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Forum / Young Life
Grundschulempfehlung unverbindlich- Hauptschulen jetzt leer

teacher-1
Champion
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Geschrieben am: 07.04.2012 um 11:28 Uhr
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Zitat von Analogfan82:
Es kommt auch daher dass der Hauptschüler schon seit beinahe 12 Jahren auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr gefragt ist ausser für irgendwelche "Billig"-Jobs und ich habe die letzten 12 Jahre exakt diese Erfahrung machen dürfen und meine Noten waren gut beim Abschluss anno 1998.
Ne, da muss ich Dir leider auch massiv widersprechen. Da ich im beruflichen Schulwesen arbeite, sehe ich ganz genau, wie viele Schüler und Klassen mit Hauptschulabschluss und entsprechenden Lehrverträgen jedes Jahr neu bei uns anfangen. Da geht es überhaupt nicht um Billig-Jobs, sondern um ganz normale Ausbildungsverträge im gewerblichen Bereich (ganz egal ob im Bau, im Metall-, Holzbereich oder anderswo). Warum Deine eigenen Erfahrungen da andere gewesen sind, das vermag ich nicht zu sagen, weil ich selbst in diesem System erst seit 1998 arbeite und insofern in der Zeit erst meinen beruflichen Einstieg hatte; für alle Folgejahre bis heute kann ich das aber beurteilen.Möglicherweise sorgt aber auch der demographische Wandel für Entspannung. Die Firmen haben weniger Auswahl bei den Jugendlichen, denn es gibt insgesamt weniger junge Leute und so gesehen könnte ein ordentlicher Hauptschulabschluss (den man gerade abzuschaffen gedenkt) auch immer öfter reichen, um eine Ausbildungsstelle in einem soliden Beruf zu bekommen.
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Marigoldi - 65
Halbprofi
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Geschrieben am: 07.04.2012 um 11:41 Uhr
Zuletzt editiert am: 07.04.2012 um 11:51 Uhr
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Zitat von sabbse: Zitat von Marigoldi:
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Woher kommt es das jemand Abi machen möchte, obwohl er nicht studieren möchte und nicht hochbegabt ist. Weil man höher angesehen ist mit Abi. Nach meiner Meinung wird das Abi überbewertet.
Also ich mach Abi eher aus dem Grund, weil ich mir alles offen halten möchte. Ich will zwar "nur" eine Ausbildung machen, aber was ist, wenns mir in 5 Jahren doch einfällt, dass ich studieren will? Dann hab ich mein Abi schon. Und zwar das allgemeinbildende Abitur und kann somit im Prinzip alles studieren, was ich will.
Aber momentan reicht mir eine Ausbildung. Ich hätte mir zwar drei Jahre sparen können, aber in der 5.Klasse wollte ich noch lieber mit meinen Freunden auf die Schule gehen. Geschadet hats mir nicht. Ich hatte zwar auch meine typischen pubertären Phasen, in denen ich keine Lust hatte zu lernen, aber es hat auch einem Albert Einstein nichts geschadet, mal sitzen zu bleiben. Zudem hätte es bei mir dank doppeltem Jahrgang nicht mal was ausgemacht, wenn ich sitzengeblieben wäre. Wenns auf dem Gymnasium aber gar nicht geklappt hätte, dann wäre ich halt auf die Realschule gegangen.
Ob man höher angesehen ist mir Abitur will ich so nicht sagen. Die ganzen Leute, die studiert haben und sich evt. Doktor oder gar Professor nennen dürfen, die sind höher angesehen. Aber ob jemand, der Abitur gemacht hat und danach "nur" eine Ausbildung, der gilt allgemein eigentlich nicht als höher angesehen, da er nur eine Ausbildung gemacht hat. Solche Leute werden eher dann als zu dumm zum Studieren bezeichnet.
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Da gibts aber auch noch das Argument das man den Eltern finanziell länger auf der Tasche liegt, obwohl man schon volljährig ist.Mancher wünscht sich wenn er 20 ist, er hätte mehr Geld in der Tasche Da ist der Hauptschüler mit Ausbildung dann schneller und selbstständiger.
Und ein nicht unerheblicher Teil der Studenten bricht wegen einer Schwangerschaft das Studium ab. Da haben sie dann nicht mal eine Ausbildung in der Tasche.
Optionen für eine zweite Ausbildung hat man auch ohne Abi. Ich hab auch zwei Ausbildungen hintereinander gemacht. Und dann mit 45 noch eine.
Und da ist dann auch noch die Frage ob man das Privatleben und Familie immer weiter wegschieben möchte für die Karriere. Das was das Leben schön macht ist doch der Umgang mit Freunden und Familie. Dafür muss man dann aber Zeit haben. Wer einen Burnout bekommt hat da vieles vernachlässigt.
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teacher-1
Champion
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Dabei seit 02.2007
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Geschrieben am: 07.04.2012 um 15:49 Uhr
Zuletzt editiert am: 07.04.2012 um 15:54 Uhr
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Hm - ich würde schon sagen, dass wer von seinem geistigen Vermögen dazu in der Lage ist, dass der möglichst auch den höchsten Schulabschluss machen sollte. Die jungen Leute wissen heutzutage immer weniger, was sie beruflich eigentlich machen wollen und mit dem Abitur hält man sich nun einmal alle Türen offen. Es ist auch ein vollkommener Irrtum zu meinen, dass man mit dem Abitur nun zwangsläufig auch studieren müsse. Das Argument den Eltern auf der Tasche zu liegen, das zieht meines Erachtens nicht wirklich, denn wer Kinder in die Welt setzt, der will normalerweise auch, dass sie die bestmöglichen Chancen gemäß ihren Begabungen haben und da sollte es Eltern eigentlich die Sache wert sein, die Kinder auch zwei oder fünf Jahre länger zu finanzieren. Es kann nicht darum gehen, wann man schneller selbstständig ist und Geld verdient, sondern es geht bei jungen Leuten meines Erachtens darum, dass sie möglichst beruflich am Ende das tun, was ihren Begabungen entspricht, was ihnnen auch Spaß macht und da ist es kein Kriterium möglichst schnell in Lohn und Brot zu kommen. Man sollte immer bedenken, dass man das, was man beruflich wählt, dann auch die nächsten 45 Jahre lang zu tun hat. Drei Ausbildungen hintereinander zu machen, das halte ich nicht unbedingt für den Königsweg. Im übrigen kann man auch als Student ein Privatleben führen und die meisten Leute bringen ein Abitur, ein nachfolgendes Studium und auch eine Familie durchaus unter einen Hut. Hier sollte man keine Probleme konstruieren, die es so meines Erachtens nicht gibt. Das hängt immer an einem selbst, ob man das will oder eben nicht. Ich habe selbst zwei Geschwister, die beide studiert haben und die auch jeweils eine Familie mit Kindern haben. Freilich realisiert sich das durch das Studium ein klein wenig später, aber das muss kein Fehler sein.
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Marigoldi - 65
Halbprofi
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Dabei seit 05.2009
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Geschrieben am: 08.04.2012 um 18:53 Uhr
Zuletzt editiert am: 08.04.2012 um 19:11 Uhr
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Ja natürlich wollen Eltern den Kinderrn die besten Chancen geben. Wenn die Eltern nur Durchschnittsverdiener sind können sie ihre Kinder nicht so stark finanziell unterstützen. Das bedeutet das diese erst 4-9 Jahre später einen Führerschein haben und ein eigenes Auto und auch andere Dinge sich zuerst mal nicht leisten können. Wenn man eine Ausbildung gemacht hat und einen guten Arbeitsplatz hat, dann kann man sich die Abendschule und ähnliches selbst finanzieren. Man ist da auch nicht auf staatliche Unterstützung angewiesen.
Auch viele Studienenden wechseln nach einigen Semestern das Studienfach. Und ob es der richtige Beruf ist sieht man erst wenn man einige Zeit gearbeitet hat. Man muss sich da irgendwann arangieren mit dem Beruf den man hat.
Manche finden auch eine sinnvolle Nebenbeschäftigung die dann mehr zu ihnen passt, die sie aber lieber nicht in Vollzeit ausüben wollen, weils sonst nicht mehr soviel Spaß macht. Oder sie machen das Hobby zum Beruf.
Wichtig ist das man nicht in einem Beruf bleiben muss der einen irgendwann so anstrengt, weils nicht den Begabungen und Neigungen entspricht, das man dann dadurch krank wird. Da hilft es dann nicht weiter wenn man wegen einem höheren Verdienst in diesem Bereich bleibt.
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