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Was gehört wieder eingeführt?

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Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 23.11.2011 um 16:07 Uhr

Zitat von Laser87:

Und natürlich noch Verbote bei Handys, Füllern, ...
Dann müßte man nur noch kontrollieren, was die Schüler untereinander sprechen...

Ist jetzt arg zugespitzt, aber Du siehst, auf was ich hinauswill?


Man kann alle Bemühungen übertreiben, das ist schon klar. Man denke an ein Zitat Lafontaines, in dem er sagte, dass man mit den Sekundärtugenden Pflichtgefühl, Berechenbarkeit, Machbarkeit, Standhaftigkeit auch ein KZ betreiben könnte. Viel hilft natürlich nicht immer viel, das ist völlig klar.
Trotzdem sollte man bestimmte Dinge nicht gleich deswegen verwerfen.

Zitat von bockwurst82:

Kinder Mobben, da ist relativ egal weswegen. Wer anders ist hats eben schwer.


Eben. Irgendein Grund findet sich immer, jemanden auszuschließen oder gar zu mobben.

Zitat von Yakuzi:

Ich finde beim Thema Schuluniformen überwiegt das Contra alleine deswegen, weil es die persönliche freie Entfaltung mit Sicherheit einschränkt .. außerdem wie willst du den Wechsel vollziehen .? Viele Eltern wären damit nicht einverstanden .. sowie Schüler .. da hat doch keiner Lust auf diese Uniformen ..
Uniformen an deutschen Schulen halte ich für seehr unwarscheinlich.


Warum sollte man die freie Entfaltung in der Schule nicht einschränken können? Immerhin ist es auch als Einschränkung zu sehen, wenn ich mein Handy nur in den Pausen anhaben darf. Eine Einschränkung muss ja nicht generell schlecht sein.

Meinst du, dass so viele Eltern dagegen sind? Ich denke, dass sich das schwer sagen lässt. Ich habe im Hinterkopf, dass es einige Schulen gab, die sich freiwillig zu Uniformen entschlossen haben, als dieses Thema vor einigen Jahren durch die Medien ging. Da fanden sehr viele Eltern das gut. Im Grunde wüsste ich auch nicht, was Eltern (abgesehen von eventuellen Kosten) dagegen haben sollten.

Ob Schüler das gut finden, kann wiederum nur am Rande eine Rolle spielen. Schüler finden für gewöhnlich auch Hausaufgaben und Klassenarbeiten oder auch lange Schultage nicht gut. Die Schule muss dabei schon den staatlichen Bildungsauftrag durchsetzen.

Ich könnte mir die Einführung von Schuluniformen an deutschen Schulen gut vorstellen. Wobei man zugeben muss, dass dieses Thema momentan in den Medien keine wirkliche Rolle spielt. Es würde also ein entsprechender Auslöser fehlen.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Yakuzi - 38
Halbprofi (offline)

Dabei seit 09.2009
158 Beiträge

Geschrieben am: 23.11.2011 um 16:27 Uhr

Ich muss dir glaube ich genauer erläutern was persönliche Entfaltung bedeutet:

Menschen sind Individuen.. jeder für sich .. unterschiedliche Stimme, Aussehen, Charakter .. schon mal was von Kleider machen Leute gehört?

wenn deine Lieblingsfarbe blau ist, und du glaubst es passt zu dir wirst du blau gerne tragen und mit sicherheit nicht mit einer Uniform einverstanden sein. und dein vergleich mit den Handys ist schwachsinn .. der Zweck des Verbots ist doch ein ganz anderer.

Die Hälfte der Leute, die du kennst, ist unterdurchschnittlich.

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 23.11.2011 um 16:42 Uhr

Zitat von Yakuzi:

Ich muss dir glaube ich genauer erläutern was persönliche Entfaltung bedeutet:
[...]
wenn deine Lieblingsfarbe blau ist, und du glaubst es passt zu dir wirst du blau gerne tragen und mit sicherheit nicht mit einer Uniform einverstanden sein. und dein vergleich mit den Handys ist schwachsinn .. der Zweck des Verbots ist doch ein ganz anderer.


Ich hab dich schon richtig verstanden. Es ist auch richtig, dass bei Handys der Zweck ein anderer war, wenn man nicht gerade auch die Schuluniform so sehen möchte, dass sie Ablenkungen vom Unterricht ausschließt.

Trotzdem ist auch ein Handyverbot ein Einschnitt in die persönliche Entfaltung. Schon der Zwang, in die Schule gehen zu müssen oder Hausaufgaben zu machen, ist ein solcher Eingriff. Immerhin kann ich in dieser Zeit nicht frei entscheiden, was ich machen möchte.
Meine Frage war, ob es nicht womöglich zu rechtfertigen ist, solche Eingriffe vorzunehmen.


„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

SNI87 - 38
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
3345 Beiträge

Geschrieben am: 23.11.2011 um 16:42 Uhr

Zitat von Yakuzi:

Ich muss dir glaube ich genauer erläutern was persönliche Entfaltung bedeutet:

Menschen sind Individuen.. jeder für sich .. unterschiedliche Stimme, Aussehen, Charakter .. schon mal was von Kleider machen Leute gehört?

wenn deine Lieblingsfarbe blau ist, und du glaubst es passt zu dir wirst du blau gerne tragen und mit sicherheit nicht mit einer Uniform einverstanden sein. und dein vergleich mit den Handys ist schwachsinn .. der Zweck des Verbots ist doch ein ganz anderer.


wenn blau meine lieblingsfarbe ist werde ich aber auch nicht genau deshalb einen handwerksberuf erlernen, nur weil man da n blaumann an hat und bestenfalls n blauen pulli.
wenn ich lust habe koch zu werden dann scheiß ich eben einmal auf das blaue shirt. ich sehe da keine einschränkung. privat kann man tragen was man will.


Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden.

Yakuzi - 38
Halbprofi (offline)

Dabei seit 09.2009
158 Beiträge

Geschrieben am: 23.11.2011 um 16:49 Uhr

Zitat von SNI87:

Zitat von Yakuzi:

Ich muss dir glaube ich genauer erläutern was persönliche Entfaltung bedeutet:

Menschen sind Individuen.. jeder für sich .. unterschiedliche Stimme, Aussehen, Charakter .. schon mal was von Kleider machen Leute gehört?

wenn deine Lieblingsfarbe blau ist, und du glaubst es passt zu dir wirst du blau gerne tragen und mit sicherheit nicht mit einer Uniform einverstanden sein. und dein vergleich mit den Handys ist schwachsinn .. der Zweck des Verbots ist doch ein ganz anderer.


wenn blau meine lieblingsfarbe ist werde ich aber auch nicht genau deshalb einen handwerksberuf erlernen, nur weil man da n blaumann an hat und bestenfalls n blauen pulli.
wenn ich lust habe koch zu werden dann scheiß ich eben einmal auf das blaue shirt. ich sehe da keine einschränkung. privat kann man tragen was man will.


:-D .. ja ist mir schon klar .. dass sollte auch mehr bildlich gemeint sein .. damit man sich unter "persönlicher Entfaltung" etwas vorstellen kann .

Du beziehst Entfaltung auf Berufswahl .. ich nicht .. PERSÖNLICHE Entfaltung .. dein Menschendasein nicht dein Arbeiterdasein.. dafür ist eine Uniform natürlich besser geeignet ja : D

Die Hälfte der Leute, die du kennst, ist unterdurchschnittlich.

SNI87 - 38
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
3345 Beiträge

Geschrieben am: 23.11.2011 um 17:04 Uhr

Zitat von Yakuzi:

Zitat von SNI87:

Zitat von Yakuzi:

Ich muss dir glaube ich genauer erläutern was persönliche Entfaltung bedeutet:

Menschen sind Individuen.. jeder für sich .. unterschiedliche Stimme, Aussehen, Charakter .. schon mal was von Kleider machen Leute gehört?

wenn deine Lieblingsfarbe blau ist, und du glaubst es passt zu dir wirst du blau gerne tragen und mit sicherheit nicht mit einer Uniform einverstanden sein. und dein vergleich mit den Handys ist schwachsinn .. der Zweck des Verbots ist doch ein ganz anderer.


wenn blau meine lieblingsfarbe ist werde ich aber auch nicht genau deshalb einen handwerksberuf erlernen, nur weil man da n blaumann an hat und bestenfalls n blauen pulli.
wenn ich lust habe koch zu werden dann scheiß ich eben einmal auf das blaue shirt. ich sehe da keine einschränkung. privat kann man tragen was man will.


:-D .. ja ist mir schon klar .. dass sollte auch mehr bildlich gemeint sein .. damit man sich unter "persönlicher Entfaltung" etwas vorstellen kann .

Du beziehst Entfaltung auf Berufswahl .. ich nicht .. PERSÖNLICHE Entfaltung .. dein Menschendasein nicht dein Arbeiterdasein.. dafür ist eine Uniform natürlich besser geeignet ja : D


ja das weiß ich schon. drum hab ich das auch so weitergeführt ;-)

mein arbeitsdasein ist im prinzip das gleiche wie für den schüler sein schülerdasein.

Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden.

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 23.11.2011 um 17:14 Uhr

Zitat von SNI87:

mein arbeitsdasein ist im prinzip das gleiche wie für den schüler sein schülerdasein.


Genau das greift auch meinen Punkt auf: Die wenigsten Arbeitnehmer in Berufen mit Uniformen kämen auf die Idee, sich einfach ganz anders anzuziehen. So wie auch die wenigsten sich massiv eingeschränkt fühlen dürften durch Vorgaben vom Chef. Und so ist Schule eben auch ein Bereich außerhalb des Privaten. Da halte ich gewisse Eingriffe für legitim, sofern sie sinnvoll sind.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Yakuzi - 38
Halbprofi (offline)

Dabei seit 09.2009
158 Beiträge

Geschrieben am: 23.11.2011 um 17:21 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.11.2011 um 17:27 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von SNI87:

mein arbeitsdasein ist im prinzip das gleiche wie für den schüler sein schülerdasein.


Genau das greift auch meinen Punkt auf: Die wenigsten Arbeitnehmer in Berufen mit Uniformen kämen auf die Idee, sich einfach ganz anders anzuziehen. So wie auch die wenigsten sich massiv eingeschränkt fühlen dürften durch Vorgaben vom Chef. Und so ist Schule eben auch ein Bereich außerhalb des Privaten. Da halte ich gewisse Eingriffe für legitim, sofern sie sinnvoll sind.


Ich verstehe den Vergleich den ihr macht zwischen Schule und Arbeit nicht ganz .. es gibt doch einige gewichtige Unterschiede .. Ihr wisst doch genau wie es auf der Schule war .. da sind einem andere Dinge wichtig als in der "Arbeitswelt" .. In Betrieben sind die Leute ja auch meistens schon "entfaltet" .. der Prozess davor findet in der Schulzeit statt .. deswegen ist es doch den meisten auch egal wenn sie einen Blaumann oder Anzug tragen .. wenn du aber einem 10-Jährigen verbietest sein Band-Shirt oder Hawaii-Hemd oder was auch immer er eben mag zu tragen sieht dass doch glaube ich schon ganz anders aus .. ist auch glaube ich nicht optimal für ihn bzw seine Entwicklung .. Ich bin auch dagegen das man andere "mobbt" oder als etwas schlechteres ansieht nur wegen ihrer Klamotten .. glaube aber dass Uniformen vorallem in der heutigen zeit das Problem nicht beseitigen werden.
-> (man muss nicht immer Dinge ändern, wenn sie keine große Verbesserung bewirken, manchmal ist es besser man lässt die Dinge so, wie sie sind)

Die Hälfte der Leute, die du kennst, ist unterdurchschnittlich.

phoenix89 - 36
Experte (offline)

Dabei seit 12.2005
1749 Beiträge

Geschrieben am: 23.11.2011 um 17:54 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.11.2011 um 17:55 Uhr

Zitat von Klischeepunk:

Wenn wir wie von Biebe angesprochen nicht nur ökonomische/Standesunterschiede beherzigen, sondern eben auch ein "unterschiede reduzieren" bzw. "gemeinsamkeit forcieren", liesse sich das auch mit der "Uniform" verknüpfen.
Wie gesagt, gehn wir mal weg vom militärischen "Uniform" verständnis und fassen es einfach als Kleidersets auf die sich zumindest ähnlich seh'n. Steve Jobs like oder so ;)

Standes/ökonomische Unterschiede trotzdem oder auch gerade deswegen im Unterricht zu behandeln ist ja überhaupt kein Thema, aber
a) schafft es eine gewisse Einheit (kein Mensch will Gleichschaltung, aber den Gedanken "der ist ja wie ich" fände ich doch nett)
b) bin ich für das stellen dieser Kleidung, also ist mir egal ob Mami jeden Monat ne neue Jeans kaufen kann, das Kind ist auf jedenfall - für die Schulzeit versorgt - und kann danach wenns will auch damit rumrennen.
c) verbirgt es sicherlich auch die bereits angesprochenen Unterschiede.

Uniformen schaffen Gemeinschaftlichkeit, das ist richtig: Fraglich finde ich jedoch, ob sie eine wirkliche Gemeinsamkeit hervorbringen. Die Gemeinsamkeit, Schüler unter Schülern zu sein, sollte meines Erachtens in der Mentalität verankert sein und auch als solche vermittelt werden, was sich auch ohne eine Uniform erreichen lässt; ist diese Mentalität nicht vorhanden, schafft die Uniform auch nur eine scheinbare Gemeinschaftlichkeit, die an ein äußerliches Merkmal gekoppelt ist, ohne dass eine von ihr unabhängige Gemeinsamkeit die Schüler vebinden würde.
Gibt es eigentlich gesicherte Erkenntnisse dazu, wie sich Uniformität in der äußeren Erscheinung bzw. in der Kleidung auf Jugendliche (die gerade diesen Weg häufig zur Selbstabgrenzung im Rahmen der Identitätsbildung nutzen) auswirkt?

Zitat von Cymru:

[...] Die Schule muss dabei schon den staatlichen Bildungsauftrag durchsetzen.
[...]

Völlig korrekt. Und auch völlig klar, dass dazu die "persönliche Freiheit" eingegrenzt werden muss (wobei man hier noch diskutieren könnte, ob überhaupt eine Freiheit, oder nur die jeweilige Willkür eingegrenzt wird). Dies sollte man aber auch daraufhin überprüfen, ob die Maßnahme in ihrem Kontext sinnvoll ist: Die Arbeitskleidung eines Bauarbeiters, eines Arztes, eines Juristen etc. ist durchaus sinnvoll bei der Ausübung ihrer Tätigkeit; wie effektiv sinnvoll wäre bei der Tätigkeit des Schülers eine Uniform, - gesetzt, seine Tätigkeiten sind Entwicklung, Lernen, Erziehung, Bildung?
Selbst wenn irgendein Zusammengehörigkeitsgefühl durch Schuluniformen hervorgerufen werden könnte (wovon man wohl ausgehen kann), halte ich es für fragwürdig, ob gerade d i e s e Zusammengehörigkeit eine sonderlich wertvolle ist, oder ob sie dazu führen könnte, dass äußere Ähnlichkeiten ein Zusammengehörigkeitsgefühl hervorriefen, während man äußere Andersartigkeit als einen Einwand gegen Zusammengehörigkeit zu empfinden lernte.
SNI87 - 38
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
3345 Beiträge

Geschrieben am: 23.11.2011 um 17:59 Uhr

Zitat von Yakuzi:


Ich verstehe den Vergleich den ihr macht zwischen Schule und Arbeit nicht ganz .. es gibt doch einige gewichtige Unterschiede .. Ihr wisst doch genau wie es auf der Schule war .. da sind einem andere Dinge wichtig als in der "Arbeitswelt" ..


ja ich weiß noch wie das war. aber ich seh immer noch nicht die einschränkung. klar gibts wichtigere dinge für die kiddis, aber es geht doch um die bestmögliche förderung in der schule. daheim können se ja dann eh tun und lassen was se wollen.
und wenn ich so zurück denk, ich hätte glaub ich kein problem mit so ner uniform gehabt....

Zitat von Yakuzi:


In Betrieben sind die Leute ja auch meistens schon "entfaltet" .. der Prozess davor findet in der Schulzeit statt .. deswegen ist es doch den meisten auch egal wenn sie einen Blaumann oder Anzug tragen .. wenn du aber einem 10-Jährigen verbietest sein Band-Shirt oder Hawaii-Hemd oder was auch immer er eben mag zu tragen sieht dass doch glaube ich schon ganz anders aus .. ist auch glaube ich nicht optimal für ihn bzw seine Entwicklung .. Ich bin auch dagegen das man andere "mobbt" oder als etwas schlechteres ansieht nur wegen ihrer Klamotten .. glaube aber dass Uniformen vorallem in der heutigen zeit das Problem nicht beseitigen werden.
-> (man muss nicht immer Dinge ändern, wenn sie keine große Verbesserung bewirken, manchmal ist es besser man lässt die Dinge so, wie sie sind)


der prozess davor findet auch in der freizeit statt. ich sehe auch hier nicht unbedingt dein problem. sind die kinder aus ländern mit schuluniform kreative krüppel oder wie darf ich das interpretieren ;-)

der 10jährige wird es als normal erachten in die schule eine uniform anzuziehen wenn er es nicht anders kennt. schließlich macht das dann ja jeder so und er hat schon von sich aus keine lust als einziger die uniform nicht zu tragen (zugehörigkeitsgefühl und so)

ich maß es mir nicht an zu beurteilen ob man damit probleme löst, aber ich glaube es schadet auch nicht bzw könnte verbesserungen mit sich bringen.

Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden.

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 23.11.2011 um 21:28 Uhr

Zitat von phoenix89:

halte ich es für fragwürdig, ob gerade d i e s e Zusammengehörigkeit eine sonderlich wertvolle ist


Man muss bedenken, dass es in der Schule auch gerade darum gehen sollte, gemeinsam zu lernen und zu arbeiten. Aus einem zusammengewürfelten Haufen soll eine Einheit entstehen, dass zusammen gehalten wird, eine Klassengemeinschaft geschaffen.

Dass man dabei Andersartigkeit gleich als Einwand gegen eine Zusammengehörigkeit sieht, würde ich nicht annehmen. Der primäre Freundeskreis wird sich auch nach wie vor außerhalb der Schule finden. So gut wie jeder hat schließlich noch Freunde außerhalb der Klasse im Sport- oder Musikverein oder ähnlichen Gruppen. Zusammenhalt wird ja nicht nur durch gleiche Kleidung bestimmt. Es begünstigt ihn aber.

Zitat von Yakuzi:

In Betrieben sind die Leute ja auch meistens schon "entfaltet" .. der Prozess davor findet in der Schulzeit statt .. deswegen ist es doch den meisten auch egal wenn sie einen Blaumann oder Anzug tragen .. wenn du aber einem 10-Jährigen verbietest sein Band-Shirt oder Hawaii-Hemd oder was auch immer er eben mag zu tragen sieht dass doch glaube ich schon ganz anders aus .. ist auch glaube ich nicht optimal für ihn bzw seine Entwicklung ..


Was meinst du mit "entfaltet" genau?

Du musst bedenken, dass wir bei der Arbeitswelt nicht nur vom 40-Jährigen sprechen, der seit 15 oder 20 Jahren in seinem Beruf ist, sondern dass dabei auch der 16- oder 17-Jährige erfasst ist, der gerade seine Ausbildung macht. Da ist die Berufskleidung durchaus auch noch ungewohnt.

Das Bandshirt soll ja nicht ganz verboten werden. In der Freizeit kann jeder tragen was er will und machen was er will. Nur ist die Frage, weshalb ein Jugendlicher in der Schule unbedingt ein Bandshirt brauchen sollte. Was sollte in seiner Entwicklung falsch laufen, wenn er für ein paar Stunden am Tag seine Klamotten nicht selbst aussuchen darf?
(wobei ich annehmen würde, dass mehr die modebewussten Mädels Probleme mit dem immer gleichen Klamotten haben dürften ;-) )


Zitat von Yakuzi:


-> (man muss nicht immer Dinge ändern, wenn sie keine große Verbesserung bewirken, manchmal ist es besser man lässt die Dinge so, wie sie sind)


Das ist absolut richtig. Zu den eigentlichen Auswirkungen scheint es gar nicht so viele Studien zu geben, wie ich beim kurzen Googeln eben bemerkt habe. Man müsste da schon näher forschen und prüfen, was eine solche Uniform bringt bzw. ob sich die Argumente dafür bestätigen. Wobei ich keine allzu gravierenden negativen Folgen befürchten würde. Was kann schlimmstenfalls denn passieren, wenn man Schuluniformen "verhängt"?





„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

TheSpecial1
Anfänger (offline)

Dabei seit 09.2011
14 Beiträge
Geschrieben am: 23.11.2011 um 22:05 Uhr

Frustshoppen sollte als Krankheit anerkannt werden, und Kassenärztlich bezahlt werden :-)
phoenix89 - 36
Experte (offline)

Dabei seit 12.2005
1749 Beiträge

Geschrieben am: 23.11.2011 um 22:31 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.11.2011 um 22:32 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von phoenix89:

halte ich es für fragwürdig, ob gerade d i e s e Zusammengehörigkeit eine sonderlich wertvolle ist

Man muss bedenken, dass es in der Schule auch gerade darum gehen sollte, gemeinsam zu lernen und zu arbeiten. Aus einem zusammengewürfelten Haufen soll eine Einheit entstehen, dass zusammen gehalten wird, eine Klassengemeinschaft geschaffen.

Was für eine Einheit, wäre da die Frage. Was die Arbeit angeht, stimme ich zu: Gemeinschaftliches Arbeiten und gegenseitiges Unterstützen ist ebenso wichtig wie eigenständiges Arbeiten und die Besinnung auf sich als ein Individuum. Als eine völlige Ein-heit sollte sich eine Klasse meines Erachtens aber nicht immer verstehen, sondern hauptsächlich als eine Gruppe aus in gewisser Weise zusammengehörigen Individuen. In jedem Punkt eine Einheit zu sein, würde auch bedeuten, im Lernen einheitlich fortzuschreiten, was faktisch nicht praktikabel ist. Zusammenarbeit, Hilfe und Solidarität sind meines Erachtens aber mehr wert, wenn sie ohne dieses "äußere" Zusammengehörigkeitsmerkmal gefordert werden, sondern durch das Zusammensein und -arbeiten selbst entstehen. Ich halte Uniformen dabei für keinen notwendigen Faktor.

Zitat von Cymru:

Dass man dabei Andersartigkeit gleich als Einwand gegen eine Zusammengehörigkeit sieht, würde ich nicht annehmen. Der primäre Freundeskreis wird sich auch nach wie vor außerhalb der Schule finden. So gut wie jeder hat schließlich noch Freunde außerhalb der Klasse im Sport- oder Musikverein oder ähnlichen Gruppen. Zusammenhalt wird ja nicht nur durch gleiche Kleidung bestimmt. Es begünstigt ihn aber.

Es kann ihn begünstigen; es kann aber auch dazu führen, dass er sie - jedenfalls in gewisser Weite - nicht nur begünstigt, sondern auch bedingt. Und die Abgrenzung gegenüber anders uniformierten Schülern sehe ich durchaus als realistisch an; Abgrenzungsverhalten ist für Gruppen kein ungewöhnliches Verhalten, und wenn Abgrenzung durch individuelle Kleidung nicht mehr möglich ist, könnte sich das - meines spekulativen Erachtens - durchaus auf das Verhältnis zu Schülern anderer Uniform-Art (resp. anderer Schnitte, Schulen bzw. Schultypen) übertragen.
Ich plädiere nach wie vor dafür, Zusammengehörigkeit nicht auf Kleidung zu begründen (und sie auch nicht dadurch fördern zu wollen), sondern sie darin zu suchen, worin die Schüler tatsächlich zusammengehören: in der gemeinsamen Arbeit, in der Zusammengehörigkeit als Lerngruppe, als Schulgemeinschaft, als Individuen: Ich denke auch, dass das Schüler-Werden und Schüler-Sein per se durchaus ein Gemeinsamkeitsgefühl schafft; wenn dieses im Laufe der Schulzeit verloren geht, weiß ich nicht, ob Schuluniformen diesem Prozess wirklich entgegenwirken könnten.
Ich kann mir bislang nicht helfen: Ich sehe nicht, dass Uniformen eine wirkliche Gemeinsamkeit schaffen oder befördern würden; eher sehe ich noch die Möglichkeit, dass sie ein vordergründiges Zusammengehörigkeitsgefühl produzieren, das nicht in direktem Zusammenhang mit den elementaren Inhalten der Schule steht, sondern sich hauptsächlich auf ein äußeres Merkmal gründet. Vielleicht mag es schwerer sein, Gemeinschaftlichkeit ohne Uniformität zu erreichen, aber wenn es gelingt, dürfte sie - auch da sie jenes äußeren Merkmals entbehrt - stabiler und letztlich auch individueller sein.

Aber, wer weiß, vielleicht täusche ich mich da auch, und die obigen Bedenken würden sich nicht bestätigen; allein, Bedenken bleiben sie.
Jedenfalls glaube ich, dass mir selbst einiges verlorengegangen wäre, hätten wir damals Uniformen getragen: die Erfahrung, dass Leute sich über Kleidung definieren, der Umgang mit dieser Problematik, dann die Findung eigener Vorlieben, die Erfahrung Vielheit der Charaktere und ihrer Kleidungsstile ... und ein kollegiales Gemeinschaftsgefühl konnte sich auch dort entwickeln, wo persönliche Abneigung oder zumindest Nicht-Freundschaft bestand. Ob es mit Uniformen genauso gewesen wäre, kann ich freilich nicht sagen. ^^
Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 24.11.2011 um 14:52 Uhr

Zitat von phoenix89:

Ich halte Uniformen dabei für keinen notwendigen Faktor.


Worin siehst du den großen Unterschied zu anderen Formen der uniformen Kleidung, z.B. bei Soldaten, Polizisten oder auch durch Anzüge im Geschäftsleben?


Zitat von phoenix89:


Es kann ihn begünstigen; es kann aber auch dazu führen, dass er sie - jedenfalls in gewisser Weite - nicht nur begünstigt, sondern auch bedingt. Und die Abgrenzung gegenüber anders uniformierten Schülern sehe ich durchaus als realistisch an;


Meinst du, dass daraus eine aggressive Weise entsteht, sich gegenüber anderen abzugrenzen? Es gibt zugegebenermaßen momentan schon die Abgrenzung zwischen den Schulformen. Nicht selten hört man Vorurteile von Hauptschülern gegenüber Gymnasiasten und umgekehrt. Das könnte durch eine Uniform natürlich verstärkt werden, diese Chance besteht. Ich halte sie jedoch für eine geringe Gefahr. Denn das würde schon eine sehr große Einigkeit zwischen den Uniformierten erfordern, dass daraus eine aggressive Abgrenzung gegenüber anderen Schülern entstehen würde.

Zitat von phoenix89:


Ich plädiere nach wie vor dafür, Zusammengehörigkeit nicht auf Kleidung zu begründen (und sie auch nicht dadurch fördern zu wollen),


Sie auf Kleidung zu begründen wäre auch falsch. Das würde zu blindem Mitläufertum führen und wir hätten Situationen wie in früherer deutscher Geschichte, als man sich über die Uniform definierte.

Zitat von phoenix89:


Jedenfalls glaube ich, dass mir selbst einiges verlorengegangen wäre, hätten wir damals Uniformen getragen: die Erfahrung, dass Leute sich über Kleidung definieren, der Umgang mit dieser Problematik, dann die Findung eigener Vorlieben, die Erfahrung Vielheit der Charaktere und ihrer Kleidungsstile ...


Sicher, auch das gilt es zu lernen. Außerhalb der Schulwelt wird es weiterhin die Definition über Kleidung geben. Wer wie ein Obdachloser gekleidet in eine edle Boutique geht, wird auch weiterhin schief angeschaut und im schlimmsten Fall nicht bedient werden.

Wir sollten aber nicht vergessen, dass die Schule nicht das gesamte Leben einnimmt. So sehr Lehrer immer darauf pochen, die Schule als den Beruf zu sehen, so sehr weiß wohl jeder, dass man gerade in Pubertätszeiten nicht unbedingt nur am Lernen interessiert ist. Da geht man nach Schulschluss zum Shoppen oder unternimmt etwas mit Freunden, geht am Wochenende aufs Konzert oder ins Kino. Für all diese Sachen kann man die normale Kleidung weiterhin verwenden. Nur weil man Uniformen in der Schule trägt, wird man deswegen nicht gleich mit einer Gehirnwäsche versehen.

Wie aber angesprochen: Es gibt seit Jahren gute Argumente für und gegen die Uniformen an der Schule. Offenbar ist nicht alles mit Studien belegt, ist also oft eine Frage des eigenen Geschmacks.
Meine persönliche Erfahrung mit Schuluniformen an einer britischen Schule während eines Schüleraustauschs, war jedenfalls recht positiv.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

phoenix89 - 36
Experte (offline)

Dabei seit 12.2005
1749 Beiträge

Geschrieben am: 24.11.2011 um 17:10 Uhr

Zitat von Cymru:

Worin siehst du den großen Unterschied zu anderen Formen der uniformen Kleidung, z.B. bei Soldaten, Polizisten oder auch durch Anzüge im Geschäftsleben?

Andere Kleidungen sind mit einer speziellen Funktion verbunden, die von der betreffenden Personengruppe im sozialen Raum erfüllt wird, und sind in ihrer Art dieser Funktion gemäß. Ich sehe keine Notwendigkeit, die Rolle des Schülers in der Schule durch die Kleidung kenntlich zu machen, und auch keinen förderlichen Effekt, den eine Schuluniform auf den Schüler in der Rolle des Schülers hätte (im Gegensatz zu der zweckdienlichen Polizeiuniform, dem angemessenen Anzug des Kampfsportlers, dem Blaumann des Bauarbeiters ...).

Zitat von Cymru:

Meinst du, dass daraus eine aggressive Weise entsteht, sich gegenüber anderen abzugrenzen? Es gibt zugegebenermaßen momentan schon die Abgrenzung zwischen den Schulformen. Nicht selten hört man Vorurteile von Hauptschülern gegenüber Gymnasiasten und umgekehrt. Das könnte durch eine Uniform natürlich verstärkt werden, diese Chance besteht. Ich halte sie jedoch für eine geringe Gefahr. Denn das würde schon eine sehr große Einigkeit zwischen den Uniformierten erfordern, dass daraus eine aggressive Abgrenzung gegenüber anderen Schülern entstehen würde.

Zum einen die aggressive Abgrenzung gegenüber anderen Schulen oder Schultypen (die jetzt ebenfalls bestehen, das ist richtig; das halte ich jedoch für ein Mentalitätsproblem, das durch Uniform-Einführung vllt. überdeckt - also äußerlich behoben -, aber nicht an sich beseitigt werden könnte). Für fast noch wichtiger halte ich aber die Überlegung, dass Uniformität im äußeren Erscheinungsbild durch das Tragen dieser Uniformen zu einer Bedingung des Zusammenhalts werden könnte, sodass man sich im schulfernen Kontext eben nicht wegen einer tatsächlich bestehenden Verbundenheit in Betreff einer Sache, sondern vielmehr wegen eines anderen äußerlichen Merkmals beistehen könnte. Hier fände ich es besser, Gemeinschaftlichkeit ohne notwendig damit zusammenhängende äußere Merkmale zu vermitteln, sodass der Blick allein darauf gerichtet wird, in welchen Punkten weshalb Zusammenarbeit oder Zusammensein bestehen sollten, oder nicht.
Nur eine Überlegung; denn die Gefahr des Definierens über die Uniform sehe ich durchaus gegeben, und das auch ganz unabhängig von der jüngeren deutschen Geschichte (unter anderem forciert durch das "The-Wave"-Experiment in den USA).

Zitat von Cymru:

[...]
Wir sollten aber nicht vergessen, dass die Schule nicht das gesamte Leben einnimmt. So sehr Lehrer immer darauf pochen, die Schule als den Beruf zu sehen, so sehr weiß wohl jeder, dass man gerade in Pubertätszeiten nicht unbedingt nur am Lernen interessiert ist. Da geht man nach Schulschluss zum Shoppen oder unternimmt etwas mit Freunden, geht am Wochenende aufs Konzert oder ins Kino. Für all diese Sachen kann man die normale Kleidung weiterhin verwenden. Nur weil man Uniformen in der Schule trägt, wird man deswegen nicht gleich mit einer Gehirnwäsche versehen.

Vorausgesetzt, die Schule diene nur der Wissens- & Kompetenzvermittlung? - Gerade dann aber, wenn man (wie ich es hier tun möchte) Schule auch als Lebensort und Raum für Persönlichkeitsbildung versteht, räumt man ihr eine größere Verbindung zum Privaten ein (die auch schon allein dadurch bestehen dürfte, dass Schüler eine persönlichere Bindung zu ihren Lehrern haben können(!), als es in vielen Berufsverhältnissen zwischen Arbeitnehmer & -geber der Fall ist); das ist in meinen Augen ein Grund dafür, dass die eigene Persönlichkeit auch Ausdruck im eigenen äußeren Erscheinungsbild finden können sollte, als sie es in den meisten Berufen tut.

Zitat von Cymru:

Wie aber angesprochen: Es gibt seit Jahren gute Argumente für und gegen die Uniformen an der Schule. Offenbar ist nicht alles mit Studien belegt, ist also oft eine Frage des eigenen Geschmacks.

Hier schließe ich mich vorbehaltlos an. ;)

Zitat von Cymru:

Meine persönliche Erfahrung mit Schuluniformen an einer britischen Schule während eines Schüleraustauschs, war jedenfalls recht positiv.

Ich habe nur Erfahrungen (und auch diese nur sehr rudimentär) mit Schuluniformen im afrikanischen (bzw. tansanischen) Schulsystem, - und in diesem kenne ich mich bei weitem zu wenig aus, um urteilen zu können oder zu wollen (wobei es mir kein Musterbeispiel zu sein schien ^^).
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