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Forum / Campusleben, Job und Karriere

Ausbildung nach dem Abitur

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RockBottom
Experte (offline)

Dabei seit 01.2003
1033 Beiträge

Geschrieben am: 21.09.2009 um 23:22 Uhr

Zitat von schoggglad:

ich studier selber und frag mich oft , obs des richtige ist..
nur weil man eben aufm gymie war, und ds abi hat heißt des n ed , dass man studieren muss.

und nochmal... studenten sind sicherlich nicht faul, rockylein..
glaubs mir einfach , oder probiers aus..
was denkst denn wieso viele ned studieren? ich hab angst gehabt, ich packs ned..
da mach ich doch lieber ned ausbildung und weiß die schaff ich , oder?
ich denke , dass so viele auch denken.
und noch was..n teenymäuschen bin ich sicherlich nicht mehr kleiner;-)


Okay...dann machen wir daraus eben "hübsche Frau"? ;)
Also hübsche Frau...ich hab nie behauptet, dass Studenten faul sind, sondern nur Abiturienten. Jetzt darf ich allerdings noch mal sagen, dass es eher ein Ausdruck meiner Missgunst gegenüber der Gesamtheit aller Abiturienten ist, die sich großteilig und (DAS WAR MEIN PUNKT) in meinen Augen, aus den falschen Gründen gegen ein Studium entscheiden, und nicht gegen einen Einzelnen. Ich habe absolut nichts dagegen, dass nach dem Abitur eine Ausbildung angestrebt wird, auch wenn ich jetzt keinen philosophischen Krieg ausschreiben möchte, weil mich jeder Mensch hasst..:-)

Zu mir selber...da ich auch mal privat angesprochen werde. Ich war (bis auf die letzten 3 Jahre) eigentlich ein sehr mäßiger Schüler. Studiert habe ich dennoch und auch meine Abschlüsse in Mathematik und Informatik gemacht. Ich gebe werdenden Abiturienten auch Nachhilfe. Also so ist es nicht, dass ich den Kopf irgendwo hinhänge und mich über andere auslasse.



Die Gedanken über das Studium hatte ich natürlich auch. Erst bei der Informatik und dann auch nach dem ersten Jahr, als ich ein Zweitstudium dazu genommen habe auch in Mathe. In Semester 1 bin ich so praktisch auch in jedem Fach durchgefallen. Das lag allerdings nicht daran, dass ich zu schlecht war, oder das Studium nur für Eliteschüler konzipiert wurde, sondern ich zu dem gehörte, was heute leider viele Jugendliche ausmacht. Der Begriff "Spaßgesellschaft" beschreibt diesen Zustand sehr treffend. Für einige mehr, für andere weniger.
Ich sehe diese Arbeitseinstellung bei vielen der bis zu 100 Schüler und Studenten, die ich in einem Semester damals und heute betreut habe und das Dumme ist leider. Wer diese Arbeitsmoral in der Schule an den Tag legt, der kommt damit meist auch auf die Uni und diese Angst zu versagen ist dann auch berechtigt.
Die die dann keine Lust haben sich dort zu quälen, weil sie nicht können, oder eben nicht wollen, die kamen dann zu Firmen wie meinen und weisst du was meine Firma gemacht hat? Die hat automatisch alle Bewerber abgelehnt, die nicht mindestens das Fachabitur hatten. So wurden in einem Jahr 40 Stellen besetzt von Sekretärin bis zum Fachinformatiker, für absolut..naja...nichts würde ich nicht sagen.

Du sagst, du machst dann auch lieber eine Ausbildung und wenn das Studium zu schwer wird (Und die Gründe in diesem Fall sind dann wirklich egal) ist das in Ordnung, bevor man auf der Straße sitzt. Jetzt ist es nur so. Natürlich schaffst du die Ausbildung auf jeden Fall, weil der Großteil der Ausbildungen unter deinem Schulniveau liegen. Das habe ich selber erlebt und auch in meiner relative kurzen Zeit in der freien Wirtschaft.

Aber in der Hinsicht ärgert es mich dann schon, dass ich früher in Ulm Schülern in Mathe geholfen habe, die dann eben diese "Wenns nichts wird, geh ich halt Arbeiten." Einstellungen an den Tag legten und dann jeden erdenklichen Grund zum Anlass nahmen um ein Studium generell abzuwinken. Sowas ist in meinen Augen einfach Verschwendung von Geld und Zeit an Leuten, die Leistungen von vornherein nicht in Anspruch nehmen möchten.
Ich kann niemandem vorschreiben, was er zu tun, oder zu lassen hat, aber die Gründe für ein Nichtstudium kann ich oftmals nicht nachvollziehen, außer, dass man eben keine Lust hat, sich wirklich durch irgendwas durchzuackern und eben lieber etwas...einfacheres bevorzugt...

Bevor der nächste Kinderzirkus mich anfährt. Ich sags gerne noch mal, dass ich gegen Ausbildungen im allgemeinen nichts habe. Wenn ein Abiturient merkt, dass seine Berufung im Bäckerhandwerk liegt, dann ist das ganz einfach so...


Zitat von hipi:

Studenten sind nicht faul?

Was ist denn das für ein Studium^^
Gut man muss eben einmal im Semster 4 Wochen volle Power geben aber sonst liegt man doch nur faul im Bett^^


Ich denke das kommt auf den Studiengang und die Leistungsbereitschaft an, aber ich hatte sehr oft Wochen, in denen ich auch Samstag Nacht noch geackert habe um alles nach und aufzuholen.
Ein Studium kann man wie das Abitur mit nem Schnitt von 3,5 durchziehen, oder man kann die Chance nutzen und richtig studieren. Dann ist es sicherlich kein Zuckerschlecken.


Zitat von teacher-1:



Was hat das mit einem Defizit an den Schulen zu tun, wenn junge Leute sich nicht entscheiden können und mit 18-20 Jahren immer noch nicht wissen, was sie machen wollen? Ich möchte nur einmal anmerken, dass keiner so lange Zeit dazu hat sich für einen Beruf zu entscheiden wie Abiturienten. Hauptschüler müssen sich teilweise schon mit 15 Jahren entscheiden.


Da ich ebenfalls in der Schule im Ausland war, darf ich das vllt beantworten. Ich kenne es ganz einfach so, dass ich in meinem High School Jahr viel Kontakt zu Unternehmen hatte. Die Schule war praktisch mit Universitäten, Sportvereinen und auch vielen Industriezweigen liiert. Lehrer haben uns in ihrer Freizeit zu Arbeitsstellen mitgenommen, man ist nach Interessen behandelt und auch ausgebildet worden. Bitte jetzt keine dummen Kommentare über das US Schulsystem..darum gehts nicht.

Ich sehe es ähnlich, dass die Schulen zu wenig für den Übergang und die Interessenförderung tun.
Was habe ich als Unternehmer davon, wenn ich Schulabgänger bekomme, die wissen wer Schiller war und wann Hitler sich erhängte, allerdings von Wirtschaft, Technik o.ä. keine Ahnung haben und zu mir als Programmierer kommen, weil sie sonst eben nicht wussten, was sie machen sollten.

Ich war auch auf dem Gymi und ich wusste einfach nicht, was ich später machen soll. Klar kann man jetzt von Kindern Eigeninitiative fordern, die selbst der Großteil der Erwachsenen nicht hat, aber es sollte in der Schule um mehr gehen, als das Vermitteln von Wissen und dann ein klamaukes "tschüss und weg."
Für jeden Schüler, der auf die Frage "Was willst du nach der Schule machen" mit einem Schulterzucken reagiert, gibt es in den Bereichen, Eigenfleiß, Schule und Lehrer eine Teilschuld, die man dann auch nicht von sich nehmen sollte, weils einem gerade in den Kericht passt.

Zitat von teacher-1:

Zitat von chekker:


Falsch.
Es gibt ganz im Gegenteil viele Ausbildungsberuf, für die die Hochschulreife eine Voraussetzung ist!


Falsch! Du musst unterscheiden zwischen den rechtlichen Voraussetzungen und den Voraussetzungen, die die Wirtschaft setzt. Rein rechtlich kannst Du eine Lehre ohne einen Schulabschluss machen. Das Problem ist nur, es nimmt Dich keiner. Das wechselt aber immer ein wenig im Zuge der sich verändernden wirtschaftlichen Situation.


So sehe ich das auch. Und da sind wir eben leider wieder beim Problem, dass unser Schul und Arbeitssystem einfach keinen Platz hat für hunderttausende Abiturienten, die in den Arbeitsmarkt drücken. Das ist gegen die Abiturienten selber nichts, aber man muss da eben mal einen weitreichenden Blick riskieren und einsehen, dass dem Land diese Studienverdrossenheit ganz einfach schadet, wenn Haupt und Realschüler Ausbildungsberufe schlicht und ergreifend nicht mehr wahrnehmen können.


Zitat von teacher-1:

Zitat von RockBottom:



Man muss nicht studieren, aber ich finds dennoch armseelig, dass der Großteil der Jugendlichen sich heutzutage während der Schulzeit für nichts begeistern kann...
Wenn ich schon lese "Find erst mal einen Studiengang" dann weiss ich, dass Schulsystem hat eindeutig versagt. Bei der Fülle und den Angeboten sollte es eher heissen "Was von all dem soll ich studieren?!"



Hm - sehr billig auf das Schulsystem einzuschlagen. Es gibt ohne Frage viele Defizite in diesem System, aber der Punkt, dass junge Leute nicht wissen, was sie machen wollen, den kannst Du nicht der Schule anlasten. Es ist nicht jeder ein Bildungsexperte, bloß weil er einmal selbst in der Schule war.

Auch die Gleichung Abi = Studium ist vollkommen falsch. das Abitur bietet die Zugangsvoraussetzung für die Uni oder die FH, daraus aber einen Automatismus ableiten zu wollen, entbehrt einfach jeder Grundlage.


Nein das sehe ich nicht so. Billig ist es, sich aus jeglicher Verantwortung herauswinden zu wollen. Das wird schon im ganz großen Sinne auf Bundesebene betrieben und wirkt sich mittlerweile auch an vielen Schulen aus. Da werden Schüler und Schulprobleme immer auf jemand anderes geschoben. Am Ende ist niemand in der Verantwortung und alles bleibt wie es ist. Das ärgert mich und schon allein solche Aussagen ärgern mich ungemein, weil es wieder mal zeigt, dass Bildungspolitik nicht auf Landes, sondern auf Bundesebene verlegt werden sollte, damit die Kleinen nicht alles Nachmachen, was ihnen von oben vorgesetzt wird.
"Wir haben damit rein gar nichts zu tun." So lese ich das praktisch von 16 Kultusministern jedes Jahr aufs neue...einfach furchtbar sowas....



Freundschaft vor Vaterland - And I thought my jokes were bad

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 22.09.2009 um 04:28 Uhr

Zitat von RockBottom:


Nein das sehe ich nicht so. Billig ist es, sich aus jeglicher Verantwortung herauswinden zu wollen. Das wird schon im ganz großen Sinne auf Bundesebene betrieben und wirkt sich mittlerweile auch an vielen Schulen aus. Da werden Schüler und Schulprobleme immer auf jemand anderes geschoben. Am Ende ist niemand in der Verantwortung und alles bleibt wie es ist. Das ärgert mich und schon allein solche Aussagen ärgern mich ungemein, weil es wieder mal zeigt, dass Bildungspolitik nicht auf Landes, sondern auf Bundesebene verlegt werden sollte, damit die Kleinen nicht alles Nachmachen, was ihnen von oben vorgesetzt wird.
"Wir haben damit rein gar nichts zu tun." So lese ich das praktisch von 16 Kultusministern jedes Jahr aufs neue...einfach furchtbar sowas....


Ich habe leider den Eindruck, dass Du mich des öfteren nicht richtig verstehst. ;-) Ich bin Deiner Meinung, wir haben hier kaum einen Dissens, bis auf den einen Punkt, dass ich mir in meiner Arbeit nicht nachsagen lassen muss, dass ich meine Schüler nicht auf den Beruf vorbereite: Bei mir gibt es im Schuljahr zwei Praktikumszeiträume (je drei Wochen am Stück), ich betreue jeden Schüler individuell und halte den Kontakt zu den Firmen. Meine Schüler absolvieren ein Bewerbungstraining, wir besuchen gemeinsam das BIZ, halten Kontakt zur Arbeitsagentur, ein Schulsozialarbeiter steht zur Lehrstellensuche und Beratung bereit, durch diverse persönliche Kontakte vermittle ich zahlreiche Jugendliche in Ausbildungsstellen und ich führe permanente Beratungsgespräche mit jedem Schüler unter vier Augen durch. Im Durchschnitt versorge ich 75% meiner lernschwierigen Jugendlichen in berufsvorbereitenden Schularten (übrigens auch in Krisenzeiten) in Anschlussmaßnahmen. Diesen Wert findest Du in ganz Baden-Württemberg kaum. Insofern kann ich wohl behaupten, dass wer dann immer noch nicht weiß, was er machen soll, sich auch einmal an die eigene Nase packen muss und sein eigenes Engagement in der Frage der Berufswahl hinterfragen muss. Von 15-18 Jahre alten Schülern muss ich erwarten können, dass sie sich für ihre eigene Zukunft interessieren und dass sie Angebote der Unterstützung annehmen und wahrnehmen. Es kann nicht einfach auf den Schulen abgeladen werden, wenn - wie ich es leider auch jedes Jahr erlebe - Berufspraktika geschwänzt werden, trotz permanenter Aufforderung und Unterstützungsangebote keinerlei Bewerbungen geschrieben werden usw. Nein, ich bleibe dabei: Jugendliche haben bei dem von mir beschriebenen Unterstützungskatalog auch eine nicht unerhebliche Eigenverantwortung und die muss ich auch einfordern, weil ich sonst meinem Erziehungsauftrag auch nicht gerecht werde.
schoggglad - 36
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 04.2004
41 Beiträge
Geschrieben am: 22.09.2009 um 08:49 Uhr

das mit " in jedem fach durchfliegen" kenn ich irgendwoher...:-)

mein erstes semster war ned besser.


das leben ist wie eine schachtel pralinen-man weiß nie was man bekommt

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