeder mal testen indem er drei Monate vom Regelsatz zu leben versucht) und dazu noch vom Amt in Dumpinglohnjobs gepresste werden.

Würde da KEINER mitmachen würde folgendes passieren: die Wirtschaft, die die Arbeitskräfte ja braucht könnte sich diese nicht mehr bei den Leiharbeitsbuden holen sondern müßte sie wieder direkt einstellen. Zu den Jahrzehntelang hart erkämpften Leistungen und Bezahlungen. Somit ist jeder, der sich diesem Mist verweigert in meinen Augen ein Kämpfer für soziale Gerechtigkeit und kein Schmarotzer. Zumal diees Problem der Dumpinglöhne die gesamte Gesellschaft mehr belastet wie ein paar Hartz-IV-Empfänger. Fängt bei den Verlusten bei der Sozialversicherungen an und hört bei der fehlenden Kaufkraft nicht auf.


Das ist in meinen Augen zu polemisch. Denn wir sind kein abgeschotteter Arbeitsmarkt? Wären wir bei der D-Mark, mit geschlossenen Grenzen, könnte dein Ansatz wohl funktionieren. Aber es gibt genügend Menschen die auch für die Löhne arbeiten. Und die Wirtschaft als einen großen Batzen zu betrachten ist auch falsch.

Es gibt solche und solche Unternehmer. Und die, die nicht auf Geld angewiesen sind, nutzen das System aus. Die können auf den Rücken anderer Unternehmer die Preise drücken und dann landet das in der Abwärtsspirale natürlich auch bei den Arbeitnehmern.

Und meiner Ansicht nach hat sich auch der Markt an Arbeitssuchenden stark verändert. Wer schon mal bei Personalgesprächen für Ausbildungsjobs oder andere Bürojobs auf der anderen Seite gesessen ist, schlägt die Hände über den Kopf zusammen.
Aber auf der anderen Seite > 1.400 netto für nen Bürojob nach der bestandenen Ausbildung, falls man den Job bekommt und sich gut angestellt hat ist zur Zeit zum Leben sehr wenig (falls Familienplanung ansteht o.ä.)

Die einzige Konstante im Leben ist das Absinken des Niveaus

ught - 39
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
2007 Beiträge
Geschrieben am: 31.03.2013 um 13:39 Uhr

Zitat von Alexx91:

Zitat von _weareone_:

Wer Arbeit sucht der findet!
und zwar JERDER!

wer keine findet strengt sich net genug an!

Genau das ist gelinde gesagt Schwachsinn...natürlich findet jeder einen Job. Aber ob es gerechtfertigt ist, dass die studierte Biologietechnologin (setze jeden anderen Akademieberuf ein) nachts als Putze arbeiten muss und tagsüber in einem Restaurant als Bedienungsaushilfe, steht auf einem anderen Blatt geschrieben.


Die Qualität der Arbeit steht außer Frage. Nur muss dann, wenn hier tiefer gebohrt wird bzgl. der Arbeit udn der Ausbildung, wie gut die Ausbildung passt bzw. das Studium?
Beispiel: Ersetzbar für alle Berufe:
Und wenn ich Biologie mit 100 Weiteren studiere, 40 bestehen, aber von Anfang an bekannt ist, dass es nur 15 Jobs gibt? Wo ist dann der Fehler? Im System, dass zuviele STudenten anfangen dürfen, aber ist die Regulierung dann gerechtfertigt?
Oder wenn ich eine Ausbildung absolviere, mit Hängen und Würgen die Basics hinbekomme und den Abschluss schaffe - dann bin ich in der dritten Reihe: 1. Reihe: Sucher mit passender Berufserfahrung; 2. Reihe: (sehr)guter Abschluss;2. Reihe: Quereinsteiger mit analoger Erfarhung 4. Reihe: Abschluss; 5. Reihe: nix

Muss hier nicht in der Schule dann schon der Grundstein gelegt werden, und mehr sensibilität geschaffen werden für die Zukunft? Ich meine, wenn die Eltern alles zahlen (überspitzt udn verallgemeinert), warum muss ich mir dann Gedanken machen wie das alles auch mal bei mir klappen soll? Allgemeine Schulausbildung > wenig Kennenlernen der Schüler ihrer eigenen Fähigkeiten und den potentiellen Berufen, die Ihnen Spass machen können und erfolgreich sein können? Da reichen 1-2 Besuche von der netten Dame vom Arbeitsamt nicht aus ...

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