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Forum / Politik und Wirtschaft

Regierung schränkt politische Neutralität der Schulen ein

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doloresgomez
Profi (offline)

Dabei seit 09.2010
847 Beiträge
Geschrieben am: 30.01.2011 um 14:54 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von doloresgomez:

Sie findet schon niederschlag in der Erziehungswissenschaft / Pädagogik, aber diese wiederum findet keine Berücksichtigung in der Bildungspolitik.


Man hört allerdings wenig von bahnbrechenden Studien. Und ganz ohne Zweifel findet die Wissenschaft hier keine Berücksichtigung in der Bildungspolitik. Mit mehr Demokratisierung (das war unser Ausgangspunkt) hat das aber nichts zu tun. Wie gesagt kann man Naturgesetze nicht demokratisch abwählen.


Natürlich hat das nicht direkt mit einander zu tun. Das eine ist die Gewinnung von Erkenntnis, das andere die Form der Entscheidung. Und Naturgesetze geben nun mal nur indirekt Handlungsanweisungen für die Bildungspolitik.
Aber klar sollten die Erkenntnisse Einfluss nehmen auf die Entscheidungen. Die meisten Erkenntnisse legen aber nahe, Schüler selbstbestimmtes Lernen zu ermöglichen.
Zum Beispiel kann man unter Angst nur ganz schlecht lernen (ich glaub das kam sogar von Spitzer).
Dafür lernt man viel besser, wenn man etwas selbst und aus eigener Motivation tut.
Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 30.01.2011 um 17:02 Uhr

Aber wie erwähnt: Mehr Demokratie bringt da nicht unbedingt größere Lernerfolge. Es kann, aber es muss nicht.

War mal bei einer Lesung von Ulrich Wickert, als er sein Buch "Gauner muss man Gauner nennen" vorstellte. Da kam es auch auf Bildungspolitik (bzw. Internate in Deutschland). Er meinte dann, dass es deutschen Eltern immer darum geht, dass Kinder glücklich in der Schule sind. Ausländische Eltern dagegen wollen vor allem, dass die Kinder viel lernen. Wir haben da einen Mentalitätsunterschied.
Wobei man es, wie du richtig sagst, nicht dahin treiben sollte, dass Kinder unter Angst lernen. Ich weiß nicht, ob du den Hype um diese amerikanische Professorin, die Tochter chinesischer Einwanderer ist, mitbekommen hast. Sie erzog ihre Kinder wohl sehr heftig (drohte u.a. Kuscheltierverbrennung an) und fordert härtere Erziehungsmethoden. Soweit sollte es nicht kommen. Zumal wir dabei immer mehr auf stupides Auswendiglernen verfallen und nicht auf Verständnis.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

doloresgomez
Profi (offline)

Dabei seit 09.2010
847 Beiträge
Geschrieben am: 30.01.2011 um 17:47 Uhr

Zitat von Cymru:

Aber wie erwähnt: Mehr Demokratie bringt da nicht unbedingt größere Lernerfolge. Es kann, aber es muss nicht.

War mal bei einer Lesung von Ulrich Wickert, als er sein Buch "Gauner muss man Gauner nennen" vorstellte. Da kam es auch auf Bildungspolitik (bzw. Internate in Deutschland). Er meinte dann, dass es deutschen Eltern immer darum geht, dass Kinder glücklich in der Schule sind. Ausländische Eltern dagegen wollen vor allem, dass die Kinder viel lernen. Wir haben da einen Mentalitätsunterschied.
Wobei man es, wie du richtig sagst, nicht dahin treiben sollte, dass Kinder unter Angst lernen. Ich weiß nicht, ob du den Hype um diese amerikanische Professorin, die Tochter chinesischer Einwanderer ist, mitbekommen hast. Sie erzog ihre Kinder wohl sehr heftig (drohte u.a. Kuscheltierverbrennung an) und fordert härtere Erziehungsmethoden. Soweit sollte es nicht kommen. Zumal wir dabei immer mehr auf stupides Auswendiglernen verfallen und nicht auf Verständnis.


Die Frage ist, was du als Lernerfolg siehst. Ohne die Frage zu klären, kann man natürlich nicht sagen, welche Methode besser ist. Und genauso muss die Phrase "mehr Demokratie" mit Inhalt gefüllt werden.

Den Unterschied den du aufmachst, muss wohl ebenso konkretisiert werden:
Auf der einen Seite gibt es Eltern / Menschen, die glauben man müsse Kinder zum Erfolg zwingen (berufen sich meist auf Korea).
Auf der anderen Seite sind die, die glauben, eine Unterstützung des natürlichen Lernens ist erfolgreicher und menschlicher (hier sind die skandinavischen Systeme Vorbild).
Beides sind (nach Kriterien von PISA) sehr erfolgreiche Modelle, nur das Menschenbild und der daraus resultierende Weg ist unterschiedlich...

DerGeneral - 38
Experte (offline)

Dabei seit 05.2005
1827 Beiträge
Geschrieben am: 30.01.2011 um 20:30 Uhr

Zitat von teacher-1:

Ah sauber - Du zeigst wieder einmal Dein schon beinahe sprichwörtliches Niveau. Nun ja, wenn Du das nötig hast und es Dir nun besser geht ... geschenkt! Manche Leute haben ein wenig Schwierigkeiten erwachsen zu werden.

...andere sind bereits erwachsen auf die Welt gekommen...

GSG 9 - Helden und Verteidiger unserer Freiheit!

FroileinK - 37
Champion (offline)

Dabei seit 12.2004
2091 Beiträge

Geschrieben am: 31.01.2011 um 00:13 Uhr

öhm.... ich muss mal total naiv meine meinung kund tun:
weder religion, noch politik(damit sind politische einstellungen gemeint) hat meiner meinung nach etwas in der primären bildungsaufgabe der schule zu suchen....
schule, bessergesagt die jeweilige "bildungseinrichtung" sollte primär (meta)wissen vermitteln und somit die grundlage schaffen, mündige bürger hervorzubringen, die selbstbestimmt zu einer podiumsdiskussion gehen, und nicht eine in der schule vorgesetzt bekommen müssen....
leider rückt bei und immer mehr das viel gepriesene allgemeinwissen in den vordergrund, was für sich genommen nicht mal das schlechteste ist, allerdings verfallen wir immer mehr ins stupide auswendig lernen und in den schieren notenkampf, da ich als schüler verzweifelt versuchen muss meine mathe 5 auszugleichen, weil die thematik der komplexen zahlen auch dringenst zum allgemeinwissen zählt, und auch gleichwertig mit fächern, die meinen neigungen entsprechen und die meinen zukünftigen lebensweg begleiten, gewertet sein müssen, damit ich für eine geringe menge mathewissen, viel zeit aufwenden muss, die mir anderweitig fehlt....(ich persönlich hab kaum was auf psycho lernen können, und hab leider nicht mal annähernd soviel mitbekommen, wie ich gerne wollte, weil mathe wie ein böser dämon über mir schwebte...)

Das Niveau ist gerade unters Bett gekrochen und heult....

doloresgomez
Profi (offline)

Dabei seit 09.2010
847 Beiträge
Geschrieben am: 31.01.2011 um 01:27 Uhr

Zitat von FroileinK:

öhm.... ich muss mal total naiv meine meinung kund tun:
weder religion, noch politik(damit sind politische einstellungen gemeint) hat meiner meinung nach etwas in der primären bildungsaufgabe der schule zu suchen....
schule, bessergesagt die jeweilige "bildungseinrichtung" sollte primär (meta)wissen vermitteln und somit die grundlage schaffen, mündige bürger hervorzubringen, die selbstbestimmt zu einer podiumsdiskussion gehen, und nicht eine in der schule vorgesetzt bekommen müssen....
leider rückt bei und immer mehr das viel gepriesene allgemeinwissen in den vordergrund, was für sich genommen nicht mal das schlechteste ist, allerdings verfallen wir immer mehr ins stupide auswendig lernen und in den schieren notenkampf, da ich als schüler verzweifelt versuchen muss meine mathe 5 auszugleichen, weil die thematik der komplexen zahlen auch dringenst zum allgemeinwissen zählt, und auch gleichwertig mit fächern, die meinen neigungen entsprechen und die meinen zukünftigen lebensweg begleiten, gewertet sein müssen, damit ich für eine geringe menge mathewissen, viel zeit aufwenden muss, die mir anderweitig fehlt....(ich persönlich hab kaum was auf psycho lernen können, und hab leider nicht mal annähernd soviel mitbekommen, wie ich gerne wollte, weil mathe wie ein böser dämon über mir schwebte...)


Bildung ist eben nicht die "Vermittlung von Wissen". Das führt genau zu dem von dir kritisierten Auswendiglernen von vorbestimmten Inhalten.
Bildung ist (nach Humboldt) die aktive Auseinandersetzung mit der Welt und zu dieser Welt gehört eben auch Religion und Politik. Abgesehen davon wirst du es aber auch nicht schaffen, "die Politik" aus der Schule zu halten, denn "Das Private ist politisch und das Politische ist privat".
animator - 45
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Dabei seit 11.2005
458 Beiträge

Geschrieben am: 31.01.2011 um 08:45 Uhr

Ich wurde nach Beweisen zu meiner Behauptung gefragt. Wir haben das Dokument endlich bekommen. Hier der Scan!

Anweisung des Kultusministeriums

Freiheit schützt man nicht indem man sie abschafft!

animator - 45
Profi (offline)

Dabei seit 11.2005
458 Beiträge

Geschrieben am: 31.01.2011 um 08:54 Uhr

Alleine der Satz: "Die Schule verstößt gegen ihre politische Neutralität...wenn sie Vertreter von nicht im Landtag vertretenen Parteien einläd..."

Was? Das schließt sich doch gegenseitig aus!

Demokratie!

Freiheit schützt man nicht indem man sie abschafft!

DerGeneral - 38
Experte (offline)

Dabei seit 05.2005
1827 Beiträge
Geschrieben am: 31.01.2011 um 08:59 Uhr

Zitat von animator:

Alleine der Satz: "Die Schule verstößt gegen ihre politische Neutralität...wenn sie Vertreter von nicht im Landtag vertretenen Parteien einläd..."

Was? Das schließt sich doch gegenseitig aus!

Demokratie!

Obwohl ich Herrn Palmer in seinen politischen Positionen nicht immer zustimmen kann, so hat er doch hier ganz klar Position bezogen. Auch in einer Schule in Tübingen kam es zu einer solchen Diskussion - Palmer hat die Anordnung kurzerhand umgangen und die Veranstaltung unter städtische Führung genommen. So viel zum Thema...

GSG 9 - Helden und Verteidiger unserer Freiheit!

FroileinK - 37
Champion (offline)

Dabei seit 12.2004
2091 Beiträge

Geschrieben am: 31.01.2011 um 20:23 Uhr

Zitat von doloresgomez:

Zitat von FroileinK:

öhm.... ich muss mal total naiv meine meinung kund tun:
weder religion, noch politik(damit sind politische einstellungen gemeint) hat meiner meinung nach etwas in der primären bildungsaufgabe der schule zu suchen....
schule, bessergesagt die jeweilige "bildungseinrichtung" sollte primär (meta)wissen vermitteln und somit die grundlage schaffen, mündige bürger hervorzubringen, die selbstbestimmt zu einer podiumsdiskussion gehen, und nicht eine in der schule vorgesetzt bekommen müssen....
leider rückt bei und immer mehr das viel gepriesene allgemeinwissen in den vordergrund, was für sich genommen nicht mal das schlechteste ist, allerdings verfallen wir immer mehr ins stupide auswendig lernen und in den schieren notenkampf, da ich als schüler verzweifelt versuchen muss meine mathe 5 auszugleichen, weil die thematik der komplexen zahlen auch dringenst zum allgemeinwissen zählt, und auch gleichwertig mit fächern, die meinen neigungen entsprechen und die meinen zukünftigen lebensweg begleiten, gewertet sein müssen, damit ich für eine geringe menge mathewissen, viel zeit aufwenden muss, die mir anderweitig fehlt....(ich persönlich hab kaum was auf psycho lernen können, und hab leider nicht mal annähernd soviel mitbekommen, wie ich gerne wollte, weil mathe wie ein böser dämon über mir schwebte...)


Bildung ist eben nicht die "Vermittlung von Wissen". Das führt genau zu dem von dir kritisierten Auswendiglernen von vorbestimmten Inhalten.
Bildung ist (nach Humboldt) die aktive Auseinandersetzung mit der Welt und zu dieser Welt gehört eben auch Religion und Politik. Abgesehen davon wirst du es aber auch nicht schaffen, "die Politik" aus der Schule zu halten, denn "Das Private ist politisch und das Politische ist privat".

naja, es ist aber ein unterschied, ob ich metawissen vermittle und mich damit auseinandersetze oder politische oder religiöse einstellungen... das eine ist neutral und sollte definitiv in die schule gehören,da es eine grundlage für tieferes Verständnis bildet, das andere ist meinungsbeeinflussend und sollte nicht primär in der schule vermittelt werden. ob nun die schule jenseits des unterrichts als räumlichkeit für politische diskussionen dient ist wieder eine andere sache.
Zu dem meine ich mit wissen vermitteln nicht das bloße hineinkloppen von infos in die köpfe, sondern eine verbindung von auseinandersetzen, lernen, ausprobieren, diskutieren... wissen kann über viele wege vermittelt werden, und nicht nur über frontalunterricht

Das Niveau ist gerade unters Bett gekrochen und heult....

doloresgomez
Profi (offline)

Dabei seit 09.2010
847 Beiträge
Geschrieben am: 31.01.2011 um 20:43 Uhr

Zitat von FroileinK:

Zitat von doloresgomez:



Bildung ist eben nicht die "Vermittlung von Wissen". Das führt genau zu dem von dir kritisierten Auswendiglernen von vorbestimmten Inhalten.
Bildung ist (nach Humboldt) die aktive Auseinandersetzung mit der Welt und zu dieser Welt gehört eben auch Religion und Politik. Abgesehen davon wirst du es aber auch nicht schaffen, "die Politik" aus der Schule zu halten, denn "Das Private ist politisch und das Politische ist privat".

naja, es ist aber ein unterschied, ob ich metawissen vermittle und mich damit auseinandersetze oder politische oder religiöse einstellungen... das eine ist neutral und sollte definitiv in die schule gehören,da es eine grundlage für tieferes Verständnis bildet, das andere ist meinungsbeeinflussend und sollte nicht primär in der schule vermittelt werden. ob nun die schule jenseits des unterrichts als räumlichkeit für politische diskussionen dient ist wieder eine andere sache.
Zu dem meine ich mit wissen vermitteln nicht das bloße hineinkloppen von infos in die köpfe, sondern eine verbindung von auseinandersetzen, lernen, ausprobieren, diskutieren... wissen kann über viele wege vermittelt werden, und nicht nur über frontalunterricht


Fände es interessant zu wissen, was bei dir neutral ist? Ich glaube nicht, dass Wissen neutral sein kann. Es beeinflusst immer unsere Meinung.
Deswegen lieber verschiedene Meinungen in der Schule zulassen und eine kritische Auseinandersetzung damit fördern. Oder willst du auch Karrikaturen aus dem Unterricht verbannen? Brecht? Heinrich Heine? Orginaldokumente aus dem 3. Reich? Die Bibel? Nietsche? Kant?
Nichts von dem ist weltanschaulich neutral... Trotzdem oder gerade deswegen sollte man sich damit auseinandersetzen. In der Schule kann wenigstens noch ein bisschen darauf geachtet werden, dass auch eine kritische Stimme dazu gehört wird.
FroileinK - 37
Champion (offline)

Dabei seit 12.2004
2091 Beiträge

Geschrieben am: 31.01.2011 um 20:56 Uhr

Zitat von doloresgomez:

Zitat von FroileinK:

Zitat von doloresgomez:



Bildung ist eben nicht die "Vermittlung von Wissen". Das führt genau zu dem von dir kritisierten Auswendiglernen von vorbestimmten Inhalten.
Bildung ist (nach Humboldt) die aktive Auseinandersetzung mit der Welt und zu dieser Welt gehört eben auch Religion und Politik. Abgesehen davon wirst du es aber auch nicht schaffen, "die Politik" aus der Schule zu halten, denn "Das Private ist politisch und das Politische ist privat".

naja, es ist aber ein unterschied, ob ich metawissen vermittle und mich damit auseinandersetze oder politische oder religiöse einstellungen... das eine ist neutral und sollte definitiv in die schule gehören,da es eine grundlage für tieferes Verständnis bildet, das andere ist meinungsbeeinflussend und sollte nicht primär in der schule vermittelt werden. ob nun die schule jenseits des unterrichts als räumlichkeit für politische diskussionen dient ist wieder eine andere sache.
Zu dem meine ich mit wissen vermitteln nicht das bloße hineinkloppen von infos in die köpfe, sondern eine verbindung von auseinandersetzen, lernen, ausprobieren, diskutieren... wissen kann über viele wege vermittelt werden, und nicht nur über frontalunterricht


Fände es interessant zu wissen, was bei dir neutral ist? Ich glaube nicht, dass Wissen neutral sein kann. Es beeinflusst immer unsere Meinung.
Deswegen lieber verschiedene Meinungen in der Schule zulassen und eine kritische Auseinandersetzung damit fördern. Oder willst du auch Karrikaturen aus dem Unterricht verbannen? Brecht? Heinrich Heine? Orginaldokumente aus dem 3. Reich? Die Bibel? Nietsche? Kant?
Nichts von dem ist weltanschaulich neutral... Trotzdem oder gerade deswegen sollte man sich damit auseinandersetzen. In der Schule kann wenigstens noch ein bisschen darauf geachtet werden, dass auch eine kritische Stimme dazu gehört wird.


der punkt ist find ich nichtmal so sehr der inhalt, sondern die art, wie es vermittelt wird, sorry wenn ich mich nicht klar ausdrücke mein kopf ist zugedrühnt mit lernstoff, ich meine es kommt auf die lehrperson an, die sollte eine höchstmögliche neutralität an den tag legen... damit meine ich nicht, dass man kant aus dem unterricht verbannen sollte oder seine schriften zensieren sollte, aber ich will keine lehrperson, die politisiert, was für mich gegeben ist, wenn sie lediglich eine seite aufzeigt,nur Teile des werkers vorstellt oder eine partei besonders hervorstellt, oder etwas verschweigt.
(beispiel: mein ehem. ethikleher war links orientiert, d.h. bei jeder diskussion, die auch nur entfernt mit kapital, wirtschaft oder demokratie zu tun hatte, versuchte uns (9.klasse) ein rethorisch gewandter mensch, der eine gewisse autoriäts-ausstrahlung hatte auf eine schiene zu bringen, in der er in seinem element war, und dann fielen reihenweise sätze wie: ich finde nicht, dass unsere marktwirtschaft das beste systhem ist, das wir haben könnten, wäre es nicht fairer wenn.....)
natürlich ist mir klar, dass sobald menschen beteiligt sind und sie sich äußern immer eine meinung miteinfließt, jedoch hab ich nunmal traurigerweise die erfahrung gemacht, dass kritik oft auf der strecke bleibt, wenn sich politische oder religiöse (oder sonstige einstellungen) mit dem thema decken.

Das Niveau ist gerade unters Bett gekrochen und heult....

FroileinK - 37
Champion (offline)

Dabei seit 12.2004
2091 Beiträge

Geschrieben am: 31.01.2011 um 20:59 Uhr
Zuletzt editiert am: 31.01.2011 um 21:02 Uhr

Zitat von doloresgomez:

Zitat von FroileinK:

Zitat von doloresgomez:



Bildung ist eben nicht die "Vermittlung von Wissen". Das führt genau zu dem von dir kritisierten Auswendiglernen von vorbestimmten Inhalten.
Bildung ist (nach Humboldt) die aktive Auseinandersetzung mit der Welt und zu dieser Welt gehört eben auch Religion und Politik. Abgesehen davon wirst du es aber auch nicht schaffen, "die Politik" aus der Schule zu halten, denn "Das Private ist politisch und das Politische ist privat".

naja, es ist aber ein unterschied, ob ich metawissen vermittle und mich damit auseinandersetze oder politische oder religiöse einstellungen... das eine ist neutral und sollte definitiv in die schule gehören,da es eine grundlage für tieferes Verständnis bildet, das andere ist meinungsbeeinflussend und sollte nicht primär in der schule vermittelt werden. ob nun die schule jenseits des unterrichts als räumlichkeit für politische diskussionen dient ist wieder eine andere sache.
Zu dem meine ich mit wissen vermitteln nicht das bloße hineinkloppen von infos in die köpfe, sondern eine verbindung von auseinandersetzen, lernen, ausprobieren, diskutieren... wissen kann über viele wege vermittelt werden, und nicht nur über frontalunterricht


Fände es interessant zu wissen, was bei dir neutral ist? Ich glaube nicht, dass Wissen neutral sein kann. Es beeinflusst immer unsere Meinung.
Deswegen lieber verschiedene Meinungen in der Schule zulassen und eine kritische Auseinandersetzung damit fördern. Oder willst du auch Karrikaturen aus dem Unterricht verbannen? Brecht? Heinrich Heine? Orginaldokumente aus dem 3. Reich? Die Bibel? Nietsche? Kant?
Nichts von dem ist weltanschaulich neutral... Trotzdem oder gerade deswegen sollte man sich damit auseinandersetzen. In der Schule kann wenigstens noch ein bisschen darauf geachtet werden, dass auch eine kritische Stimme dazu gehört wird.

neutralität bedeutet für mich das vollkommene verständnis einer quelle, in ihrem kontext, sowohl historisch, gesellschaftlich, biografisch, samt kritik und zustimmung von verschiedenen personen, der zeit oder auch nachträglich, ohne einen äußeren, zustimmend oder nicht, Einfluss seitens einer Person deren aufgabe es ist dieses wissen weiterzugeben.

das verstehe ich unter wertneutralität in der lehre, dass die natürlich nur bedingt gegeben ist, ist mir durchaus auch klar, da kein mensch in der lage ist sich vollkommen von seinen vorstellungen zu lösen (z.b. schonmal mitleid mit nem pädophilen gehabt? je gefestigter deine meinung dazu ist, desto schwerer fällt es, eine neue sicht zuzulassen)

Das Niveau ist gerade unters Bett gekrochen und heult....

doloresgomez
Profi (offline)

Dabei seit 09.2010
847 Beiträge
Geschrieben am: 31.01.2011 um 21:46 Uhr

Zitat von FroileinK:



der punkt ist find ich nichtmal so sehr der inhalt, sondern die art, wie es vermittelt wird, sorry wenn ich mich nicht klar ausdrücke mein kopf ist zugedrühnt mit lernstoff, ich meine es kommt auf die lehrperson an, die sollte eine höchstmögliche neutralität an den tag legen... damit meine ich nicht, dass man kant aus dem unterricht verbannen sollte oder seine schriften zensieren sollte, aber ich will keine lehrperson, die politisiert, was für mich gegeben ist, wenn sie lediglich eine seite aufzeigt,nur Teile des werkers vorstellt oder eine partei besonders hervorstellt, oder etwas verschweigt.
(beispiel: mein ehem. ethikleher war links orientiert, d.h. bei jeder diskussion, die auch nur entfernt mit kapital, wirtschaft oder demokratie zu tun hatte, versuchte uns (9.klasse) ein rethorisch gewandter mensch, der eine gewisse autoriäts-ausstrahlung hatte auf eine schiene zu bringen, in der er in seinem element war, und dann fielen reihenweise sätze wie: ich finde nicht, dass unsere marktwirtschaft das beste systhem ist, das wir haben könnten, wäre es nicht fairer wenn.....)
natürlich ist mir klar, dass sobald menschen beteiligt sind und sie sich äußern immer eine meinung miteinfließt, jedoch hab ich nunmal traurigerweise die erfahrung gemacht, dass kritik oft auf der strecke bleibt, wenn sich politische oder religiöse (oder sonstige einstellungen) mit dem thema decken.


Natürlich gibt es gewisse Qualitätsmerkmale, die ein Lehrer beachten sollte. Da sind wir uns denk ich einig. Ebenso wohl darüber, dass dies nie ideal erfüllt werden wird.

Allerdings ist doch die Frage, ob es dann sinnvoll ist, dem Lehrer die alleinige Deutungshoheit über den Stoff zu zu sprechen. Ist es sinnvoll, wenn er die Meinungen von Schülern benotet und somit über deren Schulischen Erfolg entscheidet? Ist es sinnvoll, jegliche andere Erwachsene aus dem Unterricht zu verbannen, die eine andere Meinung als der Lehrer haben könnten? Ist es sinnvoll, den Schülern zu verbieten, sich in der Schule mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen? Und ist es sinnvoll den Schülern überhaupt vorzuschreiben, welchem Lehrer sie ausgeliefert werden?

Wäre es da nicht sinnvoller die Lehrer möglichst gut auf ihre Aufgabe vorzubereiten und aber gleichzeitig den Schülern eine möglichst anregungsreiche Lernumgebung zu bieten? Ist es nicht sinnvoller den Schülern mehrere Meinungen mit ihren Argumenten vorzutragen und sie selbst entscheiden zu lassen? Wäre es nicht sinnvoll die Schüler jeden Tag Demokratie leben zu lassen anstatt sie theoretisch weitergegeben zu bekommen?
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