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Gibt es einen Gott?

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Getridofideo - 38
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 04.2011
87 Beiträge
Geschrieben am: 11.04.2011 um 23:28 Uhr

Zitat von phoenix89:

Zitat von _Hausmeister:

Weil wir Menschen grundsätzlich über unseren Sinn und über unsere Zukunft nachdenken...
D.h. Wir wollen wissen, warum wir leben, warum wir sterben und was wir am besten tun sollten um uns auf beides vor zu bereiten.

Außerdem (das ist jetzt zwar wieder wissenschaftlich arrgumenteiert, aber egal) haben wir alle Totesangst die wir unterdrücken wollen. Und wenn man sich ein Leben nach dem Tod vorstellt und daran glaubt, ist Sterben unter umständen viel leichter.

Und da sind wir am Punkt: Die Todesangst - die selbstverständlich absolut sinnvoll ist, um ein Lebewesen auch am Leben zu erhalten - dürfte bei vielen Leuten der Auslöser für den Glauben an ein Jenseits sein:
Die Unsicherheit, ob man womöglich nach seinem Ableben einfach aufhört zu existieren (oder jedenfalls aufhört, in einer menschlichen Form zu existieren), vermag einem solche Furcht einzuflößen, dass man, wie als eine Art Rettungsring, sich an einem Glauben festhält, der einem verspricht, einen (in seiner jetzigen, menschlichen Person!) auch nach seinem Tod am Leben zu erhalten ... (Selbiger Effekt greift auch bei einem nach eigenem Ermessen schlechten/unbefriedigen Leben: nach dem Prinzip "Hinterher wird alles besser".)
Hat man nun aber aus solchen Gründen begonnen, zu glauben, so muss man diesen Glauben nicht nur als psychologischen Trick, sondern als Tatsächlichkeit, als Realität ansehen, da eben diese Beruhigung sonst nicht eintreffen würde: Gott, das Jenseits müssen real sein - ansonsten befände man sich ja wieder nur in der vorherigen Lage, die man ja genau dadurch eigentlich zu überwinden gesucht hatte.

Verzeihung, dass ich nun so lange auf dieser möglichen Begründung herumgeritten bin. ^^
Genau dieser Grund - die Unfähigkeit, die Unsicherheit in Betreff des Todes zu ertragen, oder auch ein erhöhtes Maß an Leiden am "Diesseits" - ist es jedoch, von dem ich denke, dass er eine sehr bedeutende Rolle beim Glauben an ein "Jenseits" spielt; - mehr als ein Glaube an selbiges aus Gründen der Wahrscheinlichkeit o. ä. (Korrigiere mich bitte, falls du in Betreff dieser Sache einen anderen Eindruck hast.)


Hm, was mich interessieren würde: Ist ein Mensch, der das Durchschaut hat, prinzipiell noch fähig zu glauben? Feuerbach, der ja Theologe war, war es danach offensichtlich nicht mehr.
Kann man es auch als einen früher in der Evolution bedeutenderen Vorteil nennen, wenn Menschen eine "maßgeschneiderte Erklärung" für ihre Existenz bekommen, die einfach zu verstehen ist und ihnen die Möglichkeit gegeben haben muss, sich auf den Überlebenskampf zu konzentrieren? Als zu höherem Denken fähiges Wesen hätte der Mensch doch sonst eventuell viel Zeit damit verbracht, nach einer Erklärung für seine Existenz zu suchen und hätte sich somit nicht auf sein Überleben konzentrieren können, überspitzt formuliert. Oder ist dieser Gedanke zu absurd, um auch nur im Geringsten Wahrheit enthalten zu können?
j-d-p - 32
Halbprofi (offline)

Dabei seit 04.2007
276 Beiträge
Geschrieben am: 11.04.2011 um 23:32 Uhr

Als absurd würde ich deinen Gedankengang bei weitem nicht bezeichnen.
Wenn der Mensch in früherer Zeit sein Leben der Sinnfrage gewidmet hätte, dann wären wir wohl heute nicht da, wo wir sind. Die Frage ist nur, ob das damals überhaupt in der Form wie heutzutage möglich gewesen wäre (mit damals meine Ich nicht vor 100-200 Jahren, sondern noch früher)
Ausserdem gibt es ja immernoch unsere guten Wissenschaflter, die nicht Glauben und alles beweißen wollen. Ohne die wären wir auch nicht weit gekommen.
phoenix89 - 36
Experte (offline)

Dabei seit 12.2005
1749 Beiträge

Geschrieben am: 11.04.2011 um 23:39 Uhr
Zuletzt editiert am: 11.04.2011 um 23:45 Uhr

Zitat von j-d-p:

[...]
Wenn man an ein "Leben nach dem Tod" glaubt, auf welches man im jetztigen Leben direkt Einfluss ausüben kann (gute Taten und so weiter) lebt es sich einfacher. Man hat eine positivere Lebenshaltung (meiner Meinung nach)

Also doch wieder nur ein psychologischer Trick. ;)
Absolut richtig; ich denke auch, dass viele Leute ein größeres Hochgefühl haben, wenn sie sich im Glauben befinden, durch gute Taten ihr "nächstes Leben" positiv beeinflussen zu können. Aber eben dadurch werden gute Taten nur noch aus Selbstschutz begangen:
Man handelt nicht aus Güte und Großmütigkeit, sondern um sich seine Glückseligkeit, sein "Paradies" zu sichern.
Da sind wir dann auch bei der christlichen Moral: "Richtet nicht, dass ihr nicht gerichtet werdet!", "Wenn ihr nur liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben?" ...

Umso schöner wäre es, wenn ebensolche großmütigen Handlungen aus Güte, aus Zuneigung, aus Solidarität etc. geschähen, unabhängig davon, ob dem menschlichen Leben in der Welt, die wir kennen, ein weiteres im Irgendwo folgt oder nicht ...

PS: Aufrichtigen Dank für deine Wertschätzung; es geht doch - um ein wenig zu übertreiben - nichts über wohlgeformte Satzgebäude ... ;)
Getridofideo - 38
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 04.2011
87 Beiträge
Geschrieben am: 11.04.2011 um 23:45 Uhr

Zitat von phoenix89:



Umso schöner wäre es, wenn ebensolche großmütigen Handlungen aus Güte, aus Zuneigung, aus Solidarität etc. geschähen, unabhängig davon, ob dem menschlichen Leben in der Welt, die wir kennen, ein weiteres im Irgendwo folgt oder nicht ...



Gut, dass auch andere auf diesen Gedanken gekommen sind! Ich habe mich nie ernst genommen gefühlt mit der Argumentation, dass man eigentlich ein viel besserer Mensch ist, wenn man "gute" Taten ganz ohne ideologischen oder sozialen Antrieb (als solchen bezeichne ich den Glauben einfach mal) vollbringt. Allerdings ist das in der Praxis ziemlich schwierig, glaubt man gewissen Studien ...
phoenix89 - 36
Experte (offline)

Dabei seit 12.2005
1749 Beiträge

Geschrieben am: 12.04.2011 um 00:02 Uhr
Zuletzt editiert am: 12.04.2011 um 00:04 Uhr

Zitat von Getridofideo:

Zitat von phoenix89:

Umso schöner wäre es, wenn ebensolche großmütigen Handlungen aus Güte, aus Zuneigung, aus Solidarität etc. geschähen, unabhängig davon, ob dem menschlichen Leben in der Welt, die wir kennen, ein weiteres im Irgendwo folgt oder nicht ...


Gut, dass auch andere auf diesen Gedanken gekommen sind! Ich habe mich nie ernst genommen gefühlt mit der Argumentation, dass man eigentlich ein viel besserer Mensch ist, wenn man "gute" Taten ganz ohne ideologischen oder sozialen Antrieb (als solchen bezeichne ich den Glauben einfach mal) vollbringt. Allerdings ist das in der Praxis ziemlich schwierig, glaubt man gewissen Studien ...


Ich nehme mir nicht heraus, zu sagen, Dieser oder Jener sei ein besserer oder schlechterer Mensch als Werauchimmer.

Jedoch denke ich - auch ohne deine Studien zu kennen -, dass es durchaus einen Unterschied macht, ob man nun beispielsweise andere zu fördern sucht, da man erkannt hat, dass ein jedes Wesen sich zu entfalten sucht, und es somit als "gut" ansieht, sie in dieser Entfaltung zu befördern, oder ob man sich davon einen Lohn für sich selbst erhofft ...
Natürlich wird das Gebiet hier sehr heikel, da ja auch das Wissen, das "Richtige" getan zu haben, eine Art Lohn, Heil der Seele etc. darstellt; ich sehe aber doch einen Unterschied darin, ob man dies lediglich tut, da man weiß, dass man sich hinterher besser fühlen wird (also um des Gewinnes - welcher Art er auch immer sei -, den man davontragen wird, Willen), oder weil man - v. a. auch gegen angenehme Gefühle wie Zufriedenheit, Genügsamkeit etc. - das tut, was man als das Richtige erachtet, unter Selbstüberwindung und eventuell auch Entbehrung, die derartiges Verhalten mit sich bringen kann (also um des Verhaltens selbst, nicht um des Lohnes Willen - auch wenn jenes Verhalten diesen Lohn nach sich ziehen mag und man sich dessen bewusst ist).

Diesen beiden Fällen ist doch gemeinsam, dass sowohl in dem einen, der auf den Lohn abzielt, als auch im anderen, der auf das Verhalten selbst abzielt, die Betreffende Person sich auf die Weise verhält, die ihr die angebrachte scheint ... Egal ob wegen des Lohnes oder wegen des Verhaltens: Man tut es, weil man es für das (für sich) Richtige hält. - Aber genau darin liegt der Unterschied zwischen der einen und der anderen Verhaltensweise ...
ViolentFEAR - 33
Champion (offline)

Dabei seit 01.2006
13295 Beiträge

Geschrieben am: 12.04.2011 um 00:42 Uhr
Zuletzt editiert am: 12.04.2011 um 00:45 Uhr

Zitat von Getridofideo:


Ich werde deine Intention vermutlich nicht treffen - im Voraus bereits Entschuldigung dafür - aber kann man aus dieser "Hugo-Geschichte" folgern, dass man rein theoretisch alles, was für uns "sicher" ist, doch falsifizieren könnte (durch beispielsweise Erfahrungswissen, wie im Falle von Hugo)? Damit meine ich natürlich nicht, dass man es falsifizieren können muss (stelle ich mir z.B. beim 2. Hauptsatz der Thermodynamik auch als ziemlich hitzköpfig - im wahrsten Sinne des Wortes - vor), sondern eher, dass rein theoretisch jederzeit die Möglichkeit besteht, alles, was wir zu wissen scheinen, zumindest durch eventuell möglich Beobachtungen widerlegen zu können. Oder sehe ich da etwas falsch? Danke schon mal für die Hilfe.


Sicher besteht für alles die Möglichkeit ihrer Widerlegung, von trivialen Irrtümern bis zu vermeintlichen ontologischen Sicherheiten. Meine Intention (die hier noch sehr vage und unkenntlich ist) war aber vielmehr eine radikal-empirische Dogmatik zu zeigen. Selbstredent müssen wir auf willkürlichen Annahmen aufbauen um überhaupt soetwas wie empirische Befunde bewerten zu können. Hier wird dann doch die Sicherheit über die Unsicherheit eines Gottes nur als Kehrseite der Unsicherheit der Sicherheit der eigenen axiomatischen Schöpfung offenbar. DIe Überlegung, dass wir keinen Grund unter den Füßen haben, bringt wohl herzlich wenig, aber vielleicht gewährt sie etwas mehr Bescheidenheit gegenüber den angeblich besonders phantastischen Implikationen der anderen Geister.

Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit

Slow_Turtle - 31
Champion (offline)

Dabei seit 12.2009
2382 Beiträge
Geschrieben am: 12.04.2011 um 00:59 Uhr

was macht denn einen Gott zu einem Gott?


Slow_Turtle - 31
Champion (offline)

Dabei seit 12.2009
2382 Beiträge
Geschrieben am: 12.04.2011 um 01:06 Uhr

[verlinkte Grafik wurde nicht gefunden]
was seht ihr in dem Bild?
GVR - 34
Champion (offline)

Dabei seit 01.2006
4898 Beiträge
Geschrieben am: 12.04.2011 um 09:43 Uhr
Zuletzt editiert am: 12.04.2011 um 09:52 Uhr

Zitat von Slow_Turtle:

was seht ihr in dem Bild?

Eine bekiffte Sonne mit Schnuller, Schilder mit Englischen Worten die auf diese komische Brustwarze zeigen, ein schwebendes Peace-Zeichen, einen lachenden Jesus mit Heiligenschein, einen lachenden Buddha ohne Nase aber mit Gitarre, welche aber wiederum keine Saiten hat, und einen gerade am vertrocknenden Fisch der sich auch noch darüber freut.

edit: Nimm mir das nicht übel. Das konnte ich mir einfach nicht verkneifen =D

Wir erreichen jenen Ort an dem kein Schmerz mehr existiert, wo Unheil droht und Wut regiert

phoenix89 - 36
Experte (offline)

Dabei seit 12.2005
1749 Beiträge

Geschrieben am: 12.04.2011 um 09:44 Uhr

Zitat von Slow_Turtle:

[verlinkte Grafik wurde nicht gefunden]

was seht ihr in dem Bild?

Eine ausbaufähige Zeichenkunst.

Ansonsten?
Eine etwas hinkende Symbolik: "Glaube, Liebe, Hoffnung" führt einen keineswegs, wie dieses Bild es suggerieren könnte, in das Gebirge, also in die Höhe, wo die Wege beschwerlich sind, wo die Luft dünner und wo man der Sonne näher ist, sondern vielmehr hinab auf seichte Ebenen, wo das Leben bequem ist, inmitten grüner Wiesen und langsam dahinrieselnder Bäche . . .

Ob es Absicht ist, dass der Fisch (der vielleicht gerade vom Nazarener zu "angeln" versucht wird?) den Anschein macht, als schwämme er abwärts, als ertränke er?
Buddhas Cousin rechts im Bild hat indes beschlossen, lieber Gitarre zu spielen und sich an der Natur zu ergötzen, statt dem Pfad, auf den man seinen Kumpanen gestellt hat (Glaube, Liebe, Hoffnung), zu folgen, obgleich beide sich einig darin zu sein scheinen, dass der Friede, dessen Symbol sich im Hinteren des Bildes versteckt (schwimmt der Fisch vor diesem davon?), eine schicke Sache ist.

Übrigens scheint es ein sonniger Tag zu sein.
P08-02-14V - 28
Halbprofi (offline)

Dabei seit 04.2010
398 Beiträge

Geschrieben am: 12.04.2011 um 14:17 Uhr

Zitat von GVR:

Zitat von Slow_Turtle:

was seht ihr in dem Bild?

Eine bekiffte Sonne mit Schnuller, Schilder mit Englischen Worten die auf diese komische Brustwarze zeigen, ein schwebendes Peace-Zeichen, einen lachenden Jesus mit Heiligenschein, einen lachenden Buddha ohne Nase aber mit Gitarre, welche aber wiederum keine Saiten hat, und einen gerade am vertrocknenden Fisch der sich auch noch darüber freut.

edit: Nimm mir das nicht übel. Das konnte ich mir einfach nicht verkneifen =D


oh mann *lachflash* ist ja echt geil!!!!!

Für Rechtsschreibfehler haftet die Tastatur.

Getridofideo - 38
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 04.2011
87 Beiträge
Geschrieben am: 12.04.2011 um 14:38 Uhr

Zitat von ViolentFEAR:

Hier wird dann doch die Sicherheit über die Unsicherheit eines Gottes nur als Kehrseite der Unsicherheit der Sicherheit der eigenen axiomatischen Schöpfung offenbar.


Entschuldige bitte, dass ich den Kontext weggelassen habe - mir geht es nur darum, ob ich dich richtig verstanden habe: Bedeutet dieser Satz, dass die Unsicherheit einer Sache nicht die Sicherheit einer anderen Sache begründen kann, zumindest wenn es sich dabei nicht um das mathematische Gegenereignis handelt? Oder wolltest du eher ausdrücken, dass beides - Sicherheit über die Unsicherheit sowie Unsicherheit über die Sicherheit - letztlich gleichwertig ist? Auch wenn keine meiner Fragen das beinhaltet, was du eigentlich meintest - ich finde den Satz trotz meiner Verständnisschwierigkeiten ziemlich interessant für das Thema.
bockwurst82 - 42
Champion (offline)

Dabei seit 08.2003
6884 Beiträge

Geschrieben am: 12.04.2011 um 14:39 Uhr

Zitat von Getridofideo:

Hm, was mich interessieren würde: Ist ein Mensch, der das Durchschaut hat, prinzipiell noch fähig zu glauben? Feuerbach, der ja Theologe war, war es danach offensichtlich nicht mehr.
Kann man es auch als einen früher in der Evolution bedeutenderen Vorteil nennen, wenn Menschen eine "maßgeschneiderte Erklärung" für ihre Existenz bekommen, die einfach zu verstehen ist und ihnen die Möglichkeit gegeben haben muss, sich auf den Überlebenskampf zu konzentrieren? Als zu höherem Denken fähiges Wesen hätte der Mensch doch sonst eventuell viel Zeit damit verbracht, nach einer Erklärung für seine Existenz zu suchen und hätte sich somit nicht auf sein Überleben konzentrieren können, überspitzt formuliert. Oder ist dieser Gedanke zu absurd, um auch nur im Geringsten Wahrheit enthalten zu können?


Die Logik ist ja nicht so schwer zu verstehen, daher geh ich mal davon aus, dass die meisten es durchschauen werden.

Ich frage mich, wie überhaupt noch Leute glauben können. Damit mein ich nciht den Prinzipiellen Glauben an Gott sondern das was in Bibel/Koran/Thora steht. So vieles in den Religionen beruht einfach auf Dingen, die wir nicht verstehen, bzw verstanden.
Aber anstatt sich einzugestehen, dass wir es schlicht nicht verstehen, wird ein allmächtiger Gott erfunden, der notfalls als Erklärung für alles dient. Hat den Vorteil, dass wir uns nicht eingestehen müssen, wie beschränkt wir im Grunde sind.

http:\\shitmyminiondoes.tumblr.com

j-d-p - 32
Halbprofi (offline)

Dabei seit 04.2007
276 Beiträge
Geschrieben am: 12.04.2011 um 14:44 Uhr

Zitat von bockwurst82:

Zitat von Getridofideo:

Hm, was mich interessieren würde: Ist ein Mensch, der das Durchschaut hat, prinzipiell noch fähig zu glauben? Feuerbach, der ja Theologe war, war es danach offensichtlich nicht mehr.
Kann man es auch als einen früher in der Evolution bedeutenderen Vorteil nennen, wenn Menschen eine "maßgeschneiderte Erklärung" für ihre Existenz bekommen, die einfach zu verstehen ist und ihnen die Möglichkeit gegeben haben muss, sich auf den Überlebenskampf zu konzentrieren? Als zu höherem Denken fähiges Wesen hätte der Mensch doch sonst eventuell viel Zeit damit verbracht, nach einer Erklärung für seine Existenz zu suchen und hätte sich somit nicht auf sein Überleben konzentrieren können, überspitzt formuliert. Oder ist dieser Gedanke zu absurd, um auch nur im Geringsten Wahrheit enthalten zu können?


Die Logik ist ja nicht so schwer zu verstehen, daher geh ich mal davon aus, dass die meisten es durchschauen werden.

Ich frage mich, wie überhaupt noch Leute glauben können. Damit mein ich nciht den Prinzipiellen Glauben an Gott sondern das was in Bibel/Koran/Thora steht. So vieles in den Religionen beruht einfach auf Dingen, die wir nicht verstehen, bzw verstanden.
Aber anstatt sich einzugestehen, dass wir es schlicht nicht verstehen, wird ein allmächtiger Gott erfunden, der notfalls als Erklärung für alles dient. Hat den Vorteil, dass wir uns nicht eingestehen müssen, wie beschränkt wir im Grunde sind.


Der Glaube hat sich wohl unter anderem genau aus diesem "nicht verstehen" von Naturphänomenen entwickelt. Vieles was als Tat Gottes betitelt wurde ist heute ohne Probleme wissenschaftlich beweisbar.
Aber Glaube ist nicht zu erklären. Ich bin der Meinung, ein Mensch kann sich nicht raussuchen, ob er an Gott glaubt oder nicht. Durch Erziehung und selbst erlebtes werden wir einfach so geprägt.
Was natürlich nicht zwangsläufig zur Folge hat, dass jeder Mensch der gläubig ist so erzogen wurde, bzw jeder Mensch der religiös erzogen wurde gläubig ist. Aber Glaube muss ja auch nicht bewiesen werden.
Ich weiß nicht mehr genau wer das sagte, aber irgendwer war der Meinung, Gott sei genausowenig zu beweißen, wie es nicht zu beweißen ist, dass es Gott nicht gibt.
Was das ganze nun mit unserer Beschränktheit zu tun hat...
bockwurst82 - 42
Champion (offline)

Dabei seit 08.2003
6884 Beiträge

Geschrieben am: 12.04.2011 um 14:50 Uhr

Zitat von j-d-p:


Der Glaube hat sich wohl unter anderem genau aus diesem "nicht verstehen" von Naturphänomenen entwickelt. Vieles was als Tat Gottes betitelt wurde ist heute ohne Probleme wissenschaftlich beweisbar.

sag ich ja

Zitat:


Aber Glaube ist nicht zu erklären. Ich bin der Meinung, ein Mensch kann sich nicht raussuchen, ob er an Gott glaubt oder nicht. Durch Erziehung und selbst erlebtes werden wir einfach so geprägt.
Was natürlich nicht zwangsläufig zur Folge hat, dass jeder Mensch der gläubig ist so erzogen wurde, bzw jeder Mensch der religiös erzogen wurde gläubig ist. Aber Glaube muss ja auch nicht bewiesen werden.

Du sagst, Glaube kann nicht erklärt werden und im nächsten Satz erklärst du, warum jemand glaubt...
Wie auf den Seiten vorher auszugsweise zu lesen, gibt es viele Erklärungen dafür, warum Menschen an Gott glauben.

Zitat:


Ich weiß nicht mehr genau wer das sagte, aber irgendwer war der Meinung, Gott sei genausowenig zu beweißen, wie es nicht zu beweißen ist, dass es Gott nicht gibt.

Das sagt so ziemlich jeder, der sich ne Weile damit beschäftigt. Es ist aufgrund der Definition eines Gottes nciht möglich seine Existenz zu beweisen.

Zitat:


Was das ganze nun mit unserer Beschränktheit zu tun hat...

Wie du selbst geschrieben hast, eine große Rolle spielen Dinge die wir nicht verstehen. Das mein ich mit Beschränktheit (gepaart mit Arroganz).

http:\\shitmyminiondoes.tumblr.com

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