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Zwischen den Fronten


LTT, das steht für „Landestheater Tübingen“. Es ist allerdings auch eine Abkürzung des Titels „Letztes Territorium“. Ein Theaterstück des Tübinger Theaters, das am 16. Mai in Ehingen ausgeführt wurde.

Obwohl bei der Einführung nur circa 25 Leute anwesend waren, war der kleine Saal der Lindenhalle zu Beginn der Vorstellung gut gefüllt. Jugendliche waren dabei kaum anwesend, dabei war das Stück sehr jugendlich gehalten.

Moritz und seine Eltern, deren Ehe immer schlechter wird, sind jung und auch die Sprache bewegt sich eher auf dem Niveau des 17-Jährigen. Das Publikum störte das überraschenderweise nicht. An einigen Stellen wurde gelacht und auch der Schwerpunkt „Einwanderung“ kam gut an.

Die Rahmenhandlung war großteils verständlich und trotz der Tatsache, dass die Schauspieler oft zusammen auf der Bühne standen, war meist klar, um wen und was es ging. Auch die Situationen wurden trotz dem Verzicht auf Requisiten anhand der Gespräche deutlich. Allein mit durch die Schauspielerei entführten die vier Darsteller so das Publikum in eine sehr dramatische Geschichte.

Diese beginnt mit einem gemeinsamen Urlaub von Mutter und Sohn, gesponsert vom Vater, der zum Workaholic mutiert. Das einzige was dieser seit Wochen von sich sehen lässt, ist das Geld auf dem Konto von Mutter Nathalie. Von diesem, so beschließt sie sogleich, könnten sie und ihr Sohn sich endlich mal einen All-Inclusive-Urlaub gönnen. Doch während Nathalie die Zeit auf Fuerteventura genießt und sich sogar einen Liebhaber angelt, wird Mortiz aus seinem grauen Alltag gerissen: Als er sich am Strand sonnt, wird der Algerier Mehdi angespült. Sofort will ihm der Jugendliche helfen, was seine Mutter allerdings nicht unterstützt. Mehdi kommt deshalb vorerst in ein Heim für Flüchtlinge. Doch der Gedanke an ihn lässt Moritz nicht mehr los und er besucht den Schwarzen, gibt ihm seine Handynummer und sogar seine Adresse.

Zurück im trüben Alltag in Stuttgart hat er die Hoffnung schon fast aufgegeben, als Mehdi plötzlich vor der Tür steht. Ehrgeizig erklärt er, dass er Arbeit finden will und Moritz zeigt sich hilfsbereit. Nach einer Diskussion mit Nathalie lässt schließlich auch diese zu, dass der Überraschungsgast bleibt. „Nicht länger als eine Nacht!“, meint sie allerdings. Mehdi stimmt zu, ahnt aber noch nicht, wie schwierig es sich für ihn erweist, in Deutschland bleiben zu dürfen. Denn wenn da in seinem Heimatland kein Krieg herrscht, kann man ihn dorthin zurück schicken. Doch wenig später will nicht nur Moritz Mehdi hier behalten, auch Mutter Nathalie und Vater Gerard finden Gefallen an ihm. Nathalie wegen einer Knutscherei, Gerard, weil er als Journalist an einem Artikel über ihn interessiert ist. Doch bevor er die Story, wie die Mutter es nennt, „ausschlachten“ kann, wird Mehdi ins Gefängnis gebracht. Grund dafür ist eine Anzeige von Nathalie, die im Gegensatz zum beschäftigten Vater mitbekommt, wie sehr Moritz davon belastet wird. Der Jugendliche geht nicht mehr in die Schule, nachdem er dort behauptet hat, seine Mutter sei Alkoholikerin. Außerdem wurde er wegen Diebstahls angezeigt.

Der Vater ist geschockt, besucht Mehdi allerdings trotzdem im Gefängnis und verspricht ihm einen Anwalt zu besorgen. Auch seine Beziehung zu Nathalie versucht Gerard zu klären. Nach einem wilden und lauten Schlagabtausch, vertragen sich die beiden wieder. Sie versprechen sich, sich mehr anzustrengen und mehr füreinander da zu sein.

Aber plötzlich betritt Sohn Moritz die Bühne. Er ist blutüberströmt und gesteht, dass er jemanden im Park abgestochen hat. Einen Schwarzen.

Veröffentlicht in der Kategorie:Kultur
Tags: Ehingen, Einwanderung, Immigration, Lindenhalle, Theater

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