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Gibt es einen Gott?

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BlackEvil - 33
Halbprofi (offline)

Dabei seit 10.2005
220 Beiträge
Geschrieben am: 14.01.2012 um 16:36 Uhr
Zuletzt editiert am: 14.01.2012 um 16:47 Uhr

Zitat von NtS-:

Zitat von phoenix89:

Zitat von Kilka:

In Anbetracht der Tatsache, dass ich so gut wie nichts gelernt habe, es aber Stoff war, den ich in der Oberstufe mal hatte und mein Bauchgefühl bei Mathe versagt.. hätte besser sein können. Wird wohl ne zwei oder so. Danke der Nachfrage ;)
Oh, 'ne Zwei kann sich in Mathe doch durchaus sehen lassen. Dann schonmal im Voraus Glückwunsch und viel Glück für die Notenvergabe. ^^

Zitat von Kilka:

[...] Da fällt mir ein..die Sache mit der Schlange und dass sie irgendwann mal Beine hatte.. das ist in der Bibel erwähnt ;). Was ich mich frage ist, wie kann man das als todsicheren Beweis für die verschiedenen Annahmen der Evolutionstheorie ansehen und die Bibel als Märchenbuch abstempeln?
Nicht falsch verstehen: Ich denke schon, das Evolution in gewissen Maße stattgefunden hat, schließlich entwickelt sich alles irgendwie.
Das mit der Schlange ist interessant; wo in der Bibel steht das denn? - Oder meinst du damit den Schöpfungsgeschichtsabschnitt: "Weil du das getan hast, seist du verflucht, verstoßen aus allem Vieh und allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Erde fressen dein Leben lang"?

Zitat von Kilka:

Kann sein, dass ich dieses "selbstlos" etwas untergehen hab lassen, sorry.
Hm, was genau ist ein selbstloser Atheist? - Das zu klären wäre von Vorteil ;-).
Das Ding ist, dass man - bleiben wir bei der Metapher - sein Kleid gar nicht selber sauber bekommt, man bekommt es vllt weißer, aber es fehlt einem das richtige Reinigungsmittel, denn von allein wird auch ein Christ nicht sauber. Ich sage damit nicht, das Atheisten schlechtere Menschen sind als Gläubige/Christen.
Was ein "selbstloser" Atheist sei, wäre ebenso zu klären, wie die Frage, was ein "selbstloser" Gläubiger sei. Das ist hier aber wohl Nebensache.
Wenn du sagst, dass man das Kleid von alleine (oder allein) gar nicht sauber bekommt, setzt du aber bereits ein christliches Dogma voraus, das seitens eines Atheisten (und auch meinerseits) keine Akzeptanz fände: die Sündhaftigkeit & Erlösungsbedürftigkeit des Menschen. Da ich den Menschen nicht als sündhaft ansehe, sondern seine "Fehler" als einen Notwendigen Teil seines Daseins betrachte (genau genommen ist selbst die Bezeichnung "Fehler" oder "Verfehlung" schon zweifelhaft), sehe ich auch kein Bedürfnis nach "Erlösung" durch wenauchimmer, weil man glaubt, seine Grundverdorbenheit (die ich ja eben nicht gegeben sehe) alleine nicht lösen zu können. Der Mensch ist in meinen Augen diejenige Instanz, die den Menschen zu beurteilen und gegebenenfalls in eine bestimmte Richtung hin zu lenken (man könnte auch "verbessern" sagen, was ich absichtlich vermeiden wollte) hat.
Ansonsten danke ich Biebe für das unglaublich gute Waschmaschinen-Gleichnis! :D

Zitat von Kilka:

Rein theoretisch können wir gar nichts wissen, weil unser "Wissen" darauf beruht, dass die Mehrheit der Menschen viele/die meisten Dinge ähnlich wahrnimmt. Woher wissen wir, dass die Wahrnehmung der Mehrheit richtig ist? Eigentlich dürfen wir dann nur glauben. Übrigens ist "Glaube" sogar in der Bibel definiert, ich müsste aber nachschauen, wo genau.. irgendwo im Neuen Testament, bei den Briefen.
Beim ersten Abschnitt stimme ich völlig zu: Das menschliche Wissen und die menschliche Wirklichkeit können keinen Anspruch auf etwas wie "abolute" Wahrheit etc. haben. Das, was wir wahrnehmen, können wir aber durchaus zu Recht als Wirklichkeit (eben als "menschliche Wahrheit") bezeichnen, eben da die Art dieser Wahrnehmung an das menschliche Sein so sehr gekoppelt ist. Im Rahmen dieser Wirklichkeit nimmt aber das Nachdenken über "letzte Dinge", Götter etc. einen Bereich der Spekulation ein (die zumeist von Bedürfnissen und Wünschen gelenkt zu werden scheint), und es wäre ein Fehler, diese Spekulation nun als etwas anzusetzen, das denselben Wahrheitsgehalt wie die menschliche Wirklichkeit hätte. In dem Sinne wäre es verkehrt, Glauben als Wissen oder Wissen als Glauben zu bezeichnen.

Zitat von Kilka:

Ich weiß nicht, ob das jeder Christ schon mal getan hat.. und ich glaube, dass es auch nicht jeder machen muss. Ich glaube allerdings, dass viele Nichtchristen der Meinung sind, dass es nur so viele Christen gibt, weil diese noch nie wirklich über ihren Glauben nachgedacht haben - verzeiht, wenn ich mich irre ;-). Ich persönlich habe schon drüber nachgedacht und denke, dass ich auf dem richtigen Weg bin ;).
Nein, müssen tut man das natürlich nicht. Wer aber nicht bereit ist, seine Weltanschauung zu hinterfragen, sollte auch nicht so überheblich sein, sie als absolut verkaufen zu wollen (was nun nicht primär an dich gerichtet ist). ^^


was ist der richtige weg nach deiner meinung? (kurz und bündig)

wer sagt das unsere wahrnehmung nur über unseren verstand geht?
viele menschen die der bibel glauben folgen der wahrnehmung von gut und böse (gewissen). die bibel lehrt ja, das gott uns erschaffen hat, es gibt keine beweise für gott, genauso kann man auch gott nicht wegdenken, so genial wie wir sind - aus zufall? da fängt der glaube an und durch den glauben kann man gott erfahren. heisst es nicht das es gott den weisen und den klugen verborgen ist und es den unmüdigen offenbart?

heisst es nicht gott ist licht und in ihm garkeine finsternis ist? deshalb ist die finsternis (menschen) getrennt vom licht (gott) und können ihn nicht sehen. gott geht uns darum das wir uns entscheiden ob wir im licht leben wollen, oder in der finsternis bleiben wollen. er sieht in unser herz und weiß wie wir denken. jeder der breit ist für seine wahrheit, zieht er zu sich =) jeder der einsieht das er sünder ist und gott völlig gerecht ist kann durch jesus, die völlige gerechtigkeit empfangen, die wir vor gott brauchen, damit wir im licht leben können.
wir menschen wissen was gut und böse ist bzw können das erkennen. deshalb ist diese wahrnehmung von großer bedeutung und welche die sich nicht ändern wollen und gott verleugnen, wird die wahrheit verborgen bleiben. die liebe baut auf, aber die erkenntis bläht auf.
ViolentFEAR - 32
Champion (offline)

Dabei seit 01.2006
13295 Beiträge

Geschrieben am: 14.01.2012 um 16:40 Uhr

Zitat von BlackEvil:

die liebe baut auf, aber die erkenntis bläht auf.


Was ist Liebe?

Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit

Kilka - 10
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
5514 Beiträge

Geschrieben am: 14.01.2012 um 16:41 Uhr

Nur kurze Anmerkung: Es ging um Wahrnehmung allgemein, was wir so mit unserem Körper wahrnehmen können^^.

Ich mach Ragü aus dir!

Kilka - 10
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
5514 Beiträge

Geschrieben am: 14.01.2012 um 16:43 Uhr

Zitat von ViolentFEAR:

Zitat von BlackEvil:

die liebe baut auf, aber die erkenntis bläht auf.


Was ist Liebe?


Steht in der Bibel, im Brief an die Korinther ;-).

Ich mach Ragü aus dir!

ViolentFEAR - 32
Champion (offline)

Dabei seit 01.2006
13295 Beiträge

Geschrieben am: 14.01.2012 um 16:53 Uhr
Zuletzt editiert am: 14.01.2012 um 16:53 Uhr

Zitat von Kilka:



Steht in der Bibel, im Brief an die Korinther ;-).


Ja, Paulus. Ist nicht interessant wie ein Gläubiger von der Liebe Gottes dichtet und nicht Jesu?
Ist nun Liebe etwas anderes als solidarische Kameradschaft?

Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit

BlackEvil - 33
Halbprofi (offline)

Dabei seit 10.2005
220 Beiträge
Geschrieben am: 14.01.2012 um 16:55 Uhr

Zitat von ViolentFEAR:

Zitat von Kilka:



Steht in der Bibel, im Brief an die Korinther ;-).


Ja, Paulus. Ist nicht interessant wie ein Gläubiger von der Liebe Gottes dichtet und nicht Jesu?
Ist nun Liebe etwas anderes als solidarische Kameradschaft?


les doch mal die evangelien
hat nicht jesus gesagt, liebt eure feinde, tut wohl denen die euch hassen und betet für sie?
auch sollen wir erst unsere fehler einsehen und dann erst die fehler des anderen bemängeln usw.

lest doch mal die bibel und vergesst die dummen vorurteile dieser bösen welt.
ViolentFEAR - 32
Champion (offline)

Dabei seit 01.2006
13295 Beiträge

Geschrieben am: 14.01.2012 um 17:01 Uhr

Zitat von BlackEvil:



les doch mal die evangelien
hat nicht jesus gesagt, liebt eure feinde, tut wohl denen die euch hassen und betet für sie?
auch sollen wir erst unsere fehler einsehen und dann erst die fehler des anderen bemängeln usw.

lest doch mal die bibel und vergesst die dummen vorurteile dieser bösen welt.


Ich sprach bewusst von dichten, denn Kor. 13 ist nichts weniger als Poesie.

Wenn du die Evangelien liest...wo bleibt dort Platz für eine Hölle?
Wo ist Raum für Furcht in Christus Blut? Starb er nicht aus Liebe? Aus Liebe die seinen Grund im göttlichen Mysterium hat? Wie kann Göttliches durch menschliches erlöschen?

Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit

phoenix89 - 36
Experte (offline)

Dabei seit 12.2005
1749 Beiträge

Geschrieben am: 14.01.2012 um 17:14 Uhr

Zitat von ViolentFEAR:

Zitat von phoenix89:


Beim ersten Abschnitt stimme ich völlig zu: Das menschliche Wissen und die menschliche Wirklichkeit können keinen Anspruch auf etwas wie "abolute" Wahrheit etc. haben. Das, was wir wahrnehmen, können wir aber durchaus zu Recht als Wirklichkeit (eben als "menschliche Wahrheit") bezeichnen, eben da die Art dieser Wahrnehmung an das menschliche Sein so sehr gekoppelt ist. Im Rahmen dieser Wirklichkeit nimmt aber das Nachdenken über "letzte Dinge", Götter etc. einen Bereich der Spekulation ein (die zumeist von Bedürfnissen und Wünschen gelenkt zu werden scheint), und es wäre ein Fehler, diese Spekulation nun als etwas anzusetzen, das denselben Wahrheitsgehalt wie die menschliche Wirklichkeit hätte. In dem Sinne wäre es verkehrt, Glauben als Wissen oder Wissen als Glauben zu bezeichnen.

"Menschliche Sein" ist selbstredent eine metaphysische Aussage. Auch das "der Mensch" eine besondere Wahnehmung hat ist eine, wenn auch kritische, Position einer akzeptierten ideologie. Rationalität, Wissen und andere Begriffe werden nicht weniger dogmatisch nur weil man ihnen nicht zugesteht "absolut" zu sein. Sobald du versuchst andere Konstrukte einer "wahreren, richtigeren" Rationalität unterzuordnen bist du bereits konstitutiv vorgegangen. Die Tragik des Subjekts (das nebnebei natürlich nicht nur als "Selbst" gedacht werden darf...) besteht ja gerade darin, dass es keine Möglichkeit gibt sicher zu gründen. Und wenn der Andere, dem ich gerade auf den Fuß gestanden bin, mir sagt, dass sein Schrei keinen Schmerz bekundet sondern lediglich als Lockruf für seinen Hamster Simon diente, dann gibt es eben keinen Grund ihm mehr oder weniger zu trauen.
Jede Form der Erkenntnis würde einen letzten Nucleus bewahren wollen, selbst die Negierung jedes Nucleus .

Mit dem "menschlichen Sein" meinte ich in diesem Fall den ganzen Organismus bzw. das gesamte Ding 'Mensch' (was wohl auch eine weniger missverständliche Formulierung gewesen wäre), wollte also betonen, dass die menschliche Wahrnehmung (Sinne, Gehirn, Vorerfahrungen, kognitive & sprachliche Strukturen etc.) eine an den Menschen gebundene ist. Ich gehe davon aus, dass die Organismen der hier Beteiligten ähnlich genug sind, um bei ihnen die selben Wahrnehmungsprinzipien anzunehmen.
Die so entstandene Wirklichkeit lässt es meines Erachtens durchaus zu, zwischen (relativen) Wahrheiten sowie (ebenfalls relativen) Unwahrheiten und wiederum Spekulationen zu unterscheiden - eben alle bezogen auf diese menschliche Wirklichkeit. (Auf eventuelle Lücken oder Fehler darf ich gerne aufmerksam gemacht werden. ^^)
Was genau meinst du mit der "besonderen Wahrnehmung" des Menschen, und der kritischen Position in einer akzeptierten Ideologie?
Und, nur ein wenig abseits davon: Du hattest einmal geschrieben, dass du nicht mit Kreationisten diskutieren würdest; darf man fragen, weshalb?
ViolentFEAR - 32
Champion (offline)

Dabei seit 01.2006
13295 Beiträge

Geschrieben am: 14.01.2012 um 17:26 Uhr

Zitat von phoenix89:


Mit dem "menschlichen Sein" meinte ich in diesem Fall den ganzen Organismus bzw. das gesamte Ding 'Mensch' (was wohl auch eine weniger missverständliche Formulierung gewesen wäre), wollte also betonen, dass die menschliche Wahrnehmung (Sinne, Gehirn, Vorerfahrungen, kognitive & sprachliche Strukturen etc.) eine an den Menschen gebundene ist. Ich gehe davon aus, dass die Organismen der hier Beteiligten ähnlich genug sind, um bei ihnen die selben Wahrnehmungsprinzipien anzunehmen.
Die so entstandene Wirklichkeit lässt es meines Erachtens durchaus zu, zwischen (relativen) Wahrheiten sowie (ebenfalls relativen) Unwahrheiten und wiederum Spekulationen zu unterscheiden - eben alle bezogen auf diese menschliche Wirklichkeit. (Auf eventuelle Lücken oder Fehler darf ich gerne aufmerksam gemacht werden. ^^)


Womit du diversen Behinderten das "Menschsein" absprichst, auf etwas worauf ich garnicht hinaus wollte. Was ich versucht war auszudrücken: Du ignorierst die Unüberwindlichkeit des Zweifels. Damit setzt du aber erneut ein Dogma ohne jeden Grund, was nicht ungewöhnlich ist, machen wir es doch alle, mehr oder minder, doch damit hast du selbstredent keinen besonderen Grund gefunden um hierarchische Abstufungen von "Wirklichkeiten" zu konstruieren.

Zitat von phoenix89:


Was genau meinst du mit der "besonderen Wahrnehmung" des Menschen, und der kritischen Position in einer akzeptierten Ideologie?


Nichts weniger, als dass du "dem Menschen" überhaupt etwas andichtest ohne wirklich selbst zu spekulieren.
Deine ideologie? das es überhaupt etwas anderes als Spekulation gibt.

Zitat von phoenix89:


Und, nur ein wenig abseits davon: Du hattest einmal geschrieben, dass du nicht mit Kreationisten diskutieren würdest; darf man fragen, weshalb?


Ich nehme an, weil es mich zu sehr aufwühlte.

Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit

phoenix89 - 36
Experte (offline)

Dabei seit 12.2005
1749 Beiträge

Geschrieben am: 14.01.2012 um 17:31 Uhr

Zitat von Kilka:

Ja, das meine ich.
Was mich an dieser Stelle wundert ist, woher sollte der Schreiber/Erzähler das haben? Wie sollte er auf diese Idee gekommen sein? Ich glaube nicht, dass sie damals schon Tiere großartig auf ihre Anatomie untersucht haben.
Wie weit die damaligen Anatomie-Kenntnisse waren, weiß ich in der Tat nicht. Ich hatte - ohne fachkundliche Belege - die Stelle bislang so aufgefasst, dass das Auf-dem-Boden-Kriechen als Symbol für Schmach herhalten sollte, und dass das irdische Schlängeln der Schlange auf ihre Rolle im "Sündenfall" zurückgehe. Mir scheint darin keine großartige Erklärung der schlänligen Stammesgeschichte zu stecken. ;)

Zitat von Kilka:

Seine Fehler als notwendigen Teil? Was von all den "Fehlern" oder Sünden sind denn deiner Meinung nach wichtig für das menschliche Dasein? Und was von Vorteil?
Ich für meinen Teil wäre froh, wenn es mir gelingen würde, weniger oft zickig zu sein ;D
Ist es der Grundsatz "Liebe deinen nächsten wie dich selbst" in deinen Augen nicht.. hm, wie soll ichs sagen, gut, von Vorteil, positiv auf die Gesellschaft wirkend, etc.?
Von vorneherein würde ich keine Gruppe von Taten als notwendig bezeichnen. Aber einen Fehler, den man (z. B. wegen mangelnden Wissens über die Situation, in welcher man handelt) macht, macht man somit - eben da einem eine andere Handlung, gerade im Rückblick, nicht möglich war bzw. ist - notwendigerweise: Und auch die Dinge, die man (von einem späteren Standpunkt aus) "besser nicht gemacht" hätte, sind spätestens dann, wenn sie vergangen (oder begangen ^^) sind, unabänderlich und damit ein notwendiger Teil der jeweiligen Person (- weshalb sie dann natürlich auch wichtig sind). Wichtiger noch ist dann aber der Umgang mit diesen Dingen, also salopp gesagt: "das, was man draus macht". Letztendlich geht es ja bei allem, was (einem) geschieht, darum, es zum möglichst Besten zu wenden.
Warst du nun (zum Beispiel; nicht böse gemeint) in irgendeiner Situation zickig, so ist diese Vergangenheit nun fortan ein notwendiger Teil von dir; damit ist natürlich nicht gesagt, dass du für den Rest deines Lebens nun zickig sein oder darüber in Depressionen verfallen musst, sondern vielmehr, dass du dann, sofern dich das Zickigsein denn überhaupt stört, daraus Schlüsse ziehst und die Zukunft dementsprechend möglichst gut zu gestalten versuchst.

Der Grundsatz "Liebe ..." ist so ungenau formuliert, dass "Tue Gutes" ebenso viel- oder wenigsagend sein könnte. Was ist (- die Frage kam ja hier nun auch schon auf -) Liebe? Wer ist der Nächste? Wie liebe ich mich selbst bzw. wie sollte ich mich selbst lieben? Ist jede Liebe zu mir selbst wünschenswerter Weise auf andere übertragbar, oder ist sie überhaupt übertragbar? In welchen Belangen, aus welchem Grund und zu welchem Zweck soll ich andere gleich mir lieben? ...?
Die Richtung, die darinsteckt, ist auch mir sympathisch; keine Frage. Dennoch könnten sich mit diesem Grundsatz wohl die größte Hilfe und die größte Schädigung gleichsam begründen lassen.
phoenix89 - 36
Experte (offline)

Dabei seit 12.2005
1749 Beiträge

Geschrieben am: 14.01.2012 um 17:59 Uhr

Zitat von ViolentFEAR:

Zitat von phoenix89:


Mit dem "menschlichen Sein" meinte ich in diesem Fall den ganzen Organismus bzw. das gesamte Ding 'Mensch' (was wohl auch eine weniger missverständliche Formulierung gewesen wäre), wollte also betonen, dass die menschliche Wahrnehmung (Sinne, Gehirn, Vorerfahrungen, kognitive & sprachliche Strukturen etc.) eine an den Menschen gebundene ist. Ich gehe davon aus, dass die Organismen der hier Beteiligten ähnlich genug sind, um bei ihnen die selben Wahrnehmungsprinzipien anzunehmen.
Die so entstandene Wirklichkeit lässt es meines Erachtens durchaus zu, zwischen (relativen) Wahrheiten sowie (ebenfalls relativen) Unwahrheiten und wiederum Spekulationen zu unterscheiden - eben alle bezogen auf diese menschliche Wirklichkeit. (Auf eventuelle Lücken oder Fehler darf ich gerne aufmerksam gemacht werden. ^^)

Womit du diversen Behinderten das "Menschsein" absprichst, auf etwas worauf ich garnicht hinaus wollte. Was ich versucht war auszudrücken: Du ignorierst die Unüberwindlichkeit des Zweifels. Damit setzt du aber erneut ein Dogma ohne jeden Grund, was nicht ungewöhnlich ist, machen wir es doch alle, mehr oder minder, doch damit hast du selbstredent keinen besonderen Grund gefunden um hierarchische Abstufungen von "Wirklichkeiten" zu konstruieren.
Verzeih', dass ich hier vehement widersprechen muss: Das "Menschsein" (was ja selbst ein problematischer Begriff ist) spreche ich niemandem ab.
Ebensolche Unterschiede zwischen Menschen sind mir durchaus bewusst, weshalb ich meine eigene vorherige "missverständliche Formulierung" bereits bemängelt habe; dass es kein "Menschsein" schlechthin gibt (ähnlich wie bei wohl allen Kategorien dieser Art), ist mir ebenfalls klar.
Was ich betonen wollte, war lediglich das Gebundensein der jeweiligen Wahrnehmung an den jeweils Wahrnehmenden und die Notwendigkeit, seine eigene Wahrnehmung als seine Wirklichkeit anzuerkennen, auch wenn sie keinen Anspruch auf Absolutes machen kann.

Zitat von ViolentFEAR:

Zitat von phoenix89:


Was genau meinst du mit der "besonderen Wahrnehmung" des Menschen, und der kritischen Position in einer akzeptierten Ideologie?
Nichts weniger, als dass du "dem Menschen" überhaupt etwas andichtest ohne wirklich selbst zu spekulieren.
Deine ideologie? das es überhaupt etwas anderes als Spekulation gibt.
Zu "dem Menschen" siehe den obigen Abschnitt.
Sagte ich nicht zuvor bereits eigentlich, dass das, was man als Wirklichkeit nimmt, keine absolute Wirklichkeit - und damit eben im Grunde Spekulation - sei? Zumindest war es das, was ich ausdrücken wollte, als ich Wahrnehmung und Wahrnehmenden als voneinander abhängig bezeichnete.

Zitat von ViolentFEAR:

Zitat von phoenix89:


Und, nur ein wenig abseits davon: Du hattest einmal geschrieben, dass du nicht mit Kreationisten diskutieren würdest; darf man fragen, weshalb?

Ich nehme an, weil es mich zu sehr aufwühlte.
Weswegen das?
ViolentFEAR - 32
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Dabei seit 01.2006
13295 Beiträge

Geschrieben am: 14.01.2012 um 18:06 Uhr

Zitat von phoenix89:


Sagte ich nicht zuvor bereits eigentlich, dass das, was man als Wirklichkeit nimmt, keine absolute Wirklichkeit - und damit eben im Grunde Spekulation - sei? Zumindest war es das, was ich ausdrücken wollte, als ich Wahrnehmung und Wahrnehmenden als voneinander abhängig bezeichnete.


Wo ist dann der Grund für folgenden Schluss, wenn es doch alles nur Spekulation ist?

Zitat von phoenix89:

Im Rahmen dieser Wirklichkeit nimmt aber das Nachdenken über "letzte Dinge", Götter etc. einen Bereich der Spekulation ein (die zumeist von Bedürfnissen und Wünschen gelenkt zu werden scheint), und es wäre ein Fehler, diese Spekulation nun als etwas anzusetzen, das denselben Wahrheitsgehalt wie die menschliche Wirklichkeit hätte.



Zitat von phoenix89:


Weswegen das?


Hybris.

Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit

phoenix89 - 36
Experte (offline)

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1749 Beiträge

Geschrieben am: 14.01.2012 um 18:24 Uhr

Zitat von ViolentFEAR:

Zitat von phoenix89:


Sagte ich nicht zuvor bereits eigentlich, dass das, was man als Wirklichkeit nimmt, keine absolute Wirklichkeit - und damit eben im Grunde Spekulation - sei? Zumindest war es das, was ich ausdrücken wollte, als ich Wahrnehmung und Wahrnehmenden als voneinander abhängig bezeichnete.


Wo ist dann der Grund für folgenden Schluss, wenn es doch alles nur Spekulation ist?

Zitat von phoenix89:

Im Rahmen dieser Wirklichkeit nimmt aber das Nachdenken über "letzte Dinge", Götter etc. einen Bereich der Spekulation ein (die zumeist von Bedürfnissen und Wünschen gelenkt zu werden scheint), und es wäre ein Fehler, diese Spekulation nun als etwas anzusetzen, das denselben Wahrheitsgehalt wie die menschliche Wirklichkeit hätte.

Weil ich einen Unterschied zu sehen glaube zwischen der Spekulation, die in der Beschaffenheit der Wahrnehmungsweise gründet und als Wirklichkeit dient, einerseits, und einer solchen Spekulation, die meines Erachtens die menschliche Erkenntnisfähigkeit selbst übersteigt: Dass ich in meiner Wirklichkeit z. B. den Kosmos wahrnehme, ist letztlich Spekulation, die ich aber aufgrund meiner Beschaffenheit und der Beschaffenheit meiner Wahrnehmung eben wahr-nehme. Dass andere Lebewesen, die mir ähnlich sind, dies auf eine ähnliche Weise wahrnehmen, schließe ich daraus, dass die Wahrnehmungsweise dieser anderen Lebewesen der meinen ähnlich scheint.
Das Prinzip der Wahrnehmung jedoch scheint mir eine Grenze zu setzen (eben die Gebundenheit alles Wahrgenommenen an die Wahrnehmung und den Wahrnehmenden selbst), weshalb ich es für unmöglich halte, Aussagen im Sinne von Ultimativlösungen über den Kern, den Anfang, die Lösung sowie insgesamt Sinn und Zweck der Welt zu treffen. -- Und solche Überlegungen wiederum würde ich als Spekulation innerhalb der "Spekulation", die dem Spekulierenden "Wahrheit" oder Wirklichkeit ist, bezeichnen.
Dabei wird niemandem ein "Menschsein" oder die Fähigkeit zur Wahrnehmung abgesprochen, sondern nur die Grenzen der Wahrnehmung bzw. Wirklichkeit oder Spekulation aufgezeigt werden. Oder stecken noch Fehler in dem Gedankengang, der eigentlich bloß dazu gedacht war, Aussagen wie "Ich kenne den Grund der Welt" zu bemängeln?

Zitat von ViolentFEAR:

Zitat von phoenix89:


Weswegen das?

Hybris.

Kontrollverlust durch Rage? Rage weshalb?
ViolentFEAR - 32
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Geschrieben am: 14.01.2012 um 18:43 Uhr
Zuletzt editiert am: 14.01.2012 um 18:44 Uhr

Zitat von phoenix89:


Weil ich einen Unterschied zu sehen glaube zwischen der Spekulation, die in der Beschaffenheit der Wahrnehmungsweise gründet und als Wirklichkeit dient, einerseits, und einer solchen Spekulation, die meines Erachtens die menschliche Erkenntnisfähigkeit selbst übersteigt:


Erneut: Du proklamierst eine "menschliche Erkenntnisfähigkeit". Selbstredent ist die Wirklichkeit der Schattenseher in Platons Höhlengleichnis ihre Wirklichkeit - zumindest hat das zunächst den Anschein. Das bedeutet aber nicht, dass du wirklich weißt, ob alle Angebundenen das gleiche wahrnehmen, allein der Erzähler behauptet das. Du weißt noch nicht einmal, ob es mehrere Angebundene gibt oder ob sie wirklich die Schatten als ihre Wirklichkeit akzeptiert haben.
Und genauso wie der Erzähler dir eins vom Pferd erzählt, ist auch deine Rationalität nichts, was irgendwelche Gewichtungen rechtfertigen könnte.

Zitat von phoenix89:

Dass ich in meiner Wirklichkeit z. B. den Kosmos wahrnehme, ist letztlich Spekulation, die ich aber aufgrund meiner Beschaffenheit und der Beschaffenheit meiner Wahrnehmung eben wahr-nehme. Dass andere Lebewesen, die mir ähnlich sind, dies auf eine ähnliche Weise wahrnehmen, schließe ich daraus, dass die Wahrnehmungsweise dieser anderen Lebewesen der meinen ähnlich scheint.


Wie kommst du darauf, dass sie dir ähnlich scheinen? Denkst du in ihnen? Siehst du durch ihre Augenn? Oder akzeptierst du nicht bereits wieder ein idologisches Bild: Dich als Mensch, dich als biologisches Geschöpf, das "irgendwie ähnlich aussieht"?!
Wer sagt dir das sie nicht lügen? Du kannst es nicht, du bist allein.

Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit

phoenix89 - 36
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Dabei seit 12.2005
1749 Beiträge

Geschrieben am: 14.01.2012 um 19:02 Uhr
Zuletzt editiert am: 14.01.2012 um 19:02 Uhr

Zitat von ViolentFEAR:

Erneut: Du proklamierst eine "menschliche Erkenntnisfähigkeit".
Verzeihe die Nachlässigkeit. Die Verwendung von "menschlich" ist in dem Zusammenhang natürlich ebenso salopp und eigentlich unangebracht wie zuvor, - was aus meiner vorigen Richtigstellung bzw. aus dem von dir nicht zitierten Abschnitt meines letzten Posts nachvollziehbar sein dürfte. Hoffe ich. ;)

Zitat von ViolentFEAR:

Selbstredent ist die Wirklichkeit der Schattenseher in Platons Höhlengleichnis ihre Wirklichkeit - zumindest hat das zunächst den Anschein. Das bedeutet aber nicht, dass du wirklich weißt, ob alle Angebundenen das gleiche wahrnehmen, allein der Erzähler behauptet das. Du weißt noch nicht einmal, ob es mehrere Angebundene gibt oder ob sie wirklich die Schatten als ihre Wirklichkeit akzeptiert haben.
Und genauso wie der Erzähler dir eins vom Pferd erzählt, ist auch deine Rationalität nichts, was irgendwelche Gewichtungen rechtfertigen könnte.
[...]
Wie kommst du darauf, dass sie dir ähnlich scheinen? Denkst du in ihnen? Siehst du durch ihre Augenn? Oder akzeptierst du nicht bereits wieder ein idologisches Bild: Dich als Mensch, dich als biologisches Geschöpf, das "irgendwie ähnlich aussieht"?!
Wer sagt dir das sie nicht lügen? Du kannst es nicht, du bist allein.
Da kann ich kaum widersprechen: Letztlich ruht dies alles auf Analogieschlüssen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit, zu denen ich mich aufgrund der Beschaffenheiten meiner selbst und meiner Wirklichkeit motiviert sehe. Es sind dieselben Analogien, von welchen man ausgeht und ausgehen muss, wenn man überhaupt mit anderen oder mit irgendetwas interagiert. Das ist es auch, was ich mit der Spekulation meinte, die man als Wirklichkeit wahr-nimmt; dass aber Ähnlichkeiten, die man als Hilfsmittel herannimmt, ungenau bleiben müssen, da kommt man wohl nicht drum herum.
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