Geschrieben am: 29.11.2009 um 10:22 Uhr
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Tasterverriegelung
Grundlagen
Damit bei einem Drehstrommotor die Drehrichtung geändert werden kann, müssen zwei Außenleiter vertauscht werden. Das manuelle Vertauschen der Außenleiter ist sehr zeitaufwändig und kann nur bei abgeschaltetem Motor erfolgen. Für diese Zwecke wird die Wende-Schützschaltung benötigt.
Schaltungsaufbau
Zur Umkehr der Drehrichtung von Drehstrommotoren sind zwei Schütze notwendig, die im Hauptstromkreis zwei Außenleiter vertauschen. Würden beide Schütze gleichzeitig schalten, hätte dies einen Kurzschluss zur Folge. Damit es nicht zu einem gleichzeitigen Betrieb beider Schütze kommen kann, müssen die Schütze gegeneinander verriegelt werden. Zur Ansteuerung der Schützspulen werden zwei Taster mit je einem Öffner- und einem Schließerkontakt, sowie ein Taster mit einem Öffnerkontakt für das Abschalten der Steuerung benötigt. Die Schütze müssen über drei Hauptkontakte (Schließer) und zwei Hilfskontakte verfügen (jeweils ein Öffner und ein Schließer). Die Absicherung der Schaltung erfolgt durch Sicherungen in der Zuleitung und einen Motorschutzschalter. Die Steuerspannung wird über einen Transformator zugeführt, der sowohl primär- als auch sekundärseitig über Sicherungen verfügt.
Verriegelung
Bei der Verriegelung unterscheidet man die Tasterverriegelung und die Schützverriegelung. Bei der Tasterverrriegelung werden die Öffnerkontakte der Taster in die Ansteuerung der anderen Drehrichtung geschaltet. Bei der Schützverrieglung wird ein Hilfskontakt jedes Schützes in die Ansteuerung der anderen Drehrichtung geschaltet.[1]
Eine sicherere Schaltungsvariante ist die doppelte Verriegelung. Hierbei wird eine Kombination aus Tasterverriegelung und einer mechanischen Schützverriegelung verwendet. Da es bei Schützen durch häufige Schaltvorgänge zu festgebrannten Kontakten kommen kann, ist es möglich, dass ein Schütz nicht abschaltet. Auch mechanische Defekte an den Tastern können dazu führen, dass die Öffnerkontakte nicht abschalten. Damit es dabei nicht zu einem Kurzschluss kommt, wird bei der Wende-Schützschaltung die einfache Verriegelung nicht angewendet. Die doppelte Verriegelung bietet deshalb eine bessere Sicherheit.
Funktion
Bei Betätigung des Tasters S2 aus der Schaltstellung Aus wird die Schützspule des Rechtslaufschützes angesteuert und betätigt die Schützkontakte. Ein Hilfskontakt (Schließer) des Motorschützes überbrückt als Selbsthaltekontakt den Taster S2 und den Öffnerkontakt des Tasters S3. Die Hauptkontakte schalten durch, der Motor läuft an. Bedingt durch die Schützverriegelung kann der Motor erst wieder in die andere Drehrichtung geschaltet werden, wenn er vorher über den Taster S1 abgeschaltet wurde. Eine direkte Umsteuerung von Rechts- auf Linkslaufist nicht möglich. Für den Linkslauf wird der Taster S3 aus der Schaltstellung Aus betätigt und das Linkslaufschütz angesteuert. Die weitere Schaltfolge verläuft dann genauso wie beim Rechtslauf.
Um den Motor direkt umsteuern zu können, muss die Steuerung so geschaltet werden, dass der Selbsthaltekontakt nur die Ein-Taster überbrückt. Wird der Taster S2 oder S3 betätigt, kann der Motor direkt von Links- auf Rechtslauf und umgekehrt umgeschaltet werden. Über den Taster S1 wird der Motor abgeschaltet.[2]
Besonderheiten
Für Hebeeinrichtungen wie beispielsweise Kräne werden Wende-Schützschaltungen ohne Selbsthaltung verwendet. Diese Ansteuerung wird als Tast-Betrieb bezeichnet. Dabei ist die jeweilige Drehrichtung (Heben oder Senken) nur solange in Betrieb, wie der entsprechende Taster S2 oder S3 betätigt wird. Damit die maximale Hubhöhe nicht überschritten wird, werden Endschalter verwendet.
Sex ist nicht alles; aber ohne Sex ist alles nichts.
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