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Dich regiert dein Dämon, und der bin ich selber – Otello im Ulmer Theater


Mit insgesamt sechzehn Vorstellungen bietet das Ulmer Theater in der aktuellen Spielzeit die bekannte Oper "Otello" (Text: Arrigo Boito nach William Shakespeare, Musik: Giuseppe Verdi) an. Aber was erwartet den Besucher?
Um das herauszufinden war Team-Ulm.de-Autorin Marlene Kümmerle bei der Aufführung am vergangenen Samstag, 26. Oktober, dabei. Was Otello neben italienischen Übertiteln und schallenden Gesängen zu bieten hat? Lest es hier!

Otello, ein Feldherr der Armee der Republik Venedig ist neben Jago, Fähnrich und somit unter Otello gestellt, einer der Hauptdarsteller in dem eigentlichen Theaterstück. Die Tragödie startet mit der heimlichen Hochzeit Otellos und Desdemonas, beide heiraten aus Liebe zueinander, was ihr Vater Brabantio jedoch nicht akzeptieren will, da der Bräutigam dunkelhäutig ist und er sich einen anderen Mann für seine Tochter gewünscht hätte. In der Armee muss der Feldherr seinen Nachfolger bestimmen. Jago sieht in dieser Angelegenheit seine Chance und ist schwer verbittert als die Wahl auf Cassio trifft. Otello selbst merkt nicht, dass Jago ihm nun Rache schwört und vertraut ihm weiterhin. Sein Hass treibt Jago soweit, dass er einen Streit zwischen Cassio und Otello anfacht und Cassio empfiehlt, sich mit Desdemona zu verbünden. Dies hat jedoch nur ein Ziel:

Jago will Otello eifersüchtig auf Cassio machen, der anscheinende eine Liebesbeziehung mit Desdemona also Otellos Gattin haben soll. Mithilfe von Lügen und einem gut plazierten, geklauten Gegenstand in Cassios Hab und Gut, soll dieser befeuert werden, und damit Jagos Beförderung erzwingen. Die rasende Eifersucht bringt Otello dazu seine Frau im Ehebett zu erdrosseln.

Jagos Frau jedoch erzählt Otello von den Intrigen ihres Mannes, welcher diese draufhin ermordet. Und auch Otello erstickt sich selbst, als er bemerkt, dass er seine geliebte Frau unschuldig umgebracht hat. Jago landet im Gefängnis und sein Feind, Cassio (Otellos Nachfolger) muss über ihn richten.

So viel zu dem Theaterstück. Wie aber ist es bei der Oper?
Das Theater Ulm glänzt schon einmal mit einem interessanten Bühnenbild, einer drehbaren Plattform auf der eine kippbare erhobene Platte befestigt ist und für den bösen Effekt sogar mit einer Feuerschneiße. Die Handlung ist auch wenn man kein italienisch versteht nachvollziehbar. Anders als das Theaterstück beginnt die Oper mit der Vernichtung der feindlichen Türken und spielt im Hafen einer zyprischen Stadt. Zwei Männern ist jedoch nicht nach Feiern zu Mute: Jago, dem bei der Ernennung zum Hauptmann Cassio vorgezogen wurde und Roderigo, welche in Desdemona verliebt ist. Cassio wird von Jago betrunken gemacht und streitet sich dann mit Roderigo. Der Streit eskaliert bis einer der Männer verletzt wird. Otello, gestört in seiner Liebesnacht, degradiert daraufhin Cassio. Desdemona und Otello bleiben zurück und erklären sich ihre gegenseitige Liebe.

Jago, erboßt über die Situation, rät Cassio sich mit Otellos Frau gut zustellen um eine Begandigung zu erlangen. Otello erzählt er aber, die beiden haben ein Verhältnis und befeuert somit das Misstrauen Otellos gegenüber Cassio. Kurz darauf bittet Desdemona um die Begnadigung Cassios und Otello fühlt sich dadurch in seinem Verdacht bestätigt. Er ist aufgebracht, seine Frau versucht ihn zu beruhigen und tupft ihm mit einem Taschentusch die Stern. Dieses Taschentuch schenkte ihr Otello als Liebesbeweis. In seiner Wut wirft er das Taschentuch auf den Boden. Jagos Frau Emilia hebt es auf, doch ihr Mann entreißt es ihr wieder. Mit weiteren Lügen versucht Jago Otello zu überzeugen, was ihm schließlich auch gelingt: Otello sucht nach einem Beweis für Jagos Vermutungen.

Als Otello schließlich seine Gattin nach dem besagten Taschentuch fragt, ist es nicht da und Desdemona wird von Otello des Ehebruchs beschuldigt. Cassio wird von Jago in ein Gespräch verwickelt, in dem er von seiner Geliebten Bianca schwärmt. Otello belauscht das Gespräch und glaubt es handelt von seiner Frau Desdemona. Dass in Cassios Wohnung plazierte Taschentuch gibt Otello den Rest. Jago und Otello planen Desdemona zu töten und Otello dankt Otello diesem mit der Beförderung in den Rang eines Hauptmanns. Durch ein Ereignis verliert Otello die Beherrschung und schlägt seine Frau zum Ensetzten aller zu Boden. Er vertreibt alle umstehenden bevor er zusammen bricht.

Im finalen vierten Akt legt sich Desdemona zu Bett und schläft. Ihr Mann erscheint und küsst sie nach längerer Betrachtung. Sie beteuert ihre Unschuld, was ihren Mann jedoch nicht überzeugt. Otello erwürgt sie schließlich. Als er jedoch erkennt, dass er einer von gesponnenen Intrige zum Opfer gefallen ist, ersticht er sich selbst.

Fotos: Hermann Posch

Veröffentlicht in der Kategorie:Kultur
Tags: Oper, Otello, Shakespeare, Theater Ulm, Verdi

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