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Gibt es einen Gott?

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goldenI
Experte (offline)

Dabei seit 12.2004
1581 Beiträge

Geschrieben am: 28.12.2006 um 17:01 Uhr
Zuletzt editiert am: 28.12.2006 um 17:05 Uhr

Zitat von GreenGecko12:

@goldenI
na, also die pascalsche wette ist für mich eher entscheidungshilfe als beweis...

und dass man schon etwas zu verlieren hat... klar, man ist durch gebote eingeschränkt und man sollte einige dinge nicht tun. aber ich lebe ganz normal! und ich denke, wir menschen sind mehr von dem gesetz als von unserer religion eingeschränkt. und klar, auf beiden seiten VERLIERT und GEWINNT man etwas, wie die studie zeigt sind die werte bei atheisten und theisten etwa gleich, ergo kürzen sich die vor- und nachteile heraus, woraufhin wir wieder auf 0 kommen.

und diese argumente sind dem 21. jahrhundert wirklich nicht gerecht. Warum sollte ein christlicher forscher weniger ergebnisse bekommen als ein atheistischer? der moderne glauben erlaubt es auch, nachforschungen anzustellen.

ich finde die kritik nicht gerechtfertigt.

Okay, ich erklär es dir. ;-)

Die Pascalsche Wette ist eine rein theoretische Fallunterscheidung. Was du und ich dabei glauben, spielt vorerst keine Rolle. Auch etwaige Einschränkungen des Glaubens auf das Leben im Diesseits lassen wir mal der Einfachheit halber außen vor.

So, nun wird die Behauptung aufgestellt, es gäbe zwei vorstellbare Möglichkeiten:

1. Gott existiert.
2. Gott existiert nicht.

Daraus folgt die Unterscheidung von vier möglichen Fällen:

1.a) Man glaubt an Gott - Gott existiert -> Paradies usw. nach dem Tod, +++
2.a) Man glaubt an Gott - Gott existiert nicht -> nichts nach dem Tod, 000
1.b) Man glaubt nicht an Gott - Gott existiert -> Hölle usw. nach dem Tod, ---
2.b) Man glaubt nicht an Gott - Gott existiert nicht -> nichts nach dem Tod, 000

Wenn man also glaubt, geht es positiv oder neutral aus, und wenn man nicht glaubt, geht es negativ oder neutral aus. Also kann man garnicht verlieren, wenn man glaubt und man kann garnicht gewinnen, wenn man nicht glaubt. So lautet die Schlussfolgerung.

Wo liegt nun der Fehler? Der Fehler liegt in der ersten Annahme, es gäbe zwei Möglichkeiten. "Gott" steht in der Pascalschen Wette eigentlich für "der Gott der Bibel" mit all seinen ihm zugeschriebenen Eigenschaften, insbesondere Bestrafung von Unglaube und Belohnung von Glaube. Die erste Behauptung ist also nicht ganz korrekt. Tatsächlich lautet sie folgendermaßen:

1. Der Bestrafer- und Belohnergott der Bibel existiert.
2. Der Bestrafer- und Belohnergott der Bibel existiert nicht.

Langsam sollte es dämmern: Es ist nicht richtig, dass dies die beiden einzigen vorstellbaren Möglichkeiten sind. Da es sich um eine rein theoretische Fallunterscheidung handelt, müssten ALLE Möglichkeiten berücksichtigt werden. Das ist selbstverständlcih nicht möglich, weil es unendlich viele davon gibt. Aber hier ein paar Beispiele, die die Pascalsche Wette neutralisieren oder sogar zugunsten von Ungläubigen hindrehen:

- Es könnte einen Gott geben, der allen Menschen nach dem Tod das Paradies schenkt oder einen der alle Menschen nach dem Tod in die Hölle schickt. Dann wäre es egal, was man glaubt.
- Es könnte einen Gott nach Vorstellung mancher Islamisten geben, der nur Muslime belohnt und alle Andersgläubigen bestraft. Dann wäre es besser, zum Islam zu konvertieren.
- Es könnte einen Gott der Ratio geben, der diejenigen bestraft, die blind Religionen vertrauen und Atheisten belohnt, die sich davon befreien. Dann sollte man besser nicht glauben.
- Es könnte einen Gott geben, der jeden Menschen individuell an seinen Taten misst, ganz gleich, was dieser Mensch glaubt. Dann wäre es wieder egal, was man glaubt.
- usw. usf. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Natürlich könnte man auch mehrere Götter oder anderes erdenken.

Also: Dadurch, dass es nicht nur zwei Möglichkeiten "Gott" betreffend gibt, gibt es auch nicht nur vier vorstellbare Ausgänge der "Wette". Tatsächlich gibt es unendlich viele Möglichkeiten. Die Pascalsche Wette konstruiert ein so genanntes falsches Dilemma und ist somit ungültig.

Die anderen Kritikpunkte brauchen wir garnicht mehr anzuführen. Das Argument, man würde mit Gottglauben immer auf der sicheren Seite stehen, ist schon widerlegt.

No reason to live and that's the way I like it!

matze2m - 39
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 01.2006
56 Beiträge
Geschrieben am: 28.12.2006 um 17:55 Uhr

Zitat von goldenI:

Zitat von Feling:


Ja zum beispiel:
Die sindflut im alten testament ist bewissen das eine solche sinflut gab so wie ich weis

Falsch.


nicht falsch! man hat tatsächlich weltweit hinweise, dass es eine flut gegeben hat

Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her!^^

goldenI
Experte (offline)

Dabei seit 12.2004
1581 Beiträge

Geschrieben am: 28.12.2006 um 18:51 Uhr

Zitat von matze2m:

Zitat von goldenI:

Zitat von Feling:


Ja zum beispiel:
Die sindflut im alten testament ist bewissen das eine solche sinflut gab so wie ich weis

Falsch.


nicht falsch! man hat tatsächlich weltweit hinweise, dass es eine flut gegeben hat

Aha. Dann fang mal an. Was gibt es denn so für Hinweise? Und jetzt komm nicht mit dem Grand Canyon...[verlinkte Grafik wurde nicht gefunden]

No reason to live and that's the way I like it!

Leander - 35
Profi (offline)

Dabei seit 06.2005
753 Beiträge
Geschrieben am: 28.12.2006 um 19:13 Uhr

Zitat von goldenI:

Zitat von matze2m:

Zitat von goldenI:


Falsch.


nicht falsch! man hat tatsächlich weltweit hinweise, dass es eine flut gegeben hat

Aha. Dann fang mal an. Was gibt es denn so für Hinweise? Und jetzt komm nicht mit dem Grand Canyon...[verlinkte Grafik wurde nicht gefunden]


mienes wissens war die "sinflut" die flut, als das schwarze mehr vom mittelmehr aufgefüllt wurde, also die meerenge da bei istanbul "raus gebrochen" ist

man wird als individuum geboren, und stirbt als kopie!!!!

AmeisenbaerD - 33
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 07.2006
72 Beiträge
Geschrieben am: 29.12.2006 um 00:08 Uhr

Ich galub schon an Gott. Ich bin zwar Christ aber bei mir ist es mehr so eine Mischung aus Christentum, Budhismus, Judentum und vielleicht noch Islam (da kenn ich mich aber nich aus). Aber es gibt auf jedenfall einen Gott und ein Leben nach dem Tod. ICh find des mit der Bibel darf man nich zu eng sehen. Des buch ist ziemlich alt und dass es da widersprüche gibt is schon klar.

Wer nichts weiß, muss alles glauben. >Marie von Ebner-Eschenbach

Der666Diablo
Champion (offline)

Dabei seit 04.2006
23736 Beiträge

Geschrieben am: 29.12.2006 um 01:15 Uhr

definitiv nicht

Bei Geld, Sex und Kunst gibt es keinen abnehmenden Grenznutzen. http://shortlinks.de/oee9

GreenGecko12 - 32
Halbprofi (offline)

Dabei seit 09.2005
301 Beiträge

Geschrieben am: 29.12.2006 um 09:04 Uhr

Zitat von goldenI:



Okay, ich erklär es dir. ;-)

Die Pascalsche Wette ist eine rein theoretische Fallunterscheidung. Was du und ich dabei glauben, spielt vorerst keine Rolle. Auch etwaige Einschränkungen des Glaubens auf das Leben im Diesseits lassen wir mal der Einfachheit halber außen vor.

So, nun wird die Behauptung aufgestellt, es gäbe zwei vorstellbare Möglichkeiten:

1. Gott existiert.
2. Gott existiert nicht.

Daraus folgt die Unterscheidung von vier möglichen Fällen:

1.a) Man glaubt an Gott - Gott existiert -> Paradies usw. nach dem Tod, +++
2.a) Man glaubt an Gott - Gott existiert nicht -> nichts nach dem Tod, 000
1.b) Man glaubt nicht an Gott - Gott existiert -> Hölle usw. nach dem Tod, ---
2.b) Man glaubt nicht an Gott - Gott existiert nicht -> nichts nach dem Tod, 000

Wenn man also glaubt, geht es positiv oder neutral aus, und wenn man nicht glaubt, geht es negativ oder neutral aus. Also kann man garnicht verlieren, wenn man glaubt und man kann garnicht gewinnen, wenn man nicht glaubt. So lautet die Schlussfolgerung.

Wo liegt nun der Fehler? Der Fehler liegt in der ersten Annahme, es gäbe zwei Möglichkeiten. "Gott" steht in der Pascalschen Wette eigentlich für "der Gott der Bibel" mit all seinen ihm zugeschriebenen Eigenschaften, insbesondere Bestrafung von Unglaube und Belohnung von Glaube. Die erste Behauptung ist also nicht ganz korrekt. Tatsächlich lautet sie folgendermaßen:

1. Der Bestrafer- und Belohnergott der Bibel existiert.
2. Der Bestrafer- und Belohnergott der Bibel existiert nicht.

Langsam sollte es dämmern: Es ist nicht richtig, dass dies die beiden einzigen vorstellbaren Möglichkeiten sind. Da es sich um eine rein theoretische Fallunterscheidung handelt, müssten ALLE Möglichkeiten berücksichtigt werden. Das ist selbstverständlcih nicht möglich, weil es unendlich viele davon gibt. Aber hier ein paar Beispiele, die die Pascalsche Wette neutralisieren oder sogar zugunsten von Ungläubigen hindrehen:

- Es könnte einen Gott geben, der allen Menschen nach dem Tod das Paradies schenkt oder einen der alle Menschen nach dem Tod in die Hölle schickt. Dann wäre es egal, was man glaubt.
- Es könnte einen Gott nach Vorstellung mancher Islamisten geben, der nur Muslime belohnt und alle Andersgläubigen bestraft. Dann wäre es besser, zum Islam zu konvertieren.
- Es könnte einen Gott der Ratio geben, der diejenigen bestraft, die blind Religionen vertrauen und Atheisten belohnt, die sich davon befreien. Dann sollte man besser nicht glauben.
- Es könnte einen Gott geben, der jeden Menschen individuell an seinen Taten misst, ganz gleich, was dieser Mensch glaubt. Dann wäre es wieder egal, was man glaubt.
- usw. usf. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Natürlich könnte man auch mehrere Götter oder anderes erdenken.

Also: Dadurch, dass es nicht nur zwei Möglichkeiten "Gott" betreffend gibt, gibt es auch nicht nur vier vorstellbare Ausgänge der "Wette". Tatsächlich gibt es unendlich viele Möglichkeiten. Die Pascalsche Wette konstruiert ein so genanntes falsches Dilemma und ist somit ungültig.

Die anderen Kritikpunkte brauchen wir garnicht mehr anzuführen. Das Argument, man würde mit Gottglauben immer auf der sicheren Seite stehen, ist schon widerlegt.


okay, okay. rein theoretisch hast du recht. rein theoretisch kann es auch keinen gott geben. Aber wenn man die 2 möglichkeiten umschreibt, wie folgt:

1. es gibt eine höhere macht
2. es gibt keine höhere macht

dann bezieht es sich nicht nur auf das christentum, sondern auch auf andere religionen. und natürlich kann ich dir nicht sagen, ob diese höhere macht glauben belohnt und unglauben bestraft, ich denke auch nicht dass es eine religion gibt die so eine vorstellung von einem gott hat.

wir haben uns in diesem thread darauf geeinigt, zu versuchen, gott nicht als "unbegreifliches wesen" zu definieren, sondern als logisch handelnde macht. WENN sie eine solche macht wäre, dann würde sie auch glauben belohnen und unglauben bestrafen.

aber siehe da, wir stoßen auf die ersten widersprüche, nämlich die gute alte theodizeefrage. SOLLTE gott eine logisch handelnde macht sein (und auch, wie in den meisten religionen, eine gütige), dann würde es nicht so viel übel auf der welt geben, was es ja doch gibt. Wir sehen, das eine lässt sich nicht mit dem anderen in verbindung bringen.

was also nun? definieren wir gott als unbegreifliches wesen, wissen wir nicht, was wir tun sollen, definieren wir ihn als logisch, gibt es widersprüche. also kann gott weder das eine, noch das andere sein. es muss etwas völlig anderes sein, doch liegt es näher, dass er einfach nicht existiert. vielleicht tut er es doch, aber für uns gibt es nunmal nur diese antwort.

trotzdem, hab ich so, schwuppdiwupp, meinen glauben aus was für einem grund auch immer nicht verloren. obwohl ich tatsächlich ebensogut an unsichtbare heinzelmännchen glauben könnte.

Dream as if you'll live forever, live as if you'll die today- James Dean

Judii - 32
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 11.2006
30 Beiträge
Geschrieben am: 29.12.2006 um 11:03 Uhr

Ja, glaub ich schon!!!
Der666Diablo
Champion (offline)

Dabei seit 04.2006
23736 Beiträge

Geschrieben am: 29.12.2006 um 11:52 Uhr

@ den elendslangen text da oben dann müsstest du aber noch das hinzufügen ob das individum das leben brav oder eben nicht brav gemeistert haat..

das würde die vier auf 8fälle verdoppeln etc..und vorallem was wäre dann mit den estl gläubigen leuten siehe muslems etc

Bei Geld, Sex und Kunst gibt es keinen abnehmenden Grenznutzen. http://shortlinks.de/oee9

RevengeAngel - 33
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 08.2006
62 Beiträge
Geschrieben am: 29.12.2006 um 12:24 Uhr

Jeder hat eine eigene Vorstellung von "Gott" oder etwas "übernatürlichen"
Selbst der Glaube an gott und die kirche beruht auf teilweise erfunden tatsachen ,die man nciht nachweisen kann....
Genauso wie manche an satan oder an götter glauben glauben wir halt an gott....
so sollte es jedem freigestellt sein an das zu glauben an das er will solang er niemanden damit schadet....oder?..:-D

wuuhahahaha jetzt hab ich immernoch nciht wirklich auf die frage geantwortet.:-D
Ok ich persöhnlich denke irgendwas muss es schön geben ,aber ob es gott ist ist eine andee frage..:-D
sputnik_1 - 39
Anfänger (offline)

Dabei seit 01.2006
10 Beiträge
Geschrieben am: 29.12.2006 um 15:23 Uhr

Zitat von paules:

also nach der diskussion mit leben nach dem tod stößt man auch auf die frage : gibt es einen gott?

meiner meinung nach schon, nämlich den der seinen sohn jesus geschickt hat um uns von unsrer scheiße zu retten....


Der Beweis: Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder der an Ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.

So steht es in der Bibel Johannes 3,16
ne6on - 35
Champion (offline)

Dabei seit 02.2005
3314 Beiträge

Geschrieben am: 29.12.2006 um 15:27 Uhr

wo bitte ist dort ein Beweis, und für was ist der Beweis?

gottfrei

Bennschi - 35
Halbprofi (offline)

Dabei seit 07.2006
155 Beiträge
Geschrieben am: 29.12.2006 um 15:52 Uhr

ja den gibt es,er hat mir meine freundin zu weihnachten geschenkt,ist echt wahr!!!

hab lang dafür gebetet!

man muss an etwas glauben,aber an wen oder was muss jeder selber wissen,ich an gott
ne6on - 35
Champion (offline)

Dabei seit 02.2005
3314 Beiträge

Geschrieben am: 29.12.2006 um 16:06 Uhr
Zuletzt editiert am: 29.12.2006 um 16:06 Uhr

Zitat von Bennschi:

man muss an etwas glauben,aber an wen oder was muss jeder selber wissen,ich an gott
das halte ich für ein Gerücht ;-)

gottfrei

goldenI
Experte (offline)

Dabei seit 12.2004
1581 Beiträge

Geschrieben am: 29.12.2006 um 20:47 Uhr
Zuletzt editiert am: 29.12.2006 um 20:51 Uhr

Zitat von GreenGecko12:

Zitat von goldenI:



Okay, ich erklär es dir. ;-)

Die Pascalsche Wette ist eine rein theoretische Fallunterscheidung. Was du und ich dabei glauben, spielt vorerst keine Rolle. Auch etwaige Einschränkungen des Glaubens auf das Leben im Diesseits lassen wir mal der Einfachheit halber außen vor.

So, nun wird die Behauptung aufgestellt, es gäbe zwei vorstellbare Möglichkeiten:

1. Gott existiert.
2. Gott existiert nicht.

Daraus folgt die Unterscheidung von vier möglichen Fällen:

1.a) Man glaubt an Gott - Gott existiert -> Paradies usw. nach dem Tod, +++
2.a) Man glaubt an Gott - Gott existiert nicht -> nichts nach dem Tod, 000
1.b) Man glaubt nicht an Gott - Gott existiert -> Hölle usw. nach dem Tod, ---
2.b) Man glaubt nicht an Gott - Gott existiert nicht -> nichts nach dem Tod, 000

Wenn man also glaubt, geht es positiv oder neutral aus, und wenn man nicht glaubt, geht es negativ oder neutral aus. Also kann man garnicht verlieren, wenn man glaubt und man kann garnicht gewinnen, wenn man nicht glaubt. So lautet die Schlussfolgerung.

Wo liegt nun der Fehler? Der Fehler liegt in der ersten Annahme, es gäbe zwei Möglichkeiten. "Gott" steht in der Pascalschen Wette eigentlich für "der Gott der Bibel" mit all seinen ihm zugeschriebenen Eigenschaften, insbesondere Bestrafung von Unglaube und Belohnung von Glaube. Die erste Behauptung ist also nicht ganz korrekt. Tatsächlich lautet sie folgendermaßen:

1. Der Bestrafer- und Belohnergott der Bibel existiert.
2. Der Bestrafer- und Belohnergott der Bibel existiert nicht.

Langsam sollte es dämmern: Es ist nicht richtig, dass dies die beiden einzigen vorstellbaren Möglichkeiten sind. Da es sich um eine rein theoretische Fallunterscheidung handelt, müssten ALLE Möglichkeiten berücksichtigt werden. Das ist selbstverständlcih nicht möglich, weil es unendlich viele davon gibt. Aber hier ein paar Beispiele, die die Pascalsche Wette neutralisieren oder sogar zugunsten von Ungläubigen hindrehen:

- Es könnte einen Gott geben, der allen Menschen nach dem Tod das Paradies schenkt oder einen der alle Menschen nach dem Tod in die Hölle schickt. Dann wäre es egal, was man glaubt.
- Es könnte einen Gott nach Vorstellung mancher Islamisten geben, der nur Muslime belohnt und alle Andersgläubigen bestraft. Dann wäre es besser, zum Islam zu konvertieren.
- Es könnte einen Gott der Ratio geben, der diejenigen bestraft, die blind Religionen vertrauen und Atheisten belohnt, die sich davon befreien. Dann sollte man besser nicht glauben.
- Es könnte einen Gott geben, der jeden Menschen individuell an seinen Taten misst, ganz gleich, was dieser Mensch glaubt. Dann wäre es wieder egal, was man glaubt.
- usw. usf. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Natürlich könnte man auch mehrere Götter oder anderes erdenken.

Also: Dadurch, dass es nicht nur zwei Möglichkeiten "Gott" betreffend gibt, gibt es auch nicht nur vier vorstellbare Ausgänge der "Wette". Tatsächlich gibt es unendlich viele Möglichkeiten. Die Pascalsche Wette konstruiert ein so genanntes falsches Dilemma und ist somit ungültig.

Die anderen Kritikpunkte brauchen wir garnicht mehr anzuführen. Das Argument, man würde mit Gottglauben immer auf der sicheren Seite stehen, ist schon widerlegt.


okay, okay. rein theoretisch hast du recht. rein theoretisch kann es auch keinen gott geben. Aber wenn man die 2 möglichkeiten umschreibt, wie folgt:

1. es gibt eine höhere macht
2. es gibt keine höhere macht

dann bezieht es sich nicht nur auf das christentum, sondern auch auf andere religionen. und natürlich kann ich dir nicht sagen, ob diese höhere macht glauben belohnt und unglauben bestraft, ich denke auch nicht dass es eine religion gibt die so eine vorstellung von einem gott hat.

wir haben uns in diesem thread darauf geeinigt, zu versuchen, gott nicht als "unbegreifliches wesen" zu definieren, sondern als logisch handelnde macht. WENN sie eine solche macht wäre, dann würde sie auch glauben belohnen und unglauben bestrafen.

aber siehe da, wir stoßen auf die ersten widersprüche, nämlich die gute alte theodizeefrage. SOLLTE gott eine logisch handelnde macht sein (und auch, wie in den meisten religionen, eine gütige), dann würde es nicht so viel übel auf der welt geben, was es ja doch gibt. Wir sehen, das eine lässt sich nicht mit dem anderen in verbindung bringen.

was also nun? definieren wir gott als unbegreifliches wesen, wissen wir nicht, was wir tun sollen, definieren wir ihn als logisch, gibt es widersprüche. also kann gott weder das eine, noch das andere sein. es muss etwas völlig anderes sein, doch liegt es näher, dass er einfach nicht existiert. vielleicht tut er es doch, aber für uns gibt es nunmal nur diese antwort.

trotzdem, hab ich so, schwuppdiwupp, meinen glauben aus was für einem grund auch immer nicht verloren. obwohl ich tatsächlich ebensogut an unsichtbare heinzelmännchen glauben könnte.

Was soll das heißen: "Rein theoretisch" habe ich recht? Da sich kein Gott praktisch und offensichtklich offenbart, können wir nur Überlegungen zu Gott anstellen. Und Überlegungen sind IMMER theoretisch. Und rein theoretisch kann es schon einen Gott geben - warum auch nicht?

Wenn du schreibst:

1. Es gibt eine höhere Macht.
2. Es gibt keine höhere Macht.

, dann sind damit zwar alle Möglichkeiten abgedeckt. Aber was bringt dir das? Eine Fallunterscheidung à la Pascal kannst du daraus nicht ableiten, weil diese "höhere Macht" eben nicht näher definiert ist. In der Pascalschen Wette ist "Gott" von vorneherein als Bestrafer und Belohner definiert, was die Fallunterscheidung erst möglich macht, aber auch unvollständig, wie oben gezeigt. Es gibt gründlich betrachtet unendlich viele mögliche Fälle.

Zu den Definitionen: Wie gesagt, wie du oder ich Gott definieren oder was wir glauben, ist für eine theoretische Fallunterscheidung (das ist die Pascalsche Wette - allerdings eine unkorrekte) unerheblich, weil ja eben gerade alle möglichen Definitionen berücksichtigt werden (müssten).

Dass du weiterhin an eine höhere Macht glaubst, ist mir - psychologisch betrachtet - schon klar. Aber ich hoffe, du siehst ein, dass sie Pascalsche Wette Unsinn ist. ;-) Da helfen auch keine Ausreden.
Wie du jetzt schon wieder auf die Theodizee kommst, ist mir übrigens völlig schleierhaft. Ist auch egal, es geht viel zu weit. Wir reden hier grad nur über die Pascalsche Wette. ;-)

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