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Forum / Politik und Wirtschaft
Studiengebühr

Cymru - 35
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Geschrieben am: 24.08.2008 um 22:26 Uhr
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Zitat von rochus:
Abgesehen davon zu deinem "Argument" Elternersatz: Damit gibst du indirekt dem Argument recht, dass nur reiche Eltern sich das Studium ihrer Kinder leisten können. Was sollen dann Studenten aus nicht so wohlhabenden Familien machen? Im Gegensatz zu Deutschlandgibt es in "anderen Ländern", wo es auch Studiengebühren gibt, eine Vielzahl an etablierten Stipendien, die es auch ärmeren Studenten ermöglichen, ohne Geldsorgen zu studieren. Und sowas wie Bafög ist auch zu Vernachlässigen, zumal dieses Jahr 3% weniger Studenten Bafög-Unterstützung bekommen, obwohl angekündigt wurde, dass es mehr Studenten geben soll, die von dieser Unterstützung profitieren sollen.
Die ganzen vielen, zur Einführung der Studiengebühren versprochenen, Stipendien lassen übrigens nach wie vor auf sich warten...
Wie auch teacher bin ich keineswegs für Studiengebühren. Ich fand lediglich dein Argument mit der Verantwortung dürftig. Deutsche erwarten bei allen kleinen und großen Notlagen den helfenden Staat. Selbst etwas zu tun fällt vielen dabei nicht ein.
Es gibt trotz allem auch Möglichkeiten für ärmere Schüler. Sie dir nur mal die vielen Bildungskredite an. Ja, notfalls muss man eben mit Schulden ins Berufsleben starten. Man verdient im Optimalfall ja auch wieder etwas.
Das dabei die reine Studienentscheidung nach Interesse (Exotenfächer,...) nicht sinnvoll sind, ist klar. Das ist schade, aber in unserer wirtschaftlich denkenden Zeit nicht mehr möglich.
Ich verweise aber nur mal auf Großbritannien: Dort sind die Studiengebühren erheblich höher. Und Stipendien sind auch eher begrenzt. Bildung ist und bleibt ein teures Gut.
Die positive Seite dabei: Wenn man für etwas bezhalt, kann man auch etwas erwarten. Diese Einstellung haben bereits viele der ehemaligen Protestler übernommen.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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Teargas - 37
Champion
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Geschrieben am: 25.08.2008 um 13:41 Uhr
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Zitat von Cymru: Die positive Seite dabei: Wenn man für etwas bezhalt, kann man auch etwas erwarten.
Wenns wenigstens wirklich so wäre. Also bisher merkt man keine wirklichen Vorteile gegenüber den Studenten die damals noch keine Gebühren gezahlt haben.
... so daß wir eine Weile hingerissen das Leben spielen, nicht an Beifall denkend.
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Cymru - 35
Champion
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Dabei seit 07.2005
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Geschrieben am: 25.08.2008 um 13:45 Uhr
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Zitat von Teargas: Zitat von Cymru: Die positive Seite dabei: Wenn man für etwas bezhalt, kann man auch etwas erwarten.
Wenns wenigstens wirklich so wäre. Also bisher merkt man keine wirklichen Vorteile gegenüber den Studenten die damals noch keine Gebühren gezahlt haben.
Ich hab aber schon von etlichen Studenten gelesen, die sich bei mangelnder Qualität beschwert oder sogar geklagt haben. Die Unis verwenden das Geld ja aber auch nicht alle gleich. Sie haben ja mehr oder weniger freie Hand. Von daher kann es an manchen Hochschulen durchaus weniger Verbesserungen geben. Wobei man manche Veränderung als Student sicher auch nicht merkt.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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rochus - 40
Profi
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Geschrieben am: 25.08.2008 um 15:37 Uhr
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Zitat von Cymru: Ich hab aber schon von etlichen Studenten gelesen, die sich bei mangelnder Qualität beschwert oder sogar geklagt haben. Die Unis verwenden das Geld ja aber auch nicht alle gleich. Sie haben ja mehr oder weniger freie Hand.
Die Studenten haben einfach zu wenig direkten Einfluss, wofür die Gelder nun verwendet werden. Studentenausschüsse? Die werden bei Abstimmungen dann locker überstimmt, wenn's mal was ist, das den anderen Amtsträgern dann widerspricht.
Wenn ich z.B. betrachte, wofür die Informatiker hier in Ulm meine Studiengebühren ausgeben (Betreuung eines Wikis, eine ganze Stelle!!11elf, wtf?) dann frag ich mich schon, was das soll! Und wenn man meckert wird man entweder ignoriert, oder es heisst "na das ist doch so toll". Eine ziemliche Farce - immerhin haben die letzten Erstsemester geniale Tutorien erhalten, dennoch fällt den Abteilungen noch nicht so recht ein, was sie denn mit dem Geld tun sollen.
Zitat: Von daher kann es an manchen Hochschulen durchaus weniger Verbesserungen geben. Wobei man manche Veränderung als Student sicher auch nicht merkt.
Man sollte sie aber merken, das Geld soll schließlich zur Besserung der Studienbedingungen führen.
bashian roulette: $ ((RANDOM%6)) || rm -rf /
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njamnjam - 44
Fortgeschrittener
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Geschrieben am: 31.08.2008 um 00:26 Uhr
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die die auf andere länder verweisen wie zb england usa usw. wo die gebühren um einiges höher sind,
die sollten sich auch mal erkundigen was in den hochschulen dort alles dafür geboten wird.
was die haben nennt man einen anständigen campus, dagegen haben wir hier einen grundschulhof.
und was ärgerlich ist, das man in einem land wohnt aber nicht alle gleich behandelt werden, einige
bundesländer zahlen nix einige schon usw.. was soll das?
und es heisst 500,- haha keiner redet von den 72,- die noch für tackern und abheften anfallen.
und das man den ganten betrag 3 monate vor semesterbeginn überweisen muss ist auch die frechheit
im quadrat, hallo? auch noch mit den zinsen geld machen, und einen studenten rupfen vor er
überhaupt gelegenheit hatte einer ferienarbeit nach zugehn.
aarg
so ich geh schlafen
druck´n nai
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Teargas - 37
Champion
(offline)
Dabei seit 06.2006
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Geschrieben am: 02.09.2008 um 00:20 Uhr
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Was mich momentan schon wieder ankotzt, wie lange die zum Teil brauchen um eine Klausur zu korrigieren. Viele, wenn nicht gar die meisten Studenten brauchen die Ergebnisse (bestanden / nicht bestanden) möglichst schnell, um ihre "Semesterferien" planen zu können.
Aber einige Dozenten meinen ja, direkt nach oder sogar vor der Klausur in der Urlaub zu fahren, so dass erstmals 3-4 Wochen garnix passiert.
... so daß wir eine Weile hingerissen das Leben spielen, nicht an Beifall denkend.
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Phoenice - 37
Halbprofi
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Dabei seit 08.2008
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Geschrieben am: 02.09.2008 um 11:23 Uhr
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Ich denke wir haben es in Deutschland noch gut mit unseren niedrigen Studiengebühren. Ich selbst
habe das Problem auch, dass mein Eltern mein Studium nicht finanzieren und ich alles selbst bezahle.
Ich wirtschafte hauptsächlich mit dem Kindergeld. Bafög bekommen ich nicht 
Deswegen hab ich mir eine Arbeit gesucht die ich zeitlich frei einteilen kann und so wenn ich mal viel
zu tuen hab nicht arbeiten muss und trotzdem Geld reinkommt.
Ich habe noch keine Verbesserungen an meiner Hochschule festgestellt seit die Gebühren eingeführt
wurden schade wäre finde ich gerecht gewesen.
Grüße Phoenice
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pixel - 39
Team-Ulmler
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Dabei seit 03.2006
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Geschrieben am: 14.06.2009 um 15:15 Uhr
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*hochschieb*
If it moves and shouldn't, use duct tape. If it doesn't move and it should, use WD40.
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mmhurt - 37
Profi
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Geschrieben am: 14.06.2009 um 15:22 Uhr
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Viel dank fürs verschieben.
Und auch hier noch mal als Input:
Da im Bildungsstreik-Thread das Thema angesprochen wurde, hier die Möglichkeit das auszudiskutieren.
Als kleine Grundlage die Petition an den bayerischen Landtag:
Sehr geehrte Damen und Herren,
erstmalig haben die bayerischen Hochschulen und Universitäten zum Sommersemester 2007 Studiengebühren in Höhe von bis zu 500 € pro Semester erhoben.
Aus folgenden Gründen sprechen wir uns gegen Studiengebühren aus:
Studiengebühren sind sozial ungerecht. Sie stellen für einen nennenswerten Teil der Studienberechtigten, vor allem für Kinder aus bildungsfernen Familien sowie für überproportional viele Frauen eine unüberwindbare Barriere zur Aufnahme eines Studiums dar. Dies belegt die aktuelle Studie des Hochschul-Informations-Systems(HIS) [1].
Durch die Studiengebühren wurde der finanzielle Hintergrund für viele junge Menschen zum maßgeblichen Kriterium bei der Auswahl des Bildungsweges nach der Hochschulreife. Hier findet eine diskriminierende Selektion bereits vor Vollendung einer berufsqualifizierenden Ausbildungsmaßnahme durch die geltende Rechtslage statt.
Durch die finanzielle Selektion besteht keine Chancengleichheit bei der Wahl des Ausbildungsweges. Hier wird sowohl das Prinzip der Gleichberechtigung, als auch die Freiheit der Studienwahl durch den stark eingeschränkten Zugang zur Hochschulbildung missachtet.
So wird die in Deutschland herrschende soziale Selektion durch das Bildungssystem noch verstärkt. Dies belegen auch aktuelle Studien der OECD [2],[3]. ( "Bildung auf einen Blick 2008" und „PISA 2006 in Deutschland: Die Kompetenzen der Jugendlichen im dritten Ländervergleich“
Angesichts des herrschenden Fachkräftemangels halten wir es für äußerst kontraproduktiv, talentierte junge Menschen von einem Studium abzuhalten.
Außerdem stehen Studiengebühren im klaren Widerspruch zum 1973 vom Deutschen Bundestag ratifizierten Sozialpakt der Vereinten Nationen[4], der für alle Menschen das Recht auf Bildung und insbesondere die Unentgeltlichkeit des Hochschulstudiums festschreibt.
Daher fordern wir Sie hiermit auf, den freien und unentgeltlichen Zugang zu Bildung wieder herzustellen, indem sämtliche am 18.05.2006 beschlossenen Änderungen des Bayerischen Hochschulgesetzes, die die Einführung von Studiengebühren zur Folge hatten, rückgängig gemacht werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Die Studierendenvertretungen der Münchener Hochschulen und Universitäten und der landesweite Zusammenschluss der Studierendenvertretungen(LAK) Bayern
Küsst die Faschisten!
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Cymru - 35
Champion
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Geschrieben am: 14.06.2009 um 22:10 Uhr
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Zitat von Phoenice: Deswegen hab ich mir eine Arbeit gesucht die ich zeitlich frei einteilen kann und so wenn ich mal viel
zu tuen hab nicht arbeiten muss und trotzdem Geld reinkommt.
Hast du denn da noch genug Zeit fürs Studium und Praktika?
Was studierst du denn und was für einen Nebenjob hast du?
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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RockBottom
Experte
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Geschrieben am: 16.06.2009 um 12:15 Uhr
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Zitat von Phoenice: Ich denke wir haben es in Deutschland noch gut mit unseren niedrigen Studiengebühren. Ich selbst
habe das Problem auch, dass mein Eltern mein Studium nicht finanzieren und ich alles selbst bezahle.
Ich wirtschafte hauptsächlich mit dem Kindergeld. Bafög bekommen ich nicht 
Deswegen hab ich mir eine Arbeit gesucht die ich zeitlich frei einteilen kann und so wenn ich mal viel
zu tuen hab nicht arbeiten muss und trotzdem Geld reinkommt.
Ich habe noch keine Verbesserungen an meiner Hochschule festgestellt seit die Gebühren eingeführt
wurden schade wäre finde ich gerecht gewesen.
Grüße Phoenice
Ich war anfangs sehr für die Studiengebühren. Mittlerweile habe ich allerdings selber die Feststellung gemacht, dass sich zu meiner Zeit an den Universitäten nicht all zu sehr verändert hat.
Die Darlehnleistungen für die Gebühren klappt nicht so reibungslos wie gedacht und für all die, die kein Bafög erhalten, ist das Leben mit über 1000€ zusätzlich im Jahr nicht zu berappen.
Und man bedenke noch, dass zu den eigentlichen Studiengebühren jedes jahr noch gute 150-400 Euro Verwaltungsgebühren anfallen.
An FHs in kleinern Städten ist es zudem gar nicht so leicht, sich einen Job zu ergattern und auch in vielen Studiengängen bleibt zeitlich keine große Freiheit was Arbeitszeiten betrifft.
Freundschaft vor Vaterland - And I thought my jokes were bad
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Thilo262 - 38
Halbprofi
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Dabei seit 12.2007
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Geschrieben am: 16.06.2009 um 13:11 Uhr
Zuletzt editiert am: 16.06.2009 um 13:13 Uhr
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Zitat:
Ich verweise aber nur mal auf Großbritannien: Dort sind die Studiengebühren erheblich höher. Und Stipendien sind auch eher begrenzt. Bildung ist und bleibt ein teures Gut.
Ist aber absolut bescheuert.
Deutschland ist eine Technologienation, ein Exportland an vorderer Stelle... wenn Fachkräfte importiert werden müssen, weil man zu kurzsichtig ist hier eine breite Bildungsschicht zu etablieren wird man auf lange Sicht verlieren, egal wie mans nimmt...
Knappe 5% Ausgaben für Bildung sind nicht genug, vor allem wenn dem knappe 15% für ALG gegenüber steht... ich rate mal ins Blaue und sage, dass davon nicht viel an Akademiker geht.
Planung hat nunmal keine Halbwertszeit von 4 Jahren.
Studiengebühren haben schon ihren Sinn, nur sind sie halt immer noch absolut ungerechtfertigt, wenn man sieht wie der Staat sein Geld ausgibt.
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Alexx91 - 33
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Geschrieben am: 16.06.2009 um 13:17 Uhr
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Zitat: Ich verweise aber nur mal auf Großbritannien: Dort sind die Studiengebühren erheblich höher. Und Stipendien sind auch eher begrenzt. Bildung ist und bleibt ein teures Gut. Es kann aber einfach nicht sein, dass intelligente Menschen, die einen Gymnasialabschluss ohne Probleme bekommen haben, plötzlich nicht studieren können...
Mich erinnert das etwas an Russland...jeder der Geld hat, steigt auf, sei er noch so blöd, und die armen Intelligenten bilden die Unterschicht
This is how an angel dies, blame it on my own sick pride.
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Polaris
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Dabei seit 07.2006
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Geschrieben am: 16.06.2009 um 14:32 Uhr
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Zitat von RockBottom: Ich war anfangs sehr für die Studiengebühren. Mittlerweile habe ich allerdings selber die Feststellung gemacht, dass sich zu meiner Zeit an den Universitäten nicht all zu sehr verändert hat.
Die Darlehnleistungen für die Gebühren klappt nicht so reibungslos wie gedacht und für all die, die kein Bafög erhalten, ist das Leben mit über 1000€ zusätzlich im Jahr nicht zu berappen.
Und man bedenke noch, dass zu den eigentlichen Studiengebühren jedes jahr noch gute 150-400 Euro Verwaltungsgebühren anfallen.
An FHs in kleinern Städten ist es zudem gar nicht so leicht, sich einen Job zu ergattern und auch in vielen Studiengängen bleibt zeitlich keine große Freiheit was Arbeitszeiten betrifft.
Zudem können die Universitäten das Studiengebührengeld nicht da einsetzen, wo sie es brauchen, sondern müssen das für bestimmte Zwecke verwenden, wo es oft unnötig verschwendet wird
Patriotismus ist die Tugend der Bosheit! (Oscar Wilde)
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RockBottom
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Geschrieben am: 16.06.2009 um 15:00 Uhr
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Zitat von Alexx91: Zitat: Ich verweise aber nur mal auf Großbritannien: Dort sind die Studiengebühren erheblich höher. Und Stipendien sind auch eher begrenzt. Bildung ist und bleibt ein teures Gut. Es kann aber einfach nicht sein, dass intelligente Menschen, die einen Gymnasialabschluss ohne Probleme bekommen haben, plötzlich nicht studieren können...
Mich erinnert das etwas an Russland...jeder der Geld hat, steigt auf, sei er noch so blöd, und die armen Intelligenten bilden die Unterschicht
Bei Vergleichen mit anderen Ländern ist auch folgendes zu beachten.
Gerade bei dem Paradebeispiel USA ist es auch möglich ohne horende Studiengebühren an einer Uni zu studieren. Gebühren bis zu 20000 Dollar im Jahr gibts es nämlich nur an Privatuniversitäten.
Zudem ist in vielen Ländern auch der Lebensstil dafür verantwortlich, dass schon von Kind auf für ein späteres Studium gespart wird, sowie wir mittlerweile auch privat für die Rente absichern.
Freundschaft vor Vaterland - And I thought my jokes were bad
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