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Forum / Politik und Wirtschaft
Umfrage zum Kapitalismus

Lerouxe - 45
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Geschrieben am: 11.11.2009 um 22:34 Uhr
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Rein auf die Wirtschaft bezogen messe ich persönlich die Leistung anhand der Wertschöpfung, also dem entstehenden Gewinn abzüglich der nötigen Investitionen der Tätigkeit.
Bei rein administrativen Aufgaben wie z.B. der Personalplanung ist dies natürlich nicht so leicht zu messen, da kein messbarer Mehrwert geschaffen wird. Hier fließen bei mir persönlich dann Verantwortung und die Leistung des Gesamtbetriebes ein.
Dies ist mit ein Grund warum ich auch gegen Mindestlöhne bin.
Kleines Beispiel (stark vereinfacht):
Angestellter A erwirtschaftet für das Unternehmen pro Arbeitsstunde 20€. Um dies zu schaffen müssen 6€ investiert werden, bleiben also 14€/h Umsatz.
Nach Steuern, Sozialabgaben usw. bleiben also ca. 7,50€/h an Wertschöpfung übrig.
Angenommen ich will mit meinem Unternehmen min. 2€/Arbeitsstunde Gewinn machen, ist der maximal mögliche Stundenlohn des Angestellten 5,50€.
Fordert er (oder ein Gesetz über Mindestlöhne) mehr Geld, habe ich drei Optionen:
1. Ich gebe die Mehrbelastung an meine Kunden weiter und riskiere damit die Marktstellung des Unternehmens (Geiz ist geil lästs grüßen).
2. Ich entlasse Angestellten A und besetze die Stelle mit jemandem der mit 5,50€/h zufrieden ist.
3. Ich entlasse Angestellten A und streiche den Arbeitsplatz, verlagere also die Arbeitsleitung von ihm auf die noch verbleibenden Mitarbeiter.
Gerechtigkeit ist, dass Angestellter A, sollte er mit seinem Gehalt nicht zufrieden sein, jederzeit die Möglichkeit hat sich einen besser bezahlten Job zu wählen, je nach Qualifikation.
Erfüllt er nicht die Arbeitgeberansprüche für eine höhere Entlohnung, ist das häufig die Konsequenz aus seinem bisherigen Werdegang (Schulabschluss, Berufserfahrung usw.).
Trifft dies für ihn zu hat er immer noch die Möglichkeit sich selbständig zu machen und somit sein "Gehalt" an sein wirtschaftliches Geschick zu knüpfen. Es ist also, abgesehen von Ausnahmen wie Krankheit, Behinderung o.ä., jedem möglich aufgrund seiner Leistungen ein angemessenes Gehalt zu erwirtschaften.
Just when I discovered the meaning of life, they change it.
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user_deleted - 46
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Geschrieben am: 11.11.2009 um 23:20 Uhr
Zuletzt editiert am: 11.11.2009 um 23:28 Uhr
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Zitat von Lerouxe: Rein auf die Wirtschaft bezogen messe ich persönlich die Leistung anhand der Wertschöpfung, also dem entstehenden Gewinn abzüglich der nötigen Investitionen der Tätigkeit.
Ganz abgesehen von dem von dir selber angesrpochenen Problem der mangelnden Messbarkeit der Leistung von administrativen Kräften, Managern u.ä.:
Dieser Maßstab wird spätetens da fragwürdig, wo eine möglichst hohe Wertschöpfung mit Risiken nicht nur für das eigene Unternehmen, sondern die gesamte Volkswirtschaft verbunden ist, siehe Bankenkrise.
Ich denke auch nicht, dass irgendein noch so guter Universitätsabschluss und auch die höchste denkbare persönliche Leistung ein Einkommen rechtfertigen, welches ein Durchschnittseinkommen um das Hundertfache übersteigt. Hier versagt schlicht und einfach der Marktmechanismus, auch wenn ein besseres System als das bestehende, wie du zutreffend gesagt hast, erst noch geboren werden muss.
Peggy nix da.
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Lerouxe - 45
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Geschrieben am: 11.11.2009 um 23:32 Uhr
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Zitat von user_deleted: Zitat von Lerouxe: Rein auf die Wirtschaft bezogen messe ich persönlich die Leistung anhand der Wertschöpfung, also dem entstehenden Gewinn abzüglich der nötigen Investitionen der Tätigkeit.
Dieser Maßstab wird allerdings spätetens da fragwürdig, wo eine möglichst hohe Wertschöpfung mit Risiken nicht nur für das eigene Unternehmen, sondern die gesamte Volkswirtschaft verbunden ist, siehe Bankenkrise.
Außerdem, wie willst du etwa bei einem Manager halbwegs valide die ihm zurechenbare Wertschpfung ermitteln? Zumal er ohne die operativen Arbeitskräfte überhaupt keine Wertschöpfung erbringen würde, aber teilweise das 100- oder tausendfache von ihnen verdient.
Ich koppele mein Gehalt z.B. direkt an den Gewinn meiner Firma.
Geht es der Firma gut, verdiene ich gut, geht es der Firma schlecht, verdiene ich schlecht. Erwirtschaftet die Firma ein negatives Ergebnis, zahle ich mir nur einen vertraglich festgelegten Mindestlohn, bin im Gegenzug jedoch vertraglich auch verpflichtet im Fall der Fälle die Firma durch Privateinlagen zu stützen.
Der Maßstab gilt auch nur für mich persönlich, d.h. er wird nicht zwangsweise von anderen Gesellschaften anerkannt bzw. übernommen.
Das einige Bonizahlungen der Vergangenheit (und leider auch der Gegenwart) mehr als fragwürdig sind sehe ich ebenfalls so.
Das Gehalt eines Managers würde ich so festlegen wie ich mein eigenes Gehalt festlege, also direkt mit der Entwicklung der Firma verknüpft.
Natürlich würden sie ohne Arbeitskräfte i.d.R. keine nennenswerte Wertschöpfung erbringen, jedoch wird durch sie (wie durch mich z.B. auch) erst ermöglicht, dass die Angestellten überhaupt Arbeit haben.
Das diese Aufgabe nicht unbedingt das 100fache eines Arbeiters wert ist sehe ich in vielen Fällen ebenfalls so, wenn durch geschickte Verhandlungen jedoch ein sehr gewinnbringendes Geschäft an Land gezogen wird, kann es durchaus auch mal zu einem umgerechneten Stundenlohn während der verhandlungen kommen, der das Monatsgehalt eines Angestellten übersteigt.
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user_deleted - 46
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Geschrieben am: 13.11.2009 um 11:12 Uhr
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Zitat von Lerouxe:
Ich koppele mein Gehalt z.B. direkt an den Gewinn meiner Firma.
Geht es der Firma gut, verdiene ich gut, geht es der Firma schlecht, verdiene ich schlecht. Erwirtschaftet die Firma ein negatives Ergebnis, zahle ich mir nur einen vertraglich festgelegten Mindestlohn, bin im Gegenzug jedoch vertraglich auch verpflichtet im Fall der Fälle die Firma durch Privateinlagen zu stützen.
Der Maßstab gilt auch nur für mich persönlich, d.h. er wird nicht zwangsweise von anderen Gesellschaften anerkannt bzw. übernommen.
Das einige Bonizahlungen der Vergangenheit (und leider auch der Gegenwart) mehr als fragwürdig sind sehe ich ebenfalls so.
Das Gehalt eines Managers würde ich so festlegen wie ich mein eigenes Gehalt festlege, also direkt mit der Entwicklung der Firma verknüpft.
Was Du sagst, ist ja an sich bestimmt nicht falsch. Das Problem besteht aber doch darin, dass die kapitalistische bzw. marktwirtschaftliche Ordnung nicht zwangsläufig zu derartigen für alle akzeptablen Regelungen neigt, sondern dass zu viele Defekte auftreten, wie etwa die zunehmend ungleiche und mithin ungerechte Einkommensverteilung und volkswirtschftlich riskantes Verhalten zugunsten kurzfristiger persönlicher Vorteile. Und scheinbar schafft es auch die "soziale" Marktwirtschft immer weniger, derlei negativen Entwicklungen Einhalt zu gebieten. An der Stelle darf man meiner Meinung nach ruhig mal die Frage nach Alternativen stelle. Natürlich ging es uns Jahrzehnte lang gut, aber wie gesagt, es scheint als wäre der Zenit überschritten.
Peggy nix da.
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ught - 39
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Geschrieben am: 13.11.2009 um 11:20 Uhr
Zuletzt editiert am: 13.11.2009 um 11:31 Uhr
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mich würde interessieren, an welche alternativen du denkst?
zudem ist in jeder wirtschaftsform der faktor mensch der unruhestifter ...
ohne den hang zum egoismus würden auch andere wirtschaftsprinzipe bzw. Märkte funktionieren. Ist aber leider nicht so, haben wir alle am Kommunismus gesehen...
ach ja, hierauf muss nicht unbedingt eingegangen werden, wenn keine vernünftigen optionen offenbart werden können. viel ist ja auf den seiten davor schon erwähnt worden.
was mir zu dem thema wirtschaft in deutschland an sich auffällt, ist die ohnmacht die die politik an den tag legt.
will jetzt die kanzlerin tatsächlich die kurzarbeit nocheinmal ausweiten? (wenn ich die frau richtig verstanden habe in ihrer rede?)
Die einzige Konstante im Leben ist das Absinken des Niveaus
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Lerouxe - 45
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Geschrieben am: 13.11.2009 um 11:38 Uhr
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Es gibt jedoch nunmal keine realistischen Alternativen.
Fakt ist, Lohn wird wirtschaftlich nicht unbedingt ungerecht verteilt, es wird nur häufig so empfunden.
Natürlich denkt ein Arbeiter der nur 10€/Stunde verdient, dass dieser Lohn ungerecht wäre, aber wenn die Arbeit auf dem Markt nicht mehr wert ist bekommt er nunmal nicht mehr.
Der Lohn ist meistens (Manager von großen Unternehmen einmal ausgeklammert) die direkte Konsequenz des Marktes, des bisherigen Werdegangs des Empfängers und der zu erwartenden Entwicklung.
Das durch kurzfristiges Gewinnstreben einige Risiken entstehen ist mir auch durchaus bewusst, hier gibt es jedoch in meinen Augen nur zwei Mögliche Eingriffe, die jedoch beide ebenfalls Risiken mit sich bringen:
1. Koppelung von Bonizahlungen an zumindest mittelfristige Entwicklungen.
-> Erfolgt eine solche Reglementierung nicht global, wandern die Top-Leute aus den reglementierten Ländern ab.
2. Begrenzung von Firmengröße, um das "too big to fail"-Syndrom zu verhindern.
-> Auch eine derartige Reglementierung müsste global erfolgen, sonst die reglementierten Firmen zu große Wettbewerbsnachteile hätten.
Warum es in Deutschland aktuell nicht so gut läuft wie die Jahrzente davor, würde ich nicht unbedingt am Wirtschaftssystem festmachen, sondern zum größten Teil an den Beteiligten.
Viele Deutsche sind einfach satt und nicht bereit wirklich 100% zu geben.
Das man mit einer solchen Einstellung nicht unbedingt die großen Sprünge macht sehen viele nicht, viel leichter ist es doch dem Staat, den bösen Arbeitgebern usw. die Schuld zu geben.
Aus einer Leistungsgesellschaft (die für den Kapitalismus notwendig ist), ist eine Empfängergesellschaft geworden.
Meiner Meinung nach sollte man daher nicht am Wirtschaftssystem, sondern an der Einstellung der Beteiligten arbeiten.
Leider sind Umbaumaßnahmen im Sozialsystem, die ich hierfür für absolut notwendig halte) politisch nicht durchsetzbar.
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ught - 39
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Geschrieben am: 13.11.2009 um 11:51 Uhr
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was mir noch aufgefallen ist, was sich in den letzten jahren irgendwie entwickelt hat, ist eine art inflation. spätestens seit dem euro ...
vor guten 10 jahren waren 2000 DM ein wirklich gutes durchschnittsgehalt.
Heutzutage braucht man für Familie mit zwei Kindern 2000 €.
Und mit 1000 € kommt man alleine knapp über die Runden, ohne sich etwas erbauliches wirklich leisten zu können.
Woher diese Entwicklung kommt, kann ich nciht sagen. Auffallend ist, dass die Großkonzerne weltweit eine große Macht besitzen.
Betrachten wir doch mal Opel oder Quelle...
(Vielleicht werde ich jetzt auch als Buhmann hingestellt)
das Geld, welches der Staat in diese Unternehmen gepumpt hat, führte nur zu einer Verlagerung des Endzeitpunktes ... und hat beide Unternehmen auf hinter die Wahl gerettet...
Am Ende ist diese " Rettung" aber für den Steuerzahler teurer als wenn man die Unternehmen hoch gehen hätte lassen.
Hut ab vor USA, die zumindest mit Leman Brothers einmal gezeigt haben, dass die Wirtschaft nicht immer mit der Politik ihr unwesen treiben kann.
Der Mittelstand in Deutschland ist nachweislich der Motor der Wirtschaft, der Innovationsträger. Und was passiert mit ihm zur Zeit? Geht den Bach runter stellenweise sogar ganz massiv ( Logistikbereich, Zeitarbeiterfirmen, Maschinenbau)
Die Mrd. die an die Banken gegangen sind wurden zur Wiederherstellung der Banken verwendet. Angedacht von Seiten der Politik war aber, dass durch dieses Geld die Banken die Liquidität für die Firmen, hauptsächlich dem Mittelstand, aufrecht erhalten.
Dies ist aber leider vor allem in grüßeren Industrieräumen nciht ersichtlich. Es werden sogar Sicherheiten neu bewertet und die Anforderungen an Firmen steigern sich, um überhaupt heutzutage noch Kredite zu erhalten. Und das, obwohl die Förderbanken zinsvergünstigte Darlehen so leicht wie noch nie vergeben würden. Aber da die Hausbank mitentscheiden muss, bleiben viele von den günstigen Krediten auf der Strecke. Somit haben wir zur Zeit eben schon eine Kreditklemme, auch wenn die Banken gerne etwas anderes behaupten.
( hoffe dass ist nicht allzusehr off topic :D )
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user_deleted - 46
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Geschrieben am: 13.11.2009 um 12:27 Uhr
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Zitat von Lerouxe:
Fakt ist, Lohn wird wirtschaftlich nicht unbedingt ungerecht verteilt, es wird nur häufig so empfunden.
Natürlich denkt ein Arbeiter der nur 10€/Stunde verdient, dass dieser Lohn ungerecht wäre, aber wenn die Arbeit auf dem Markt nicht mehr wert ist bekommt er nunmal nicht mehr.
Der Lohn ist meistens (Manager von großen Unternehmen einmal ausgeklammert) die direkte Konsequenz des Marktes, des bisherigen Werdegangs des Empfängers und der zu erwartenden Entwicklung.
Das ist doch eben das Problem, dass der relative Marktwert einer Tätigkeit meiner Meinung nach zu oft nicht mit dem Wert übereinstimmt, dem man dieser aufgrund ethischer statt wirtschaftlicher Maßstäbe zumessen würde.
Man muss sich in diesem Zusammenhang auch fragen, ob eine sehr viel stärkere Nivellierung der Gehälter durch politische Korrektive wirklich so verheerend wäre, wie die entsprechenden Unkenrufe glauben machen wollen. Mir kommen da gravierende Fehlentscheidungen hochbezahlter Manager in den Sinn, siehe Daimler (Chrysler) oder Porsche (VW). Freilich liefe das auf ein Mehr an Protektionismus hinaus, was momentan kaum realisierbar erscheint, aber vielleicht ist das Ende der Geschichte doch noch nicht erreicht.
Peggy nix da.
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user_deleted - 46
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Geschrieben am: 13.11.2009 um 12:30 Uhr
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Zitat von ught: mich würde interessieren, an welche alternativen du denkst?
Wenn ich das so genau wüsste.. In jedem Fall eine stärkere Einkommens- und Vermögensnivellierung, ohne den Leistungsanreiz zunichte zu machen - sicher eine Gratwanderung.
Dass der klassische Sozialismus per se zum Scheitern verurteilt ist, können wir wohl als unstrittig betrachten.
Peggy nix da.
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ught - 39
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Geschrieben am: 13.11.2009 um 12:39 Uhr
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falls so etwas durchgeführt werden soll, dann muss es, wie oben schon erwähnt wurde, weltweit geschehen.
Ansonsten bringt das für das ausführende Land nur Nachteile.
Wir müssen uns wohl eher die Frage stellen, woran das denn liegt, dass uns das Geld heutzutage nicht mehr ausreicht, obwohl wir teilweise mehr als früher verdienen. Die Ausgaben sind enorm geworden. Obwohl die Produktionskosten durch Verlagerung in die Billiglohnländer verringert werden, sind die Preise an sich gestiegen. Die Gewinnmarge ist bei solchen Teilen teilweise groß. Und es wird sich gewundert, wenn wir Technologien nach China als Beispiel bringen, dass die das dann kopieren und uns nicht mehr brauchen? Das Gütesiegel "made in Germany" hat auch viel von seinem Ruf verloren.
Die Habgier der großen Rechner und Zahlenjongleuren ist das Problem. Wer mit den Kleinen Unternehmern redet, der hört von vernünftigen Löhnen und guten Lösungen bei Problemen.
Da reden auch Arbeitgeber und Arbeitnehmer noch miteinander wenn es Probleme gibt. Bei Großkonzernen ist das wegen der Grüße kaum durchführbar und aufgrund der Führungsstruktur. Es wird viel errechnet und das was dabei rauskommt ist dann halt so.
Es kann zum Beispiel bei BMW niemand so wirklich erklären, warum man den 5 er GT jetzt rausgebracht hat? Sein Käufermarkt kommt aus der 5 er , 7er , X5 er und X6 er Region. Vielleicht noch der Porsche Panamera, wobei der in einer anderen Liga spielt.
Schon komisch, wie die Industrie teilweise denkt und handelt.
Leider oft zu kurzsichtig. Aber wie man das ändern kann?
Sehr schwer ... und über politische Direktiven klappt das nicht, da die Industrie dann einfach wegzieht und den Druck auf den Staat wieder erhöht. Denn die Wahlen werden ja nur mit " Bild und der Bunten" ( G. Schröder) gewonnen, wo er nciht ganz unrecht hat.
Die einzige Konstante im Leben ist das Absinken des Niveaus
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ught - 39
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Geschrieben am: 13.11.2009 um 12:47 Uhr
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Zitat von user_deleted: Zitat von ught: mich würde interessieren, an welche alternativen du denkst?
Wenn ich das so genau wüsste.. In jedem Fall eine stärkere Einkommens- und Vermögensnivellierung, ohne den Leistungsanreiz zunichte zu machen - sicher eine Gratwanderung.
Dass der klassische Sozialismus per se zum Scheitern verurteilt ist, können wir wohl als unstrittig betrachten.
Wenn du dabei aber an eine sogenannte Vermögenssteuer oder Erbschaftssteuer denkst, dann ist das für mich verkehrt.
Betrachten wir die Erbschaftssteuer: dein Opa hat sein ganzes Leben redlich gearbeitet, sein ganzes Geld immer sachgemäß versteuert und sich dennoch ein großes Vermögen angehäuft hat.
Ich finde es als ungerecht, wenn dieses Geld, mit dem er tun und lassen kann was er will, mit bis zu 50 % besteuert wird, wenn er es verschenkt oder vererbt. Gut, es ist zwar eine Art einkommen für den Empfänger und es gibt auch Freibeträge, aber bei größeren Summen oder Firmen bringen die auch nichts. Dann gibt es zwar Sonderregelugnen, aber die sind an Laufzeiten gekoppelt ( 'Firmenbetreffend).
Das ist einfach nur eine Möglichkeit des Staates, Steuergelder mehr zu kassieren, für das dann aber keien Leistung erhalten wird.
Oder wenn ich mein Geld anlege auf einem Konto muss ich ab einem gewissen Freibetrag diesen Gewinn davon versteuern. Ergo muss ich mir jetzt alles in Gold anlegen, oder ich muss immer Angst haben, dass der Staat mich immer weiter beschneiden möchte ( vorausgesetzt, man gehört dem gehobenen Mittelstand an).
Und wenn dann noch eine Vermögenssteuer drauf kommt, dann wird es ja richtig lustig. Welcher reichere Mensch bleibt dann noch in Deutschland? Warum werden wohl so viele Firmen und Wohnsitze in das Ausland geschafft?
Wenn einer 1.000.000 € im Jahr verdient, dann zahlt er genug steuern darauf. Warum nicht diesen halten, indem er einen geringen Teil Steuern mehr zahlt? prozentual betrachtet ist das dann vielleciht nicht viel im Sinne sog. "Gerechtigkeit", aber es gilt immer noch der Grundsatz: " lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem DAch"
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farcry82 - 43
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Geschrieben am: 13.11.2009 um 13:07 Uhr
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Zitat von DieEhre: Zitat von user_deleted: Internationale Umfrage zum Thema Kapitalismus
Eure Gedanken dazu? Einer reine Momentaufnahme? Berechtigt / unberechtigt? Wie hätte die Umfrage wohl vor der Bankenkrise ausgesehen, und wie wird sie aussehen, wenn der kapitalistische Motor wieder brummt, auch wenn er dabei seine schmutzigen Abgase ausstößt?
Das Ergebnis in den USA ist ja wenig überrschend, ganz im Gegensatz zu jenem der Franzosen..
Mich würde interessieren, an was für ein Wirtschaftssystem die Franzosen gedacht haben, die ihr jetziges für "ruiniert" halten!
Ich denke, vor der Bankenkrise hätte kaum jemand das System kritisiert, denn bisher hat's mehr oder weniger funktioniert, und die Paar Milliardchen da und dort an Schulden und Haushaltsdefiziten wären kaum der Rede wert.
Vielmehr interessieren mich die Gedanken derer, die meinten, die Probleme wären durch Regulierung und Reformen lösbar! Was für Maßnahmen z.B.?
eine maßnahme wäre, firmen dazu zu verpflichten einen gewissen anteil ihrer gewinne auf ein steuerfreies konto zu transferieren um rücklagen für schlechtere zeiten zu haben! die verballern ihr ganzes geld bis jahresende um keine steuern zahlen zu müssen. find ich ne frechheit! die arbeiter und angestellten erwirtschaften denen ihr geld, und müssen dann in kurzarbeit gehen (was wieder der staat finanziert), und werden danach gekündigt! eine bodenlose frechheit ist das!
ein anderer ansatz wäre die begrenzung von manager gehältern und die haftbarkeit der manager mit ihrem privatvermögen. dann würden sie sich vielleicht mal mehr anstrengen und zweimal überlegen was sie tun! die fahren den karren in die scheiße, und lassen sich dann noch mit millionenabfindungen für ihre miese arbeit auszahlen! das beste beispiel ist der ex-manager von karstadt! der lagert die immobilien in eine gesellschaft aus, bei der dann karstadt die miete abdrücken muss! und das zu wucherpreisen! aber das beste ist, dass er teilhaber dieser gesellschaft ist! sprich er kassiert an den mieteinnahmen mit!
dann diese ganzen spekulationen an der börse und dieses aufgeblasene geldsystem. man stelle sich mal vor! der geldmarkt war so aufgeblasen, dass mit geldern gehalndelt wurde, die viermal dem bruttosozialprodukt der welt entspricht! diese gelder existieren real garnicht! wie kann sowas sein? wir können ja auch nicht geld verleihen das wir nicht haben!
also es gibt genügend ansätz, die aber niemals kommen werden, weil unsere politiker ja nebenbei noch aufsichtsräte bei banken, automobilkonzernen und energieversorgern sind!
politiker sollten erstmal vor der eigenen haustüre kehren und dann bei den geldwäschern ansetzen!
politiker sollen politik machen! und zwar nur politik! da gibt es genug zu tun in deutschland! alle nebenjobs gehören da verboten! die bekommen genug geld durch ihre "DIÄTEN"!
90% aller amokläufer spielen "killerspiele"! 100% aller amokläufer essen brot! VERBIETET BROT!!!!
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user_deleted - 46
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Geschrieben am: 13.11.2009 um 13:39 Uhr
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Zitat von farcry82:
dann diese ganzen spekulationen an der börse und dieses aufgeblasene geldsystem. man stelle sich mal vor! der geldmarkt war so aufgeblasen, dass mit geldern gehalndelt wurde, die viermal dem bruttosozialprodukt der welt entspricht!
Geld- und Kapitalmärkte sind natürlich in einem gewissen Umfang notwendig, indem sie de Allokation von Kapital an die Stelle dienen, an der es am sinnvollsten eingesetzt wird. Aber ich denke auch, dass die monströsen Spekulationen da heutzutage zugunsten ihrer Hauptakteure weit über das Ziel hinausschießen und mithin der Allgemeinheit die Risiken aufbürden.
Peggy nix da.
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mjoukov - 43
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Geschrieben am: 13.11.2009 um 20:08 Uhr
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Zitat: Zitat von farcry82:
dann diese ganzen spekulationen an der börse und dieses aufgeblasene geldsystem. man stelle sich mal vor! der geldmarkt war so aufgeblasen, dass mit geldern gehalndelt wurde, die viermal dem bruttosozialprodukt der welt entspricht!
Oja, dies ist ein Missstand!
Aber es gilt, zweierlei zu unterscheiden. Wer ein Haus mit Bausparvertrag baut, indem sie/er einen Kredit aufnimmt, der sein/ihr Jahresgehalt um das 10-Fache übersteigt, setzt das 10-Fache des eigenen Jahres-BIPs in Finanzprodukten um. Ist es falsch? Nein. Nicht alle Finanzprodukte sind daher ablehnenswert.
Das Problem ist, dass die Geldmenge seit Jahre stärker wächst, als das BIP-Wachstum + Inflationsziel. Also muss das Geld irgendwo angelegt werden. Bösewichte sind hier nicht die Banken, sie führen bloß aus. Der Fehler liegt in diesem Fall bei der EZB. Aber sollte sie die Geldmenge beschneiden, steht sie am Pranger „Wirtschaft abgewürgt“
Konsequenz? Auch bereit zu sein, sich einzuschränken – wir leben schon länger über unsere Verhältnisse. Aber dies ist schwer – also an der eignen Nase fassen, anstatt anzuklagen.
Übrigens: auch die Steuersenkungen der FDP können wir uns erst recht nicht lesiten!
Habe den Mut, selbstständig zu denken und verlass Dich nicht drauf, dass es jemand für Dich tut!
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Lerouxe - 45
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Geschrieben am: 13.11.2009 um 20:16 Uhr
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Zitat von farcry82:
eine maßnahme wäre, firmen dazu zu verpflichten einen gewissen anteil ihrer gewinne auf ein steuerfreies konto zu transferieren um rücklagen für schlechtere zeiten zu haben! die verballern ihr ganzes geld bis jahresende um keine steuern zahlen zu müssen.
Du wirst lachen, ein Großteil der Firmen macht dies bereits seit Jahren.
Rückstellungen sind häufig auch steuerlich abzugsfähig, daher ist Dein "Steuerargument" nicht wirklich schlüssig.
Zitat: find ich ne frechheit! die arbeiter und angestellten erwirtschaften denen ihr geld, und müssen dann in kurzarbeit gehen (was wieder der staat finanziert), und werden danach gekündigt! eine bodenlose frechheit ist das!
Und wie erwirtschaften sie das Geld?
Indem sie Kapital und Material von den Firmen bereitgestellt bekommen und dieses mit ihrer Arbeitskraft in Umsatz umwandeln.
Niemand zwingt die Leute in Kurzarbeit, wenn sie einen Gewinn auch ohne Arbeitgeber erwirtschaften können, bleibt ihnen jederzeit der Weg in die Selbständigkeit...
Zitat: ein anderer ansatz wäre die begrenzung von manager gehältern und die haftbarkeit der manager mit ihrem privatvermögen. dann würden sie sich vielleicht mal mehr anstrengen und zweimal überlegen was sie tun!
Über die Hälfte aller Unternehmer haftet wie man es so schön nennt mit "Haus und Hof" für den Erfolg ihrer Unternehmen.
Bei einer überwiegender Mehrheit der Unternehmen hängt das private Glück und Unglück direkt mit dem Glück/Unglück der Firma zusammen.
Zitat: die fahren den karren in die scheiße, und lassen sich dann noch mit millionenabfindungen für ihre miese arbeit auszahlen! das beste beispiel ist der ex-manager von karstadt! der lagert die immobilien in eine gesellschaft aus, bei der dann karstadt die miete abdrücken muss! und das zu wucherpreisen! aber das beste ist, dass er teilhaber dieser gesellschaft ist! sprich er kassiert an den mieteinnahmen mit!
Hier hast Du Recht, das betrifft jedoch a) nur einen verschwindend geringen Teil der Unternehmen in Deutschland und ist b) ein Zeichen dafür, dass der Manager gut verhandelt und der Bonizahler (im Fall von Karstadt eine Privatbank) nicht unbedingt die größte Leuchte zu den Verhandlungen geschickt hat.
Zitat: dann diese ganzen spekulationen an der börse und dieses aufgeblasene geldsystem. man stelle sich mal vor! der geldmarkt war so aufgeblasen, dass mit geldern gehalndelt wurde, die viermal dem bruttosozialprodukt der welt entspricht! diese gelder existieren real garnicht! wie kann sowas sein? wir können ja auch nicht geld verleihen das wir nicht haben!
Doch, genau das können wir bzw. ist Praxis.
Geh zur Bank und nehm einen Kredit, glaubst Du wirklich, dass das Geld einen realwirtschaftlichen Gegenwert hat?
Das Geld mehrfach verliehen wird ist seit der ersten Bank in der Geschichte so. Wäre dem nicht so, würde sich die Arbeitslosigkeit auf 30%+ erhöhen, da zu wenig freies Kapital auf den Märkten vorhanden wäre.
Zitat: also es gibt genügend ansätz, die aber niemals kommen werden, weil unsere politiker ja nebenbei noch aufsichtsräte bei banken, automobilkonzernen und energieversorgern sind!
Was wäre denn da ein konkreter Ansatz?
Spekulationen wie Daytrading o.ä. verbieten? Was das für die Realwirtschaft bedeuten würde weißt Du hoffentlich... jedes Unternehmen das auf Fremdkapital aufgebaut oder mit diesem gestützt wird, würde innerhalb kürzester Zeit in die Pleite rutschen, da jeder Kapitalgeber seine Gelder abziehen würde.
Zitat: politiker sollten erstmal vor der eigenen haustüre kehren und dann bei den geldwäschern ansetzen!
Hier gebe ich Dir Recht, aber das wird wohl für immer ein Wunschtraum sein.
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