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Trennung von Staat und Kirche. Wenn nicht jetzt wann dann?

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DjKoma - 40
Experte (offline)

Dabei seit 01.2006
1906 Beiträge

Geschrieben am: 15.06.2010 um 01:13 Uhr
Zuletzt editiert am: 15.06.2010 um 01:15 Uhr

Zitat von Cymru:


Dein Beitrag zeigt nur fehlendes Geschichtsbewusstsein: Bis 1918 hatte Deutschland einen Kaiser von Gottes Gnaden. Das kann nicht einfach so leicht abgeschafft werden, wenn die Menschen sich damit identifizieren, weshalb in der Weimarer Verfassung ein gewisser Teil der Religion vorbehalten ist. Da die Väter des Grundgesetzes auf die WRV zurückgegriffen haben, um bestimmte Sachverhalte nich komplett neu regeln zu müssen, finden sich auch einige Artikel aus der WRV im GG.

Danke für die geschichtliche Belehrung, die leider überflüssig ist, da mir unsere Geschichte sehr gut bekannt ist. Allerdings ist die Argumentation, dass man den christlichen Bezug aus Gewohneit beibehalten muss, etwas schwach. Damit könnte man alles rechtfertigen was früher einmal üblich war.

Zitat von Cymru:


Das Wort "Gott" sagt ja aber nichts über den christlichen Grundgedanken aus. Auch Muslime beten zu einem Gott, wenngleich er dort (sprachlich bedingt) eine andere Bezeichnung hat.
Die Präambel ist lediglich eine Einleitung ohne konkrete Rechtsgültigkeit. Die "Regeln" kommen erst danach. Und dort ist die Religionsfreiheit geregelt, die jedem die Religion seiner Wahl lässt.

Das kannst du vielleicht anderen Monotheistischen Religionsanhängern noch so verkaufen, wobei die Intention dieser Präambel sicher nicht in Richtung Islam oder Judentum geht. Damit wendet sich die Präambel des wichtigsten Regelwerks unserer Bundesrepublik aber immernoch gegen Anhänger anderer Religionen und gegen Konfessionslose.

Zitat von Cymru:


Die Kirche hat über Jahrhunderte eine große Rolle in unserem Kulturkreis gespielt, sie plötzlich als Verein abzutun, würde dem ganzen nicht genug Rechnung tragen. Auch eine Abschaffung ist schwachsinnig. Es sollte nur darum gehen, inwieweit sich der Staat von der Religion beeinflussen lässt und wie weit nicht. Da aber nach wie vor Parteien mit dem "C" im Bundestag mit starker Unterstützung zu finden sind, möchten viele Menschen offensichtlich keine komplette Abkehr.

Eine große Rolle ist zum Glück nicht wertend formuliert, so bleibt es offen auf die erfolgreiche Zeit der Kirche im dunklen Mittelalter hinzuweisen, als unsere Kultur gut und gerne ein paar Jahrhunderte in de Entwicklung zurückgeschlagen wurde. Es sprach doch keiner davon die Kirche abzuschaffen, es geht darum die Sonderstellung der Kirchen gegenüber anderen Vereinen aufzuheben. Erst dadurch, dass die Kirchen als moralische Instanz angesehen sind können sie unbehelligt ihr Unwesen treiben. "Der herr Pfarrer ist doch ein guter Christ, der würde doch sowas nicht machen.... der kleine Junge lügt"
Das Glück der "C"-Parteien sind hauptsächlich Menschen, die sich für die Politik nicht wirklich interessieren und eben nach dem oben von dir angeführten "Das haben wir schon immer so gemacht"- Prinzip ihr Kreuzchen dort setzen. You just can't teach an old dog new tricks.

Zitat von Cymru:


Was soll an spielerischer Religionsbildung falsch sein?
Glaubst du denn wirklich, dass man als Erwachsener noch so gut in eine Glaubensrichtung hineinwächst? Es ist doch momentan schon so, dass trotz Religionsunterricht kaum mehr Wissen über Feiertage, christliche Personen oder andere biblische Dinge besteht. Obwohl die Kirche bzw. die Religion einen großen Einfluss auf unsere europäische Kultur hatte (Bachs Oratorien, da Vincis "Abendmahl", der gotische Baustil, die Braukunst,...) wissen Jugendliche und Erwachsene das nicht mehr. Indoktrination sieht man also nicht wirklich.

Gibt man den Kindern Alternativen? Es gibt weder christliche noch muslimische Kinder, es gibt lediglich Kinder von Christlichen und Kinder von Muslimischen Eltern. Und genau das ist auch das Futter, was die Kleinen zu fressen bekommen. Bevor sie selbst denken können wird ihnen die Religiösität in ihre Denkstrukturen eingeprügelt. Ich finde es schön, dass du hier anführst, dass ein neutral erzogener Erwachsener nur schwer in eine Religionsrichtung hineinwächst. Woran das wohl liegen mag... wenn man Religionen gut heißen will sollte man sie wohl nicht nüchtern von außen betrachten.
Wissen über Religionen kann man den Kindern vermitteln, allerdings sollte dieses aufklärend und vergleichend stattfinden. Anstatt verklärend und unfehlbar, wie das gerne von religiösen Menschen gemacht wird.
Das die kulturellen Errungschaften unter dem Joch der Kirche oft in religiösem Zusammenhang stehen liegt wohl auf der Hand? Hätte eine andere Institution soviel macht gehabt wie sich die Kirche im Laufe der Geschichter erschlichen hat, hätte diese Institution die Kunst, Musik und den Baustil ebenfalls beeinflusst. Die Dominierung der Kultur spricht nur dafür, dass die Kirche mächtig war, das bedeutet nicht, dass sie deshalb auch förderlich war.

Nochmal, es geht nur um die Trennung von Staat und Kirche und dadurch um die Aufhebung der Sonderrechte. Jeder darf seinen Glauben haben, aber man sollte niemandem (und schon garnicht im leicht beeinflussbaren Kindesalter) einen Glauben aufzwängen.

Why is 6 afraid of 7? Because 7 8 9!

Bellaisadona
Profi (offline)

Dabei seit 04.2009
838 Beiträge

Geschrieben am: 15.06.2010 um 10:55 Uhr

Zitat von Cymru:


Was soll an spielerischer Religionsbildung falsch sein?



andersrum gefragt: was soll an frühkindlicher rassenbildung falsch sein?
ganz einfach: dem kleinkind werden geschichten über einen himmlischen big brother erzählt, der immer über sie wacht und sie betsraft wenn sie was falsches tun. sie werden fast schon in diesen glauben hineingezwungen, denn die kindergärtnerInnen sind bezugspersonen/vorbilder udn was diese erzählen halten kinder in diesem alter für wahr. und eine derartige deformation soll nicht schlimm sein?

Zitat von Cymru:

Glaubst du denn wirklich, dass man als Erwachsener noch so gut in eine Glaubensrichtung hineinwächst?

sogar noch besser, denn dann wird erst das interesse an der religion geweckt, dann informiert

Zitat von Cymru:

Es ist doch momentan schon so, dass trotz Religionsunterricht kaum mehr Wissen über Feiertage, christliche Personen oder andere biblische Dinge besteht.

das mangelnde wissen ziegt doch nur ein insgeheime ablehnung des vereins,

Veritas,Sapientia,Fides___ Wahrheit,Weisheit,Treue

Iluron - 37
Champion (offline)

Dabei seit 06.2008
8878 Beiträge

Geschrieben am: 15.06.2010 um 13:13 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von DjKoma:


Kindergärten sollten ebenfalls konfessionsfrei werden, da hier Kinder in einer frühen Entwicklungssphase religiös geprägt werden. Wenn sich jemand im erwachsenen alter für eine Religion entscheidet ist das in Ordnung. Wenn Religionen frühkindlich indoktriniert werden ist das eine verwerfliche Praxis.


Was soll an spielerischer Religionsbildung falsch sein?
Glaubst du denn wirklich, dass man als Erwachsener noch so gut in eine Glaubensrichtung hineinwächst? Es ist doch momentan schon so, dass trotz Religionsunterricht kaum mehr Wissen über Feiertage, christliche Personen oder andere biblische Dinge besteht. Obwohl die Kirche bzw. die Religion einen großen Einfluss auf unsere europäische Kultur hatte (Bachs Oratorien, da Vincis "Abendmahl", der gotische Baustil, die Braukunst,...) wissen Jugendliche und Erwachsene das nicht mehr. Indoktrination sieht man also nicht wirklich.


Es geht bei der Indokrination auch um viel subtilere Dinge.

Wieviele erwachse (die nicht mit einer Waffe bedroht werden oder mit Rauschmitteln und "Glitzerzeug" bestochen werden") würden nach einem gottfreiem Leben zu der Ansicht wechserln, dass ein Wesen existiert,das alles gemacht hat, ein Volk auserwkählt hat, dann ein Stück von sich selbst als Mensch auf die Welt geschictkt, und zugelassen hat, dass das Stück getötet wird, damit ein anderes Stück den Rest der Menschen infizieren kann?

Es geht darum die Basis zu schaffen, das so ein abwägiges Konstrukt als glaubhaft verkauft werden will, und das geht beim manipulativem Kindergehirn deutlich leichter.

Ein Erwachsener hat Erfahrung, hat ein funktionierendes Weltbild und wenns gut läuft auch ausreichend Kenntnisse über Physik, Natur und soziale Interaktion.
Das alles fehlt einem Kind. Wenn dem erzählt wird, dass alle Menschen sich die Köpfe einschlagen würden, wenn es keinen Gott gäbe, dann glaubt das das Kind.
Wenn ihm erzählt wird, dass Jesus übers Wasser laufen könnte, obwohl unzählige Gesetze der Physik dagegen sprechen, dann glaubt das das Kind.
Warum? Weil ein Kindergehirn darauf getrimmt ist zu glauben. Es würde binnen weniger Stunden sterben, wenn es nicht glauben würde, das Vogelbeeren giftig, Tiger nicht zum Schmusen und große Höhen nicht tötlich sein könnten.

Alle Programmierern eingesperrt, jede Software pantentiert. Jetzt merkt ihr: Anwälte proggen nicht.

Laser87 - 57
Champion (offline)

Dabei seit 11.2006
4301 Beiträge

Geschrieben am: 15.06.2010 um 13:28 Uhr

Noch zum Thema, wo das Christentum beim Staat verankert ist:

Aus der Landesverfassung BaWue:

Artikel 12

(1) Die Jugend ist in Ehrfurcht vor Gott, im Geiste der christlichen
Nächstenliebe, zur Brüderlichkeit aller Menschen und zur Friedensliebe, in der
Liebe zu Volk und Heimat, zu sittlicher und politischer Verantwortlichkeit, zu
beruflicher und sozialer Bewährung und zu freiheitlicher demokratischer Gesinnung
zu erziehen.


Schulgesetz Baden-Württemberg:

§ 1 Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule

(2) Die Schule hat den in der Landesverfassung verankerten Erziehungs- und Bildungsauftrag zu verwirklichen. Über die Vermittlung von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten hinaus ist die Schule insbesondere gehalten, die Schüler in Verantwortung vor Gott, im Geiste christlicher Nächstenliebe, zur Menschlichkeit und Friedensliebe, in der Liebe zu Volk und Heimat, zur Achtung der Würde und der Überzeugung anderer, zu Leistungswillen und Eigenverantwortung sowie zu sozialer Bewährung zu erziehen und in der Entfaltung ihrer Persönlichkeit und Begabung zu fördern...


Offizielle Aussage der Piratenpartei BaWue:

Säkularisierung der Bildung

Wo Menschen unterschiedlichen Glaubens zusammenleben, müssen staatliche Bildungseinrichtungen weltanschaulich neutral sein. Der bisher in Landesverfassung und Schulgesetz vorhandene Religions- und Gottesbezug sollte deswegen gestrichen werden.


Persönliche Meinung Laser:

Gar kein Gottes- oder gar christlicher Bezug in der Verfassung, kein Religionsunterricht an Schulen, dafür ein konfessionsübergreifender Ethikunterricht, in dem auf die verschiedenen Religionen und Weltanschauungen eigegangen wird.



Gruß
Jochen

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 15.06.2010 um 13:49 Uhr

Zitat von DjKoma:

Erst dadurch, dass die Kirchen als moralische Instanz angesehen sind können sie unbehelligt ihr Unwesen treiben.


Was spricht dagegen, dass sie eine moralische Instanz sind? Ich bin der Meinung, wir brauchen eine solche in der heutigen Zeit mehr denn je. Die Politik gibt oftmals keinerlei Führung mehr vor, spielt sich nur in Machtspielchen die Bälle zu.

Ach ja: Die June Union hat offenbar nach wie vor regen Zulauf von jungen Menschen. Denen kannst du nicht vorwerfen, es wäre einfach schon immer so gewesen. Zumal selbst diejenigen, die sich früher nie aufgelehnt hätten, etwa bei der bayerischen Landtagswahl die CSU böse abstraften aufgrund des Rauchverbotes.


Zitat von DjKoma:

Gibt man den Kindern Alternativen? Es gibt weder christliche noch muslimische Kinder, es gibt lediglich Kinder von Christlichen und Kinder von Muslimischen Eltern. Und genau das ist auch das Futter, was die Kleinen zu fressen bekommen. Bevor sie selbst denken können wird ihnen die Religiösität in ihre Denkstrukturen eingeprügelt. Ich finde es schön, dass du hier anführst, dass ein neutral erzogener Erwachsener nur schwer in eine Religionsrichtung hineinwächst. Woran das wohl liegen mag... wenn man Religionen gut heißen will sollte man sie wohl nicht nüchtern von außen betrachten.
Wissen über Religionen kann man den Kindern vermitteln, allerdings sollte dieses aufklärend und vergleichend stattfinden. Anstatt verklärend und unfehlbar, wie das gerne von religiösen Menschen gemacht wird.
Das die kulturellen Errungschaften unter dem Joch der Kirche oft in religiösem Zusammenhang stehen liegt wohl auf der Hand? Hätte eine andere Institution soviel macht gehabt wie sich die Kirche im Laufe der Geschichter erschlichen hat, hätte diese Institution die Kunst, Musik und den Baustil ebenfalls beeinflusst. Die Dominierung der Kultur spricht nur dafür, dass die Kirche mächtig war, das bedeutet nicht, dass sie deshalb auch förderlich war. .


Müsste man dann den Kapitalismus nach deiner Argumentation nicht auch verbieten bzw. ihm eine andere Stellung einräumen? Immerhin wachsen Kinder heute mit diesem Modell auf, können keine neutrale Einschätzung dazu gewinnen, weil es keine Alternative gibt.

Die christliche Religion hat viele Gebote und Regeln aufgestellt, die in der Erziehung keinen Nachteil bedeuten, sondern der Gesellschaft einen großen Gewinn bringen können in Form des friedlichen Miteinanders, z.B. die Nächstenliebe.

Natürlich ist eine vergleichende Vorgehensweise sinnvoll. Doch damit man etwas vergleichen kann, muss erstmal Wissen bestehen. Ich kann nur das Christentum mit dem Islam vergleichen, wenn ich in eine der beiden Religionen einen Einblick habe und den Ablauf des religiösen Jahrs kenne, die Prozedur der Segenshandlungen etc.

Welche andere Institution hätte das sein sollen, die so weltübergreifend Einfluss gehabt hat? Kein Herrscher hätte diese Aufgabe übernehmen können, wurde das Geld dort doch lieber in die Kriegsmaschinerie gesteckt.

Zitat von Bellaisadona:

andersrum gefragt: was soll an frühkindlicher rassenbildung falsch sein?
ganz einfach: dem kleinkind werden geschichten über einen himmlischen big brother erzählt, der immer über sie wacht und sie betsraft wenn sie was falsches tun. sie werden fast schon in diesen glauben hineingezwungen, denn die kindergärtnerInnen sind bezugspersonen/vorbilder udn was diese erzählen halten kinder in diesem alter für wahr. und eine derartige deformation soll nicht schlimm sein?


Das ist doch schwachsinnig: In der heutigen Zeit findet keine solche Einschüchterung mehr statt. Wie sollte sie auch, gibt es doch zu viele verschiedene Positionen und Machtverhältnisse. Ich sehe nichts schlechtes darin, wenn Kinder lernen, worin etwas falsches oder etwas richtiges liegt, wenn sie lernen, dass man anderen Menschen keine Dinge wegnimmt etc.
Und warum sollten die Kinder nicht biblische Geschichten hören dürfen? Gegen die Gute-Nacht-Geschichte hat schließlich auch niemand etwas?!

Ein Erwachsener hat natürlich die bessere Ausgangslage für das Abwägen und Hinterfragen in der Kirche. Aber es fehlt schlicht die Zeit, in diese Sachen hineinzuwachsen. Die Bibel ist umfangreich und es dauert eine gewisse Weile, bis man die wichtigsten Stellen tatsächlich versteht.

Zitat von Cymru:

das mangelnde wissen ziegt doch nur ein insgeheime ablehnung des vereins,


Demnach müsste die Mehrheit der Menschen auch unsere Verfassung und unseren Staat ablehnen, da weder die Bundesminister, die Grundrechte der Verfassung noch die staatlichen Gedenktage bekannt sind....

Zitat von Iluron:

Wieviele erwachse (die nicht mit einer Waffe bedroht werden oder mit Rauschmitteln und "Glitzerzeug" bestochen werden") würden nach einem gottfreiem Leben zu der Ansicht wechserln, dass ein Wesen existiert,das alles gemacht hat, ein Volk auserwkählt hat, dann ein Stück von sich selbst als Mensch auf die Welt geschictkt, und zugelassen hat, dass das Stück getötet wird, damit ein anderes Stück den Rest der Menschen infizieren kann?

[...]
Wenn ihm erzählt wird, dass Jesus übers Wasser laufen könnte, obwohl unzählige Gesetze der Physik dagegen sprechen, dann glaubt das das Kind.
Warum? Weil ein Kindergehirn darauf getrimmt ist zu glauben. Es würde binnen weniger Stunden sterben, wenn es nicht glauben würde, das Vogelbeeren giftig, Tiger nicht zum Schmusen und große Höhen nicht tötlich sein könnten.


Vorsicht: Dir geht es nicht um die Trennung von Kirche und Staat, sondern um die Abschaffung und Ablehnung von Religion. Das ist aber wiederum ein anderes Thema, wenn man nicht an einen Gott glauben möchte bzw. es generell ablehnt.

Warum sollte ein erwachsener Mensch nicht glauben können? Die Bibel lässt sich in vielen Dingen geschichtlich und räumlich belegen, auch wenn sie gleichwohl nicht als Geschichtsbuch, sondern als Sammlung von metaphorischen Gleichnissen zu sehen ist.

Glaubst du wirklich, dass ein Kinderhirn so großen Schaden nimmt? Wieso sollte dann nach wie vor vom Nikolaus oder Osterhasen erzählt werden? Ist der Nikolaus nicht auch abschreckend und deformierend für ein Kinderhirn, wenn er die bösen bestraft und nur den lieben etwas bringt?
Was ist mit Grimms' Märchen? Sind solche Geschichten anders zu behandeln?

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 15.06.2010 um 13:50 Uhr

Zitat von Laser87:

Persönliche Meinung Laser:

Gar kein Gottes- oder gar christlicher Bezug in der Verfassung, kein Religionsunterricht an Schulen, dafür ein konfessionsübergreifender Ethikunterricht, in dem auf die verschiedenen Religionen und Weltanschauungen eigegangen wird.


Weshalb sollte ihnen aber Platz in Form eines Ethikunterrichts eingeräumt werden, wenn die Religionen keine große Bedeutung mehr haben sollen? Wäre das dann nicht verschwendetes Geld und verschwendete Zeit?

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Laser87 - 57
Champion (offline)

Dabei seit 11.2006
4301 Beiträge

Geschrieben am: 15.06.2010 um 15:14 Uhr

Zitat von Cymru:


Weshalb sollte ihnen aber Platz in Form eines Ethikunterrichts eingeräumt werden, wenn die Religionen keine große Bedeutung mehr haben sollen? Wäre das dann nicht verschwendetes Geld und verschwendete Zeit?


Das habe ich so nicht geschrieben - nur daß sie nichts in der Verfassung und in Gesetzen zu suchen haben. Schon gar nicht, wenn dabei eine Religion präferiert wird.
Und ein vergleichender Ethik-Unterricht deshalb, weil Kinder leicht zu beeinflussen sind. Da finde ich es besser, daß Einblicke in die verschiedenen Religionen gegeben wird, anstatt daß der rk-Unterricht in Islambashing ausartet (Beispiel). Trägt dann mMn zum besseren Verständnis unter den Angehörigen verschiedener Religionen bei.



Gruß

Buumann - 30
Champion (offline)

Dabei seit 03.2007
2379 Beiträge

Geschrieben am: 15.06.2010 um 15:17 Uhr

Zitat von Laser87:

Zitat von Cymru:


Weshalb sollte ihnen aber Platz in Form eines Ethikunterrichts eingeräumt werden, wenn die Religionen keine große Bedeutung mehr haben sollen? Wäre das dann nicht verschwendetes Geld und verschwendete Zeit?


Das habe ich so nicht geschrieben - nur daß sie nichts in der Verfassung und in Gesetzen zu suchen haben. Schon gar nicht, wenn dabei eine Religion präferiert wird.
Und ein vergleichender Ethik-Unterricht deshalb, weil Kinder leicht zu beeinflussen sind. Da finde ich es besser, daß Einblicke in die verschiedenen Religionen gegeben wird, anstatt daß der rk-Unterricht in Islambashing ausartet (Beispiel). Trägt dann mMn zum besseren Verständnis unter den Angehörigen verschiedener Religionen bei.



Gruß

Reli untericht ist heutzutage nichts mehr Religiöses mehr (solang man nicht in der grundschule ist oder einen allerheiligsten als Lehrer hat)

Sehet und stauned!

Laser87 - 57
Champion (offline)

Dabei seit 11.2006
4301 Beiträge

Geschrieben am: 15.06.2010 um 15:20 Uhr

Zitat von Buumann:


Reli untericht ist heutzutage nichts mehr Religiöses mehr (solang man nicht in der grundschule ist oder einen allerheiligsten als Lehrer hat)


Das hängt aber vom Lehrer ab - imho wäre es sicherer, das auch so in den Lehrplan zu schreiben.


Gruß

Aerox_ - 32
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 03.2010
90 Beiträge
Geschrieben am: 15.06.2010 um 15:21 Uhr

Die Kirche und der Unterricht sind ein haufen Scheiße.
Dauernd soll man "spenden"..jaja ..
Und der Unterricht? Langweilig, weils keinen interessiert!
Die Jungendliche haben anderes im Kopf, als ie vorgehensweise der Beschneidung oder das Christentum.
Inquisition - 115
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 04.2010
47 Beiträge

Geschrieben am: 15.06.2010 um 15:21 Uhr
Zuletzt editiert am: 15.06.2010 um 15:22 Uhr

Zitat von 85er_Slimer:

Der Ruf der Kirche in Deutschland ist schlecht wie nie zuvor. Nach der Alkoholfahrt von Margot Käsmann, den Prügelorgien von (Ex)Bischof Mixa und vielen weiteren Skandalen ist von den im Grundgesetz beschriebenen "christlichen Werten" nicht mehr viel übrig.

Denkt ihr dass in Deutschland eine Trennung von Staat und Kirche, wie z.B. in Frankreich sinnvoll wäre?


Ich finde auch das eine Trennung überfällig ist. Es hat der Kirche mehr Schaden als Nutzen gebracht mit dem deutschen Staat zu küngeln. Es wird höchste Zeit das die Kirche sich auf ihre Wurzeln besinnt und christliche Werte auch lebt und den MEnschen wieder Hoffnung und Ziele gibt, anstatt den Staat zu decken.

Die Masse ist eine Abart der rationalen menschlichen Existenz.

Roddi - 39
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 15.06.2010 um 16:25 Uhr

Zitat von Inquisition:

Zitat von 85er_Slimer:

Der Ruf der Kirche in Deutschland ist schlecht wie nie zuvor. Nach der Alkoholfahrt von Margot Käsmann, den Prügelorgien von (Ex)Bischof Mixa und vielen weiteren Skandalen ist von den im Grundgesetz beschriebenen "christlichen Werten" nicht mehr viel übrig.

Denkt ihr dass in Deutschland eine Trennung von Staat und Kirche, wie z.B. in Frankreich sinnvoll wäre?


Ich finde auch das eine Trennung überfällig ist. Es hat der Kirche mehr Schaden als Nutzen gebracht mit dem deutschen Staat zu küngeln. Es wird höchste Zeit das die Kirche sich auf ihre Wurzeln besinnt und christliche Werte auch lebt und den MEnschen wieder Hoffnung und Ziele gibt, anstatt den Staat zu decken.


Die Kirche deckt den Staat?Erklär mir das mal bitte...

"Nope".

Iluron - 37
Champion (offline)

Dabei seit 06.2008
8878 Beiträge

Geschrieben am: 15.06.2010 um 18:46 Uhr
Zuletzt editiert am: 15.06.2010 um 18:51 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von Iluron:

Wieviele erwachse (die nicht mit einer Waffe bedroht werden oder mit Rauschmitteln und "Glitzerzeug" bestochen werden") würden nach einem gottfreiem Leben zu der Ansicht wechserln, dass ein Wesen existiert,das alles gemacht hat, ein Volk auserwkählt hat, dann ein Stück von sich selbst als Mensch auf die Welt geschictkt, und zugelassen hat, dass das Stück getötet wird, damit ein anderes Stück den Rest der Menschen infizieren kann?

[...]
Wenn ihm erzählt wird, dass Jesus übers Wasser laufen könnte, obwohl unzählige Gesetze der Physik dagegen sprechen, dann glaubt das das Kind.
Warum? Weil ein Kindergehirn darauf getrimmt ist zu glauben. Es würde binnen weniger Stunden sterben, wenn es nicht glauben würde, das Vogelbeeren giftig, Tiger nicht zum Schmusen und große Höhen nicht tötlich sein könnten.


Vorsicht: Dir geht es nicht um die Trennung von Kirche und Staat, sondern um die Abschaffung und Ablehnung von Religion. Das ist aber wiederum ein anderes Thema, wenn man nicht an einen Gott glauben möchte bzw. es generell ablehnt.

Warum sollte ein erwachsener Mensch nicht glauben können? Die Bibel lässt sich in vielen Dingen geschichtlich und räumlich belegen, auch wenn sie gleichwohl nicht als Geschichtsbuch, sondern als Sammlung von metaphorischen Gleichnissen zu sehen ist.

Glaubst du wirklich, dass ein Kinderhirn so großen Schaden nimmt? Wieso sollte dann nach wie vor vom Nikolaus oder Osterhasen erzählt werden? Ist der Nikolaus nicht auch abschreckend und deformierend für ein Kinderhirn, wenn er die bösen bestraft und nur den lieben etwas bringt?
Was ist mit Grimms' Märchen? Sind solche Geschichten anders zu behandeln?


Zunächst: Mein Argument ist ein Argument gegen Religionen, das stimmt. Es ist der Ausgangspunkt, warum ich persönlich und einige andere auch, nicht wollen, dass diese Gehirnwäsche schon im Kindesalter anfängt.

Deswegen ist es umso wichtiger, dass man diesen Verein nicht noch mit einem Staat verquickt der zumindest noch von sich behauptet demokratisch zu sein. Wie könnte er, wenn er ganz bewusst zulässt, dass in öffentlichen Einrichtungen Gehirnwäsche prakiziert wird, und die Gleichheit aller mit Füßen getreten wird? Es mag viele oder sogar die meisten gar nicht kümmern, ob da nun ein Kreuz in der Schule hängt. "Stell dich nicht so an" wird da oftmals gehört. Sobald es aber daran geht, an einem Verbot zu arbeiten ist das Geschrei groß.

Wie hängt ein abgehängtes Kreuz mit dem Seelenheil der Kinder zusammen? Wenn es aber nicht dazu führt, dass alle Schüler urplötzlich zur Hölle fahren, warum regt es die Menschen dann so auf? "Weil wir ein christliches Land sind" hört man dann meistens. "Weil die Kirche der Ursprungung unseres Wertesystems ist." auch ab und zu.

Abgesehen dass zweiteres falsch ist, sind wir einfach kein christliches Land. Was bleibt ist also der ehrliche aber eingepflanzte Drang, sich gegen alles zu wehren, was die christliche Auorität untergraben könnte.

Und wo wird dieser Wille vermittelt? Zuhause sicher nicht. Auf der Arbeit wohl kaum. In der Freizeit, ja wo denn? Die meisten erwachsenen kommen bis auf den Sonntag, kaum mit Religion in Kontakt. Dieser Eifer muss also schon vorher irgednwo gesäht worden sein...


Zur Bibel: Nur weil endlich viele Dinge glaubhaft und vielleicht sogar belegt sind, macht das nicht das gesamte Buch glaubwürdig.

Wäre die Evolutionstheorie genauso formuliert, mit dem kleinen Zusatz, dass das erste Lebewesen ein Karnickel war, das in 2000 Jahren eine Zeitmaschine baut und 3 Milliarden Jahre in die Vergangeheit reißt, dann würden ziemlich alle den Kopf schütteln.

Klar stimmen manche Sachen in der Bibel, aber um das auszuwerten, muss ich nicht an Gott glauben, oder gar noch der Religion nachlaufen.


Grimms Märchen werden den Kindern als nichts anderes verkauft. Wenn man ihnen Märchen vorließt wird ihnen der Eindruck vermittelt, dass es Geschichten sind. Viele Eltern ergänzen es dann noch, um die Moral die das Kind daraus lernen sollte, wenn sie zu klein sind es zu verstehen.

Der Nikolaus ist wirklicheine Figur die in meinen Augen abgeschafft gehört, aber da das mehr auf persönliche Erfahrung beruht formulier ich das nicht allgemein.

Alle Programmierern eingesperrt, jede Software pantentiert. Jetzt merkt ihr: Anwälte proggen nicht.

Cymru - 35
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Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 15.06.2010 um 19:08 Uhr

Zitat von Buumann:

Reli untericht ist heutzutage nichts mehr Religiöses mehr (solang man nicht in der grundschule ist oder einen allerheiligsten als Lehrer hat)


Ich hatte evangelischen Reli-Unterricht in der Grundschule und muss sagen, dass der religiöse Bezug oder die Indoktrination, der hier so verteufelt wird, hier nicht stattfand. Im Gegenteil: Oft haben wir nur biblische Geschichten auf Kassette gehört und durften malen. Unterhaltung, mehr war das nicht.

Was ich so aus Erzählungen gehört hab, ist wohl auch die Pubertät ein Themenkomplex. Religionsvergleiche wohl auch.

Ethikunterricht beschränkt sich allerdings nicht nur auf Religionsvergleich (weil das hier gerne angesprochen wird). Philosophie und dergleichen findet sich dort auch noch.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Cymru - 35
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Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 15.06.2010 um 19:17 Uhr

Zitat von Iluron:

Abgesehen dass zweiteres falsch ist, sind wir einfach kein christliches Land. Was bleibt ist also der ehrliche aber eingepflanzte Drang, sich gegen alles zu wehren, was die christliche Auorität untergraben könnte.
[...]
Grimms Märchen werden den Kindern als nichts anderes verkauft. Wenn man ihnen Märchen vorließt wird ihnen der Eindruck vermittelt, dass es Geschichten sind. Viele Eltern ergänzen es dann noch, um die Moral die das Kind daraus lernen sollte, wenn sie zu klein sind es zu verstehen.

[...]


Ich muss sagen, ich bin auch jemand, den ein Kreuz an der Wand nicht stört. Für mich ist es ein Wandschmuck, mehr nicht. Ich nehme es nicht anders war, als wenn dort ein Ölgemälde hängt. Gleichzeitig muss ich betonen, dass mich ein Kopftuch im Allgemeinen genauso wenig stört.
Wenn sich tatsächlich Leute daran stören, sehe ich keinen Grund, weshalb man es nicht auch abhängen können sollte. Ich verstehe es eben nur nicht, wie man sich dadurch bedroht fühlen kann.

Werden biblische Geschichten denn von Kindern anders eingeordnet? Ich bezweifle irgendwie, dass die Kinder da große Unterschiede machen können im Kindergartenalter. Und später werden sie ohnehin hinterfragen und merken, dass es sich nicht um Tatsachenberichte in der Bibel handelt.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

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