Community
Szene & News
Locations
Impressum
|
Forum / Young Life
Grundschulempfehlung unverbindlich- Hauptschulen jetzt leer

Marigoldi - 65
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 05.2009
345
Beiträge
|
Geschrieben am: 04.04.2012 um 17:27 Uhr
Zuletzt editiert am: 04.04.2012 um 17:39 Uhr
|
|
Zitat von romanos: Bei mir wollte einer abi machen, der von der Hauptschule kam - er wusste weder was "socken", noch "kacheln" sind und meinte, dass die juden selbst am holocaust schuld seien.
/thread
-----------------------------------------------------------------------------
Woher kommt es das jemand Abi machen möchte, obwohl er nicht studieren möchte und nicht hochbegabt ist. Weil man höher angesehen ist mit Abi. Nach meiner Meinung wird das Abi überbewertet.
Jeder der die Schule nur mit Nachhilfe und Klasse wiederholen schafft ist auf der falschen Schule. Wobei er mit viel Fleis auf dem zweiten Bildungsweg viel erreichen kann.
Es gibt übrigens auch judenfeindliche Abiturienten.
|
|
Marigoldi - 65
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 05.2009
345
Beiträge
|
Geschrieben am: 04.04.2012 um 17:39 Uhr
|
|
Zitat von D-Photograph: Zitat von Marigoldi: Jeder Jugendliche lernt unterschiedlich leicht. Die Schulform sollte der Begabung angepasst sein.
´Wer nicht so leicht lernt sollte auf einer entsprechenden Schule sein, damit er nicht überfordert wird finde ich.
Es gibt ja noch den zweiten Bildungsweg wo viele Hauptschüler nach entsprechender Fachschule Abitur machen können. Man muss sich nicht in der 5. Klasse festlegen lassen nur weil man auf die Hauptschule geht. Viele Hauptschüler machen trotzdem Karriere.
ist ja schön und jetzt ?
----------------------------------------------------------------------------------------------
In der Zeitung habe ich gelesen das dieses Jahr mindestens 5% weniger auf den Haupschulen angemeldet wurden. Manche Hauptschulen haben nur 8 Schüler in der 5. Klasse nächstes Jahr.
Natürlich werden in den nächsten 3 Jahren einige davon in die Hauptschule zurückkommen. Aber sie werden sich dann als Versager fühlen.
|
|
teacher-1
Champion
(offline)
Dabei seit 02.2007
5594
Beiträge
|
Geschrieben am: 04.04.2012 um 17:45 Uhr
Zuletzt editiert am: 05.04.2012 um 06:27 Uhr
|
|
Um einmal ein wenig Licht in das babylonische Sprachengewirr zu bringen :
Das Kultusministerium (KM) gibt auf diversen Ebenen dem Druck der Wirtschaft und der Bevölkerung nach und senkt Hürden für bestimmte Schularten ab. Es ist überhaupt nicht nur die Grundschule, sondern es sind auch Schularten wie beispielsweise die Zweijährige Berufsfachschule, die zum Realschulabschluss führt, an der man ab dem kommenden Schuljahr keinerlei notentechnische Eintrittshürde mehr hat. D. h. jeder darf es versuchen, auch wenn sein Hauptschulabschluss bei 4,3 liegt (oh ja, damit hat man noch bestanden, nur für diejenigen, die das nicht wissen sollten). In anderen Schularten senkt man das Prüfungsniveau ab, das gilt übrigens auch für die normalen Gymnasien, für berufsvorbereitende Schularten usw.
Was ist der Hintergrund? Im Grunde pfeifen es die Spatzen von Dächern, dass der demographische Wandel bald zuschlagen wird. Es wird einen massiven Abbruch bei den Schülerzahlen geben, Schulstandorte werden infrage stehen uind man versucht - nachdem der Zusammenbruch der Hauptschule nicht mehr aufzuhalten war - über das Konzept der Gemeinschaftsschule und der Werkrealschule eine Antwort darauf zu finden. Hinzu kommt, dass die Wirtschaft dringend weiterhin höher qualifizierte junge Leute benötigt, vor allem Ingenieure und dass sie schon gegenwärtig nicht richtig weiß, wie sie ihren Bedarf decken soll. Also wird Druck auf das Bildungssystem und die Politik ausgeübt. Ähnliches gilt für die Eltern und damit für die Gesellschaft. Es war die Gesellschaft selbst, die den Hauptschulabschluss zum "Klippschulabschluss" durch Stammtischparolen, dumme Pressekommentare usw. abgewertet hat. Niemand der Lehrer hat sich daran beteiligt, nein es waren die Leute und damit die Gesellschaft selbst, die sich einbilden alle Bildungsexperten zu sein, weil sie einmal auf einer Schule gewesen sind. Man hat diese Schulart über Jahre hinweg in den Dreck gezogen und systematisch kaputt geredet. Nun ist sie kaputt und alles wundert sich - ein merkwürdiges Verhalten. Hinzu kommen nach wie vor Ideen von Eltern, wonach es der Nachwuchs einmal besser haben solle und es zu mehr bringen solle als man selbst, das spielt vor allem in den ländlicheren Regionen eine nicht unerhebliche Rolle. Ergo wird alles daran gesetzt, dass der Nachwuchs mindestens den Realschulabschluss schafft, um dann auf einem TG, WG oder SG doch noch das Abitur zu versuchen. Das passt dann wunderbar mit den vorher beschriebenen Forderungen der Wirtschaft zusammen. Das sind die Fakten.
Ob man diese Entwicklung nun sinnvoll findet oder eben nicht, das ist eine ganz eigene Diskussion. Fakt ist, dass es keineswegs der Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung ist, der die Hauptschulen nun leer werden lässt. Das hat ursächlich nicht allzu viel miteinander zu tun. In der Stadt Tübingen gab es beispielsweise zuvor schon kaum noch Hauptschüler, weil der Druck der Eltern die Lehrer hat nachgiebig werden lassen und die haben eben bessere Empfehlungen ausgesprochen. Ähnliche Vorgehensweisen sind mir in krasser Weise aus Bayern bekannt, wo Hauptschullehrer es zunehmend verweigern sich mit Eltern anzulegen, die offensichtlich massiven Einfluss auf die Empfehlung der Grundschule ausüben.
Ich selbst sehe die Entwicklung mit Sorge, denn eines ist hoffentlich klar: Die jüngeren Generationen sind nicht dümmer als die vorhergehenden, sie sind aber auch nicht signifikant schlauer. Das dürfte sich ungefähr die Waage halten. Will man also mehr höhere Schulabschlüsse generieren - und das ist das Ansinnen der Wirtschaft, weiter Teile der Bevölkerung und auch des KM - so geht das nur über eine Absenkung des Niveaus und genau das findet statt. Dass man darüber hinaus vor ein paar Jahren schon in Schwäbisch-Gmünd ein Hochbegabtengymnasium eingerichtet hat, einen Zug, der seitdem an mehreren Standorten umgesetzt wurde - ein Schelm, der Böses dabei denkt.
|
|
Ketzu - 38
Experte
(offline)
Dabei seit 11.2008
1535
Beiträge
|
Geschrieben am: 05.04.2012 um 01:03 Uhr
|
|
Zitat von SavanTorian:
ketzu, dein weltartikel von 2010 scheint etwas überholt zu sein, es gibt mehr studenten, denn je. wenn du schon welt.de artikel als quelle heranziehst, dann bitte nicht aus der steinzeit.
Du glaubst das Problem hat sich innerhalb von nur 2 Jahren gelöst, weil sich seither so viel in der Bildungspolitik und im Bewusstsein getan hat? Andererseits könnte man natürlich raten und glauben es hat was mit doppelten Jahrgängen zu tun wenn die absolute Zahl an Studenten steigt, was sich sicher nie ausgleichen wird wenn der Anteil gleich bleibt.
Ansonsten ging es mir um was anderes: Ich habe gefordert da man Zugang zum Gymnasium stärker reguliert und auch den Zugang zum Studium. Wo glaubst du landen wir wenn wir den Nachschub an Studenten direkt so abwürgen? Sicher wieder im "Mehr Studenten als je zuvor" Bereich und sicher nicht im "Scheiße es sind zu wenige..." wie vor gerademal 2 Jahren. (Und den ganzen Jahren davor)
Zitat von Marigoldi: Leider muss ein Akkademiker wenn er eine ensprechende Arbeitsstelle bekommen hat, dann von einem einfachen Handwerker ( oft nur mit Hauptschulabschluss) lernen wie dies und jenes praktisch funktioniert
Wenn er Handwerker wird sicher. Wenn er in seinem Arbeitsgebiet bleibt ist das eher unwahrscheinlich. In den Gebieten werden schon sehr lange häufiger Akademiker eingestellt.
Zitat von Marigoldi: Mittlerweile will man den Beruf der Erzieherin auch schon durch ein Studium aufwerten. Ob die Erzieher wohl besser werden wenn man sie jahrelang mit Wissen vollstopft?
Dann muss man das Studium in diesen Bereichen eben Praxisnäher gestalten, wünschenswert ist es eventuell trotzdem das eine Erzieherin tatsächlich einschätzen kann ob diese oder jene Maßnahme nun Psychologisch sinnvoll ist oder ein Psychologisch auffälliges Kind oder ein fördernötigeres Kind eher zu erkennen.
Eine Meinung vertreten, heißt nicht sie zu teilen, sondern versuchen sie zu verstehen.
|
|
SavanTorian
Profi
(offline)
Dabei seit 10.2011
828
Beiträge
|
Geschrieben am: 05.04.2012 um 11:57 Uhr
|
|
Zitat von Ketzu: Zitat von SavanTorian:
ketzu, dein weltartikel von 2010 scheint etwas überholt zu sein, es gibt mehr studenten, denn je. wenn du schon welt.de artikel als quelle heranziehst, dann bitte nicht aus der steinzeit.
Du glaubst das Problem hat sich innerhalb von nur 2 Jahren gelöst, weil sich seither so viel in der Bildungspolitik und im Bewusstsein getan hat? Andererseits könnte man natürlich raten und glauben es hat was mit doppelten Jahrgängen zu tun wenn die absolute Zahl an Studenten steigt, was sich sicher nie ausgleichen wird wenn der Anteil gleich bleibt.
Ansonsten ging es mir um was anderes: Ich habe gefordert da man Zugang zum Gymnasium stärker reguliert und auch den Zugang zum Studium. Wo glaubst du landen wir wenn wir den Nachschub an Studenten direkt so abwürgen? Sicher wieder im "Mehr Studenten als je zuvor" Bereich und sicher nicht im "Scheiße es sind zu wenige..." wie vor gerademal 2 Jahren. (Und den ganzen Jahren davor)
deutschland wird immer durchschnittlicher, wenn jede/r an die uni drängt. (ja, der satz schreit nach einer kritik.. ) wie schon geschrieben, bei manchen wäre eine lehre sicher besser... ich habe gehört, dass es auch einen mangel an guten handwerkern und facharbeitern gibt. aber da gibts ja noch die polen, aber die arbeiten, so traurig das auch ist, mittlerweile um klassen besser (link . oder wir ziehen in zukunft ingenieure heran, die ihr fachgebiet auf die fluidmechanik gelegt haben, um eine saubere gas/wasser installation zu machen. aber nein, halt, ich hatte es vergessen. die sind ja an der uni, theoretiker und nicht in der lage, eine rohrzange in die hand zu nehmen.
2 ▼ 4 0
|
|
Marigoldi - 65
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 05.2009
345
Beiträge
|
Geschrieben am: 05.04.2012 um 16:53 Uhr
|
|
Was die Misere bei den Erziehern ist, ist nicht die mangelnde Qualifikation. Sondern ein zu enger Personalschlüssel.
Wenn ich nur an das Warum- Fragealter mit ca 4 Jahren denke. Könnte eine Erzieherin dem gerecht werden auch wenn sie nur 8 Kinder zu betreuen hätte? Es ist eine Utopie wenn man denkt eine Erzieherin könnte da die Rolle einer aufmerksamen Mutter einnehmen. Aber das ist ein anderes Thema.
|
|
39 - 30
Champion
(offline)
Dabei seit 07.2009
7448
Beiträge
|
Geschrieben am: 05.04.2012 um 17:06 Uhr
|
|
Wer braucht schon nen zweiten Bildungsweg, wenn man nach dem Hauptschulabschluss auch noch den ersten Bildungsweg gehen kann?
Achtung: Kraftpakets Beiträge sind, egal mit wessen Zustimmung, grundsätzlich unügltig!
|
|
Marigoldi - 65
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 05.2009
345
Beiträge
|
Geschrieben am: 05.04.2012 um 17:06 Uhr
Zuletzt editiert am: 05.04.2012 um 17:07 Uhr
|
|
Zitat von Marigoldi: Leider muss ein Akkademiker wenn er eine ensprechende Arbeitsstelle bekommen hat, dann von einem einfachen Handwerker ( oft nur mit Hauptschulabschluss) lernen wie dies und jenes praktisch funktioniert
Zitat Ketzu;
Wenn er Handwerker wird sicher. Wenn er in seinem Arbeitsgebiet bleibt ist das eher unwahrscheinlich. In den Gebieten werden schon sehr lange häufiger Akademiker eingestellt.
-------------------------------------------------------
Ich hab hier an Ingenieure im technischen Bereich z.B. gedacht. Da hab ich schon Geschichten gehört von Arbeitern die sich über die Naivität von Hochschulabsolventen aufgeregt haben. Und sinnvolle Verbesserungsvorschläge in den Betrieben kommen nicht nur von Akademikern.
|
|
Crcssnn
Champion
(offline)
Dabei seit 11.2008
3075
Beiträge
|
Geschrieben am: 05.04.2012 um 20:57 Uhr
|
|
Zitat von Marigoldi: Jeder Jugendliche lernt unterschiedlich leicht. Die Schulform sollte der Begabung angepasst sein.
´Wer nicht so leicht lernt sollte auf einer entsprechenden Schule sein, damit er nicht überfordert wird finde ich.
Diese Kinder gibt es in Skandinavien auch. Der ein oder andere mag nun anführen, dass dort weniger Migraten rumlaufen und die Bevölkerungsdichte gering ist, aber bei deinen klappt es wunderbar mit einem eingliedrigen Schulsystem.
Aber wo du schon Überforderung ansprichst: was ist mit Unterforderung?
Zitat von Marigoldi: Es gibt ja noch den zweiten Bildungsweg wo viele Hauptschüler nach entsprechender Fachschule Abitur machen können. Man muss sich nicht in der 5. Klasse festlegen lassen nur weil man auf die Hauptschule geht. Viele Hauptschüler machen trotzdem Karriere.
Wieso sich die Mühe machen? Einfach warten, bis sich die Leistung manifestiert und das ist leider nicht im Alter von 10 Jahren möglich. Der beste Schüler meiner Grundschulklasse dreht seine zweite Ehrenrunde. Hätte man später ausgesiebt in der achten Klasse, hätte er wahrscheinlich einen guten Realschulabschluss geschafft, mit dem man eindeutig mehr machen kann als mit einem Hauptschulabschluss.
|
|
Marigoldi - 65
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 05.2009
345
Beiträge
|
Geschrieben am: 06.04.2012 um 11:10 Uhr
|
|
Es ist meist günstiger wenn man sich mit der Entscheidung Zeit lässt. Ich finde sogar das es manchmal gut ist zuerst nur Hauptschule und eine Ausbildung zu machen.
Ein guter Ausbildungsabschluss ist gleichwertig mit dem Realschulabschluss. Man kann sich in der Berufsschule eine entsprechende Bescheinigung ausstellen lassen. Dann kann man wenn man möchte ein Fachabitur dranhängen.
|
|
teacher-1
Champion
(offline)
Dabei seit 02.2007
5594
Beiträge
|
Geschrieben am: 06.04.2012 um 17:28 Uhr
|
|
Zitat von Marigoldi: Es ist meist günstiger wenn man sich mit der Entscheidung Zeit lässt. Ich finde sogar das es manchmal gut ist zuerst nur Hauptschule und eine Ausbildung zu machen.
Ein guter Ausbildungsabschluss ist gleichwertig mit dem Realschulabschluss. Man kann sich in der Berufsschule eine entsprechende Bescheinigung ausstellen lassen. Dann kann man wenn man möchte ein Fachabitur dranhängen.
Halt, das geht mir ein wenig zu schnell, was Du da so schreibst. Es ist zwar richtig, dass über einen guten Abschluss einer Ausbildung in Verbindung mit einem ordentlichen Hauptschulabschluss die mittlere Reife bescheinigt wird und es ist auch richtig, dass solche Schüler danach den zweiten Bildungsweg beschreiten können, aber es ist auch Fakt, dass sie es sehr schwer haben. Sie sind nämlich fachlich nicht da, wo sie sein müssten, um das wirklich gut zu schaffen. Hier klafft schon eine Lücke, die solche Schüler durch Fleiß und Arbeit ohne Frage schließen können, aber das müssen sie neben dem Unterricht der Schule selbst tun. Da ich in diesem System arbeite, kann ich mir diesbezüglich ein Urteil erlauben: Viele schaffen das, weil sie eben richtig "Gas geben", viele scheitern aber auch immer wieder, müssen teilweise wiederholen usw. So einfach und easy, wie Du das also darstellst, ist das ganz und gar nicht.
|
|
Analogfan82 - 42
Champion
(offline)
Dabei seit 09.2006
2036
Beiträge
|
Geschrieben am: 07.04.2012 um 10:15 Uhr
|
|
Zitat von SavanTorian: Zitat von Marigoldi: Nicht jeder der Abitur macht studiert dann auch. Ich weis nicht was man mit einem schlechten Abitur anfangen kann. Aber vielleicht sind hier einige die da Erfahrungen gemacht haben.
Tatsache ist das heute ein Hauptschüler von vielen als minderbemittelt eingestuft wird. Und Tatsache ist das man auch einen guten Ausbildungplatz bekommt, wenn man auf der Hauptschule fleißig war.
Warum soll man einige Jahre auf dem Gymnasium verschwenden, und auf viele Hobbys verzichten wenn man auch einfacher zu einem guten Beruf kommt.
Mir geht es eigentlich darum, das ein Hauptschüler nicht zwangsläufig dumm ist. Und das sich da die geselschaftliche Einstellung ändern sollte. Wer geht schon freiwillig auf die Hauptschule auch wenn er nur einen einfachen Beruf lernen will. Da traut sich doch kaum einer zuzugeben das er nur Hauptschüler ist.
vielleicht hat das auch damit zu tun, dass die hauptschule heute mehr als ein sammelsurium der nicht integrierten gesehen wird, oder jener, die sich nicht intergrieren wollen (leistungsverweigerer, immigranten, etc). da ist aber auch das schulsystem selber schuld, das verschlafen hat, eben solche speziell zu fördern, BEVOR diese ins deutsche schulsystem eingegliedert werden. vielleicht sollte man endlich anfangen, den ursachen nachzugehen, anstelle immer an den symptromen herumzupfuschen.
bsp: kommt ein polnischer schüler mit schlechten deutschkenntnissen in eine hauptschule, der im eigenen land eine hohe schule (oberschule) besucht hat, ist definitiv das deutsche system schuld. hätte man diesem schüler einen deutschkurs gegeben, sodass er auf dem gymnasium mitkommt (es hakt oft gewaltig an den sprachkenntnissen), dann wäre das auch kein problem.
ich geben dir recht, das deutsche schulsystem polarisiert zu oft und nimmt sich nicht für individualfälle zeit.
Es kommt auch daher dass der Hauptschüler schon seit beinahe 12 Jahren auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr gefragt ist ausser für irgendwelche "Billig"-Jobs und ich habe die letzten 12 Jahre exakt diese Erfahrung machen dürfen und meine Noten waren gut beim Abschluss anno 1998.
http://daniels-modellwelt.npage.de ---> Einfach mal reinschauen, Besucher sind willkommen ;-)
|
|
Marigoldi - 65
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 05.2009
345
Beiträge
|
Geschrieben am: 07.04.2012 um 10:59 Uhr
Zuletzt editiert am: 07.04.2012 um 11:01 Uhr
|
|
Da hab ich andere Erfahrungen gemacht . Eines meiner Kinder hat einen guten Hauptschulabschlus. Note 2,1 glaube ich. Ich hab ihm gesagt er soll probieren ob er eine Ausbildungsstelle bekommt, wenn nicht kann er ja immer noch die Werkrealschule machen.
Da er eine gute Beratung bei der Bewerbungswerkstatt des Arbeitsamt hatte , hatte er viele Vorstellungsgespräche. Im Endeffekt hatte er dann 7 Zusagen. Er ist nun schon einige Jahre Industriemechaniker in einer gro0en Firma. Dazu muss ich aber noch sagen, das die Lehrstellenbewerbungen bei den großen Firmen bis Septemer eigereicht werden mußten.
Er macht nun übrigens den Elektrotechniker am Wochenende neben seiner Berufstätigkeit. Von der Realschule ist er in der 5. Klasse abgegangen weil er eine Rechtschreibschwäche hat die noch nicht als Legastenie eingeordnet wird. Und deshalb das Vokabellernen in Englisch so lernintensiv war, daß er kaum für andere Fächer mehr lernen konnte.
|
|
Marigoldi - 65
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 05.2009
345
Beiträge
|
Geschrieben am: 07.04.2012 um 11:07 Uhr
|
|
Zitat von teacher-1: Zitat von Marigoldi: Es ist meist günstiger wenn man sich mit der Entscheidung Zeit lässt. Ich finde sogar das es manchmal gut ist zuerst nur Hauptschule und eine Ausbildung zu machen.
Ein guter Ausbildungsabschluss ist gleichwertig mit dem Realschulabschluss. Man kann sich in der Berufsschule eine entsprechende Bescheinigung ausstellen lassen. Dann kann man wenn man möchte ein Fachabitur dranhängen.
Halt, das geht mir ein wenig zu schnell, was Du da so schreibst. Es ist zwar richtig, dass über einen guten Abschluss einer Ausbildung in Verbindung mit einem ordentlichen Hauptschulabschluss die mittlere Reife bescheinigt wird und es ist auch richtig, dass solche Schüler danach den zweiten Bildungsweg beschreiten können, aber es ist auch Fakt, dass sie es sehr schwer haben. Sie sind nämlich fachlich nicht da, wo sie sein müssten, um das wirklich gut zu schaffen. Hier klafft schon eine Lücke, die solche Schüler durch Fleiß und Arbeit ohne Frage schließen können, aber das müssen sie neben dem Unterricht der Schule selbst tun. Da ich in diesem System arbeite, kann ich mir diesbezüglich ein Urteil erlauben: Viele schaffen das, weil sie eben richtig "Gas geben", viele scheitern aber auch immer wieder, müssen teilweise wiederholen usw. So einfach und easy, wie Du das also darstellst, ist das ganz und gar nicht.
-----------------------------------------------------------------------------------
Ja aber in diesem Bereich finden sich zur Zeit nur die Schüler die sich auch auf dem Gymnasium schwertun würden. Arbeitshaltung beim Lernen ist da sehr wichtig.
Aber im Endeffekt ist dieser Bildungsweg viel praxisbezogener. Er wird von Hochbegabten eigentlich sogut wie nie beschritten. Es wäre aber doch auch für höherbegabte sinnvoll manches praktisch von der Pike auf zu lernen.
|
|
sabbse
Team-Ulmler
(offline)
Dabei seit 01.2006
5471
Beiträge
|
Geschrieben am: 07.04.2012 um 11:11 Uhr
Zuletzt editiert am: 07.04.2012 um 11:11 Uhr
|
|
Zitat von Marigoldi:
-----------------------------------------------------------------------------
Woher kommt es das jemand Abi machen möchte, obwohl er nicht studieren möchte und nicht hochbegabt ist. Weil man höher angesehen ist mit Abi. Nach meiner Meinung wird das Abi überbewertet.
Also ich mach Abi eher aus dem Grund, weil ich mir alles offen halten möchte. Ich will zwar "nur" eine Ausbildung machen, aber was ist, wenns mir in 5 Jahren doch einfällt, dass ich studieren will? Dann hab ich mein Abi schon. Und zwar das allgemeinbildende Abitur und kann somit im Prinzip alles studieren, was ich will.
Aber momentan reicht mir eine Ausbildung. Ich hätte mir zwar drei Jahre sparen können, aber in der 5.Klasse wollte ich noch lieber mit meinen Freunden auf die Schule gehen. Geschadet hats mir nicht. Ich hatte zwar auch meine typischen pubertären Phasen, in denen ich keine Lust hatte zu lernen, aber es hat auch einem Albert Einstein nichts geschadet, mal sitzen zu bleiben. Zudem hätte es bei mir dank doppeltem Jahrgang nicht mal was ausgemacht, wenn ich sitzengeblieben wäre. Wenns auf dem Gymnasium aber gar nicht geklappt hätte, dann wäre ich halt auf die Realschule gegangen.
Ob man höher angesehen ist mir Abitur will ich so nicht sagen. Die ganzen Leute, die studiert haben und sich evt. Doktor oder gar Professor nennen dürfen, die sind höher angesehen. Aber ob jemand, der Abitur gemacht hat und danach "nur" eine Ausbildung, der gilt allgemein eigentlich nicht als höher angesehen, da er nur eine Ausbildung gemacht hat. Solche Leute werden eher dann als zu dumm zum Studieren bezeichnet.
Ich darf jetzt close schreiben, ohne ne Kopfnuss zu bekommen! :)
|
|
Forum / Young Life
|