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sollte das urheberrecht abgeschafft werden? pro contra

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bredator - 41
Champion (offline)

Dabei seit 03.2008
5319 Beiträge

Geschrieben am: 31.05.2012 um 15:10 Uhr

Zitat von Cymru:


Er spielt hier wohl auf die Berufs- und vor allem Eigentumsfreiheit des Grundgesetzes an, was sich auch europarechtlich in ähnlicher Ausführung findet. Es ist die oft schon diskutierte Enteignungsproblematik mancher Vorschläge.


Wobei ich die Berufswahl für ein sehr schwaches Argument halte, was aber oftmals ins Feld geführt wird. "Wir wollen von unserer Arbeit leben können." - bei entsprechender Nachfrage ist das ja soweit kein Problem. Problematisch wird es, wenn sich jemand Künstler schimpft, sein Kram aber von niemandem gewollt wird. Hier drängt sich mir bei einigen erfolgslosen Pappnasen der Verdacht auf, dass man auf der Welle mitreiten möchte, obwohl man sowohl mit altem als auch refomiertem Modell nicht überleben könnte, weil man nur Dreck produziert, den niemand freiwillig kaufen würde. Es ist natürlich aber auch am Konsumenten, dass dieser sich in Verzicht übt und nicht nur nichts bezahlt, sondern trotzdem konsumiert. Das geht dann natürlich auch nicht.

Aber mich regen "Autoren" und "Künstler" auf, von denen auf Gottes Erdboden noch nie jemand gehört hat und die meinen, sie müssten jetzt behaupten, dass sie nur wegen der bösen Raubmordkopierer nicht von ihrem Tun leben könnten. Die armen...

Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 31.05.2012 um 19:24 Uhr
Zuletzt editiert am: 31.05.2012 um 19:58 Uhr

Zitat von Klischeepunk:

Das Reformbedürfnis wird nicht daraus abgeleitet, das wir neue Modelle brauchen (die nicht funktionieren atm) sondern daraus, dass das gesamte UrhG aus einer Zeit stammt in der die technischen und damit Gesellschaftlichen Strukturen anderes notwendig gemacht haben.


Die Frage ist dann aber, wo wirklich gesetzliche Änderungen notwendig sind und wo bereits bei jetziger Rechtslage gut vermarktet werden kann.

Denn nochmal: Es steht grundsätzlich ja jedem Künstler frei, seine "Ware" kostenfrei weiterzugeben bzw. zu privaten Zwecken kopieren zu lassen. Wenn dieses Bedürfnis da wäre, wäre es wohl der beste Weg für Änderungen, wenn diese Initiative aus den Reihen der Künstler selbst kämen. Da sind jedoch viele skeptisch bis ablehnend, vor allem, wenn sie richtig Geld damit verdienen wollen.


Zitat von Klischeepunk:

Auch das stand meines wissens nach nie zur Debatte. Und dem hat auch mWn nie jemand wiedersprochen. Lass mich da aber gern korrigieren.


Wollte ich nur nochmal betonen. Habe immer wieder das Gefühl, dass einigen Piratenpolitikern, die bisher weniger mit der Gesetzgebung zu tun hatten, diese Tatsache, dass solche Veränderungen sehr viel Zeit brauchen, nicht immer bewusst ist.


Zitat von Klischeepunk:

Wenn jemand nicht bereit ist zu zahlen wir er es nicht tun völlig egal wie die gesetzliche Lage aussieht. Frag doch mal die GEZ, was deren Hauptbeschäftigung ist ;)


Wenn aber keiner mehr bereit ist zu bezahlen, dann werden letztendlich auch die momentan profitierenden Künstler früher oder später verarmen. Offenbar ist trotz großem Katzenjammer aber immer noch einiges daran zu verdienen.



Zitat von Klischeepunk:

Also wäre eine Reform überhaupt kein Problem und würde niemandem im Wege stehen und verschärfungen sind nicht notwendig, da sie ja weiterhin gut über die Runden kommen?
Worüber streiten wir dann? Ab in den Bundestag, reformieren!


Verschärfungen halte ich in der Tat nicht für notwendig. Die momentanen Gesetze bieten an sich genug Möglichkeiten, sich ausreichend zur Wehr zu setzen. Viele Dinge, die etwa bei Acta kritisiert wurden, waren ja gar nicht so neu. Vieles findet sich bereits heute in den Gesetzbüchern.


Zitat von bredator:

Wobei ich die Berufswahl für ein sehr schwaches Argument halte, was aber oftmals ins Feld geführt wird. "Wir wollen von unserer Arbeit leben können." - bei entsprechender Nachfrage ist das ja soweit kein Problem.


Ist richtig, wird sehr häufig angeführt. Weiß nicht, ob es in diesem Fall irgendeine größere Relevanz hätte. Es gibt zumindest Berufe in diesem Bereich, die durch eine große Reform unter Umständen wegfallen könnten. Da müsste dann gesehen werden, wie sich das abmildern ließe. Weiß ich aber nicht, wie das allgemein geregelt wird.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Ketzu - 38
Experte (offline)

Dabei seit 11.2008
1535 Beiträge
Geschrieben am: 01.06.2012 um 00:18 Uhr

§89 UrhG
Übersetzungen (/Bearbeitungen) sind zwar neue Werke, an denen hält aber auch der ursprüngliche Schöpfer ein Urheberrecht.

Die Paragraphen in dem Bereich werden im UrhG geführt weil es verwandte Rechte sind, nicht weil sie Urheberrechte sind.

Mich persönlich interessieren konkrete Vorschläge mit Begründung zur Änderung des UrhG, das meiste was dabei rauskam war eine Verringerung der Schutzfristen, dabei kommen dann aber Diskussionen auf ob geistiges Eigentum überhaupt valide ist (ob nun nur das Wort oder die gemeinten Rechte). :/

Eine Meinung vertreten, heißt nicht sie zu teilen, sondern versuchen sie zu verstehen.

Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 01.06.2012 um 01:03 Uhr

Zitat von Ketzu:


Mich persönlich interessieren konkrete Vorschläge mit Begründung zur Änderung des UrhG, das meiste was dabei rauskam war eine Verringerung der Schutzfristen, dabei kommen dann aber Diskussionen auf ob geistiges Eigentum überhaupt valide ist (ob nun nur das Wort oder die gemeinten Rechte). :/

Aus gutem Grund.
"Geistiges Eigentum" ist nunmal ein Streitpunkt bei der Formulierung von Verwerterrechten insbesondere da Eigentum fgw. ein bewegliches Rechtsgut ist. Eigentum kann weitergegeben werden. Urheberschaft und die betreffenden Rechte nicht. (Einschränkung Verwerterrechte)

Konkrete Änderungen/Positionen -2 Seiten.

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Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 01.06.2012 um 13:14 Uhr

Mehr konkretes im Interview

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Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 04.06.2012 um 11:34 Uhr

Reformbedarf auch von Urhebern gesehen

Wer wird bevorzugt? Was sagt §11?

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Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 04.06.2012 um 12:24 Uhr

Zitat von Klischeepunk:

Reformbedarf auch von Urhebern gesehen

Wer wird bevorzugt? Was sagt §11?


Provokante Thesen bringen einen zwar in die Medien. Bin jedoch skeptisch, ob das wirklich die Themenarbeit voranbringt. Da wäre es sinnvoller, man würde tatsächlich konkrete Änderungsvorschläge machen, was wodurch ersetzt werden soll bzw. wie abgeändert.
Da ich schon sehr viel über die Tagespolitik lese und mir das ganze zu wischiwaschi ist, nehme ich an, dass die meisten Menschen, die sich weniger mit Politik beschäftigen, noch weniger klar sehen, was geändert werden soll.

Wenn man etwas liest: "Die Verwertungsgesellschaften wie GEMA und VG Wort müssten reformiert werden.", dann wird sich wohl ein Großteil von Bürgern finden, die dem zustimmen. Gleichzeitig ist es aber eine inhaltsleere Aussage. Reform kann schließlich alles bedeuten.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 04.06.2012 um 12:37 Uhr
Zuletzt editiert am: 04.06.2012 um 13:07 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von Klischeepunk:

Reformbedarf auch von Urhebern gesehen

Wer wird bevorzugt? Was sagt §11?


Provokante Thesen bringen einen zwar in die Medien. Bin jedoch skeptisch, ob das wirklich die Themenarbeit voranbringt. Da wäre es sinnvoller, man würde tatsächlich konkrete Änderungsvorschläge machen, was wodurch ersetzt werden soll bzw. wie abgeändert.
Da ich schon sehr viel über die Tagespolitik lese und mir das ganze zu wischiwaschi ist, nehme ich an, dass die meisten Menschen, die sich weniger mit Politik beschäftigen, noch weniger klar sehen, was geändert werden soll.

Wenn man etwas liest: "Die Verwertungsgesellschaften wie GEMA und VG Wort müssten reformiert werden.", dann wird sich wohl ein Großteil von Bürgern finden, die dem zustimmen. Gleichzeitig ist es aber eine inhaltsleere Aussage. Reform kann schließlich alles bedeuten.

Du meinst in dem 34 Stündigen Interview hätte man ruhig auch auf ganz konkretes eingehen und es diskutieren können, während heise einen 72 Seitigen Artikel dazu verfasst in dem das Gespräch konkret dokumentiert ist? ;)

Sorry die Forderung ist schlichtweg unrealistisch. Sowas passiert nicht in Talkrunden und wird auch nicht in jedem Zeitungsartikel.

Forderungen auch der Piratenpartei findest du hier bereits.

PS:
So Inhaltsleer ist die Aussage gar nicht. Im Gegenteil, es bedeutet erstmal das Einigkeit darin herrscht das "etwas geändert werden muss". Das ist der Schritt der erfolgen muss, bevor man sich hinsetzt und mit seinem Gegenüber konkrete Pläne schmiedet. Diese konkreten Pläne haben wir (Piraten) auf der einen Seite und ich denke Auch Urheberverbände haben sie und eben Verwertungsgesellschaften. Dass die nicht übereinstimmen (oder auch bspw. zwischen Piraten und Linke) ist erstmal irrelevant, sondern alle (tm) sehen Bedarf etwas zu tun. Was nacher passiert ist das ergebnis von Verhandlungen zwischen unterschiedlichen Modellen/Ideen/Wünschen/Bedürfnissen, etc. etc. etc.

Wenn nach der Reform das ergebnis ist, dass die VG Wort nun WG Schrift heisst und alles andere gleich bleibt - dann haben wir Inhaltsleere erreicht.

Hier btw. noch der Kaperbrief

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Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 04.06.2012 um 15:11 Uhr

Zitat von Klischeepunk:

Sorry die Forderung ist schlichtweg unrealistisch. Sowas passiert nicht in Talkrunden und wird auch nicht in jedem Zeitungsartikel.


Da würde ich auch nicht das Gegenteil behaupten. Bisher fehlt jedoch einfach im Großteil der Bevölkerung das Wissen, wofür die Piraten stehen. Das könnte irgendwann problematisch werden, wenn viele der Protestwähler abspringen werden.
Auch wenn die Forderungen teilweise in Foren und auf Homepages gefunden werden können, reicht das nicht. Es muss aktiv nach außen getragen werden.

Forderungen auch der Piratenpartei findest du hier bereits.

Zitat von Klischeepunk:

So Inhaltsleer ist die Aussage gar nicht. Im Gegenteil, es bedeutet erstmal das Einigkeit darin herrscht das "etwas geändert werden muss". Das ist der Schritt der erfolgen muss, bevor man sich hinsetzt und mit seinem Gegenüber konkrete Pläne schmiedet.


Grundsätzlich natürlich auch richtig. Aber GEMA wie GEZ sind seit jeher Hassobjekte von den allermeisten Menschen. Da schon Änderungen anzusprechen, ohne dabei offensichtlich auf GEMA-Seite zu stehen, bringt wohl schon viel Applaus. ;-)

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 04.06.2012 um 16:11 Uhr
Zuletzt editiert am: 04.06.2012 um 16:11 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von Klischeepunk:

Sorry die Forderung ist schlichtweg unrealistisch. Sowas passiert nicht in Talkrunden und wird auch nicht in jedem Zeitungsartikel.


Da würde ich auch nicht das Gegenteil behaupten. Bisher fehlt jedoch einfach im Großteil der Bevölkerung das Wissen, wofür die Piraten stehen. Das könnte irgendwann problematisch werden, wenn viele der Protestwähler abspringen werden.
Auch wenn die Forderungen teilweise in Foren und auf Homepages gefunden werden können, reicht das nicht. Es muss aktiv nach außen getragen werden.


Wenn das alles ist, was du sagen wolltest: Wir arbeiten dran (:
Nicht zuletzt, siehe "Link" auf den Kaperbrief, der übrigens keineswegs "eine Hompage" bzw. Inhalt eines Forums ist. Wenn du willst kann ich dir gerne einen ausgedruckt in die Hand drücken - am 09.06. auf dem Marktplatz bspw. Oder du verrätst mir wo du gern beflyert werden würdest, dann kriegen wir auch das hin und versorgen deine Nachbarschaft gleich mit. ;)

Zitat von Cymru:


Zitat von Klischeepunk:

So Inhaltsleer ist die Aussage gar nicht. Im Gegenteil, es bedeutet erstmal das Einigkeit darin herrscht das "etwas geändert werden muss". Das ist der Schritt der erfolgen muss, bevor man sich hinsetzt und mit seinem Gegenüber konkrete Pläne schmiedet.


Grundsätzlich natürlich auch richtig. Aber GEMA wie GEZ sind seit jeher Hassobjekte von den allermeisten Menschen. Da schon Änderungen anzusprechen, ohne dabei offensichtlich auf GEMA-Seite zu stehen, bringt wohl schon viel Applaus. ;-)

Keine Frage. Aber auch hier gilt: Man kann sich Mühe geben zu informieren, man kann Werbung machen, man kann diskutieren, aber wer nur "gegen GEMA" hören will, wird nur "gegen GEMA" hören. Völlig egal was ich sag ;)

Diesen Thread hier führe ich btw. als Beweis an ;)

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