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Forum / Politik und Wirtschaft
Umfrage zum Kapitalismus

Lerouxe - 45
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Geschrieben am: 13.11.2009 um 20:27 Uhr
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Zitat von user_deleted:
Wenn ich das so genau wüsste.. In jedem Fall eine stärkere Einkommens- und Vermögensnivellierung, ohne den Leistungsanreiz zunichte zu machen - sicher eine Gratwanderung.
Dass der klassische Sozialismus per se zum Scheitern verurteilt ist, können wir wohl als unstrittig betrachten.
Der Leistungsanreiz ist doch jetzt schon nahezu nicht mehr vorhanden, durch weitere Steuererhöhungen würde er vollens vernichtet werden.
Kleines Beispiel:
Mein persönlicher Steuersatz liegt inkl. Soli bei 36%.
Bedeutet: Nach Abschreibungen usw. zahle ich immer noch jedes Jahr den Preis einer 1-Zimmerwohnung ans Finanzamt.
Wenn ich mein Jahresgehalt nun um nur 10.000€ erhöhe, zahle ich insgesamt knapp 5.000€ mehr an Steuern, gebe also von diesem Mehrverdienst die Hälfte an den Staat (Gewerbesteuer lass ich mal außen vor, sonst wirds unübersichtlich).
Wenn ich nun Ende November schon die 100k erreicht habe, glaubst Du wirklich, dass ich im Dezamber dann nochmal 100% gebe? Glaubst Du wirklich, dass ich Lust habe ca. 120 Stunden im Monat nur für den Staat zu arbeiten?
Meine persönliche Antwort ist hier NEIN! Da geh ich dann lieber in den Urlaub, verbinde diesen mit ein paar Geschäftsterminen (was ich dann wieder steuerlich geltent machen kann) und lass den Herr Gott einen guten Mann sein.
Just when I discovered the meaning of life, they change it.
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user_deleted - 46
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Geschrieben am: 14.11.2009 um 14:12 Uhr
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Zitat von Lerouxe: Zitat von farcry82:
eine maßnahme wäre, firmen dazu zu verpflichten einen gewissen anteil ihrer gewinne auf ein steuerfreies konto zu transferieren um rücklagen für schlechtere zeiten zu haben! die verballern ihr ganzes geld bis jahresende um keine steuern zahlen zu müssen.
Du wirst lachen, ein Großteil der Firmen macht dies bereits seit Jahren.
Rückstellungen sind häufig auch steuerlich abzugsfähig, daher ist Dein "Steuerargument" nicht wirklich schlüssig.
Rückstellungen sind bei Kapitalgesellschaften in einer gewissen Höhe sogar gesetzlich vorgeschrieben und mindern freilich den Gewinn und somit auch die Steuern, allerdings ist das dann eine reine Bilanzierungsgeschichte und es fließt nicht wirklich Geld auf ein spezielles Konto.
Im Übrigen werden bei AG`s Dividenen nur auf ausgewiesene Gewinne ausgeschüttet, auf die auch Steuern zu zahlen sind, insofern kann man sich da gar nicht allzu sehr davor drücken, da machen die Anteilseigner nicht mit.
Peggy nix da.
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user_deleted - 46
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Geschrieben am: 16.11.2009 um 12:55 Uhr
Zuletzt editiert am: 16.11.2009 um 12:56 Uhr
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Zitat von Lerouxe: Zitat von user_deleted:
Wenn ich das so genau wüsste.. In jedem Fall eine stärkere Einkommens- und Vermögensnivellierung, ohne den Leistungsanreiz zunichte zu machen - sicher eine Gratwanderung.
Dass der klassische Sozialismus per se zum Scheitern verurteilt ist, können wir wohl als unstrittig betrachten.
Der Leistungsanreiz ist doch jetzt schon nahezu nicht mehr vorhanden, durch weitere Steuererhöhungen würde er vollens vernichtet werden.
Kleines Beispiel:
Mein persönlicher Steuersatz liegt inkl. Soli bei 36%.
Bedeutet: Nach Abschreibungen usw. zahle ich immer noch jedes Jahr den Preis einer 1-Zimmerwohnung ans Finanzamt.
Wenn ich mein Jahresgehalt nun um nur 10.000€ erhöhe, zahle ich insgesamt knapp 5.000€ mehr an Steuern, gebe also von diesem Mehrverdienst die Hälfte an den Staat (Gewerbesteuer lass ich mal außen vor, sonst wirds unübersichtlich).
Ich denke da eher an eine Anhebung des Spitzensteuersatzes in Kombination mit einer deutlichen Erhöhung der Bemessungsgrenze als an eine generelle Steuererhöhung, wobei die Progression ja zur Schonung mittlerer Einkommen relativ flach verlaufen kann. Oder anders ausgedrückt, die Progression sollte sehr viel weiter über die bisherige Bemessungsgrenze fortgeführt werden. Das minimiert den Anreiz für Managergehälter jenseits von Gut und Böse.
Peggy nix da.
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Lerouxe - 45
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Geschrieben am: 16.11.2009 um 14:03 Uhr
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Zitat von user_deleted:
Ich denke da eher an eine Anhebung des Spitzensteuersatzes in Kombination mit einer deutlichen Erhöhung der Bemessungsgrenze als an eine generelle Steuererhöhung, wobei die Progression ja zur Schonung mittlerer Einkommen relativ flach verlaufen kann. Oder anders ausgedrückt, die Progression sollte sehr viel weiter über die bisherige Bemessungsgrenze fortgeführt werden. Das minimiert den Anreiz für Managergehälter jenseits von Gut und Böse.
Es gibt jedoch nur sehr wenige Manager die wirklich extrem hohe Gehälter haben, hierfür wäre eine Steuerreform nicht lohnend.
Einfach die Abschreibungsmöglichkeit limitieren, fertig.
Ein weiteres Problem ist zudem, es wird immer von den s.g. mittleren Einkommen gesprochen die geschohnt werden sollen... was genau ist denn dieses mittlere Einkommen?
In Deutschland verdient der durchschnittliche Angestellte 30.000€/Jahr. Dient diese Zahl als Bemessungsgrundlage, schneidet man jedem halbwegs erfolgreichen Unternehmer/Angestellten ins Fleisch.
Fakt ist nunmal, der "normale" Angestellte schafft keine Arbeitsplätze, warum soll man die Menschen die das tun (die Unternehmer) dann auch noch über die Steuer bestrafen?
Just when I discovered the meaning of life, they change it.
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user_deleted - 46
Experte
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Dabei seit 12.2008
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Geschrieben am: 19.11.2009 um 12:32 Uhr
Zuletzt editiert am: 19.11.2009 um 12:36 Uhr
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Zitat von Lerouxe: Zitat von user_deleted:
Ich denke da eher an eine Anhebung des Spitzensteuersatzes in Kombination mit einer deutlichen Erhöhung der Bemessungsgrenze als an eine generelle Steuererhöhung, wobei die Progression ja zur Schonung mittlerer Einkommen relativ flach verlaufen kann. Oder anders ausgedrückt, die Progression sollte sehr viel weiter über die bisherige Bemessungsgrenze fortgeführt werden. Das minimiert den Anreiz für Managergehälter jenseits von Gut und Böse.
Es gibt jedoch nur sehr wenige Manager die wirklich extrem hohe Gehälter haben, hierfür wäre eine Steuerreform nicht lohnend.
Einfach die Abschreibungsmöglichkeit limitieren, fertig.
Die Abschreibungsmöglichkeiten sind in der Tat ein weiterer Ansatzpunkt.
Fakt ist doch, dass die Einkommens-und Vermögensschere immer weiter auseinandergeht. Wie soll dem dann begegnet werden? Wie gesagt, bislang hat die Soziale Marktwirtschft ja zum Wohle aller oder zumindest der meisten ganz gut funktioniert, aber für die Zukunft halte ich das weiterhin für fraglich.
Und mal abgesehen vom rein finanziellen Aspekt: Auch Leistungsbereitschaft- und fähigkeit ist heute immer weniger ein Garant für Erfolg. Selbst wenn man ein BWL-Diplom hat, wie ich hoffentlich über kurz oder lang, kann es sein, dass man damit Tätigkeiten ausführt, für die man vor 10 oder 20 Jahren noch fast ausschließlich einfache Kaufleute eingesetzt hat und die auch inhaltlich nicht unbedingt ein Studium erfordern.
Das bedeutet zusammengenommen: Mehr Leistung für schlechtere Chancen und weniger Einkommen in Relation zu Spitzenverdienern.
Peggy nix da.
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