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Forum / Politik und Wirtschaft
Soll der Staat die Wirtschaft subventionieren?

_iSMAiL_
Profi
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Geschrieben am: 04.01.2010 um 18:58 Uhr
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Zitat von Laser87: Allgemein muß man unterscheiden - die Abwrackprämie war nicht schlecht.
Das war ein Mittel, um eine aktuelle prekäre Lage kurzfristig abzuschwächen. Teuer erkauft, aber mMn richtig für den Standort Deutschland, in dem jeder 10. Arbeitsplatz direkt oder indirekt von der Auto-Industrie abhängt. (Übrigens - auch wenn z.B. viele japanische Autos gekauft wurden von der Prämie - die Produktion der Autos ist nur ein kleiner Teil der Arbeitsplätze. Händler, Werkstätten...)
Die Absicht, Opel zu retten, war Käse, das war nur Wahlkampf, keinerlei Sinn dabei.Genauso die "Rettung" von Quelle...
Banken mußten gerettet werden - ohne Banken bricht unsere ganze Wirtschaft, die auf Krediten beruht, zusammen.
Gruß
Leider waren es auch die Bankne, die uns erst in diese Situation gebracht haben und wenn man diesen droht die Rahmenbed. ("Spielregeln") zu ändern um solch ein Disaster in der Zukunft zu unterbinden , stellen sich diese quer. es ist auch eine frechheit, dass die menschen die dann von der bank "entlassen" werden millionen kriegen ich meine wie sollen sie nur in der zunkuft zurecht kommen .
___Schimpfworte und Kraftausdrücke bereichern jedes Argument___
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Kaba-man
Halbprofi
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Geschrieben am: 04.01.2010 um 19:02 Uhr
Zuletzt editiert am: 04.01.2010 um 19:03 Uhr
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ich finde die abwrackprämie ist das schlimmste was man je gemacht hat, sie diente nur als wahlkampfprojekt, und in diesem jahr werden wir sehen was wir davon haben, ich spekuliere auf massenentlassungen in der automobilbranche, denn es wurden soo viele autos letztes jahr verkauft sodass sich wenige dieses jahr ein neues zulegen werden, gut gemacht Miss piggy
auh hat es unwahrscheinlich stark werkstätten geschadet und die werden dieses jahr auch darunter leiden, denn neue autos müssen weniger repariert werden
ich denke das die meißten subventionen eigendlich nur schwacher wählerfang ist, denn in einer kapitalistischen gesellschaft sollte man schon einsehen wenn ein bestimmtes produkt oder Firma nicht existieren kann, und da verschlimmert ein aufschub nur alles für alle.
aber gut, die taktik is ja aufgegangen für die betrügerin...
edit: die banken wurden nicht subventioniert, sie wurden gerettet, aber klar das keine konsequenzen folgten denn Miss merkel bekam die meißten spenden gerade aus dem finanzsektor... aber den lobbyismus bei frau merkel zu erkennen wird die aufgabe vieer bürger in diesem jahr sein..
Southpark, Folge 77 Stafel 5
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Revanche
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Geschrieben am: 05.01.2010 um 14:11 Uhr
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Zitat von _iSMAiL_: hmmmm. ein bissle rechts heute, oder hans?!
Gutmenschgetue kann man sich sparen, wenn man sachlich bleiben sollte, lieber Otto!^^
... Tik Tak Doc ...
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Revanche
Champion
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Geschrieben am: 05.01.2010 um 14:55 Uhr
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Zitat von _iSMAiL_: indirekt ja. du kaufst dasd auto, wenn die differnez zwischen den 19% und der AP positiv ist rate mal wer dann die kohle kriegt.
ich hab ca. 3000 euro steuern zahlen müssen. AP 2500. viel spaß beim rechnen.
Les doch ersteinmal, was oben steht. "Hohe Einnahmen"?
Der Staat macht einen Gewinn erst ab einem Bruttoverkaufspreis von ca 13158€. Erst ab jetzt ist die AWP ausgeglichen. Dass aber jeder ein Fahrzeug für 30.000 oder 40.000 gekauft hat, bezweifle ich (die bestverkauften Modelle waren Corsa und Fiesta, wenn ich mich recht erinnere). Zu dem darf man nicht vergessen, dass der Kauf eines Fahrzeugs nur vorgezogen wurde. Wer ein Auto hätte kaufen wollen, der hätte es auch in einem Jahr gemacht und da hätte die AWP gespart werden können und der Staat somit zu höheren Gewinne gekommen!
Zudem kommt das Geld von Kreditinstituten/Investmentbanken, denke ich, also darf man die Zinsen auch nicht außer Acht lassen!
... Tik Tak Doc ...
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Revanche
Champion
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Geschrieben am: 05.01.2010 um 15:00 Uhr
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Zitat von Kaba-man: ... aber den lobbyismus bei frau merkel zu erkennen wird die aufgabe vieer bürger in diesem jahr sein..
Google mal nach Bilderberg-Konferenz!
... Tik Tak Doc ...
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Lerouxe - 45
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Geschrieben am: 05.01.2010 um 19:14 Uhr
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Also die s.g. Umweltprämie als "nicht schlecht" zu bezeichnen halte ich für sehr fragwürdig (ja, ich übe mich gerade in Diplomatie^^).
Diese Aktion hat die Absatzprobleme nur ins Jahr 2010 verlagert und zudem noch sehr viele Werkstätten in große Probleme gestürzt, von den Gebrauchtwagenhändlern garnicht zu reden.
Zugegeben, wahlkampftaktisch durchaus klug, aus rein wirtschaftlicher Sicht jedoch nicht wirklich sinnvoll.
2Topic:
Sehr schwere Frage, auf die es sicherlich keine allgemeingültige Antwort gibt.
In Notsituationen sollte der Staat meiner Meinung nach Eingreifen, aber (und das halte ich für sehr wichtig!) die Wirtschaft sollte in der gleichen Verantwortung stehen.
Just when I discovered the meaning of life, they change it.
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 05.01.2010 um 20:18 Uhr
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Zitat von Lerouxe: Also die s.g. Umweltprämie als "nicht schlecht" zu bezeichnen halte ich für sehr fragwürdig (ja, ich übe mich gerade in Diplomatie^^).
Diese Aktion hat die Absatzprobleme nur ins Jahr 2010 verlagert und zudem noch sehr viele Werkstätten in große Probleme gestürzt, von den Gebrauchtwagenhändlern garnicht zu reden.
Zugegeben, wahlkampftaktisch durchaus klug, aus rein wirtschaftlicher Sicht jedoch nicht wirklich sinnvoll.
Man könnte es aber auch so auslegen, dass die Politik unglaublich positiv in die Zukunft geblickt hat. 
Wenn 2010 alles wie vor der Krise gewesen wäre, wären womöglich wirklich mehr Autos gekauft worden
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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Laser87 - 57
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Geschrieben am: 05.01.2010 um 20:39 Uhr
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Zitat von Lerouxe: Also die s.g. Umweltprämie als "nicht schlecht" zu bezeichnen halte ich für sehr fragwürdig (ja, ich übe mich gerade in Diplomatie^^)
Deshalb schrieb ich extra "eine aktuell prekäre Situation kurzfristig abzuschwächen"
Wenn die Autohersteller vor die Hunde gegangen wären, einhergehend mit Zulieferern, Händlern und Werkstätten (viele Händler und Werkstätten haben ja neu und gebraucht), dann wäre die ganze Industrie auch nach der Krise weg gewesen.
Gruß
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_iSMAiL_
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Geschrieben am: 05.01.2010 um 21:01 Uhr
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Zitat von Revanche: Zitat von _iSMAiL_: indirekt ja. du kaufst dasd auto, wenn die differnez zwischen den 19% und der AP positiv ist rate mal wer dann die kohle kriegt.
ich hab ca. 3000 euro steuern zahlen müssen. AP 2500. viel spaß beim rechnen.
Der Staat macht einen Gewinn erst ab einem Bruttoverkaufspreis von ca 13158€.
Fast du Mathegenie.
Es sind 13158 € Netto und 15658 € Brutto.
___Schimpfworte und Kraftausdrücke bereichern jedes Argument___
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McBudaTea - 32
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Geschrieben am: 06.01.2010 um 11:23 Uhr
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Ich bin grundsaetzlich gegen Subventionen. Sie verzehren den Wettbewerb. Wenn einzelne Unternehmen bzw. einzelne WIrtschaftszweige subventioniert werden, haben diese einen Wettbewerbsvorteil zu den anderen Unternehmen und Zweige. Im Extremfall wird dadurch ein Unternehmen/ Wirtschaftszweig am Leben gehalten, dass alleine nicht ueberlebensfahig waere (z.B. Steinkohleabbau im Ruhrgebiet) Eine andere Folge ist, dass andere Unternehmen pleite gehen, auch wenn sie bessere Produkte bauen, weil sie nicht mit dem subventionierten Unternehmen mithalten koennen, weil diese ihre Produkte zu billigeren Preisen anbieten koennen und dadurch die Konkurenz Marktanteile nehmen. Betrachten wir den Automarkt: Es gibt seit Jahren massive Probleme mit Ueberproduktionen und einen massiven Wettbewerb. In Folge dessen haetten eigentlich z.B. GM und Opel pleite gehen muessen. Wenn diese Unternehmen pleite gegangen waeren, dann waere dies positiv fuer z.B. VW, weil dementsprechend ihre Uberproduktion sinkt, da sie mehr Autos absetzen koennen, weil es weniger Produzenten bei gleicher bzw. sinkender Nachfrage gibt. Da GM und Opel vorlaeufig gerettet worden sind, behalten sie ihre Marktanteile, weshalb z.B. VW mehr Probleme hat, ihm Wettbewerb zu bestehen, da die Situtation verzehrt wird, auch wenn sie ein deutlich solideres Unternehmen sind als GM bzw. Opel.
Noch ein Problem ist, dass Subventionen sich negativ auf andere Wirtschaftszweige auswirken: So ist z.B. nicht verwunderlich, dass nach der Abwraktpraemie die Umsaetze bei den Reparaturbetreiben und Gebrachtwagenhaendler sinken, da aeltere Wagen oefter in die Werkstat muessen bzw. es weniger Gebrauchtwagen gibt, die veraeussert werden koennen bzw. die Nachfrage danach sinkt. AUsserdem: Wer sich ein neues Auto kauft, wird wahrscheinlich sich kaum ein neue Waschmaschine kaufen.
Noch dazu muss man sich fragen, ob Subventionen falsche Anreize setzen. z.B. Abwrackpraemie: Viele Menschen haben sich ein neues Auto mit Krediten finanziert, ist das sinnvoll? Treibt das langfristig nicht vielmehr die Zahl der Privatinsolvenzen hoch, da sich diese Leute teilweise eigentlich kein neues Auto leisten koennen? Haben dann nicht auch die Autokonzerne durch die Kreditausfaelle noch groesere Probleme? Noch dazu: Waere es nicht besser gewessen, dass sie die betreffende Leute neuen energiesparende Kuehlschrank kaufen, staat ein neues Auto? Zuguterletzt, warum sollte man Werte vernichten (die Autos)?
Morgen wird die Zukunft besser sein
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McBudaTea - 32
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Geschrieben am: 06.01.2010 um 11:28 Uhr
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Zitat von Laser87: Zitat von Lerouxe: Also die s.g. Umweltprämie als "nicht schlecht" zu bezeichnen halte ich für sehr fragwürdig (ja, ich übe mich gerade in Diplomatie^^)
Deshalb schrieb ich extra "eine aktuell prekäre Situation kurzfristig abzuschwächen"
Wenn die Autohersteller vor die Hunde gegangen wären, einhergehend mit Zulieferern, Händlern und Werkstätten (viele Händler und Werkstätten haben ja neu und gebraucht), dann wäre die ganze Industrie auch nach der Krise weg gewesen.
Gruß
Oder aber:
Wir hatten auch schon vor der Krise Ueberproduktion, die Krise hat die Probleme nur offengelegt. Fakt ist, es muss sowieso eine Bereinigung im Automobilsektor stattfinden. Je frueher dies stattfindet, desto leichter ist es fuer alle und desto leichter koennen sich alle der neuen Situation anpassen. Durch die Abwrackpraemie werden die Probleme nur verschoben und in der Regel werden diese dadurch nicht leichter zu loesen...
Morgen wird die Zukunft besser sein
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Laser87 - 57
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Geschrieben am: 06.01.2010 um 16:44 Uhr
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Zitat von McBudaTea:
Oder aber:
Wir hatten auch schon vor der Krise Ueberproduktion, die Krise hat die Probleme nur offengelegt. Fakt ist, es muss sowieso eine Bereinigung im Automobilsektor stattfinden. Je frueher dies stattfindet, desto leichter ist es fuer alle und desto leichter koennen sich alle der neuen Situation anpassen. Durch die Abwrackpraemie werden die Probleme nur verschoben und in der Regel werden diese dadurch nicht leichter zu loesen...
Da die Abwrackprämie ja eine Chance für alle Hersteller war, greifen Deine Argumente hier nicht.
Das Versprechen, Opel zu retten, da trifft das zu. Bei einer Pleite von GM/Opel wäre die Bereinigung da, die Überproduktion gestoppt gewesen.
(Und ich bin immer noch überzeugt davon, daß GM nur auf Versprechen vor allem der deutschen Regierung gesetzt hat - Opel wird nicht pleite gehen, das Vertrauen der Kunden ist da, es werden Opels gekauft in Vertrauen auf dieses Versprechen. Und dann konnten GM ihr (fast) erfolgreichstes Unternehmen behalten... Ja, wenn Politiker sich auf Spielchen mit Global Players einlassen...)
Gruß
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Lerouxe - 45
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Geschrieben am: 06.01.2010 um 18:20 Uhr
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Natürlich greift sein Argument hier.
Durch die s.g. Umweltprämie wurde die Nachfrage künstlich angehoben, die Lücke zwischen Produktion und Nachfrage also kurzfristig geschlossen (zumindest bei einigen Herstellern).
Solange die Maschinen auf 100% laufen, wird sie niemand wegrationalisieren, diese Einschnitte werden jetzt kommen, da der Staat nun nichtmehr auf der Nachfrageseite eingreift.
Just when I discovered the meaning of life, they change it.
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Laser87 - 57
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Geschrieben am: 06.01.2010 um 18:28 Uhr
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Kurzfristig hat die Prämie geholfen - und mMn war das wichtig und richtig. Was jetzt die Hersteller/Händler daraus machen...
Bereinigung der Überproduktion wäre durch die Pleite/Insolvenz von GM/Opel gekommen. (Immerhin nicht der Welt kleinster Autoproduzent^^)
Gruß
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Lerouxe - 45
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Geschrieben am: 06.01.2010 um 20:53 Uhr
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Zitat von Laser87: Kurzfristig hat die Prämie geholfen - und mMn war das wichtig und richtig. Was jetzt die Hersteller/Händler daraus machen...
Bereinigung der Überproduktion wäre durch die Pleite/Insolvenz von GM/Opel gekommen. (Immerhin nicht der Welt kleinster Autoproduzent^^)
Gruß
Aktuell hat fast jeder Hersteller Überkapazitäten von 10-35%, das wäre mit GM/Opel noch lange nicht getan gewesen.
Du kannst Autos nicht als homogenes Gut darstellen, daher muss die Bereinigung in jedem Unternehmen stattfinden.
Vielmehr liegt hier ein Systemfehler der Wirtschaft vor, der jedoch nur unter recht großen Kosten und Opfern beseitigt werden könnte.
Nun, wann ändern sich Menschen? Genau, wenn ihnen das Wasser bis zum Hals steht.
Das Fenster für Systemänderungen wurde durch die Umweltprämie wieder zugeschlagen.
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