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Forum / Politik und Wirtschaft

Die Armen werden ärmer und die Reichen immer reicher

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Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 27.10.2011 um 23:04 Uhr

Zitat von sonne-strahl:

Diese importierte Armut hat sich zum großen teil durch unsere Gesetzeslücken, Instrumentalisierte Heirat, Gerichtsverfahren usw. die begehrte Aufenthaltserlaubnis bei uns erstritten.


Das ändert nichts an der Tatsache, dass der Staat einverstanden war. Gesetzeslücken sind meist kein Zufall, sondern der Gesetzgeber will etwas nicht regeln bzw. wird dazu gedrängt (z.B. bei bestimmten Wirtschaftsgesetzen, da spricht die Lobby gerne mit). Erkennt er einen Fehler, den er tatsächlich gemacht hat, kann er den jederzeit schließen. Migration durch Heirat wiederum ist absolut von den Gesetzen gedeckt. Auch Gerichtsverfahren können nur darauf basieren, was der Gesetzgeber ermöglicht. Der Staat kann sich also seiner Verantwortung nicht entledigen.


Zitat von sonne-strahl:


In diesen Ländern spricht niemand von Kinderarmut, übrigens USA bezahlt überhaupt kein Kindergeld… Das ganze Gejammer hätte ein Ende…


Wenn schon bei den momentanen Kindergeldzahlungen plus dem Elterngeld nicht die nötigen finanziellen Möglichkeiten bestehen für viele, ein Kind aufzuziehen, zweifle ich doch stark daran, dass wir durch die Abschaffung des Kindergeldes bewirken würden, dass mehr Kinder geboren würden...

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

MackieMesser - 41
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 29.10.2011 um 12:37 Uhr

Zitat von Cymru:


Das ändert nichts an der Tatsache, dass der Staat einverstanden war. Gesetzeslücken sind meist kein Zufall, sondern der Gesetzgeber will etwas nicht regeln bzw. wird dazu gedrängt (z.B. bei bestimmten Wirtschaftsgesetzen, da spricht die Lobby gerne mit).


Für was eine Lobby? Rechtanwälte sind die größte Berufsgruppe im Bundestag.
Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 29.10.2011 um 23:06 Uhr

Zitat von MackieMesser:

Zitat von Cymru:


Das ändert nichts an der Tatsache, dass der Staat einverstanden war. Gesetzeslücken sind meist kein Zufall, sondern der Gesetzgeber will etwas nicht regeln bzw. wird dazu gedrängt (z.B. bei bestimmten Wirtschaftsgesetzen, da spricht die Lobby gerne mit).


Für was eine Lobby? Rechtanwälte sind die größte Berufsgruppe im Bundestag.


Bei Zuwanderung sehe ich eben genau keine Lobby, die dies gewollt haben konnte, dass Gesetzeslücken bestehen. Von daher muss man es dem Gesetzgeber an sich "anlasten", dass die Zuwanderung so ist, wie sie ist.

Die Sozialprobleme werden aber natürlich nicht mit dem Sündenbock "Migrant" gelöst. Das Thema ist zu komplex.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

golomo
Halbprofi (offline)

Dabei seit 01.2008
260 Beiträge
Geschrieben am: 30.10.2011 um 10:09 Uhr

Zitat von Cymru:


Bei Zuwanderung sehe ich eben genau keine Lobby, die dies gewollt haben konnte, dass Gesetzeslücken bestehen. Von daher muss man es dem Gesetzgeber an sich "anlasten", dass die Zuwanderung so ist, wie sie ist.

Die Sozialprobleme werden aber natürlich nicht mit dem Sündenbock "Migrant" gelöst. Das Thema ist zu komplex.


Von welcher Gesetzeslücke sprichst du?
Die Zuwanderung bspw. durch türkische "Gastarbeiter" war im Interesse der deutschen Großindustrie und der Türkei.

„Bevor du dich daran machst, die Welt zu verändern, gehe dreimal durch dein eigenes Haus"

HugoHiasl
Profi (offline)

Dabei seit 02.2006
531 Beiträge
Geschrieben am: 30.10.2011 um 10:16 Uhr

Zitat von MackieMesser:

Für was eine Lobby? Rechtanwälte sind die größte Berufsgruppe im Bundestag.


Die grösste Berufsgruppe im Bundestag sind Lehrer.

Nicht umsonst gibt es den Spruch "Der Plenarsaal ist mal voller und mal leerer, aber immer voller Lehrer".

Das hat damit zu tun, dass Lehrer eine mehrjährige Auszeit nehmen können, um sich in der Politik zu versuchen und falls es nicht klappt dennoch wieder Anspruch auf einen/ihren Job haben.

Berufsverteilung im Bundestag

HugoHiasl
Profi (offline)

Dabei seit 02.2006
531 Beiträge
Geschrieben am: 30.10.2011 um 10:31 Uhr

Zitat von Cymru:

Es hat schon einen Sinn, weshalb wir in einem Sozialstaat leben, der den Schwachen unter die Arme greift. Seit der Agenda 2010 kann jeder innerhalb von wenigen Jahren zum Hartz IV-Empfänger werden. Eine betriebsbedingte Kündigung, keine entsprechenden Jobangebote und dann kommt Hartz IV.


Da stimme ich Dir absolut zu. Dennoch bin auch ich der Meinung, dass es einen gewissen Mindestabstand zwischen schlecht bezahlten Jobs und Transferleistungen geben müsste. In der Tat ist es für viele Hartz IV Bezieher uninteressant einen Job anzunehmen, weil sie aufgrund ihrer schlechten Ausbildung nur 50 Euro mehr im Monat bekommen würden und dafür dann aber täglich 8 Stunden arbeiten müssten.

Ich hab mal die Aussage eine Hartz IV Beziehers gehört, der sagte: "Ich bin doch ned blöd. Da schaff ich lieber noch 3 Tage im Monat schwarz und hab viel mehr Geld und lieg jeden Tag an den Baggersee"

Es ist nunmal wenig interessant für das gleiche Geld jeden Tag früh aufstehen zu müssen und nicht mehr den ganzen Tag alles tun und lassen zu können, was man will.
MackieMesser - 41
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 30.10.2011 um 11:10 Uhr

Zitat von HugoHiasl:

Zitat von MackieMesser:

Für was eine Lobby? Rechtanwälte sind die größte Berufsgruppe im Bundestag.


Die grösste Berufsgruppe im Bundestag sind Lehrer.

Nicht umsonst gibt es den Spruch "Der Plenarsaal ist mal voller und mal leerer, aber immer voller Lehrer".

Das hat damit zu tun, dass Lehrer eine mehrjährige Auszeit nehmen können, um sich in der Politik zu versuchen und falls es nicht klappt dennoch wieder Anspruch auf einen/ihren Job haben.

Berufsverteilung im Bundestag


Dann Scroll in Deinem Link mal auf freie Berufe. Rechtanwälte sind die größte Gruppe, weil freie Berufe am flexibelsten sind.
Laser87 - 57
Champion (offline)

Dabei seit 11.2006
4301 Beiträge

Geschrieben am: 30.10.2011 um 12:40 Uhr

Zitat von HugoHiasl:


Da stimme ich Dir absolut zu. Dennoch bin auch ich der Meinung, dass es einen gewissen Mindestabstand zwischen schlecht bezahlten Jobs und Transferleistungen geben müsste.


Da stimme ich Dir zu - nur ist es mMn die falsche Richtung, HIV zu kürzen.
HIV reicht nicht zum Leben, geschweige denn, um halbwegs anständig zu leben. Zumal in einer Großstadt mit entsprechenden Mieten - meinen 400 Euro Job brauche ich, um die Differenz zwischen Wohngeld und Miete zu bezahlen. Und ohne Auto muß ich in Ulm bleiben, denn sonst finde ich nie wieder eine Arbeit.

Der Weg muß in die andere Richtung gehen - Arbeitnehmern einen anständigen Lohn zahlen.



Gruß
Jochen

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 30.10.2011 um 16:47 Uhr

Zitat von golomo:

Von welcher Gesetzeslücke sprichst du?
Die Zuwanderung bspw. durch türkische "Gastarbeiter" war im Interesse der deutschen Großindustrie und der Türkei.


Der "Vorwurf" der Gesetzeslücke kam nicht von mir, sondern von sonne-strahl. Meine Ansicht war genau das, was du schreibst: Wenn Migranten sich hier niederließen, wusste der Staat immer sehr genau, was er tat und weshalb.


Zitat von HugoHiasl:

Dennoch bin auch ich der Meinung, dass es einen gewissen Mindestabstand zwischen schlecht bezahlten Jobs und Transferleistungen geben müsste. In der Tat ist es für viele Hartz IV Bezieher uninteressant einen Job anzunehmen, weil sie aufgrund ihrer schlechten Ausbildung nur 50 Euro mehr im Monat bekommen würden und dafür dann aber täglich 8 Stunden arbeiten müssten.


Absolut richtig. Natürlich ist es wenig interessant für einen Arbeitssuchenden, wegen wenig mehr Geld (manchmal ist es sogar genauso viel) arbeiten zu gehen. Es ist nur allzu menschlich, dass man da nicht arbeiten geht. Auch wenn mancher Konservative, der nie mit Arbeitslosigkeit zu kämpfen hatte, selbiges behauptet: Kein vernünftiger Mensch würde einer Arbeit nachgehen, wenn sie ihm weder geistig noch finanziell etwas bringt. Würde ich auch nicht tun.

Das Problem beim Abstand zwischen Niedrigstlohn und Transferleistung ist das, dass der Staat nur auf die Transferleistung direkt Einfluss nehmen kann. Der Gesetzgeber kann Dinge wie den Mindestlohn schaffen, doch ist es trotzdem oftmals nötig, gerade für kleinere Unternehmen noch Ausnahmen zu belassen, da diese sonst nicht erwerbsfähig wären.
Die Transferleistung kann bis zu einem bestimmten Grad gekürzt werden, dann jedoch ist Schluss. Der Empfänger hat dann schlicht gar keine Möglichkeit mehr, sich weiterzubilden oder am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, wenn er nur das bekommt, was ihn überleben lässt. Mancher mag es als Luxus sehen, wenn ein Arbeitsloser einen PC und einen TV zuhause hat. Ich sehe es als unbedingte Notwendigkeit, dass der Kontakt zur Gesellschaft bestehen bleibt. Wie sonst soll denn irgendwann wieder möglich sein, sich in ein "normales" Leben zu integrieren?

Hier kamen schon Vorschläge wie "Lager für Arbeitslose" einzurichten. Abgesehen von der menschenverachtenden Argumentation: Wie sollte so jemand einen Beruf finden und am Leben teilhaben?

Der Bürger verlangt zu Recht etwas von der Politik. Doch sollte man nicht vergessen, dass die Wirtschaft nicht ganz unbeteiligt daran ist, wie etwa die Lohngestaltung aussieht. Auch das macht einen großen Teil davon aus, wie gut oder schlecht jemand lebt.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Laser87 - 57
Champion (offline)

Dabei seit 11.2006
4301 Beiträge

Geschrieben am: 31.10.2011 um 18:47 Uhr

Zitat von Cymru:

Der Gesetzgeber kann Dinge wie den Mindestlohn schaffen, doch ist es trotzdem oftmals nötig, gerade für kleinere Unternehmen noch Ausnahmen zu belassen, da diese sonst nicht erwerbsfähig wären.


Das kommunistische Australien hat einen Mindestlohn von 10.40 €uro, das linksradikale Luxemburg von 10.19 €uro. Insgesamt haben 20 EU-Staaten einen Mindestlohn - von Arbeitsplatzverlusten ist nichts bekannt.


Gruß

MackieMesser - 41
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 31.10.2011 um 19:11 Uhr

Jedes Land ist einzeln zu betrachten, inwieweit der Mindestlohn festgelegt wird und welche Einflüsse auf das Lohnniveau wirken.
Australien und Luxemburg sind nicht vergleichbar.
Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 31.10.2011 um 21:45 Uhr
Zuletzt editiert am: 31.10.2011 um 21:47 Uhr

Zitat von Laser87:

Das kommunistische Australien hat einen Mindestlohn von 10.40 €uro, das linksradikale Luxemburg von 10.19 €uro. Insgesamt haben 20 EU-Staaten einen Mindestlohn - von Arbeitsplatzverlusten ist nichts bekannt.


Da müsste man die generelle Wirtschaftslandschaft in diesen Ländern betrachten. In Deutschland gibt es nunmal viele Kleinunternehmer, da bin ich nicht sicher, ob die sich mit Mindestlöhnen halten können.
Ich befürworte den Mindestlohn generell, er darf aber nicht dazu führen, dass kleinere und mittlere Unternehmen unnötig belastet werden.

Man darf nicht vergessen: Jeder möchte zwar für sich einen hohen Lohn, selbst aber (z.B. für Dienstleistungen) wenig ausgeben. Das jedoch kann nicht funktionieren.

edit:
Ein Mindestlohn sollte nicht allzu hoch angesetzt werden. Durch Tarifverträge kann schließlich auch mit Mindestlohn noch abgewichen werden.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

MackieMesser - 41
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 01.11.2011 um 13:35 Uhr

Er ist auch von Branche zu Branche unterschiedlich. Im Bereich Sicherheit, warten technische Wunderwerke nur darauf, die Arbeitskraft abzulösen. Bei der Fleischverarbeitung kann man das relativ einfach verlagern. Auf Rindfleisch aus Argentinien, folgt Wurst aus Polen (mit lächerlich gringem Mindestlohn)

Australien ist problematisch weil es ein Rohstoffland ist. Dort verdient der Minenarbeiter auch mal 60.000 € im Jahr. Das hat den Mindestlohn (der dort über einen Expertenrat aus Arbeitgebern und Gewerkschaften gebildet wird) im letzten Jahrzehnt getrieben. Allerdings mussten Steigerungen eingefroren werden, weil er in den letzten Jahren eher schädlich war. Zudem hat Australien ein überlegenes System für die Reintegration von Arbeitslosen.

Luxemburg. Dazu ein LOL



Der666Diablo
Champion (offline)

Dabei seit 04.2006
23736 Beiträge

Geschrieben am: 16.11.2011 um 11:09 Uhr

Zitat von Laser87:

Zitat von Cymru:

Der Gesetzgeber kann Dinge wie den Mindestlohn schaffen, doch ist es trotzdem oftmals nötig, gerade für kleinere Unternehmen noch Ausnahmen zu belassen, da diese sonst nicht erwerbsfähig wären.


Das kommunistische Australien hat einen Mindestlohn von 10.40 €uro, das linksradikale Luxemburg von 10.19 €uro. Insgesamt haben 20 EU-Staaten einen Mindestlohn - von Arbeitsplatzverlusten ist nichts bekannt.


Gruß


und aus deutschland kommen aldi und lidl und die mediamarkt "geiz ist geil" kampagne. ;-)

Bei Geld, Sex und Kunst gibt es keinen abnehmenden Grenznutzen. http://shortlinks.de/oee9

sonne-strahl - 70
Profi (offline)

Dabei seit 10.2010
508 Beiträge
Geschrieben am: 16.11.2011 um 11:41 Uhr

Zitat von Laser87:

Zitat von Cymru:

Der Gesetzgeber kann Dinge wie den Mindestlohn schaffen, doch ist es trotzdem oftmals nötig, gerade für kleinere Unternehmen noch Ausnahmen zu belassen, da diese sonst nicht erwerbsfähig wären.


Das kommunistische Australien hat einen Mindestlohn von 10.40 €uro, das linksradikale Luxemburg von 10.19 €uro. Insgesamt haben 20 EU-Staaten einen Mindestlohn - von Arbeitsplatzverlusten ist nichts bekannt.


Gruß


Soso das kommunistische Australien……
Wenigstens ein hauch von Allgemeinbildung sollte selbst in diesem Forum, und auch Piratenpartei vorausgesetzt werden.

Gruß

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