Geschrieben am: 16.01.2010 um 11:01 Uhr
Zuletzt editiert am: 16.01.2010 um 11:20 Uhr
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Sport bei der musterung? Ich musste 10 kniebeugen machen, dabei wurde der puls gemessen und das wars an sport.
Gibt halt hörtest, seetest, allgemeine fragen nach allergieen, kinderkrankheiten die man hatte, ob in der familie gewisse krankheiten verbreitet sind. Der griff an den sack (was vor der musterung wohl immer das thema ist) ist auch überhaupt nicht wild.
Danach gings noch zu nem psychiater. Der hat 2 minuten ganz normal mit mir geredet, smalltalk und das wars (scheint wohl zu reichen um zu sehen, ob der kandidat evtl. einen an der klatsche hat).
Dann noch ein kleiner eignungstest am PC (ganz normale logische und optische aufgaben und bissel mathe, mit Dr. Kawashima vergleichbar).
Fertig.
Die bundeswehr war für mich eine erfahrung die sich gelohnt hat.
AGA war hart und es gab wirklich tage in denen man sich wie ein zombi gefühlt hat. um 5:00 ein pfiff zum aufstehn, um 21:00 fällt man ins bett, dazwischen 0 freizeit.
Man ist so KO (vom rumrödeln den ganzen tag) dass einem sofort die augen zufallen und gefühlte 2 min später ist das nächste was man mitbekommt ein schriller pfiff auf dem gang und der ruf "1. Zug auuufstehn".
Und man denkt einfach nur "Nein Nein Nein Nein Nein, das kann doch nicht wahr sein.." Und das spiel geht von vorne los.
Naja, das sind halt mal 2 harte wochen die man durch muss. Danach wirds auch in der AGA lockerer. Nur meinten unsere zugführer dann gegen ende der AGA die zügel nochmal straff führen zu müssen und dann das gleiche spiel inklusive massivem dummfick nochmal. Die wollten wahrscheinlich dass wir mit entsprechender disziplin in die stammeinheit versetzt werden. Nur hat die art am schluss nimmer wirklich gezogen weil man die ausbilder kannte und eben auch normalere zeiten hatte. Da war das ganze dann nur nervig.
Alles in allem hat mir der bund schon allein aus dem grund gut getan, dass ich mich im leben nie mehr so fit und sportlich gefühlt hab als zu BW zeiten.
Außerdem ist es doch ganz interessant (und manchmal auch erschreckend) wie unsere armee funktioniert.
Übrigens: Nach der BW zeit würde ich noch viel weniger eine waffe anfassen wollen als davor, weil mich das aktive schießen und die unterrichtseinheiten über kampfstoffe waffenwirkung etc. schon ganz schön sensibilisiert hat
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Und das erschreckendste von allem: Es ist soo einfach zu schießen und zu treffen. Du siehst was, ziehlst, drückst ab und an der stelle ist ein loch.
Ich möchte mir echten krieg gar nicht ausmalen. Wirst du gesehn, bist du tot. Vergesst die hollywood märchen vom vorbeischießen und durch kugelhagel rennen.
Ps: Das absolut nervigste an der BW waren teils ewige wartezeiten. Und natürlich sagt dir keiner wann es weiter geht. Man wartet halt mal 2h irgendwo... -.-
Wenn du lange genug in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.
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