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Gibt es einen Gott?

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goldenI
Experte (offline)

Dabei seit 12.2004
1581 Beiträge

Geschrieben am: 27.10.2006 um 18:10 Uhr

Zitat von Hangman_EOG:

Zitat von goldenI:

Zitat von Hangman_EOG:

Da fällt mir unser heutiger Religionsunterricht ein. Man weiß woher der Mensch abstammt (nicht wie in der Bibel von Adam und Eva oder aus einer Rippe...) Das Lebewesen davor stammt wiederrum irgendwann aus dem Wasser ab... Die Erde wiederrum entsand durch den Urknall doch woher kam der Urknall und woher das was davor war?
Aktio und Reaktio
Dieser vermeintliche Gottesbeweis ist genauso alt wie dämlich.
1. Es gibt aller Wahrscheinlichkeit kein "vor" dem Urknall, weil erst mit dem Urknall überhaupt Raum & Zeit entstanden. Davor war einfach nichts (laut UKT). Und nichts heißt nicht, schwarze Leere, aus der nach gewiiser Zeit mal etwas entsteht, sondern es heißt einfach: gar nichts. Kann man sich nicht vorstellen. Muss man akzeptieren oder nicht.
2. Wenn du schon mit Aktio und Reaktio argumentierst, dann wenigstens konsequent: Wenn ein Gott Ursache des Urknalls war, was war dann die Ursache von Gott. Oder was war "vor" Gott.
Die einzige korrekte Möglichkeit einer solchen Argumentation wäre eine unendliche Kausalkette.
3. Selbst wenn wir nun von einer Ursache des Urknalls ausgehen, ist alles möglich: Gott, Osterhase, Fliegendes Spaghettimonster, 45 Heinzelmännchen, usw, usf., ...


Ich machs ganz kurz und Bündig. Die Argument die du benutzt, sind alle Wisschaftlich (physikalisch) begründet. Diese Argumente bzw. Teilbereiche die du benutzt, sind aber nur ein kleines Stückchen vom großen Kuchen. Genauso wie Chemie, Mathe, Naturkunde u.s.w. Du musst den Kuchen aber als ganzes betrachtet sehen, um es zu verstehen.


Zitat von Hangman_EOG:

Was ich damit sagen will ist, das man, wenn man Gott beweisen will immer auf offene Fragen stößt und diese kann ich mit meinem Glauben begründen. Ich finde Antworten dort wo die Wissenschaft aufhört zu suchen.
Wo hört denn die Wissenschaft zu suchen auf?


Die Wissenschaft hört z.B. bei der wohl wichtigesten Frage : Dem Sinn des Lebens auf zu suchen bzw. wird nie auf einen grünen Zweig kommen. Diese Fragen kannst du nur religiös bergründen.

Falsch, diese Fragen kann man nicht eindeutig beantworten. Drauflosraten kann man schon, aber das nicht nur religiös sondern auch mit areligiösen Weltanschauungen.

No reason to live and that's the way I like it!

Harrymator - 37
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 03.2006
73 Beiträge

Geschrieben am: 27.10.2006 um 18:17 Uhr

Zitat von Opossum999:

also ich find des alles mit der bibel und so total unlogisch und ich kann mir des eh nich vorstelln dass
es das alles gibt....ich glaubs auch nich....
wie soll denn das gehn, dass da einer auf so ner wolke hockt...oder was weiß ich wo...^^
und in den ganzen liedern und so steht doch dass gott soo toll und lieb is, aber in der bibel steht doch
dass der den ganzen leuten da gesagt hat, dass die sich gegenseitig umbring/opfern solln... des
check ich auch nich...is mir aber eigentlich auch egal...^^


Ich habe absolut nichts gegen Leute, die anderer Meinung sind als ich, aber gegen welche die über Dinge reden, von denen sie keine Ahnung haben. Bevor du wild mutmast was doch angeblich in der Bibel steht solltest du dich etwas mit Exegese (Der Wissenschaft des Bibel-Verstehens) und der Bibel an sich beschäftigen.

... aber Mama, ich habe einen Bagger bekommen!

Sunshine_Ma - 34
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 09.2005
100 Beiträge

Geschrieben am: 27.10.2006 um 18:19 Uhr

wissen kann man es nicht das es Gott gibt, nur glauben!
Aber i denke schon das es Gott gibt, bzw bin davon überzeugt!
warum wären wir sonst hier??und wie sind wir hergekommen?
Ich denke Gott gibt dem ganzen Leben ein Sinn und ein Ziel!
Wenn man etwas nicht glauben will, bzw nicht begreifen kann dann kann man sich auch dagegen wehren mit alllem was geht und argumente suchen und finden!
Ich denke nur das wir nicht einfach alle durch Zufall hier sind!
Außerdem ist es doch ein schöner Gedanke zu wissen das man bewusst hier ist, das man von jemand geliebt, beacht und gebraucht ist.
wenn man vor einer Entscheidung steht und die eine Entscheidung hat was negatives, die andere aber was positives, warum sollte ich den negativen Weg gehen!
Meine Meinung


God bless you!!:-)

Opossum999 - 33
Halbprofi (offline)

Dabei seit 07.2005
124 Beiträge
Geschrieben am: 27.10.2006 um 18:24 Uhr

Zitat von Harrymator:

Zitat von Opossum999:

also ich find des alles mit der bibel und so total unlogisch und ich
kann mir des eh nich vorstelln dass
es das alles gibt....ich glaubs auch nich....
wie soll denn das gehn, dass da einer auf so ner wolke hockt...oder was weiß ich wo...^^
und in den ganzen liedern und so steht doch dass gott soo toll und lieb is, aber in der bibel steht
doch
dass der den ganzen leuten da gesagt hat, dass die sich gegenseitig umbring/opfern solln... des
check ich auch nich...is mir aber eigentlich auch egal...^^


Ich habe absolut nichts gegen Leute, die anderer Meinung sind als ich, aber gegen welche die über
Dinge reden, von denen sie keine Ahnung haben. Bevor du wild mutmast was doch angeblich in der
Bibel steht solltest du dich etwas mit Exegese (Der Wissenschaft des Bibel-Verstehens) und der
Bibel an sich beschäftigen.


ich hab ja auch keine Ahnung davon, aber das is halt alles, was ich in Reli mitgekriegt hab...(da bin
ich nich grad gut...) und das is halt meine Meinung von dem ganzen Zeug...
mich störts ja auch nich dass andre daran glauben, ich machs halt nich...
goldenI
Experte (offline)

Dabei seit 12.2004
1581 Beiträge

Geschrieben am: 27.10.2006 um 18:26 Uhr

Zitat von Opossum999:

Zitat von Harrymator:

Zitat von Opossum999:

also ich find des alles mit der bibel und so total unlogisch und ich
kann mir des eh nich vorstelln dass
es das alles gibt....ich glaubs auch nich....
wie soll denn das gehn, dass da einer auf so ner wolke hockt...oder was weiß ich wo...^^
und in den ganzen liedern und so steht doch dass gott soo toll und lieb is, aber in der bibel steht
doch
dass der den ganzen leuten da gesagt hat, dass die sich gegenseitig umbring/opfern solln... des
check ich auch nich...is mir aber eigentlich auch egal...^^


Ich habe absolut nichts gegen Leute, die anderer Meinung sind als ich, aber gegen welche die über
Dinge reden, von denen sie keine Ahnung haben. Bevor du wild mutmast was doch angeblich in der
Bibel steht solltest du dich etwas mit Exegese (Der Wissenschaft des Bibel-Verstehens) und der
Bibel an sich beschäftigen.


ich hab ja auch keine Ahnung davon, aber das is halt alles, was ich in Reli mitgekriegt hab...(da bin
ich nich grad gut...) und das is halt meine Meinung von dem ganzen Zeug...
mich störts ja auch nich dass andre daran glauben, ich machs halt nich...

Finde ich gut, die Einstellung.
Lass die Bibel Buch sein udn kümmer dich um sinnvolle Dinge, wie dein Leben.
:daumenhoch:

No reason to live and that's the way I like it!

Opossum999 - 33
Halbprofi (offline)

Dabei seit 07.2005
124 Beiträge
Geschrieben am: 27.10.2006 um 18:31 Uhr

Zitat von goldenI:

Zitat von Opossum999:

Zitat von Harrymator:

Zitat von Opossum999:

also ich find des alles mit der bibel und
so total unlogisch und ich
kann mir des eh nich vorstelln dass
es das alles gibt....ich glaubs auch nich....
wie soll denn das gehn, dass da einer auf so ner wolke hockt...oder was weiß ich wo...^^
und in den ganzen liedern und so steht doch dass gott soo toll und lieb is, aber in der bibel steht
doch
dass der den ganzen leuten da gesagt hat, dass die sich gegenseitig umbring/opfern solln... des
check ich auch nich...is mir aber eigentlich auch egal...^^


Ich habe absolut nichts gegen Leute, die anderer Meinung sind als ich, aber gegen welche die über
Dinge reden, von denen sie keine Ahnung haben. Bevor du wild mutmast was doch angeblich in der
Bibel steht solltest du dich etwas mit Exegese (Der Wissenschaft des Bibel-Verstehens) und der
Bibel an sich beschäftigen.


ich hab ja auch keine Ahnung davon, aber das is halt alles, was ich in Reli mitgekriegt hab...(da bin
ich nich grad gut...) und das is halt meine Meinung von dem ganzen Zeug...
mich störts ja auch nich dass andre daran glauben, ich machs halt nich...

Finde ich gut, die Einstellung.
Lass die Bibel Buch sein udn kümmer dich um sinnvolle Dinge, wie dein Leben.
:daumenhoch:


das mach ich auch...hab echt besseres zu tun als zu beten wenn ich eh nich daran glaub...
Harrymator - 37
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 03.2006
73 Beiträge

Geschrieben am: 27.10.2006 um 18:31 Uhr

Zitat von goldenI:

Zitat von Harrymator:

Was hat Glaube mit Unwissen oder Beschneidung des Denkens zu tun?

Zur Schöpfung: Ich kann mir nicht vorstellen, dass das alles Zufall sein soll, da muss meiner Meinung nach eine ordnende Macht dahinter stehen

Hast du nicht selbst gesagt, dass Glaube nicht Wissen bedeutet? Hm, kann auch sein, dass das jemand anders war...
Mit Beschneidung des Denkens hat das schon was zu tun. Du sagst zB, dass du keine andere erklärung für das, was ist findest, als Gott. Somit stellst du dir erst garnicht die Frage nach einer anderen Erklärung. Und das beschneidet dein Denken. Wenn du überzeugt bist, schon die Antwort gefunden zu haben, fragst du doch nicht weiter, oder?

Zur Schöpfung:
Toll, und ich kann mir nicht vorstellen, dass eine übermächtige, ordnende Macht dahintersteht. Dass muss Zufall sein... Bringt irgendwie nicht weiter...
Glaubst du, dass der menschliche Verstand so gut ist, sich alles vorstellen zu können, das ist? Kannst du dir mehr als 3 Dimensionen vorstellen? Quanten? Nein, aber es gibt sie anscheinend doch.


Mit Glauben ist nicht Wissen ist gemeint, dass man sich beim Glauben einer Sache nicht ganz sicher ist, und nicht Unwissen, das ist meiner Meinung nach ein Unterschied. Beispiel: Du Glaubst, dass die Welt aus Atomen besteht (ich übrigens auch), da es viele schlüssige Beweise dafür gibt. Wissen kannst du es aber nicht, da noch nie jemand ein Atom "angefasst oder gesehen" hat. So ist es mit Gott auch. Bis vor kurzem dachte man noch Atome sind unteilbar, heute wissen wir es besser. Folglich kann die Annahme, dass Gott so ist wie wir ihn uns heute vorstellen auch unvollständig sein, im Gegenteil, das ist sie sogar ganz sicher, weil man wie du oben gesagt hast sich das alles gar nicht vorstellen kann (> 4. Dimension etc.) Dies wäre aber doch wieder eher ein Argument dafür dass es einen Gott gibt. Ein Wesen das wir uns mit unserem Verstand nicht richtig erklären können. Genau das ist doch Gott.
Ich möchte hier noch mal an den Satz erinnern, den ich mal geschrieben habe:
"Ich bin mir ziemlich Sicher dass es einen Gott gibt, aber ich weis, dass der Versuch ihn zu Beschreiben mächtig schief gegangen ist."
Der Diskusion sollte nicht eben dieses beschreibende Bild "Alter Mann auf Wolke zu Grunde liegen" das macht die Vorstellung tatsächlich sehr schwer.

... aber Mama, ich habe einen Bagger bekommen!

goldenI
Experte (offline)

Dabei seit 12.2004
1581 Beiträge

Geschrieben am: 27.10.2006 um 19:17 Uhr
Zuletzt editiert am: 27.10.2006 um 19:21 Uhr

Zitat von Harrymator:

Mit Glauben ist nicht Wissen ist gemeint, dass man sich beim Glauben einer Sache nicht ganz sicher ist, und nicht Unwissen, das ist meiner Meinung nach ein Unterschied. Beispiel: Du Glaubst, dass die Welt aus Atomen besteht (ich übrigens auch), da es viele schlüssige Beweise dafür gibt. Wissen kannst du es aber nicht, da noch nie jemand ein Atom "angefasst oder gesehen" hat.

Das ist meines Wissens fachlich nicht ganz richtig, aber ich verstehe, was du meinst.

Zitat von Harrymator:

So ist es mit Gott auch. Bis vor kurzem dachte man noch Atome sind unteilbar, heute wissen wir es besser. Folglich kann die Annahme, dass Gott so ist wie wir ihn uns heute vorstellen auch unvollständig sein, im Gegenteil, das ist sie sogar ganz sicher, weil man wie du oben gesagt hast sich das alles gar nicht vorstellen kann (> 4. Dimension etc.) Dies wäre aber doch wieder eher ein Argument dafür dass es einen Gott gibt. Ein Wesen das wir uns mit unserem Verstand nicht richtig erklären können. Genau das ist doch Gott.

Hier ist ein Bruch in deiner Argumentation.
Mit Gott ist es nämlcih eben gerade nicht so. Dass es Atome gibt, ist durch unzählige schlüssige Beweise belegt. Aber Gott? Es gibt keinen einzigen schlüssigen Beweis.
Wollte man Gott mit wissenschaftlichen Theorien vergleichen, so hätte man derer unzählige, die alle etwas nie beobachtetes völlig unterschiedlich erklären wollen, aber keine Beweise haben.

Zitat von Harrymator:

Ich möchte hier noch mal an den Satz erinnern, den ich mal geschrieben habe:
"Ich bin mir ziemlich Sicher dass es einen Gott gibt, aber ich weis, dass der Versuch ihn zu Beschreiben mächtig schief gegangen ist."
Der Diskusion sollte nicht eben dieses beschreibende Bild "Alter Mann auf Wolke zu Grunde liegen" das macht die Vorstellung tatsächlich sehr schwer.

Bei mir liegt diese Vorstellung nicht zu Grunde, sondern ich sehe viele Gottesvorstellungen vieler Menschen. Warum sollte ausgerechnet die mit dem Mann mit Rauschebart auf der Wolke unrichtig sein?

No reason to live and that's the way I like it!

Armyboy - 36
Experte (offline)

Dabei seit 05.2005
1154 Beiträge

Geschrieben am: 27.10.2006 um 19:57 Uhr

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Odin

Operation Iraqi Freedom http://www.myvideo.de/watch/559506

goldenI
Experte (offline)

Dabei seit 12.2004
1581 Beiträge

Geschrieben am: 27.10.2006 um 20:27 Uhr

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Das Fliegende Spaghettimonster. RAmen!

No reason to live and that's the way I like it!

Senjourita - 40
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 08.2005
77 Beiträge

Geschrieben am: 27.10.2006 um 20:57 Uhr

ja es gibt gott!!
nur jeder hat einen anderen gott!! seinen gott!!
ich glaub an gott!!

*xxx* *lal*

goldenI
Experte (offline)

Dabei seit 12.2004
1581 Beiträge

Geschrieben am: 28.10.2006 um 14:16 Uhr
Zuletzt editiert am: 28.10.2006 um 14:16 Uhr

Zitat:

WARUM ICH ATHEIST BIN

Warum sollte man nicht an Gott glauben? Die Mehrheit der Menschen tut es doch!

Für einen Nicht-Glauben an Gott gibt es einen ganz einfachen Grund. Ich glaube nicht an Gott aus Mangel an Beweisen.

Nehmen wir eine Analogie, um das Prinzip zu erklären. Angenommen, ein vertrauenswürdiger Freund erzählt mir, dass in ein leer stehendes Haus in der Nähe eine fünfköpfige Familie einzieht, Vater, Mutter und drei Kinder. Dann werde ich ihm dies ohne weiteres glauben. Denn das ist für den Ortsteil, in dem ich lebe, völlig normal. Aber angenommen, ich kenne das Haus und weiß, dass es eben nicht leer steht und dass darin eine Bekannte von mir lebt, mit der ich erst kürzlich gesprochen habe, und die auf jeden Fall hier weiter leben wollte. Dann würde ich anfangen, an der Geschichte zu zweifeln. Ich hätte immer noch keinen Grund, an meinem Freund zu zweifeln - denn solche Dinge kommen vor, und meine Bekannte könnte inzwischen ihre Meinung geändert haben. Aber ich würde so etwas wie einen Beweis oder ein Indiz fordern, bevor ich das völlig glaube.

Wenn nun aber mein Freund behauptet, dass in das Haus eine Familie vom Sirius einzieht, menschenähnliche Außerirdische - dann würde ich mit völligem Unglauben reagieren, Vertrauenswürdigkeit hin oder her, und ich würde einen starken Beweis für seine Behauptung verlangen. Und nur nach dem Vorliegen eines sehr überzeugenden Beweises (Fotos würden mir beispielsweise nicht ausreichen) würde ich anfangen, an diese Geschichte zu glauben (im Sinne von: vermuten, es sei wahr).

D. h. je weiter etwas von meiner alltäglichen Erfahrung weg ist, umso stärker müssen die Beweise sein, dass etwas wahr ist. Das ist das "normale" Verfahren. Das gilt in ganz besonders starkem Maße, wenn die gemachte Behauptung von mir eine Revision meines Denkens oder meiner Lebensweise erfordert. Je weiter etwas von meiner Wissensbasis entfernt ist, umso perfekter (überzeugender) müssen die Beweise sein.

Nun ist es so, dass die Behauptung, dass es ein unendliches, ewiges, allmächtiges, (all)gütiges, allwissendes, unsichtbares und allgegenwärtiges Wesen gibt, unendlich weit von meiner eigenen Erfahrung weg ist. Außerirdische vom Sirius mag ich mir noch vorstellen können, aber bei Gott ist das fast unmöglich. Die Beweise für die Existenz Gottes müssten also sehr, sehr, sehr stark sein, erheblich besser, als wenn ich annehmen sollte, es zögen Außerirdische in ein Nachbarhaus ein.

Diese starken Beweise aber - so geben die Theisten selbst zu - existieren nicht. Im Gegenteil, die Gottesbeweise beruhen alle auf Denkfehlern und sind widerlegt (siehe Gottesbeweise / Vorbemerkung zu den Gottesbeweisen), und die Berufung auf das Gefühl ist noch sehr viel schwächer. Auch die Behauptung, man müsse eben auf Beweise verzichten und "einfach so" glauben kann nicht befriedigen - denn dieses schwache Argument wird auch für Vishna, Krishna, Allah etc. angeführt. Danach könnte man sich für jeden Gott entscheiden - was aufgrund des Exklusivitätsanspruchs der Religionen nicht möglich ist. Man kann an alles glauben, wenn man seine rationalen Skrupel über Bord wirft, aber warum sollte man? Denn um zu entscheiden, warum ich den einen Glauben einem anderen vorziehe, muss ich meine Vernunft einsetzen und die Argumente abwägen. Deswegen gibt es ein Primat der Vernunft gegenüber dem Glauben. Es wäre fahrlässig, ohne Not auf die Vernunft zu verzichten.

Warum das Primat der Vernunft? Weil wir uns für einen Glauben entscheiden müssen (es gibt sehr viele Möglichkeiten zur Auswahl - selbst dann, wenn man sich auf das Christentum beschränkt). Wir können natürlich (wie die übergroße Mehrheit der Gläubigen) den erstbesten Glauben nehmen, mit dem wir als Kind konfrontiert wurden - aber dann haben wir überhaupt keine Entscheidung getroffen, sondern diese dem "biografischen Zufall" überlassen. Wenn wir auf diese Weise keine Entscheidung treffen, dann können wir auch nicht behaupten, wir hätten eine rationale Entscheidung getroffen, denn diese bestünde aus einem Abwägen der Gründe für und wider etwas. Man kann auch nicht einfach anfangen, etwas zu glauben, um es dann für die richtige Entscheidung zu halten, weil man es glaubt - dies ist ein logischer Zirkel. Allerdings locken so ziemlich alle Glaubensrichtungen damit, dass man sich erstmal auf den Glauben einlassen solle, der Rest würde sich dann finden - was wiederum bedeutet, dass man keine Entscheidung trifft. Da fast alle Glaubensrichtungen mit dieser Strategie der Entscheidungsvermeidung locken, ergibt sich daraus kein Grund, sich für die eine oder die andere Richtung zu entscheiden. Dieser "Grund" (wenn es denn einer wäre) spricht für alle Glaubensrichtungen, also für keinen bestimmten. Wie wir es auch drehen und wenden: Ohne ein Abwägen der Gründe für und wider gibt es keine Entscheidung, die Gründe können sich nicht erst einstellen, wenn wir bereits glauben, wir müssen also mit dem Abwägen beginnen, bevor wir anfangen, zu glauben, ansonsten ist es eine Täuschung, anzunehmen, man habe sich aus vernünftigen Gründen für den Glauben entschieden.

Es nützt auch nichts, mir vorzuhalten, man müsse schließlich an etwas ohne Beweise glauben, z. B. an die Logik. Zum einen ist die Logik ein ungeeignetes Beispiel, weil sie Voraussetzung meines Denkens ist, d. h., es ist kein Glauben nötig, sondern die Existenz der Logik ist die Vorbedingung, um überhaupt glauben zu können (das gilt für viele andere Beispiele auch - ich halte es sogar für einen unlauteren Trick, solche Beispiele überhaupt zu benutzen, was mein Misstrauen noch verstärkt). Zum anderen, selbst wenn der Theist recht hätte, und es gäbe Dinge, an die ein Glauben unverzichtbar ist, dann hätte ich nicht die Wahl, ob ich daran glaube oder nicht.

Ich habe aber die Wahl, ob ich an Gott glaube oder nicht. Mehr noch: Ich sehe in den Naturwissenschaften, dass Erklärungen besser sind, die auf Gott verzichten. Ich sehe sogar den Erkenntnisfortschritt, den es gegeben hat, seitdem man auf Gott als Supererklärung verzichtet hat. Die Behauptung, wir sollten auf starke Beweise verzichten, weil dieses in diesem Fall nicht sinnvoll ist, ist wiederum eine Behauptung, die weit weg von aller alltäglichen Vernunft ist und wiederum eines starken Beweises bedürfte, damit man sie akzeptieren könnte. Die Beweislast liegt bei den Theisten, die solches behaupten.

Gott mag existieren oder nicht existieren - dies ist von unserem Glauben daran vollkommen unabhängig - aber für den Glauben selbst bräuchte man eine rationale Rechtfertigung, und die gibt es nicht. Folglich ist es sinnvoll, nicht an Gott zu glauben, bis zum Vorliegen eines wirklich starken Beweises. Und deswegen bin ich Atheist.

Volker Dittmar

No reason to live and that's the way I like it!

-Nirvana-
Champion (offline)

Dabei seit 04.2006
3345 Beiträge

Geschrieben am: 28.10.2006 um 14:21 Uhr

Zitat von goldenI:

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Das Fliegende Spaghettimonster. RAmen!

Die Hanf Zeitung gelesen?!

Nur weil du Paranoid bist , heißt das noch lange nicht dass du nicht verfolgt wirst!

goldenI
Experte (offline)

Dabei seit 12.2004
1581 Beiträge

Geschrieben am: 28.10.2006 um 14:34 Uhr

Zitat von -Nirvana-:

Zitat von goldenI:

[verlinkte Grafik wurde nicht gefunden]
Das Fliegende Spaghettimonster. RAmen!

Die Hanf Zeitung gelesen?!

Nein, steht da was darüber drin?

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Crazymaedle - 33
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 10.2005
34 Beiträge

Geschrieben am: 28.10.2006 um 17:58 Uhr



Ich habe absolut nichts gegen Leute, die anderer Meinung sind als ich, aber gegen welche die über Dinge reden, von denen sie keine Ahnung haben.

Du hast vollkommen Recht! Ich find auch , die meisten wo hier was dazu schreiben haben keine Ahnung, weil sie nicht mal versuchen sich mit Gott auseinanderzusetzen! Oder mit allem was mit glauben zu tun hat!
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