Zitat:
“Zum Rappen gibts nur einen Grund, das ist der Untergrund.” In Deutschland hat man bei Chartrap die Wahl zwischen ehemaligen Hartz-IV-Empfängern die Musik für “Menschen” machen, mit dem IQ eines verfickten Embryos, Studentenrappern, die sich die Arme aufschlitzen, wie traurige Emomädchen, und Hurensöhnen, die den Begriff Hipster nicht verstanden haben.
Eines haben diese drei Spezien aber alle gemeinsam: Mainstream-Prostitution. Und somit ist es nicht verwunderlich, dass Cro letztens noch seinen Arsch an Universal Music Publishing verkauft hat und uns somit auch in Zukunft die Ohren und Augen fröhlich vergewaltigen wird.
Auch ist es nicht verwunderlich, dass Cro so viele junge Menschen anspricht, sein bekanntestes Lied “Easy” lebt nämlich ausschließlich vom Video und dem “catchy” Beat. Supreme-Mützen, Nike-Airmaxx-Schuhe, Shirts mit Aztec-Mustern, Dreiecke, Dreiecke, Dreiecke, Bmx-Fahrräder, Lowrider, Skatepark-Location… Junge wir haben es verstanden!
Cro ist das Wichsmaterial für Mitläufer der Generation Y und repräsentiert alles, was falsch läuft, wenn eine Untergrundsubkultur sich nach oben fickt. Sobald nämlich eine Subkultur vom Mainstream wahrgenommen wird, wird sie nicht nur gnadenlos von Plattenfirmen und Werbeagenturen ausgebeutet, auch Teenager laufen diesen Trends schneller hinterher als Speedy Gonzales auf Speed (siehe Emo).
“Trends setzt der, der sich an keine hält. Deshalb geb’ ich deutschen Toy-Producern auch kein Geld.” Cro ist auch einer dieser Teenager, die blind neuen Trends hinterherlaufen. In einem Interview mit Falk von Mixery Raw Deluxe, antwortet er auf die Frage, was für Musik er denn höre, mit der peinlichen Aussage: “Ich höre Skinny-Jeans-Musik”. Seine Tour heißt auch “Hip Teens Wear Tight Jeans” und in seinem Lied “Allein” spricht er von “Ein bißchen Hipster, ein bißchen Glitzer Glitzer”. Wohl eher ein bißchen Wichser, Wichser.
Auch bezeichnet er sich gerne als Designer. Er hat nämlich sein eigenes Label so ganz independent auf Blogspot, Alter. Eine Yashica zu besitzen, macht dich nicht zum Terry Richardson. Umgedrehte Dreiecke und den Labelnamen “Vio Vio” auf weiße T-shirts zu klatschen macht dich nicht zum Karl Lagerfeld. Alter, steig’ runter von deinem hohen Roß und setz’ dich auf ein Pony.
“Alles ist eine Kopie einer Kope einer Kopie.” Jetzt seien wir doch mal ehrlich, Cro hat das Rad nicht neu erfunden. Das Hipsterrumgeschwuchtel gab es schon 2007. Wie immer macht es Amerika vor und der Rest der Welt macht es nach. Selbst etwas Innovatives zu schaffen, das es in der Form so noch nicht gegeben hat, ist nunmal nicht so… easy. So haben die BMX-fahrenden The Cool Kids 2007 eine Antithese zum amerikanischen Gangsterrap geschaffen. Dann gab es da noch The Knux, Kids In The Hall, Kid Sister, Wale, Lupe Fiasco, Asher Roth, Mickey Factz und Thunderheist.
“Der Rapper mit der Maske ist nicht Sido, sondern MF Doom.” Das Phantom als Image ist eine der effektivsten Marketingstrategien des 21. Jahrhunderts. Somit erweckt man doppelt soviel Interesse und ist in aller Munde, mit Debatten über die Indentität des Künstlers. Sido weiß das, Joy Orbison weiß das, Burial weiß das, MF Doom weiß das, deine Mutter weiß das.
Anders als bei Cro hingegen, benutzen Künstler wie Burial und MF Doom das Phantom-Image nicht als Marketingstrategie, viel mehr ist es ein Ventil um die Musik in den Vordergrund zu stellen und sein Privatleben zu schützen. Ausnahme ist Joy Orbison, der lediglich mit seinem Track “Sicko Cell” nicht assoziiert werden wollte, da er nicht zu seinem restlichen Repertoire passte. Bei Cro, Sido und sogar The Weeknd ist es eiskalt kalkuliert. Wie auch beim Berliner Rapper wird die Maske bei Cro bald abfallen, es ist nur eine Frage der Zeit.
“Hip Hop ist nicht tot oder lebendig. Hip Hop ist kein Lebewesen, so wie ein Besen. Sobald du damit fegst, erfüllt er seinen Zweck.” Cro sollte am besten mit seiner Maske zu den Pandas in den Zoo, denn viel zu sagen scheint der Junge nicht zu haben. Endlich mal wieder Deutschrap mit Verstand? Bitch, please.
Es ist substanzlose und austauschbare Radiomusik, maßgeschneidert für naive Teenager. Es ist echt schon schlimm genug, dass er seine Musik als “Roap”, die Mischung aus Rap und Pop, bezeichnet. Cro ist für Rap was Skrillex für Dubstep ist und nicht die langerwartende Auferstehung dessen, schon alleine aus dem Grund, da Rap nie tot war. Rap ist wie Kunst, jeglicher Versuch ihn zu definieren ist ein Versuch ihn zu zerstören und Rap bedarf mit Sicherheit keinerlei Regeln, vielmehr kreiert Rap seine eigenen, denn Rap ist.