Der Name ist germanisch – und doch gilt das Trio Wanderer als das französischste Klaviertrio unserer Tage. Auch wenn sich das Ensemble deutschen Komponisten wie Brahms und Beethoven zuwendet, klingt es – da sind sich die Kritiker einige – immer recht französisch, „delikat und sehr kokett“. Ein deutsch-französisches Programm präsentieren die drei Ausnahmemusiker aus Paris auch am Sonntag, 29. Mai, 18 Uhr, beim Eröffnungskonzert der Opernfestspiele Heidenheim, und geben damit den Startschuss für die Festspielsaison 2011.

Vincent Coq, Jean-Marc Phillips-Varjabédian, Raphaël Pidoux – das sind die wohlklingenden Namen der drei Mitglieder des Trio Wanderer. Alle drei stammen aus Frankreich, studierten in Paris und haben sich dort am Nationalkonservatorium kennen gelernt. Als sie sich bei der Gründung des Ensembles in einem Pariser Café allerdings auf die Suche nach einem Namen machten, war schnell klar: Es soll ein deutscher sein. Denn das Trio ist im 19. Jahrhundert zuhause, in der Zeit, in der das Klaviertrio seine Blüte erlebte, und das vor allem in Deutschland. 80 Prozent des Repertoires stammen aus der Feder deutscher Komponisten, von Haydn, Schumann, Brahms und Beethoven. „Da war es nur logisch, einen deutschen Namen zu wählen“, so Cellist Pidoux, „eine Hommage an die deutsche Romantik“ – und so fiel die Entscheidung auf „Trio Wanderer“.

Eine solche Hommage wird auch der Auftritt des Spitzenensembles in Heidenheim – zumindest in Teilen: Auf dem Programm steht Johannes Brahms Trio Nr. 1 H-Dur op. 8, das vor allem die unglückliche Liebe des 20-jährigen Komponisten zu Clara Schumann zum Thema hat. Ferner auf dem Programm: Beethovens Klaviertrio op. 1 Nr. 2 – das zwar nicht der Romantik zuzuordnen ist, aber dennoch zu den Lieblingsstücken des Ensembles gehört. Denn Beethoven, so die Musiker, sei „der absolute Bezugpunkt des Klaviertrios“. Aus seiner Feder stammten die besten Werke für Trio, unübertroffen sei sein einmaliges Gespür für das Gleichgewicht der drei Instrumente. Und nach zwei deutschen Stücken darf ein bisschen Frankreich im Programm nicht fehlen: Mit den „Lettres Mêlées“ des französischen Komponisten Thierry Escaich bringt das Trio frankophone, zeitgenössische Musik zur Aufführung.

Weitere Informationen und Tickets zum Startschuss für die diesjährige Festspielsaison gibt es online unter www.opernfestspiele.de, in der Tourist-Information Heidenheim (Tel. 07321 - 327 4910), im HZ-Ticketshop im Pressehaus (07321 – 347 139) sowie in allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Veröffentlicht in der Kategorie:Kultur
Tags: Heidenheim, Opernfestspiele, Trio Wanderer