Zitat:
Das Symbol Osterhase
Er ist Sinnbild der Fruchtbarkeit und wurde einst, vor allem auf österlichen Bildbroten zuweilen neben einem Ei abgebildet, weil auch dieses Zeichen der Fruchtbarkeit und Lebensfülle war. Unser Eier verteilender Osterhase ist also nur aus falsch interpretierter Symbolik heraus entstanden?
Auch die christliche Deutung aus dem Psalm 104, 18 ist möglich: In der Übersetzung wird von "Klippdachsen" gesprochen, jedoch findet man in alten Übersetzungen auch die Wörter Hase oder Kaninchen.
In Byzanz war der Hase in der Tiersymbolik ein Symbol für Christus. Weiterhin steht der Hase als Zeichen der Fruchtbarkeit, was sich anhand der griechischen Liebesgöttin Aphrodite und der Germanischen Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostera, denen ein Hase als heiliges Tier zugeordnet wurde, belegen lässt. Die grosse Fruchtbarkeit beweist der Hase durch seine starke Vermehrung mit bis zu 20 Jungen im Jahr selbst.
Aus weltlicher Sicht, galt der Gründonnerstag als Abgabe- und Zinstermin für Schuldner an die Gläubiger. Einerseits ist überliefert, dass die Gläubiger in Eiern oder Hasen bezahlt wurden, siehe das Haushaltsbuch eines Speyrer Domherrn. Eine zweite Überlieferung sagt aus, dass der Schuldner bei Bezahlung seiner Schulden ein freier Mann ist, der mit einem Hasen verglichen wurde, der nicht vom Hund gehetzt wird.
Der Hase kommt im Frühjahr zur Futtersuche in die Dörfer und Gärten und aufgrund des ungewöhnlichen Verhaltens sich in Menschennähe aufzuhalten, wird ihm gleichzeitig das Ablegen der besonderen Eier angedichtet. In Verbindung damit das Frühlingserwachen der Fauna und Flora in dieser Zeit.
Auch sie Terminierung des Osterfestes lässt eine Verbindung zum Hasen zu. Das Osterfest wird am ersten Sonntag des Frühlingsvollmondes gefeiert und der Hase gilt als Mondtier.
In Zürich ist alten Aufzeichnungen zufolge der Osterhase als Eierbringer überliefert. Dabei ist es von den Paten Brauch gewesen Kinder einzuladen, um mit ihnen den Osterhasen zu jagen, d. h. es wurden die im Garten versteckten Eier gesucht. Die bunten Eier wurden dabei dem Osterhasen zugeschrieben, weil er viel flinker ist und die Hennen keine bunten, verzierten Eier legen konnten. Damit geht dieser Brauch auf den Erklärungsnotstand der Erwachsenen gegenüber den Kindern zurück. Denn die Hennen als Überbringer waren weniger glaubhaft als der Hase.
Auch die Niedlichkeit des Hasen, vor allem für Kinder lässt den Glauben an den Hasen immer wieder aufleben. Dabei setzte sich der eierlegende Hase sich in Deutschland um das 19. Jahrhundert durch und konnte bei der städtischen Bevölkerung schnell überzeugen, denn die Landbevölkerung bedurfte aufgrund der besseren Kenntnisse über die Hasen mehr Überzeugungskraft, um an den Osterhasen zu glauben.
Osterhase
Jahrhunderte lang verband den Hasen rein gar nichts mit dem Osterfeste! Erst evangelische Familien schließlich brachten den Osterhasen als Eierlieferanten ins Spiel. Erste Belege für den Osterhasen aus dem Jahre 1678 (Reformationszeit) sind von Georg Franck von Franckenau, einem Medizinprofessor aus Heidelberg überliefert, der Brauch im Elsaß, in der Pfalz und am Oberrhein entstanden. Erst durch den Einfluss von bebilderten Osterbüchern (mit Osterhasen) und durch die Schokoladen- und Spielzeugindustrie ist er allgemein populär geworden.
Der Osterhase erhielt damals die Aufträge, Eier zu bemalen, zu verstecken und zu legen! Derart wollten sie sich von den Katholiken distanzieren, deren Fastenbräuche und Eierweihe sie ablehnten. Denn auch evangelische Familien schenkten zu Ostern Eier. Um diese katholische Erfindung aber zu verschleiern, begannen sie, Eier zu verstecken. Verantwortlich dafür gemacht wurde der Osterhase wegen seiner, besonders im Frühling, Fruchtbarkeit, oder weil er mit offenen Augen schläft.
Damals war der Osterhase nicht alleine zuständig! Auch der Hahn brachte die Eier, in der Schweiz der Kuckuck, in Westfalen der Fuchs, der Storch in Thüringen oder es brachten sie die Glocken usw.;
Im 19. Jahrhundert konnte sich der Osterhase erst generell durchsetzen, seither versieht nur er seinen Job als Osterhase und bringt bunte Eier und noch so manches mehr.
Schon lange davor waren Osterhase und auch Osterei (allerdings nicht aus Schokolade) traditionelle Speisen zum Frühlings- und Osterfest. Man veranstaltete auch Eierfeste mit Wettläufen und Spielen, wobei die Eier als Gewinne dienten. Der Osterhase, der einst der Frühlingsgöttin heilig war, wurde auch oft in Kuchenform gebacken, genauso wie das Osterlamm, das ja ein Symbol für Kreuzigung und Auferstehung ist (Jesus = Opferlamm). Später ersetzte der Kuchenosterhase oft das Osterlamm.
Und so bescherten uns ein paar alte Bräuche und clevere Schokoladehersteller den Osterhasen.
Walk with an erection....